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Autor Thema: "Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola  (Gelesen 16331 mal)

StOPfr

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Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
« Antwort #30 am: 23. Oktober 2014, 17:48:09 »

Die Bundesregierung informiert im Bundestag erneut über Ebola und die eigenen Aktivitäten (aus hib-Meldung 533/2014 vom 23. Oktober 2014) und beantwortet damit eine Anfrage:


Deutsche Hilfen im Kampf gegen Ebola

Auswärtiges/Antwort - 23.10.2014

Berlin: (hib/AHE) Deutschland hat bis Anfang Oktober insgesamt 17 Millionen Euro zur Ebola-Bekämpfung zur Verfügung gestellt. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/2735) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/2572) schreibt, seien davon 10,4 Millionen Euro zur Unterstützung von Maßnahmen der Weltgesundheitsorganisation WHO, 750.000 Euro für humanitäre Hilfsmaßnahmen von „Ärzte ohne Grenzen“ und 400.000 Euro für solche der „Welthungerhilfe“ und „humedica“ geflossen. Fünf Millionen Euro seien für weitere Projekte humanitärer Organisationen bereitgestellt worden. Weitere Gelder seien etwa über das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) für Ebola-Diagnostik-Labore in Guinea und Nigeria sowie aus eigenen Mitteln des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die Entsendung von Wissenschaftlern und Epidemiologen nach Westafrika gestellt worden.

Wie die Bundesregierung Mitte Oktober mitteilte, seien die Hilfszusagen nochmals um 85 Millionen Euro auf nunmehr 102 Millionen Euro erhöht worden. Aus der Antwort mit dem Stand Anfang Oktober geht zudem hervor, welche weiteren Unterstützungsmaßnahmen in Planung seien: Dazu gehörten die Einrichtung einer Luftbrücke in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder sowie eines Lufttransportstützpunktes in Dakar durch die Bundeswehr sowie die Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes beim Aufbau eines mobilen Krankenhauses und zweier weiterer Gesundheitsstationen in der Region. Als weitere Hilfen stellt die Bundesregierung logistische Unterstützung durch das Technische Hilfswerk in Aussicht, die Lieferung von Sanitätsmaterial durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie die Ausbildung von medizinischem Personals durch das RKI, das BNITM und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.

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StOPfr

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Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
« Antwort #31 am: 05. November 2014, 14:36:15 »

Im Bundestag diskutierte der Ausschuss für Gesundheit (hib-Meldung 554/2014 vom 5. November 2014):

Ebola-Ausbruch weiter besorgniserregend

Ausschuss für Gesundheit - 05.11.2014

Berlin: (hib/PK) Die Ebola-Epidemie in Westafrika entwickelt sich nach Einschätzung der Bundesregierung weiter besorgniserregend. Wie Gesundheits-Staatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, ist die Zahl der Infektionen in Westafrika auf über 13.500 Fälle und die Zahl der Toten auf fast 5.000 gestiegen. In Liberia stagniere jedoch inzwischen offenbar die Zahl der Neuinfektionen.

Wie aus einem aktuellen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums an den Ausschuss hervorgeht, wird das Risiko, die gefährliche Virus-Erkrankung aus den betroffenen Staaten nach Deutschland einzuschleppen, von den Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) als gering eingestuft. Ganz auszuschließen sei dies freilich nicht, heißt es. In dem Fall könnten sich auch Kontaktpersonen anstecken. Eine allgemeine Gefährdung für die Bevölkerung bestünde dadurch jedoch nicht, zumal in Deutschland alle Voraussetzungen für eine sichere Versorgung von Patienten sowie zur Nachverfolgung und Isolierung von Kontaktpersonen vorhanden seien.

Derzeit gebe es im Übrigen keine Direktflüge aus den hauptsächlich betroffenen Ländern

Liberia, Sierra Leone und Guinea nach Deutschland, heißt es in dem Bericht. Direkte Flugverbindungen bestünden nur zwischen Frankfurt am Main und dem als Ebola-frei geltenden Nigeria, wobei den Flugpassagieren aus Nigeria bei der Ankunft ein Informationsblatt ausgehändigt werde.

Fünf Flughäfen in Deutschland sind den Angaben zufolge auf den Infektionsschutz ausgerichtet, neben dem in Frankfurt am Main auch die in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München. Daneben verfügt Deutschland seit 2003 über ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren, die auf den Umgang mit lebensbedrohlichen, hoch ansteckenden Krankheiten wie Ebola spezialisiert sind. Die sieben Behandlungszentren in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart können auf Schleusen und Dekontaminationsanlagen zurückgreifen.

Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einer eigenen zivilen medizinischen Möglichkeit zur Evakuierung und Behandlung von Ebola-Patienten. Eine umfassende Rettungskette sei wesentlich für die Sicherheit der internationalen Helfer. Eine speziell ausgerüstete Maschine wird voraussichtlich Mitte November zur Verfügung stehen. Dann soll auch eine erste größere Gruppe von freiwilligen Helfern nach Westafrika aufbrechen. Nach wie vor werden laut Fischbach freiwillige Helfer gesucht. Mit den jetzt ausgesuchten Hilfskräften könnten vier Einsatzmonate abgedeckt werden, das Ziel sei aber Personal für zwölf Einsatzmonate.

Fischbach sagte, es sei nicht vorgesehen, die rückkehrenden Helfer in Quarantäne zu schicken. Jedoch würden sie geschult, um auch nach ihrer Rückkehr auf Symptome zu achten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren Ende Oktober in den drei am stärksten betroffenen Ländern Westafrikas insgesamt 13.540 Ebola-Infektionen dokumentiert. Bisher starben dort mindestens 4.941 Menschen an der Virus-Infektion. Allerdings gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

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Merowig

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Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
« Antwort #32 am: 06. November 2014, 12:58:55 »

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html
Zitat

Bundeswehr-Freiwillige sollen 150.000 Euro bekommen

Bundeswehr-Soldaten, die sich beim freiwilligen Ebola-Einsatz in Westafrika mit der Krankheit infizieren, sollen eine Entschädigung von 150.000 Euro steuerfrei erhalten. Das geht aus einem Merkblatt des Ministeriums hervor.
(...)
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OSG Oschi

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Antw:"Ärzte ohne Grenzen" fordert Bundeswehreinsatz gegen Ebola
« Antwort #33 am: 06. November 2014, 15:18:17 »

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/plaene-fuer-entschaedigung-bei-ebola-infektion-bundeswehr-freiwillige-sollen-150-000-euro-bekommen/10935412.html
Zitat

Bundeswehr-Freiwillige sollen 150.000 Euro bekommen

Bundeswehr-Soldaten, die sich beim freiwilligen Ebola-Einsatz in Westafrika mit der Krankheit infizieren, sollen eine Entschädigung von 150.000 Euro steuerfrei erhalten. Das geht aus einem Merkblatt des Ministeriums hervor.
(...)


Hab vorhin gelesen (weiss leider nicht mehr wo) dass diese Entschädigung einem nur dann zusteht wenn eine Langzeitschädigung von über 50% vorliegt. Wäre ja bei Ebola nicht der Fall. Entweder man überlebt oder nicht. Und im Todesfall (Einsatzbedingt) bekommen die Hinterbliebenen doch eh die Entschädigung von 150.000€ ?
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StOPfr

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« Antwort #34 am: 12. November 2014, 13:48:44 »

Im Bundestagsausschuss für Gesundheit wurde erneut über Ebola diskutiert (hib-Meldung 575/2014 vom 12. November 2014):

Sorge um Zukunft der Ebola-Staaten

Ausschuss für Gesundheit - 12.11.2014

Berlin: (hib/PK) Die drei von der Ebola-Epidemie in Westafrika am stärksten betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea werden nach Einschätzung des Ebola-Sonderbeauftragten der Bundesregierung noch lange Zeit auf die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen sein. Botschafter Walter Lindner sagte am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages, die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen in den betroffenen Gebieten seien immens. Die Krisenländer bräuchten in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, bei der Gesundheits-versorgung, den Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft eine schnelle und nachhaltige Wiederaufbauhilfe.

Lindner schilderte den Ausschussmitgliedern nach einem Besuch in Westafrika detailliert, wie sich die soziale Lage in den drei Staaten durch die Krankheit grundlegend verändert hat. So sei das soziale Leben „auf den Kopf gestellt“. Die einstige Lebens- und Kontaktfreude der Menschen sei einer allgegenwärtigen Angst vor Ansteckung gewichen. Die Menschen gingen nicht mehr aus und hätten Angst vor Berührungen. Krankenhäuser würden gemieden, Schulen und Universitäten seien geschlossen, Reisen beschränkt, Märkte zusammengebrochen. Hinzu komme die Stigmatisierung von Leuten, die verdächtigt würden, mit dem Ebola-Virus in Kontakt gekommen zu sein, also etwa Ärzte und Krankenschwestern.

Die allgemeine Vermeidung von Körperkontakt führe auch dazu, dass Alte und Kranke keinen Zuspruch mehr bekämen, keine Wärme, keine Nähe, kein Mitleid. Mütter müssten ihre Kinder bisweilen an „Leute in Marsanzügen“ abgeben, was viele Frauen natürlich auch verweigerten. Die traditionellen Beerdigungsriten seien insgesamt infrage gestellt, zumal hier mit der Nähe zu den Toten das größte Infektionsrisiko überhaupt lauere.

Lindner sagte, die sozialen Auswirkungen der Gesundheitskrise seien destabilisierend für die drei betroffenen Länder. Die jeweiligen Präsidenten hätten davor gewarnt, dass Liberia, Sierra Leone und Guinea bald zu den sogenannten „failed states“ gehören könnten, also zu jenen Ländern, wo die staatliche Kontrolle verloren gegangen ist.

Der Diplomat würdigte zugleich die immense Kraftanstrengung, die von inländischen wie ausländischen Helfern in der Krise erbracht werde. Die angelaufene internationale und deutsche Hilfe sei vor Ort auch schon sichtbar, entweder unmittelbar, oder in ihren positiven Auswirkungen. Das gelte für die Luftbrücke ebenso wie für die aufgebauten Labore. Lindner sagte, die internationale Hilfe sei spät angelaufen, zeige nun aber Wirkung. Umso wichtiger sei es, schon jetzt auch die langfristige Entwicklung der Staaten im Blick zu behalten.

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« Antwort #35 am: 04. Februar 2015, 22:02:28 »

Zwei aktuelle Meldungen aus dem Bundestag  befassen sich heute mit Ebola (hib-Meldungen 064 und 066/2015 vom 4. Februar 2015:


Noch keine Entwarnung bei Ebola

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 04.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Experten geben trotz erster vorsichtig optimistischer Berichte aus Westafrika noch keine Entwarnung mit Blick auf die Ebola-Epidemie. Die gute Nachricht sei, dass die Zahl der Ebola-Neuinfektion in Westafrika rückläufig sei, doch das heiße zunächst, dass sich die Epidemie langsamer ausbreite als bisher, und nicht, dass sie bereits auf dem Rückzug sei, sagte Ralf Südhoff vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programm, WFP) am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Ebola wurde lange verkannt, jetzt geht es darum, die Krankheit nicht zu schnell zu vergessen.“ Die internationalen Hilfen seien spät angelaufen, hätten aber weitgehend gewirkt, sagte Südhoff auch mit Blick auch auf die Nahrungs- und Logistikhilfen durch das WFP. Eine unmittelbar Hungerkatastrophe drohe den am meisten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leona nicht, allerdings eine aus nicht eingebrachten Ernten und einem massiven Anstieg bei Lebensmittelpreise resultierende Hungerkrise. Bereits heute seien rund 200.000 Menschen in Westafrika infolge von Ebola auf Ernährungshilfe angewiesen, bis März könnte diese Zahl auf rund eine Million ansteigen. Die wirtschaftlichen Verluste und Einbußen der drei Länder würden auf rund 1,6 Milliarden US-Dollar geschätzt, sagte Südhoff.

Martin Kollmann von der Christoffel-Blindenmission lenkte im Ausschuss den Blick auf die sogenannten „vernachlässigten Krankheiten“, die zwar behandelbar beziehungsweise vermeidbar seien, denen aber dennoch jährlich rund 500.000 Menschen zum Opfer fallen würden. Ebola, wenngleich nicht auf der WHO-Liste der „vernachlässigten Krankheiten“, zeige, dass solche Infektionskrankheiten eine „dramatische Dimension“ annehmen könnten. Der Schlüssel zur Vermeidung solcher Epidemien liege in der Bekämpfung von Armut und Hunger, im Auf- und Ausbau der der medizinischen Versorgung, aber auch im Zugang zu sauberen Wasser und der Beachtung hygienischer Standards.

Nach den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich seit März 2014 bis Ende Januar dieses Jahres mehr als 22.000 Menschen mit dem Ebola-Virus infiziert, etwa 8.800 Todesfälle seien zu beklagen. Am meisten betroffen ist den Angaben zufolge Sierra Leone mit mehr als 10.000 Fällen und mehr als 3.000 Verstorbenen.

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Zahl der Ebola- Neuinfektionen sinkt

Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe - 04.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Ebola-Epidemie, Walter Lindner, sieht „Licht am Ende des Tunnels“ bei der Eindämmung der hochansteckenden Infektionskrankheit in Westafrika. Die Zahl der Neuinfektionen sei in Guinea, Liberia und Sierra Leone auf insgesamt unter 100 Fälle pro Woche gesunken, während es noch vor wenigen Wochen 350 gewesen seien, sagte Lindner am Mittwoch im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. „Vor uns liegt der holprige Weg der letzten Meile, um von Hundert auf Null zu kommen.“ Es sei zudem gelungen, eine weitere Übertragung auf die Nachbarländer zu verhindern. Lindner hob die Vielzahl der deutschen Hilfen im Kampf gegen Ebola hervor - darunter der Betrieb von Ebola-Behandlungszentren zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz, die Einrichtung von Diagnostiklaboren durch Spezialisten des Robert-Koch Instituts und des Bernhard-Nocht-Instituts, die logistische Unterstützungen des Technischen Hilfswerks sowie die Einrichtung einer Luftbrücke mit Transall-Maschinen der Bundeswehr, die bisher rund 700 bis 800 Tonnen Material für Hilfsorganisationen und UN-Hilfsprogramme transportiert hätten. Zudem stehe mit einem Medevac-Flugzeug mit Isolationseinheit jederzeit ein Transportmittel zur Verfügung, um Helfer im Falle einer Infektion zur Behandlung zurück nach Deutschland zu bringen, sagte Lindner.

Neben die Herausforderung, die Epidemie vollständig einzudämmen, trete nun zunehmend die Aufgabe, den Übergang von der humanitären Hilfe zum Wiederaufbau und zur Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten. Es gehe darum, Entwicklungs- und Aufbauhelfern ein sicheres Umfeld zu bieten. Außerdem werde es darum gehen, auf Ebene internationaler Institutionen wie Vereinte Nationen und Weltgesundheitsorganisation WHO, im Rahmen der EU und auch auf nationaler Ebene die Lehren aus den spät angelaufenen Hilfen zu ziehen und über künftige Frühwarnsysteme und Koordinierungsmodelle zu diskutieren.

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« Antwort #36 am: 13. Februar 2015, 14:43:38 »

Erneut beschäftigt sich der Bundestag mit der Ebola-Epidemie (hib-Meldung 079/2015 vom 13. Februar 2015):

Grüne fragen nach Hilfen gegen Ebola

Auswärtiges/Kleine Anfrage - 13.02.2015

Berlin: (hib/AHE) Nach den Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika erkundigt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (18/3956). Die Bundesregierung soll unter anderem angeben, wieviel Ebola-Infizierte durch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr behandelt wurden und inwieweit die deutschen Hilfen „den veränderten Bedarfen in

den betroffenen Ländern“ angepasst werden. Weitere Fragen zielen auf den Lufttransport von Hilfsgütern, auf die Zahl und die soziale Absicherung der freiwilligen deutschen Helfer und den „(Wieder)Aufbau regulärer Gesundheitsvorsorge in den Krisenländern“. Außerdem erkundigen sich Abgeordneten, wie künftig ein „verbessertes globales Krisenmanagement“ gestaltet werden und welche Rolle in dieser Frage der G7-Gipfel in diesem Jahr spielen soll.

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« Antwort #37 am: 04. März 2015, 18:11:06 »

Erneut beschäftigt sich der Bundestag mit der Ebola-Epidemie (hib-Meldung 117/2015 vom 4. März 2015):


Noch keine Entwarnung bei Ebola

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 04.03.2015

Berlin: (hib/AHE) Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen die Ebola-Krise, Walter Lindner, hat vor einer nachlassenden Aufmerksamkeit für die Epidemie in Westafrika gewarnt: „Es gibt immer noch eine Realität, und die heißt Ebola“, sagte Lindner am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Derzeit gebe es knapp 100 Neuinfizierte pro Woche in den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone, wobei die Zahl von Woche zu Woche schwanke und von Land zu Land unterschiedlich hoch ausfalle. Liberia, das anfangs am stärksten betroffen gewesen sei, sei auf einem „sehr guten Weg“. Hier seien derzeit nur noch zwei bis drei Neuinfektionen pro Woche zu beklagen. In Sierra Leone und Guinea liege die Zahl hingegen immer noch deutlich im zweistelligen Bereich. Lindner sprach von einer „Sisyphusarbeit“, die Zahl der Neuansteckungen auf null zu bringen. Er verwies unter anderem auf die Gefahr, dass sich nach Monaten der Anspannung in den betroffenen Ländern mit dem Rückgang der Infektionen wieder alte Verhaltensweisen einschleifen könnten - etwa die traditionellen Riten bei einer Erdbestattung - , die zur erneuten Verbreitung beitragen könnten. „Solange wir nicht bei null sind, kann vieles, was wir bisher erreicht haben, wieder zunichte gemacht werden“, sagte Lindner. Es müsse weiterhin darum gehen, Kranke mit dem Verdacht auf Infektionen wie auch ihr Umfeld konsequent zu identifizieren, zu isolieren und zu beobachten.

Nach jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich seit Ausbruch von Ebola vor einem Jahr im Südosten Guineas knapp 23.700 Menschen in Westafrika infiziert, davon überlebten 9.600 die Krankheit nicht, darunter waren knapp 500 Helfer und medizinisches Personal. Innerhalb der letzten 21 Tage gab es den Angaben zufolge noch knapp 400 Neuinfektionen.

Vertreter aus allen Fraktionen erkundigten sich nach den Lehren und Konsequenzen, der im Februar 2014 ausgebrochenen Epidemie, deren Ausmaß und Gefährlichkeit von der internationalen Gemeinschaft lange unterschätzt worden war. Vertreter der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen fragten unter anderem nach der zukünftigen Rolle der WHO und nach einer Stärkung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. Die CDU/CSU-Fraktion thematisierte unter anderem den Stand der Impfforschung und das Problem der Stigmatisierung von Ebola-Überlebenden und Waisenkindern. Ein Vertreter der SPD-Fraktion fragte nach konkreten Summen für den Wiederaufbau in den betroffenen Ländern.

Zum letzten Punkt verwies Lindner auf die Frühjahrstagung der Weltbank Ende April, bei der die betroffenen Länder gehalten seien, belastbare Zahlen etwa zu ihren Ernteeinbußen sowie Entwicklungspläne vorzulegen. In der Frage eines Ebola-Gegenmittels sprach Lindner von „drei bis vier erfolgsversprechenden“ Forschungsansätzen. Es sei allerdings im Augenblick nicht davon auszugehen, dass ein Impfstoff bereits in den nächsten Monaten vorliegen könnte.

Zur Verhinderung solcher Epidemien müsse auf unterschiedlichster Ebene gefragt werden, was sich bei Prävention, Aufklärung, Koordination und Instrumenten der Krisenreaktion künftig besser machen ließe, sagte Lindner. Dies beginne in Entwicklungsländern selbst, betreffe auch Geberländer wie Deutschland sowie die EU und reiche bis zur globalen Ebene von Vereinten Nationen und WHO. Lindner verwies auf eine „selbstkritische“ Bestandsaufnahme und einen Reformprozess innerhalb der WHO sowie unter anderem auch auf eine Initiative der Bundesregierung zur Verbesserung der globalen Sicherheitsarchitektur. So gebe es etwa die Einrichtung eines Beratergremiums beim UN-Generalsekretär, das Schlussfolgerungen aus der Ebola-Krise ziehen soll, und den Aufbau von sogenannten „Weißhelmen“, also einem internationalen Einsatzkontingent von Ärzten und medizinischem Personal, das schnell einsatzbereit sein soll und in Krisengebiete verlegt werden könnte.

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