Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. -Reinhold Niebuhr
In dieser Situation gibt es einige Konstanten, aber auch einige Variablen, die man entsprechend beeinflussen kann um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Dein Freund hat sich freiwillig zum Dienst und auch zur bundesweiten Verfügbarkeit verpflichtet und sitzt aufgrund dessen jetzt auf einem Dienstposten in Bayern. Er sitzt da nicht, weil der Dienstherr es ihm möglichst schwer machen möchte, eine gesunde Beziehung zu führen, sondern weil er genau dort vom Dienstherren benötigt wird und dafür ja auch schließlich unterschrieben hat. Jetzt gibt es die Möglichkeit einen Versetzungsantrag zu stellen, ich gehe aber davon aus, dass dieser nur unter der Auflage "gegen Ersatz" Aussicht auf Erfolg hat. Dein Freund ist damit örtlich an seinem Dienstort gebunden und daran könnt ihr (vorerst)
nichts ändern.
Du hingegen bist dem Staat o. Ä. nicht verpflichtet und bist dazu auch noch alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen und die Tragweite dieser Entscheidungen zu erkennen. Wenn du jetzt also sagst "Ich möchte mein Studium unbedingt fortführen", dann entscheidest du dich damit bewusst gegen eine mögliche Problemlösung. Wenn du sagst, dass du nicht erst mit 30 eine Familie planen möchtest, dann ist auch dies deine eigene Entscheidung. Im Prinzip hast du selbst alle Möglichkeiten eine Lösung zu eurem Fernbeziehungs-Problem herbeizuführen, musst dafür aber nunmal selbst Kompromisse eingehen. Ob du für eine Beziehung deine komplette berufliche Planung über den Haufen werfen willst, musst du letztendlich selbst entscheiden.
Gerade mit Hinblick auf das obrige Zitat kann ich nur den Tipp geben: Lernt, mit der Situation umzugehen. Der Geist ist ein mächtiges Werkzeug, das allerdings auch erstmal beherrscht werden will. Das ist sicher nicht immer leicht, aber durchaus erstrebenswert. Aktuell seid ihr beide zu sehr voneinander abhängig und das führt dann eben dazu, das man es nicht mal 4 Tage ohne einander aushält. Das ist aber etwas, woran man arbeiten kann, vorausgesetzt natürlich, man ändert seine Einstellung von "Ich kann das nicht..." zu "Ich will, dass das so klappt, und daran werde ich arbeiten".