Forum Chat ()

StartseiteForumTeamANB / RegelnFeedgenerator Hilfe
  • 24. April 2024, 23:14:44
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

AUS AKTUELLEM ANLASS:

in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen  (Gelesen 86498 mal)

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #135 am: 30. März 2016, 15:28:25 »

Die Polen haben mehrmals Ihren Staat verloren - die polnische Nationalhymne faengt nicht umsonst mit "Noch ist Polen nicht verloren".
Die Juden haben ueber 1800 Jahre gebraucht, bis sie Ihren Staat wieder hatten (samt Erneuerung des Hebraeischen). "Ein Li Eretz Acheret, gam im admati bo'eret  - Ich habe kein anderes Land, auch wenn die Erde brennt."

Die Russen haben in Europa mehrfach in juengster Zeit gezeigt, das Grenzen nicht fest sind. Das ist jedoch keine Einbahnstrasse, die nur zu russischem Gunsten ist - genauso gut kann der Nordkaukasus irgendwann in mittlerer/ ferner Zukunft wegbrechen, oder Teile Sibiriens koennten sich fuer unabhaengig erklaeren  (wie von der Stiftung Wissenschaft und Politik in einem ihrer moeglichen Zukunftsszenarien fuer moeglich dargestellt wurde) oder von den Chinesen absorbiert werden (die Chinesen in Sibirien wollen ja vielleicht auch beschuetzt werden)....

Das die Krim nicht mehr von den Russen loszuloesen sei / bzw man erst gar nicht dies versuchen sollte, halte ich fuer den falschen Ansatz. Diebstahl soll sich nicht lohnen - und darum soll man die Russen wirtschaftlich (Sanktionen) und buchstaeblich (durch Unterstuetzung der Ukraine) bluten lassen. Und dann gibt es ja eine ganze Reihe an separatistischen Bewegungen innerhalb Russland, wo man den Russen drohen kann dass man diese anerkennt etc...
Die gleichen Spielchen, die die Russen spielen kann man auch gegen diese anweden - politischer Wille vorausgesetzt.

Das Sudetenland war auch durch Deutsche besiedelt... machte den Anschluss durch Deutschland auch nicht besser.

« Letzte Änderung: 30. März 2016, 15:41:08 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 171
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #136 am: 30. März 2016, 15:48:39 »

Ich halte es für gefährlich tollwütigen Bären, wie Sie Russland nannten zu einem leprakranken Bären machen zu wollen. Die russischen Militärarsenale sind gut gefüllt und wer weiss wo das Zeug hinkommt, wenn keiner mehr darauf aufpasst. Korrigieren Sie mich wenn ich falsch liege, aber ich meine gelesen zu haben, dass nach dem Fall Ghadaffis die Schwarzmarktpreise für Stingerraketen massiv gefallen sein sollen. Und gegen die russischen Waffenkammern sind die von Ghadaffi Gartenfeuerwerk. Klar sollte sich Diebstahl nicht lohnen, aber deswegen sollte man nicht selbst noch zündeln, dann wären wir keinen Schlag besser als Putin.

Die Frage ist doch wie die Krim zurückkommen sollte. Die sinnvollste Lösung wäre ein OSZE-Standards korrekt durchgeführtes Referendum, keine Kreml-Tombola, und da würde es mich auch nicht wundern, wenn die Wahl zu Gunsten Russlands ausfallen würde und was macht man dann?
Moderator informieren   Gespeichert

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.782
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #137 am: 30. März 2016, 15:52:47 »

@ Theodor_rannt:

Das ukrainische Recht sieht ein solches Referendum nicht vor - wenn, müsste also die gesamte Ukraine über eine Änderung der Verfassung abstimmen - wie das wohl ausgehen mag?

Was macht man dann?
Moderator informieren   Gespeichert

Cally

  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 718
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #138 am: 30. März 2016, 15:54:03 »

Wenn ich mir anschaue wie viele Staaten bzw. Länder noch heute umkämpft sind glaube ich nicht, dass die Krim Putin in naher Zukunft weggenommen wird oder irgendwann Konsens darüber herrscht, dass sie ihm gehört. Ich denke eher, dass dieser Konflikt in nächstes Zeit weiter vor sich hinköchelt. Palästina ist doch ein gutes Beispiel dafür.
Moderator informieren   Gespeichert

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #139 am: 30. März 2016, 16:05:19 »

Ach die Russen liefern doch schon in allen moeglichen Krisenregionen alles moegliche - und der Westen ist mit den Waffenlieferungen an arabische Staaten auch nicht viel besser. *Schulterzuck*

Referendum? Ich bin dafuer dass die Referenden in Tartarstan (1992)  und Dagestan dann auch anerkannt werden.... Karelien hatte noch kein Referendum - aber es gab Stimmen dazu. Tschetschenien will bestimmt auch wieder eins! :)
Warum nicht  gleichzeitig stattfindende Referenden in Tartarstan, Dagestan, Tschetschenien, Karelien (und es gibt noch bestimmt weitere Gebiete in Russland (evtl Tuva) die auch weg wollen) ? - alles unter OSZE Beobachtung.
Russland waere bestimmt hellauf begeistert von der Idee....

Merkst du was? Wahrscheinlich nicht....
« Letzte Änderung: 30. März 2016, 16:16:34 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

schlammtreiber

  • Spam - Meister
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 21.652
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #140 am: 30. März 2016, 16:28:32 »

Die russischen Militärarsenale sind gut gefüllt und wer weiss wo das Zeug hinkommt, wenn keiner mehr darauf aufpasst. 

Alles schon gehabt
https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion#1985_bis_1991:_Reformen_und_Aufl.C3.B6sung_der_Sowjetunion

Wir erinnern uns?

Moderator informieren   Gespeichert
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #141 am: 30. März 2016, 16:42:00 »

Fassen wir Zusammen: Referendum in der Ukraine ist OK - das gleiche dann aber fuer Russland zu fordern ist zuendeln und macht uns nicht besser als Putin...  ::)
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 171
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #142 am: 30. März 2016, 17:56:14 »

Dass es in einem Vielvölkerstaat wie Russland mit schlagmichtot wie vielen Volksgruppen auch genug Ethnien gibt, die spätestens seit Stalin weg von Russland wollen ist mir auch klar. Wenn wir die alle als Staaten, anerkennen, dann haben wir, was weiss ich, wie viele anerkannte kleine bis mittlere Staaten, zum Teil ohne funktionierendes Wirtschaftsmodell, an der Backe; Grenzkonflikte untereinander inklusive. Das ist doch ein Bumerang.

Beim Zerfall der UdSSR wurde einfach die oberste Verwaltungsebene entfernt, dadurch war der Prozess recht geordnet. Außerdem waren die Teilrepubliken so schlau ihre ABC-Arsenale an die russische SSR abzutreten. Das heißt nicht, dass dies ein zweites mal wieder so glattgehen würde.

Moderator informieren   Gespeichert

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #143 am: 30. März 2016, 18:06:58 »

Dass es in einem Vielvölkerstaat wie Russland mit schlagmichtot wie vielen Volksgruppen auch genug Ethnien gibt, die spätestens seit Stalin weg von Russland wollen ist mir auch klar. Wenn wir die alle als Staaten, anerkennen, dann haben wir, was weiss ich, wie viele anerkannte kleine bis mittlere Staaten, zum Teil ohne funktionierendes Wirtschaftsmodell, an der Backe; Grenzkonflikte untereinander inklusive. Das ist doch ein Bumerang.

Beim Zerfall der UdSSR wurde einfach die oberste Verwaltungsebene entfernt, dadurch war der Prozess recht geordnet. Außerdem waren die Teilrepubliken so schlau ihre ABC-Arsenale an die russische SSR abzutreten. Das heißt nicht, dass dies ein zweites mal wieder so glattgehen würde.



Es fehlt immernoch die Erklaerung, warum nur die Krim ein Referendum haben soll - aber nicht Teilstaaten Russlands. Na ?
Ohne funktionerendes Wirtschaftsmodell? Rohstoffexport ist eins - damit versucht sich ja auch Russland selbst. Es gibt eine Menge Kleinstaaten weltweit, die wirtschaftlich ganz und gar nicht schlecht dastehen - mit Rohstoffen aber auch ohne...
 
Die Ukraine bereut es, dass sie Ihre Atomwaffen abgeliefert haben - die Sicherheitsgarantien Russlands haben sich als wertlos erwiesen. War wohl nicht so schlau den Russen zu trauen oder?
« Letzte Änderung: 30. März 2016, 18:48:06 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 171
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #144 am: 30. März 2016, 19:50:32 »

Die Ukraine war pleite, was sollte die denn dann noch mit A-Waffen? Das teuerste ist zwar immernoch die Anschaffung, aber das Arsenal inkl. Trägersystemen/Silos muss auch immernoch bewacht und einsatzbereit gehalten werden.

Warum man in den russischen Teilstaaten keine Referenden abhalten sollte, habe ich schon erwähnt, weil man dann etliche Klein- und Mittelstaaten an der Backe hat, zuvor von Moskau aus gelenkt wurden und auf einmal selbst funktionieren müssen und man einfach vorher nicht weis wer hinterher regiert.
Wenn die Bevölkerung auf der Krim mehrheitlich nach Russland tendiert, hätte man nach einer Wiedereingliederung in die Ukraine, setzt man ein freies politisches System voraus, eine Sezessionspartei mit entsprechender Fraktionsstärke im Regionalparlament sitzen und das auf lange Zeit. Für die Ukraine als Zentralstaat sollte das insgesamt zwar verschmerzbar sein, aber man hat ständig Unruhe. Wenn die russische Mehrheit auf der Krim wirklich keine Lust auf Putin hat, ist der Käse nach dem Referendum hoffentlich gegessen. Heißt mit einem Referendum kann die Ukraine zwar Gebiet verlieren, holt sich dann aber zumindest keine per sé abtrünnige Region ins Land.
Moderator informieren   Gespeichert

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #145 am: 30. März 2016, 21:41:00 »

Die Ukraine war pleite,
Das ist Nordkorea seit langem, Pakistan geht es auch nicht so toll und Russland war 1998 ebenso pleite. Atomwaffen Besitz und Wirtschaftskraft stehen nicht unbedingt in direktem Zusammenhang zueinander.

Zitat
was sollte die denn dann noch mit A-Waffen? Das teuerste ist zwar immernoch die Anschaffung, aber das Arsenal inkl. Trägersystemen/Silos muss auch immernoch bewacht und einsatzbereit gehalten werden.
Wir wuerden hier nicht ueber die Ukraine diskutieren.
Die Russen und 4. Welt Laender wie Nordkorea und Pakistan haben es ja auch geschafft.


Zitat
Warum man in den russischen Teilstaaten keine Referenden abhalten sollte, habe ich schon erwähnt, weil man dann etliche Klein- und Mittelstaaten an der Backe hat, zuvor von Moskau aus gelenkt wurden und auf einmal selbst funktionieren müssen und man einfach vorher nicht weis wer hinterher regiert.
Warum an der Backe haben? Sibirien und Nordkaukasus trau ich sehr wohl, dass sie in der Lage sind wirtschaftlich auf eigenen Fuessen zu stehen.
Die Unwissenheit wer nach Putin kommt ist keine Rechtfertigung um ein demokratisches Referendum denen vorzuenthalten - aber von der Ukraine eins zu fordern.
Wer die baltischen Staaten regieren wird etc hat man ja 1990/1991 auch nicht gewusst....
Zitat
Wenn die Bevölkerung auf der Krim mehrheitlich nach Russland tendiert, hätte man nach einer Wiedereingliederung in die Ukraine, setzt man ein freies politisches System voraus, eine Sezessionspartei mit entsprechender Fraktionsstärke im Regionalparlament sitzen und das auf lange Zeit. Für die Ukraine als Zentralstaat sollte das insgesamt zwar verschmerzbar sein, aber man hat ständig Unruhe. Wenn die russische Mehrheit auf der Krim wirklich keine Lust auf Putin hat, ist der Käse nach dem Referendum hoffentlich gegessen. Heißt mit einem Referendum kann die Ukraine zwar Gebiet verlieren, holt sich dann aber zumindest keine per sé abtrünnige Region ins Land.
Freie Umfragen unter der Bevoelkerung vor der Invasion haben was anderes gezeigt - ebenso die Wahlergebnisse der Pro Russland Partei Krimeas vor der Invasion - hatte glaub 6% wenn ich mich recht erinnere...
Siehe unter anderem http://www.dailyplebiscite.com/en/2013/04/03/russians-ukrainians-and-tatars-a-2011-survey-on-the-identity-of-crimeans/

Die Tschetschenische Mehrheit, Dagestanische Mehrheit et etc haben auch keine Lust auf Putin und sind abtruennige Republiken.... staendige Unruhe gibt es en Masse in Russland
Referendum da ist aber pfui...
Du misst hier mit unterschiedlichen Standards - genauso wie die Russen - Referendum wenn es einem in den Kram passt - ansonsten  "Nee  machen wir nicht"...
Das scheint aber dir vollkommen einwandfrei zu sein....
« Letzte Änderung: 30. März 2016, 22:42:39 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 171
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #146 am: 30. März 2016, 23:02:33 »

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Russen gegen eine nuklear aufgerüstete Ukraine vorgegangen wären geht sicher gegen Null. Dann hätten wir aber auch seit 25 Jahren eine weitere Atommacht in unserer Nachbarschaft gehabt, mit wahrscheinlich recht maroder Ausstattung. Das finde ich jetzt auch nicht sehr beruhigend.
Dass es sinnvollere Ausgaben gibt, wenn man ohnehin pleite ist als A-Waffen, brauchen wir ja hoffentlich nicht zu diskutieren, klar Nordkorea hat die Bombe und die ist auch Kims Rückversicherung, allerdings ist Kim Jong Un alles andere als ein Musterbeispiel für einen Staatschef.

Mir ist schon bewusst, dass ich, wenn ich die Selbstbestimmung der Völker als Maßstab nehme auch für Referenden in Russland sein müsste und wenn ich das nicht bin, mit zweierlei Maß messe. Nur bei Russland redet man vom potentiellen Zerfall einer Supermacht. Ich bezweifle, dass man die machtpolitischen Verwerfungen in ihrer Gänze jetzt schon vorhersagen kann. Von den Geldtransfers durch öffentliche Ausgaben und Sozialleistungen, die dann eventuell auch nicht mehr fließen ganz zu schweigen.

Die 6% wurden in einer Zeit als eine russlandfreundliche Regierung an der Macht war erzielt, das könnte heute schon anders aussehen.
Moderator informieren   Gespeichert

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #147 am: 30. März 2016, 23:31:18 »

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Russen gegen eine nuklear aufgerüstete Ukraine vorgegangen wären geht sicher gegen Null.
Also doch lernfaehig?
Zitat
Dann hätten wir aber auch seit 25 Jahren eine weitere Atommacht in unserer Nachbarschaft gehabt, mit wahrscheinlich recht maroder Ausstattung. Das finde ich jetzt auch nicht sehr beruhigend.
Aber die marode Ausstattung der Russen ist natuerlich nicht beunruhigend. Nur wenns bei der Ukraine der Fall ist.
Zitat
Dass es sinnvollere Ausgaben gibt, wenn man ohnehin pleite ist als A-Waffen, brauchen wir ja hoffentlich nicht zu diskutieren,
Ansichtssache - Atomwaffen koennen das Ueberleben eines Staates sichern - auch wenn man sonst pleite ist.

Zitat
klar Nordkorea hat die Bombe und die ist auch Kims Rückversicherung, allerdings ist Kim Jong Un alles andere als ein Musterbeispiel für einen Staatschef.
Pakistan und Russland sind auch alles andere als Musterbeispiele.

Zitat
Mir ist schon bewusst, dass ich, wenn ich die Selbstbestimmung der Völker als Maßstab nehme auch für Referenden in Russland sein müsste und wenn ich das nicht bin, mit zweierlei Maß messe.
Ach ne
 ???
Zitat
Nur bei Russland redet man vom potentiellen Zerfall einer Supermacht. Ich bezweifle, dass man die machtpolitischen Verwerfungen in ihrer Gänze jetzt schon vorhersagen kann. Von den Geldtransfers durch öffentliche Ausgaben und Sozialleistungen, die dann eventuell auch nicht mehr fließen ganz zu schweigen.
Seit 1991 gibt es eine einzige Supermacht - und das ist garantiert nicht Russland...
Mit deinem Argument waren dann die Unabhaengigkeitserklaerungen der Balten, Ukrainer, Georgier, Armenier etc ja was ganz schlimmes....
Putin sieht den Zerfall der UDSSR als Katastrophe an - du plapperst dies defacto schoen nach.

Zitat
Die 6% wurden in einer Zeit als eine russlandfreundliche Regierung an der Macht war erzielt, das könnte heute schon anders aussehen.
Ja - und jetzt hat man wie frueher Ergebnisse von 93%, etc bei Referenden, weit ueber 50% bei anderen Wahlen etc..

2012 Zitat von der OSZE: “There were serious problems from the very start of this election. The point of elections is that the outcome should be uncertain. This was not the case in Russia. There was no real competition and abuse of government resources ensured that the ultimate winner of the election was never in doubt.”
 
Merkst du was?
« Letzte Änderung: 30. März 2016, 23:49:33 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 171
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #148 am: 31. März 2016, 10:03:08 »

Bei den Nachfolgestaaten der UdSSR gibt es Gewinner wie z.B. die baltischen Staaten aber es gibt auch einige Staaten, denen es heute immernoch eher Bescheiden geht: Moldawien, Tadschikistan und Kirgisien, letzteres lebt davon, dass Wanderarbeiter aus Russland Geld nach Hause schicken. Folglich gibt es durchaus wirtschaftliche Gewinner und solche die von Sozialleitungen/Staatsausgaben aus Moskau unter dem Strich wahrscheinlich immernoch profitieren würden. Wirkliche Demokratien wurden die wenigsten der Nachfolgestaaten, gerade im Zentralasiatischen Bereich sind das doch alles autokratische Systeme, lupenreine Demokratien eingeschlossen.
Der Zerfall der UdSSR war sicher nicht die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts, nur es hat eben auch nicht allen Nachfolgestaaten genutzt. Also warum soll man einen Staat zerreferendieren wollen, wenn man hinterher in einer ziemlich großen Region der Welt mit einigen reicher werdenen und damit auch einigen verarmenden Staaten rechnen muss, die man sonst nicht hätte? Eventuelle Folgeprobleme inklusive.

Die PR als eher russlandfreundliche Partei hatte auf der Krim vor der Russischen Annexion ca. 52% Zustimmung, zu diesem Zeitpunkt stand die Frage zu wem die Krim gehören soll in keinster Weise an. Jetzt ist die Frage de facto gestellt. Der Kreml hat sie für sich beantwortet. Von den PR-Wählern könnten schon einige pro Sezession sein. Dass sich die Zustimmungswerte von PR und die 6% der Krimpartei einfach addieren, wage ich zu bezweifeln, allerdings könnte das Zustimmungspotential für einen Verbleib bei Russland deutlich zweistellig sein. Wenn ein solches Referendum dann mit, keine Ahnung 70 zu 30% für eine Zugehörigkeit zur Ukraine ausfällt und international anerkannt war, ist die Sache entschieden und man verringert die Möglichkeit der Legendenbildung bei den pro russischen Anhängern.
Moderator informieren   Gespeichert

Merowig

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.448
Antw:Zwischenfaelle zwischen Russland und dem Westen
« Antwort #149 am: 31. März 2016, 10:52:11 »

Bei den Nachfolgestaaten der UdSSR gibt es Gewinner wie z.B. die baltischen Staaten aber es gibt auch einige Staaten, denen es heute immernoch eher Bescheiden geht: Moldawien, Tadschikistan und Kirgisien, letzteres lebt davon, dass Wanderarbeiter aus Russland Geld nach Hause schicken. Folglich gibt es durchaus wirtschaftliche Gewinner und solche die von Sozialleitungen/Staatsausgaben aus Moskau unter dem Strich wahrscheinlich immernoch profitieren würden. Wirkliche Demokratien wurden die wenigsten der Nachfolgestaaten, gerade im Zentralasiatischen Bereich sind das doch alles autokratische Systeme, lupenreine Demokratien eingeschlossen.
Der Zerfall der UdSSR war sicher nicht die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts, nur es hat eben auch nicht allen Nachfolgestaaten genutzt. Also warum soll man einen Staat zerreferendieren wollen, wenn man hinterher in einer ziemlich großen Region der Welt mit einigen reicher werdenen und damit auch einigen verarmenden Staaten rechnen muss, die man sonst nicht hätte? Eventuelle Folgeprobleme inklusive.
Gleiches Argument zaehlt fuer die Krim - Tourismus ist Tod - Sanktionen die Speziell die Krim betreffen, Versorgung der Krim ueber Russland alleine ist extremst schwierig, steigende Preise aufgrunddessen, etc etc.
Des weiteren ist politische Unabhaengigkeit nicht mit Wirtschaftskraft verbunden - Ost Timors Infrastruktur  wurden von den Indonesiern verwuestet bevor es in die Unabhaengigkeit entlassen werden musste. Hab Zweifle das viele in Ost Timor zurueck nach Indonesien wollen oder die allermeisten Sowjetrepubliken zurueck in die Sowjetunion/russisches Reich....
Und wie gesagt - Sibirien, und die ganzen Republiken im Nordkaukasus waeren sehr wohl in der Lage wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen.

Warum die Ukraine zerrefendieren? - Russland verarmt ja :)
Die Ukraine hat ihre Defizite - ist aber unbestreitbar deutlichst demokratischer als Russland.

Zitat
Die PR als eher russlandfreundliche Partei hatte auf der Krim vor der Russischen Annexion ca. 52% Zustimmung, zu diesem Zeitpunkt stand die Frage zu wem die Krim gehören soll in keinster Weise an. Jetzt ist die Frage de facto gestellt. Der Kreml hat sie für sich beantwortet. Von den PR-Wählern könnten schon einige pro Sezession sein. Dass sich die Zustimmungswerte von PR und die 6% der Krimpartei einfach addieren, wage ich zu bezweifeln, allerdings könnte das Zustimmungspotential für einen Verbleib bei Russland deutlich zweistellig sein. Wenn ein solches Referendum dann mit, keine Ahnung 70 zu 30% für eine Zugehörigkeit zur Ukraine ausfällt und international anerkannt war, ist die Sache entschieden und man verringert die Möglichkeit der Legendenbildung bei den pro russischen Anhängern.
Die Tschetchenien Frage, Inguschetien Fage, Dagestan Frage etc bezueglich zig anderen russichen Republiken steht ja auch seit den 90ern offen und freie Referenden in den jeweiligen Republiken wuerden mit ziemlicher Sicherheit Russland schrumpfen lassen.
 
Wie gesagt - die Frage eines erneuten Referendums in der Krim, um die russische Invasion im nachhinein zu legitimieren/reinzuwaschen, stellt sich ganz und gar nicht - genausowenig wie sich die Frage eines Referendums in Tartarstan, Karelien (wuerden nicht verarmen und koennten ja zurueck zu Finnland), Kurilen (wuerden auch nicht verarmen wenn Japan die aufnimmt), Dagestan, Inguschetien, Tschetschenien, Tuva, Kaliningrad, und mehreren sibirischen Republiken sich stellt.
Und sowas fuer die Krim zu fordern, aber fuer russische Republiken abzulehnen, die sehr wohl in der Lage sind, ohne den Despot in Moskau auszukommen, ist einfach nur verlogen.
Gleiches Recht fuer alle.

Da ein erneutes Referendum nicht stattfinden wird, Russland nicht kurz- und mittelfristig wohl einlenken wird, bleibt nicht viel anderes uebrig als die Russen weiter zu sanktionieren und weiter zu isolieren, die Ukrainer zu unterstuetzen und zuzuschauen wie die russische Wirtschaft weiter Richtung Abgrund torkelt.


« Letzte Änderung: 31. März 2016, 10:57:12 von Merowig »
Moderator informieren   Gespeichert
Fortuna audaces iuvat
 

© 2002 - 2024 Bundeswehrforum.de