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Autor Thema: [Sonstiges]: Zivile und militärische Raketen in Deutschland nach 1945  (Gelesen 10631 mal)

Obelixx

  • Gast

Es ist heutzutage fast ganz vergessen, daß auch in Deutschland zivile Forschungsraketen gestartet wurden. So wurden zwischen 1957 und 1964 im Wattengebiet von Cuxhaven über 500 Raketen, angefangen von kleinen Flugkörpern für die Seerettung bis hin zu Dreistufenraketen, die über 100 km hoch flogen konnten, von der "Herrmann - Oberth - Gesellschaft e.V." und "Bertold - Seliger – Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH" gestartet. (Letztere Gesellschaft baute sogar zumindest teilweise wiederverwendbare Dreistufenraketen, deren Erststart am 2.5.1963 erfolgte und die über 100 km Höhe erreichten).
Im Juni 1964 wurden die Raketenstarts im Cuxhavener Wattengebiet mit einer einstweiligen Verfügung eingestellt  (sie sollten wiederaufgenommen werden dürfen, sobald neue Sicherheitsvorschriften erarbeitet worden sind, was aber nie geschah), nachdem es bei einer Raketenvorführung von Gerhard Zucker (der kein Mitglied der "Herrmann - Oberth - Gesellschaft e.V." und der "Berthold - Seliger – Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft e.V." und auch mit beiden Gesellschaften nicht zusammenarbeitete) in Braunlage zu einem tödlichen Unfall kam.
(Bei den Starts der "Herrmann - Oberth - Gesellschaft e.V." und der "Berthold - Seliger - Forschungsgesellschaft e.V." gab es nie einen Unfall. Die "Herrmann - Oberth - Gesellschaft e.V." genoß sogar bei ihrer Versicherung hohes Ansehen und das ist für einen Verein von "Amateuren"[ oder wie soll man sonst in einem Verein ehrenamtlich tätige Menschen nennen?] der Raketen baut und in Höhen von bis zu 50 km schießt, schon beachtlich!)


"Cirrus" und "Kumulus"-Rakete. Die "Cirrus"-Rakete (links) war eine Zweistufenrakete der "Hermann-Oberth-Gesellschaft e.V." mit einer Gipfelhöhe von 35 - 50 Kilometern, die am 16.9.1961 zum ersten Mal gestartet wurde.
Die "Kumulus"-Rakete (rechts) war eine Einstufenrakete der "Hermann-Oberth-Gesellschaft e.V." mit einer Gipfelhöhe von 20 Kilometern, die am 20.12.1960 zum ersten Mal gestartet wurde.
Beide Raketen können im "Hermann-Oberth-Museum" in Feucht bei Nürnberg bestaunt werden.


Dreistufenrakete der "Berthold - Seliger - Forschungsgesellschaft e.V.", Gipfelhöhe über 100 km, Erststart am 2.5.1963 im Wattengebiet von Cuxhaven

Weitere Informationen und Bilder auf
http://www.modellraketenbau.de/countdown/cdo030301.htm

Auch in der ehemaligen DDR wurden –so gar noch nach der Wiedervereinigung!- zivile Forschungsraketen gestartet und zwar vom ehemaligen NVA - Übungsplatz Zingst. Die von diesem Platz gestarteten russischen Raketen des Typs MMR06-M ereichten Höhen von bis zu 80 km.


Startvorbereitung einer MMR06-M Rakete in Zingst

Weitere Informationen hierzu auf http://www.modellraketenbau.de/countdown/cdo090201.htm

Da bei den Raketenversuchen der "Berthold - Seliger - Forschungsgesellschaft e.V" die Bundeswehr in hohem Maße involviert war (Bundewehr-Panzer als Leitstände, Hubschrauber des Heeres zur Bergung der Raketen) könnte es durchaus sein, daß jemand der älteren Forumsteilnehmer weitere Informationen über diese Starts hat. Insbesondere suche ich Startlisten, Fotografien und Konstruktionszeichnungen der Raketen der Berthold - Seliger - Forschungsgesellschaft e.V und Daten zu den erreichten Ergebnissen. Wer solche Informationen hat, der sollte diese bitte an meine e-Mail Adresse übermitteln.

Daneben habe ich noch einige weitere Fragen, zu denen ich leider noch keine befriedigende Antwort gefunden habe:
welches war die größte Rakete der Bundeswehr/NVA/alliierten Streitkräfte, die nach 1945 von deutschem Boden aus gestartet wurde? Wann und wo erfolgten diese Starts?
Hat die Bundeswehr auch jemals eigene Forschungsraketen für die meteorologische Höhenforschung gestartet? Wenn ja, wann und wo?
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2007, 11:37:50 von schlammtreiber »
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Re:Zivile und militärische Raketen in Deutschland nach 1945
« Antwort #1 am: 05. Juni 2006, 09:50:02 »

Meines Wissens war die größte Rakete der BW, die von deutschem Boden gestartet wurde, der "ehrliche Johann", sprich die Honest John.
Die anderen Raketen wurden m.W. auf Kreta geschossen.
Zuletzt war die Honest John in der 2. Bttr. der Raketenartilleriebataillone der Divisionen beheimatet, die 3. und 4. Bttr. war mit RakWf 110 SF (LARS 1) ausgestattet.
Die letzten HJs wurden Ende der 70-Jahre gestartet. Ich war beim letzten Abschuß einer Honest John des RakArtBtl 122 in Grafenwöhr während einer WÜ dabei!
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schlammtreiber

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Re:Zivile und militärische Raketen in Deutschland nach 1945
« Antwort #2 am: 06. Juni 2006, 09:30:55 »

der "ehrliche Johann", sprich die Honest John.

Sollte die deutsche Übersetzung nicht "treuer Johannes" lauten, nach dem Märchen der Gebrüder Grimm?  ;)
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