Erfahrungsbericht KC Wilhelmshaven vom 20.01 - 22.01. 2015
Hallo zusammen!
Vor ein paar Tagen hatte ich meine Eignungsfeststellung in Wilhelmshaven, nun möche ich euch davon berichten.
Ein wenig zu mir: bin 30 Jahre, Fachabi, 2 Ausbildungen (Metallbau, Gartenbau), abgebrochenens Studium(Physik), Bewerbung für SaZ 12 Fw im allg. Fachdienst.
Habe mich im September beworben und mitte Dezember kam dann die Einladung zur Eignungsfeststellung.
Der erte Tag: Anreise , Anmeldung, Einweisung in die Geschehnisse der nächsten Tage und Biographischer Fragebogen
Bin mit der Bahn angereist, da ich aus dem schönen Bayernland komme. Nach 7 Std. Fahrt am Bahnhof engelangt, empfing uns eine nette Dame die sich als Stabsgefreiter entpuppte und geleitete uns 22 Bewerber ( darunter 2 Frauen) zum Marinestützpunkt via Bus.
Wir mussten bis 17 Uhr anreisen und uns am Steuerkopf melden. Danach gab es erst mal Abendessen im Wirtschaftsgebäude und anschließend einen Einweisungsvortag, was uns nun in den nächsten zwei Tagen erwartet. Zum Schluss mussten wir einen Biographischer Fragebogen ausfüllen, dafür hatten wir eine Zeitvorgabe von 30 Min.
Inhaltlich wurde gefragt warum wir zur Bw wollen,
was wir erwarten,
was wir aus der Erziehung, Ausbildung, Schule mitgenommen haben,
wie die Freizeitgestaltung aussieht,
was unsere Alternativen sind, wenn es keine Eignung gibt usw.
Als das erledigt war, war Freizeit bis 22:15 Uhr.
Der zweite Tag: ärztliche Untersucheung, CAT - Test und Besuch der Fregatte Niedersachsen
Um 5 Uhr klingelte der Wecker, duschen und antreten zum Frühstück. Nach dem Frühstück wurden wir in 3 Gruppen unterteilt, die jeweils zum Arzt, zum CAT – Test und zum Aktualisierungsgespräch gingen. Beim Arzt war die Sache für die ersten 4 Bewerber gelaufen, die Gründe waren Drogenmissbrauch, Psychopharmaka und sonstige Gebrechen.
Diese Hürde mit T2 überwunden, ging es weiter zum berühmten CAT – Test. War ca. 2,5 Stunden damit beschäftigt, es wurde alles mögliche abgefragt, Deutsch, Englisch, Matrizen, Mathematik, Logik, Elektrotechnik, Mechanik,.Psychologischer Fragebogen (trifft zu / trifft nicht zu) und räumliches Vorstellungsvermögen. War alles im Rahmen des machbaren. Hinzu kamen noch Erkennung von Morsezeichen und Funksignalen. Mit einer guten Vorbereitung und einem gut funktionierenden Hirn ist das alles halb so wild. Zur Vorbereitung empfehle ich Testknacker Bücher von Hesse/Schrader und sich mit Logikaufgaben zu beschäftigen. Des weiteren gibt es im Netz dutzende von Eignungstests die all diese Bereiche gut abprüfen.
Nach dem CAT – Test war erst mal ne Stunde Mittag angesagt. Am Nachmittag stand der Besuch der Fregatte Niedersachsen auf dem Plan. Es war ein tolles Erlebnis mal das Innenleben so einer schwimmenden Stadt zu sehen. Muss schon sagen für einen großen Menschen wie ich es bin, ist es schon verdammt eng und die Privatsphäre ist gleich null. Im Anschluss gab es Abendessen und dann Freizeit.
Der dritte Tag: Sporttest, psychologische Gespräch und Heimreise
Nun kommt der Tag der Wahrheit :-). Aufstehen war wieder um 5 Uhr mit anschließenden Frühstück und dann Aufteilung in 2 Gruppen für den Sporttest und das psychologische Gespräch.
Ich war zuerst mit dem Sportest dran. Dieser ist nicht zu unterschätzen, aber wie alles andere auch mit guter Vorbereitung und Training kein Problem. Von unserer gesammten Gruppe haben es bis auf eine alle mit guten bis sehr guten Ergebnissen geschafft. Die 2 Prüfer waren super nett und haben uns alle motiviert die beste Leistung zu erzielen.
Auch diesen Teil gut überstanden ging es dann nach einer Dusche zum Steuerkopf und anschließend in den Warteraum um auf das psychologische Gespräch zu warten. Habe ca. 1 Stunde warten müssen bis ich an der Reihe war, sage euch es kam mir ewig vor, wie allen anderen auch. Jeder war sehr angespannt. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde mein Name aufgerufen und ich folgte einer Dame in ein Zimmer, in dem ein Offizier und eine Psychologin warteten.
Wir stellten uns gegenseitig vor und dann begann die Fragerei. Es war wirklich kein Zuckerschlecken. Man muss zu allem was man getan hat, egal ob positiv oder negativ Rede und Antwort stehen. Es wird über Auslandseinsätze, Politik, aktuelle Geschehnisse ( z.b. Pegida ) gesprochen und selbstverständlich über einen selbst, sprich Charakter,Ansichten usw.
Als das Gespräch beendet wurde, bin ich nach draußen beordert worden, damit sich die beiden Prüfer beraten konnten. Nach 5 min wurde ich wieder hinein beordert und habe mit einem netten Gesichtsausdruck die Feldwebeileignung erhalten. Muss sagen, das war ein sau geiler Moment, habe gegrinst wie ein Honigkuchenpferd :-)
Darauf ging es zum Einplaner und zum Berufsförderungsdienst.
Die aller letzte Station war der Steuerkopf um sich abzumelden, dann ging es per Zug wieder zurück nach hause.
Fazit:
Von den 22 Bewerbern (davon 4 Wiedereinsteller) sind 4 beim Arzt ausgeschieden, 1 Person beim Sporttest, glaube 1 oder 2 beim Psychologen, bin mir da aber nicht sicher.
Der Rest hat alles überstanden und es gab 1 FWDL ,
3 Feldwebeileignungen (davon 2 Wiedereinsteller), die anderen haben jeweils die Unteroffizierseignung bzw. die Mannschaftseignung erhalten.
Zuletzt muss ich noch ein großes Lob an alle Mitarbeiter des KC aussprechen, man wurde stets nett behandelt und jeder, wirklich ausnahmslos jeder ist immer hilfsbereit gewesen.
Speziell Herr S. war ganz großes Kino, weiter so :-)
Mein Tipp für alle Bewerber/ innen, egal für welche Laufbahn Ihr euch bewirbt.
Seit immer ehrlich und aufrichtig mit euren Angaben. Überlegt euch gut was ihr wollt und wie Ihr euch selbst einschätzt.
Zieht euch dementsprechend an, das heißt, Anzug bzw. sauberes gebügeltes Hemd und Hose für Männer, Bluse und Rock/ Hose für die Damen.
Dies war meine Eignungsfeststellung. Wer Fragen hat, kann sie sehr gerne Stellen.
Für vorhandene Rechtschreibfehler entschuldige ich mich.
Mit kameradschaftlich Gruß
Andi