Hallo, zusammen.
Mein Name ist Yannik, ich bin 21 Jahre alt und will mit euch meine Erfahrung teilen, die ich im Karrierecenter Hannover gesammelt habe.
Meine Bewerbung habe ich am 27. Oktober zusammen mit dem Wehrdienstberater ausgefüllt und abgeschickt.
Beworben habe ich mich für die Laufbahn der Feldwebel im allgemeinen Fachdienst.
Tag 1 (25.02.15)
Der Tag begann für mich ziemlich schlecht, da ich mich nach dem Aufstehen etwas schlapp gefühlt habe und den Verdacht hatte, dass ich mir eine Erkältung eingefangen habe.
Aber da ich sehr lange auf meinen Termin im KC gewartet habe wollte ich diesen auch nicht verschieben.
Gegen 19.00 Uhr bin ich im KC angekommen.
Die Fahrt dorthin war sehr angenehm und hat keinerlei Probleme bereitet (Bin mit dem Zug angereist).
Am Empfang bekam ich meine Mappe inkl. Hausordnung, Laufzettel, usw.
Außerdem bekam ich Bettwäsche und ein Schloss + Schlüssel.
Danach bin ich dann auf meine Stube gegangen, wo sich bereits 7 andere Bewerber befanden.
Nachdem ich mich vorgestellt hatte sind wir alle zusammen in die Stadt zu einem Rewe Markt gegangen und haben dort für die nächsten 2 Tage eingekauft.
Wieder auf der Stube angekommen hat sich mein Verdacht mit der Erkältung bestätigt und ich bekam Fieber, Gelenkschmerzen und alles was dazu gehört.
Ich bin dann als einziger um 20.00 Uhr ins Bett gegangen und habe versucht zu schlafen.
Tag 2 (26.02.15):
Der erste Wecker klingelte gegen 5:15 Uhr und der Tag begann für mich mit einer ordentlichen Ladung Kopfschmerzen,
da ich in der Nacht kein Auge zu bekommen habe.
Nachdem ich geduscht habe ging es dann direkt weiter zum Frühstück.
Dort mussten wir uns beeilen, da um 6:45 Uhr schon die Begrüßungsrede war.
Begrüßt wurden wir von einem Stabsfeldwebel, der uns noch einmal den gesamten Ablauf der nächsten 1 ½ Tage erklärt hat.
Nach der Begrüßung kam auch schon der CAT (Computertest), welcher für jeden Bewerber speziell angepasst wurde.
Insgesamt waren wir 13 Bewerber (12 davon für die Laufbahn der Feldwebel).
Ich kann mich nicht mehr an alle Tests erinnern, aber hier sind ein paar Beispiele:
- Deutschkenntnisse
- Mathematik
- Englisch
- Räumliches denken
- Reaktionstest
- Fortgeschrittene Elektrotechnik (wegen meinem Verwendungswunsch)
- Fragen über die Familie, Schule, usw.
- und noch vieles mehr
Nach dem CAT ging es dann weiter zur ärztlichen Untersuchung.
Die ärztliche Untersuchung beinhaltet:
- Hörtest
- Sehtest
- Urinprobe
- Untersuchung von einem Arzt
Diese Station hat auch mit Abstand am längsten gedauert (ca. ¾ der Zeit besteht hier aus warten).
Im Anschluss kam direkt der Sporttest.
Vor diesem hatte ich am meisten Angst, da ich mir ein Tag zuvor diese blöde Erkältung eingefangen habe.
Vorbereitet habe ich mich kaum für diesen Test, da ich schon in meiner Freizeit 5 mal pro Woche Sport treibe.
Der Test besteht aus 3 Stationen, in denen man nur EINEN einzigen Versuch hat.
Fällt man bei einer Station durch, darf man den Test innerhalb von 6 Monaten wiederholen. Fällt man dann noch einmal durch,
dann ist man für 1 Jahr gesperrt.
Die Stationen hier waren:
- Klimmhang (mindestens 5 Sek.)
- Sprint (maximal 60 Sek.)
- Ausdauer (maximal 6 min. 30 Sek.)
Nach dem Sport hatten wir den Rest des Tages frei und konnten entweder in die Stadt gehen oder uns auf andere Art und Weise die Zeit vertreiben.
Ein paar von uns nutzten die Zeit um sich auf das bevorstehende Gespräch mit der Psychologin und dem Offizier vorzubereiten.
Um 17:30 gab es dann noch Abendbrot (Pizza).
Danach sind wir noch einmal kurz in die Stadt um Getränke zu holen.
Gegen 20 Uhr habe ich mich wieder ins Bett gelegt, da es mir noch immer ziemlich schlecht ging und ich bei dem Gespräch fit sein wollte.
Tag 3 (27.02.15):
Auch dieser Tag begann für mich mit leichten Kopfschmerzen und dazu kam jetzt noch ein ziemlich nerviger Reizhusten.
Wir haben alle zusammen gefrühstückt und uns fertig gemacht und sind dann komplett mit allen 13 Bewerbern in den Warteraum gegangen.
Hier hat uns der Stabsfeldwebel von der Begrüßung in Empfang genommen und noch einmal viel Erfolg für das Gespräch gewünscht.
Kurz bevor die Offiziere rein kamen um die Reihenfolge der Bewerber für die Gespräche aufzusagen meinte ich noch zu meinem Sitznachbar,
dass ich garantiert als erster dran komme. Ich hatte so ein komisches Gefühl.
Und siehe da: Pünktlich um 7:30 Uhr wurde ich als erster aufgerufen und durfte gleich mit dem Offizier mitkommen.
Ich musste noch für 2-3 min. auf dem Gang Platz nehmen, da die Psychologin noch nicht da war.
Nachdem diese erschienen war durfte ich dann eintreten und das Gespräch nahm seinen Lauf.
Das Gespräch verlief für mich sehr gut! Ich konnte auf jede Frage in ganzen Sätzen Antworten und war mir bei keiner meiner Antworten verunsichert.
Was genau in diesem Gespräch dran kam, dass kann ich euch nicht sagen, da es bei jedem unterschiedlich sein wird.
Was man aber unbedingt wissen sollte ist folgendes:
- Warum will man Soldat werden?
- Was macht die Bundeswehr eigentlich?
- Informationen über aktuelle Auslandseinsätze
- Wer bestimmt diese Einsätze und warum?
Das sind so ein paar Dinge, die man wissen sollte.
Und noch ein kleiner Tipp:
Vermeidet krampfhaftes auswendig lernen!
Lest/hört/guckt regelmäßig Nachrichten oder informiert euch über die Homepage der Bundeswehr über aktuelle News.
Das bringt viel mehr und es bleibt auch für längere Zeit im Kopf.
Hier das Ergebnis meines Einstellungstests im KC Hannover:
Der Sporttest verlief trotz der Erkältung überraschend gut.
Klimmhang: 40 Sek.
Sprint: 44 Sek.
Ausdauer: 3 min. 50 Sek.
Gesamtnote: 2.1
Der Computertest verlief ebenfalls gut – befriedigend.
Mit einer 3 als Gesamtnote lag ich immer noch über dem Durchschnitt (Note 4).
Und jetzt das wichtigste: Das Gespräch.
Ich hatte ein ziemlich gutes Gefühl, als ich den Raum verlassen habe, damit sich die Psychologin und der Offizier beraten konnten.
Nach gefühlten 2 Stunden (waren nur 5 Minuten) durfte ich dann wieder eintreten und mein Gefühl hat mich nicht im Stich gelassen.
Ich habe meine Eignung für die Laufbahn als Feldwebel bekommen. =)
Von den 13 Bewerbern haben 3 (mich eingeschlossen) die Eignung für den Feldwebel bekommen.
Der Rest bekam die Eignung für die Laufbahn der Mannschaften oder den Freiwilligen Wehrdienst.
Ganz zum Schluss ging es dann noch zum Einplaner und zum Berufsförderungsdienst.
Da ich mich beim Einplaner noch nicht zu 100% entscheiden konnte ob ich nun wirklich in den Fachdienst oder den Truppendienst möchte,
habe ich noch 2 Wochen Bedenkzeit und werde dann in den nächsten Tagen zu einem endgültigen Ergebnis kommen.
Da ich noch immer erkältet bin und meine Konzentration nach dem ersten Absatz schon ziemlich nachgelassen hat,
bitte ich darum, eventuelle Rechtschreibfehler zu verzeihen.
Liebe Grüße
lepO