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[wattwurm]

Hallo Forengemeinde,
ich habe eigentlich eine simple Frage, wie macht man Kariere bei der Bundeswehr?
Man wird befördert, einfach so weil man älter geworden ist und/oder weil man besondere Leistung gebracht hat soweit ich das alles richtig verstanden habe.
Nun frage ich mich, kann man das auch forcieren und aktiv beschleunigen oder sitzt man quasi auf seinem Dienstgrad fest, macht seinen Job und hofft das es weiter geht? Kann man sich auch auf höhere "Posten" bewerben - z.B man ist Uffz und in x stationiert - in y ist eine Stelle nicht besetzt allerdings wird dort ein Stuffz gesucht. Ist es dann möglich sich für diese Stelle zu bewerben und dadurch - Eignung usw. vorrausgesetzt - wenn man sie bekommt befördert zu werden?
ist es überhaupt möglich Beförderungen durch wechsel der Stelle zu bekommen? Wenn man nun viel "rumkommen" möchte kann man sich grundsätzlich für freie Stellen bewerben oder werden die Leute dann irgendwann sauer, weil man gefälligst auf seinem Posten bleibt und wartet bis ander für einen entscheiden. Ich kann es leider nicht besser formulieren - verkürzt eventuell noch so:
Ich bin in a - stelle fest in b gibt es eine Stelle die ich lieber machen würde - dann komme ich dahin und suche mir die nächste Stelle usw... ?
Ich denke ich muss nicht erwähnen das ich nicht beim Bund bin 
Trotzdem lese ich hier sehr gerne und muss mal sagen das dies ein klasse Forum ist - weiter so!

[Rollo83]

Puh, was ein Gewusel, nicht leicht das zu beantworten.

Kurz ausgedrückt sie können jeder zeit einen Versetzungsantrag stellen wenn sie von Stelle A auf B wechseln wollen, diesem kann statt gegeben werden, muss aber nicht.
Eine Beförderung hat damit aber nichts zu tun, diese sind 1. zeitabhängig und 2. dann irgendwann auch mal nach Eignung, Leistung und Befähigung allerdings fängt das meiner Meinung nach erst bei Oberstabsfeldwebel bzw. Hauptmann an, aber das sehen sicherlich einige andere Kameraden hier etwas anders.

Ich denke aber es wird jeder Feldwebel er BS ist mindestens Stabsfeldwebel und jeder Offizier wird Oberleutnant selbst wenn diese Kameraden nur unfallfrei an der Truppenverpflegung teil nehmen können. Ok dann wär der Feldwebel wohl kein BS geworden, beim Offizier lass ich das mal so stehen 

[ulli76]

Also- viele Dienstposten sind gebündelt: Als man kann auf dem gleichen DP Uffz oder StUffz sein. Oder auch Fw-HptFw. Bei den Ärzten SA/OSA.

Da richten sich die Beförderungen dann nach Stehzeiten im alten Dienstgrad und Beurteilungen.

Ansonsten ja, kann man sich für höherdotierte Dienstposten bewerben. Das funktioniert aber oft nur, wenn man eine entsprechende Eignung oder Prognose hat. Oft sind ist auch ein bestimmtes Profil an vorherigen Verwendungen, Ausbildungen und Qualifikationen erforderlich.

Zu häufige DP-Wechsel bringen nicht allzu viel. Ein breites Profil ist zwar ganz gut. Aber wenn die Stehzeiten zu kurz sind, schafft man es oft nicht, sich ordentlich einzuarbeiten und die Vorgesetzten kennen einen nicht gut genug, um vernünftige Beurteilungen schreiben zu können oder einen zu fördern. Einsätze zur falschen Zeit können dabei die gleichen Probleme verursachen.

Und so wirklich planen kann man seine Karriere nicht. Vieles ist Glückssache.

[F_K]

Och Rollo,

OTL ist bei BS Offz Laufbahnziel. Einige werden aber A15, andere auch Oberst. Die nicht so leistungsstarken werden später OTL.

Bei SaZ Offz ist das Laufbahnziel Hauptmann, es sind aber schon Kameraden als Oberleutnant entlassen worden .... manche der Obigen werden General - es gibt also eine Differenzierung.

[slider]

Das läuft bei der Bundeswehr anders als in der zivilen Wirtschaft. Zivil spricht z.B. formell nichts dagegen, dass man vom Gesellen bis in sehr hohe Positionen aufsteigen kann. Bei der Bundeswehr sind die Stellen aber fest mit den Laufbahnen verknüpft und diese sind klar voneinander getrennt. Du kannst als Soldat in der Laufbahn Unteroffizier mit Portepee (Feldwebel) niemals Kompaniechef werden .. da kannst du noch so gute Leistungen zeigen, es geht nicht. Du müsstest dich vorher für eine Offizierlaufbahn bewerben.

Innerhalb der Laufbahnen sind die Beförderungen aber wie ulli76 bereits sagte rein Dienstzeit- und Leistungsabhängig. Bis auf die Spitzendienstgrade kann man auf fast jeder Stelle die vorgesehenen Dienstgrade durchlaufen, die innerhalb der Verpflichtungszeit erreichbar sind. Versetzungen um schneller befördert werden zu können, machen nur dann Sinn, wenn man der Meinung ist an der neuen Stelle wesentlich bessere Leistungen (und damit bessere Beurteilungen) bringen zu können als in der aktuellen Stelle. Denn die Voraussetzungen bezüglich abgeleisteter Dienstzeit ändern sich nicht.

[wattwurm]

Also macht man am besten durch Leistung auf sich aufmerksam und schlägt dann zu, wenn alles passt - ist ja wie im richtigen Leben
Danke!

[Rollo83]

Schön F_K und was hat das jetzt mit meiner Aussage zu tun das jeder Offizier mindestens Oberleutnant wird?
Es gibt wohl auch Offiziere die kein BS sind und schön das die Kameraden als Laufbahnziel den Dienstgrad Hauptmann haben, was ich übrigens sogar selber weiß da ich wundersamerweise den gleichen Dienstgrad als Laufbahnziel habe und trotzdem ändert es nichts an der Aussage das Offiziere mindestens Oberleutant werden.

Ich hab rein überhaupt gar nichts von den Kameraden Offizieren im Status eines Berufssoldaten erwähnt.

[F_K]

... Dann sind wir ja der gleichen Ansicht.

[Rollo83]

Das denke ich schon das wir der gleichen Ansicht sind.
Ich denke auch das man mir durchaus zu trauen kann das ich informiert bin das ein Offizierim Status BS als Laufbahnziel Oberstleutnant A14 hat und einige der Kameraden A15 werden.
Ein A14 OTL ist mein direkter Vorgesetzer und ein A15 OTL mein disziplinar Vorgesetzer.

[ulli76]

Um den TE jetzt nicht noch weiter zu verwirren.

Also über die Dienstgradgruppen geht die Beförderung eh nicht so einfach- da muss man sich auf den Laufbahnwechsel bewerben.
Also man kann nicht in der Laufbahn der UoP (also Uffz/StUffz) eingestellt werden und irgendwann zum Stabsfeldwebel befördert werden ohne dass man sich auf den Laufbahnwechsel bewirbt und für geeignet befunden wird.

Versetzung macht nur Sinn um sein Profil für den Verwendungsaufbau zu komplettieren oder eben um auf einen höher dotierten Dienstposten zu kommen.

Mal ein Beispiel aus meinem Gebiet: Jeder SanOA, der sein Studium erfolgreich abschließt wird früher oder später OSA. Egal auf welcher Stelle. Wann man das wird, hängt zu fast 100% von den Beurteilungen ab.
Will derjenige dann OFA werden, braucht er eine spezielle Stelle, auf die er sich natürlich auch gezielt bewerben kann. Für die meisten dieser Stellen muss man Berufssoldat sein, dafür werden aber auch sehr viele BS relativ schnell OFA bzw. können auf die entsprechenden DP versetzt werden. Üblicherweise braucht man dann aber auch ein entsprechendes Profil an bisherigen Verwendungen incl. Auslandseinsatz (ist aber je nach Fachrichtung unterschiedlich)

Mehr Sinn macht es aber, die Sachen zu machen, die einem liegen und wo man gut drin ist. Sonst versaut man sich eh seine Beurteilungen.
Bin ich z.B. leidenschaftlicher Schrauber und kann eher weniger mit Papierkram und den Sorgen und Nöten meiner Kameraden anfangen, sollte ich mich nicht auf einen Spieß-DP bewerben.