Etabliert ja, denn da wo sie regieren, sind sie ja zumindest einigermaßen pragmatisch. Das macht sie "seriös". Genau das gleiche sieht man ja bei den Grünen in Baden-Württemberg. Wenn jemand pragmatisch reagiert und trotz Unken-Rufen das Land eben nicht sofort gegen die Wand fährt, dann ist er eben wählbar und somit etabliert.
@ miguhamburg: Im Ergebnis sind wir uns einig. Auch für mich sind beide Parteien nicht wählbar. Aber rein juristisch betrachtet sehe ich die AFD in der Tat weit weniger vom Grundgesetz entfernt als manch andere.
Nur mal ein Zitat aus dem aktuell gültigen Bundesparteiprogramm der AFD:
Wir fordern, den Rechtsstaat uneingeschränkt zu achten. Staatliche Organe dürfen sich selbst in Einzelfällen nicht über Gesetze und Verträge hinwegsetzen. Vielmehr sind diese nach ihrem Buchstaben und nach ihrem Geist zu respektieren.
◦Das Handeln jeder deutschen Regierung findet seine Beschränkungen im Völkerrecht, im Grundgesetz und in den Europäischen Verträgen. Diese sind für unsere Gesellschaft von fundamentaler Bedeutung und strikt zu befolgen.
◦Wir fordern eine Stärkung der Demokratie und der demokratischen Bürgerrechte. Wir wollen Volksabstimmungen und Initiativen nach Schweizer Vorbild einführen. Das gilt insbesondere für die Abtretung wichtiger Befugnisse an die EU.
◦Parteien sollen am politischen System mitwirken, es aber nicht beherrschen.
◦Wir fordern mehr direkte Demokratie auch in den Parteien. Das Volk soll den Willen der Parteien bestimmen, nicht umgekehrt.
◦Wir fordern, dass Bundestagsabgeordnete ihre volle Arbeitskraft der parlamentarischen Arbeit widmen. Das Mandat darf nicht unter bezahlten Nebentätigkeiten leiden.
◦Wir setzen uns dafür ein, dass auch unkonventionelle Meinungen im öffentlichen Diskurs ergebnisoffen diskutiert werden, solange die Meinungen nicht gegen die Werte des Grundgesetzes verstoßen.
Wie gesagt, ich sehe inhaltlich einiges anders. Aber grundgesetzwidrig ist das nicht im Geringsten. Neben den vielen Dummschwätzern sind in der Partei auch sehr viele intelligente Leute. Jenachdem, wer sich durchsetzt, wird entscheiden, ob die Partei dauerhaft Bestand hat oder nicht.