Für mich stellt sich die Frage: Wie kriegt man die EU Verteidungungspolitisch unter einen Hut? Entweder müsste man jeden EU-Staat offiziell oder inoffiziell in die NATO einbinden oder man nutzt den Lissabonvertrag.
Inoffiziel in NATO einbinden ist nicht.
Entweder oder - die NATO arbeitet mit Schweden zusammen - aber Artikel 5 gibt es nicht fuer Schweden. Zu Lissabonvertrag: siehe weiter unten...
Ich rede hier nur von Einsätzen zum unmittelbaren Schutz von EU-Mitgliedsstaaten. Dass ich Einsätze einer irgendwie gearteten europäischen Armee außerhalb der EU-Grenzen für utopisch halte, habe ich geschrieben. Es geht mir ersteinmal nur um die EU selbst und deren Grenzen.
Frontex schafft es ja nichtmal jetzt die Grenzen zu sichern - eben wegen manchen EU Regierungen und da bringen manche jetzt ein EU Militaer ins Gespraech?
Die EU sollte fuer die naechsten Jahre erstmal ganz kleine Plaetzchen backen... wenn man schon im Kleinen scheitert...
Das Grundproblem der EU ist, dass man einige größere und mehrere kleine Nationalarmeen hat, die wiederum von 28 Regierungen/Parlamenten kontrolliert werden. Im Krisenfall hat man dann fast 28 Meinungen und es vergeht einfach Zeit bis eine einheitliche Entscheidung getroffen wird, wenn es überhaupt eine gibt. Das ist der Punkt, an dem ich ansetzen will.
Was du (und ich) willst ist irrelevant. Politisch nicht durchsetzbar.
Grundproblem sind unterschiedliche Interessen und Einstellungen - Deutschland ist leicht pazifistisch angehaucht, eine Reihe an Staaten sind Neutral, Frankreich und UK sind bereit, ihre Interessen auch mit Gewalt zu verteidigen wenn es darauf ankommt und haben auch Verantwortung ausserhalb Europas.
Das heißt erstellt vorher schon aus den Truppenteilen aller EU-Staaten, die nicht im Einsatz sind, EU-Verbände. Geht eine Einheit aus einem EU-Verband in einen Auslandseinsatz, wird diese durch eine andere äquivalente Einheit ersetzt. Diese Verbände haben bereits ein befristetes Mandat für für eine zukünftige Krise. Im Prinzip geben die Nationalstaaten der EU für eine zukünftigen Krisenfall eine zeitlich begrenzte Handlungsvollmacht über deren Armeen. .
Blankoscheck wird niemand ausstellen - das machen ja nicht einmal die Amerikaner!!! Manche Faehigkeiten sind begrenzt, und nationale Interessen gehen dann vor wenn es darauf ankommt.
Die EU-Staaten sind ohnehin dazu verpflichtet sich mit allen in ihrer Macht stehenden Mitteln im Krisenfall zu unterstützen
Diese Aussage ist Unsinn
http://www.theguardian.com/world/2015/nov/17/france-invokes-eu-article-427-what-does-it-meanArticle 42.7 stipulates that “if a member state is the victim of armed aggression on its territory, the other member states shall have towards it an obligation of aid and assistance by all the means in their power, in accordance with article 51 of the United Nations charter”.
However, the article adds: “This shall not prejudice the specific character of the security and defence policy of certain member states.”
The latter sentence means that the neutrality of countries such as Ireland, Austria, and Sweden cannot be impugned, while the emphasis on help from “member states” means that the defence arrangements are agreed between national governments in the EU without the involvement of the institutions in Brussels such as the European commission or the European parliament
(...)
The German defence minister, Ursula von der Leyen, said that the French invocation of the mutual defence clause meant only that there was “a basis for consultation”.
Ob das Ganze jetzt von einem separaten Stab geführt wird oder ob das die militärischen Führungen der Mitgliedsstaaten selbst verwalten und ob man jetzt die Reaktionskräfte der NATO doppelt verplant oder aus dieser Planung herauslässt, können Andere besser einschätzen. Im Prinzip habe ich nur eine praktische Umsetzung der Lissabon Vertrages beschrieben und man könnte auf jeden Fall schneller auf EU-Ebene auf eine Krise reagieren als momentan.
Nochmal - die meisten Europaeer schaffen es nichtmal, 2% vom GDP bereitzustellen - und fuer die NATO Speerspitze werden zum Teil auch Verbaende zusammengekratzt. Das wird auch nicht besser wenn man die EU auch noch involviert!
Laut v.d.L. sind Konsultationen schon eine Erfuellung von Artikel 42.7...