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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw  (Gelesen 19540 mal)

Reichi999

  • Gast
Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« am: 12. Juni 2016, 16:59:28 »

Hallöchen zusammen,

da ich mich hier in den letzten Wochen viel mit den Erfahrungsberichten verschiedener Nutzer für mein eigenes Gespräch und meine Tage bei der Eignungsfeststellung vorbereitet hab, möchte ich hier auch für künftige suchende einen Bericht aus erster Hand geben.

Zu aller erst, ich habe die Offizierseignung und eine Sofortzusage als Offizier mit Studium erhalten. Desweiteren entschuldigt mich bitte, wenn das ein oder andere Wort nicht gerade dem Fachduden der Bundeswehr entspricht und wenn meine Rechtschreibung grottig ist.

Gliederung:
1. Gründsätzliches
2. Kleidung
3. Vorbereitung
4. Ablauf (1. , 2. , 3. Tag)
5. Sonstiges

Dann fangen wir einfach mal an:

1. Grundsätzliches

Vorweg sollte man wohl gleich mal sagen, die Bundeswehr besteht aus Menschen wie ich und du. Auch dort wirst du Begrüßt und solltest zurückgrüßen (Ja.. es gab manche die nicht einmal das auf die Reihe gebracht haben). Dafür reicht ein einfaches Hallo, Morgen, Mittag, Abend, Mahlzeit, Servus etc. Niemand verlangt von euch dass ihr die "Fremden" dort mit ihrem Rang ansprecht. Also müsst ihr diese vorweg auch nicht lernen. (Hab ich getan, war von vorne bis hinten nutzlos FÜR den Test. Hat später einen eventuellen Vorteil.. Mal schaun ;))

Nehmt eine Mappe mit. Keine dicke sondern einfach eine Mappe wo ihr mindestens 1 Blatt andauernd rumtragen könnt, so dass es nicht verknittert (Laufzettel und ggf. mehr).

2. Bezüglich Kleidungsvorschriften:

Niemand gibt euch vor wie ihr gekleidet sein sollt. (Ausnahme FWD'ler, diese haben bei uns täglich ihre Uniform getragen - Allerdings mussten sie ihre Mütze nicht tragen. Ausnahme war das essen am Abend - komme später dazu beim Ablauf der Tage)

Es ist aber folgendes zu empfehlen, da in meinem Durchlauf alle "chiller" oder "läßige" nun mal ausgeschieden sind:


- Ordentliche Kleidung (ORDENTLICHE Jeans (keine löcher, coole looks oder sonst was, wirklich !ordentlich! Hemd, ordentliche Schuhe (Nicht gerade die neusten Nike Air Max.. einfach gut aussehende.. müssen keine Anzugsschuhe sein, aber man soll eben sehen ihr seid nicht der "Citygangster"))

Ich hatte einen ganzen Anzug an = Anzugschuhe, schwarze Socken, Anzughose, weißes Hemd, schwarze Krawatte, schwarzes Jacket.
Ich war weder overdressed noch sonst was. Es war der Situation angemessen!


- Sportkleidung (Sportschuhe für die Halle (Ich hatte meine Fitness laufschuhe dabei..), kurze Hose, ein Shirt.)

- Normales Outfit für die Stadt am Abend mal. (Sehr zu empfehlen. Ein Abend mal mit den neu gefundenen Freunden rausgehen entspannt sehr. Vorallem nach dem 2. Tag.)

Ich hatte meine Lacoste Schuhe an, Jeans und ein Weißes T-Shirt.. Also ja.. nichts krasses

3. Vorbereitung:

Hier unterscheide sich die Notwendigen Informationen etwas. Aber folgendes sollte eigentlich ALLES abdecken:
- Ihre Verwendungswünsche bei der Bundeswehr (Feldjäger, IT, Fliegerischer Dienst (Pilot - Info: Du trägst Brille oder Kontaktlinsen? Leider wird es wohl vorerst nichts mit Pilot. Hat uns der Arzt deutlich gesagt (Allen mit Brillen und Kontaktlinsen), etc.)
- Studiumwünsche bei der Bundeswehr, falls Studium gewünscht ist. (Politikwissenschaften, BWL, VWL, Sportwissenschaften... Schaut euch die Studiengänge an ;) )

Wer in den Fliegerischen Dienst will muss "Aeronautical Engineering" studieren.

- Holt euch Informationen zu ein paar Auslandseinsätzen der Bundeswehr ein. (Wo? Von wem? - NATO, UN, EU, Ohne Mandat? - Ziel?)
Grundsätzlich war es bei mir so, ich wurde Garnichts dazu gefragt. Hab aber meinen Hauptmann im Interview auch zugeplappert bis er mich immer unterbrochen hatte.

- Wieso möchtet Ihr zur Bundeswehr?
- Aufgaben eines Offiziers?
- Nachteile als Offizier bei der Bundeswehr?
- Ihre Einstellung zu Auslandseinsätzen?
- Mögliche Risiken / Gefahren Bewusst im Ausland?
- Habt ihr schon mal Verantwortung getragen? (Könnt ruhig ehrlich sein.. Ihr könnt ja nicht der Musteroffizier von Anfang an sein.)
- Schon mal Führungsaufgaben übernommen?
- Angaben zu Alkohol / Drogen. (1-2 Bier alle paar Wochen & Monate geht 100% in Ordnung)
- Ihre Stärken und Schwächen (je 3 mindestens - passt hier auf dass ihr euch nicht "Lernfaul" nennt.. Ziemlich schlecht. "Ungeduldig" ist deutlich weniger schlecht.. ;) )
- Wie stehen Sie zu Ausländischen Kulturen (Freunde, Einsätze etc.)
- Wieso glauben Sie, dass Sie 13 Jahre bei der Bundeswehr bleiben möchten?

Sowas sollte eigentlich reichen. Als FWD'ler vllt. etwas mehr Fachwissen.. je nachdem.


//Zusatz:
Lernt daheim ein paar Mathe-Kenntnisse. (Siehe CAT-Test und Mathe-Test für den Inhalt)


4. Ablauf:

1. Tag: Anreise, Zimmer beziehen, Vorträge
2. Tag: Deutsch Test, CAT Test, PMO,  Mathe Test, Arzt besuch, GSV (Gruppensituationsverfahren), Interview
3. Tag: MKT (Mechanischer Kompetenz Test), Sporttest, Einplanungsgespräch, Abreise

1. Tag:

Ihr solltet wirklich 1-2 Stunden vor dem geplanten Anreisezeitpunkt da sein. Bei uns kamen 1-2 Leute zu spät und naja.. Für alles gibt es eine 2. Chance, nur für den ersten Eindruck nicht.
Ich war der erste in unserem Durchlauf und musste draußen noch vor dem Bewerber Gebäude etwas "chillen". War viel am Handy, hab mit den Leuten des Durchgangs vor uns geredet (Das Prüfverfahren dauert ein ganzes Jahr lang. Also trefft ihr vermutlich zeitgleich auf Leute die gerade ihren Test hinter sich haben + Das Handy ist nur IM und unmittelbar VOR dem Bewerber Gebäude gestattet). Ihr werdet eure Bettsachen bekommen, einen Schlüssel + Schloss und werdet aufgefordert 2 Tafelns zu lesen. (Hausordnung etc.) Irgendwann bezieht ihr euer Zimmer. Ich empfehle euch irgendwie mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Habe mich sofort mit dem FWD'ler in meinem Zimmer zusammen unterhalten und ja.. Das hat die nächsten 2-3 Tage gut getan. Bezieht euer Bett und schaut zuvor ob es vielleicht schon bezogen worden ist von jemand anderem: Dann nehmt IHR ein anderes. Logisch.
Euer Schrank etwas einräumen (Zweite Paar Schuhe, Dusch Utensilien etc.) und dann könnt ihr euren Koffer oder whatever auf den Schrank schmeißen.

Irgendwann am Mittag wird dann der erste Vortrag vor dem Eingang an den Treppen sein. Nochmals die 100te Information bezüglich dem Handy, Aufnahmeverbot.. und ihr seht eure "Beratungsoffiziere" der nächsten Tage. Kurz daraufhin bewegt ihr euch mit Ihnen vermutlich zum Testgebäude (Oder wie man es nennen möchte). Hier gibts den super spannenden zweiten Vortag! (Spaß beiseite.. 2 Tage könnt ihr euch wohl zusammenreißen. Die Vorträge haben ja Sinn und Zweck). Anschließend noch einen kurzen Fragebogen den ihr ausfüllt. (Stärken, Schwächen, Wieso Bundeswehr... Stichpunktartiges Aufzählen reicht eigentlich immer.) Danach war es auch eigentlich schon.

Am Abend könnt ihr entweder in die Stadt, oder zum "Griechen". (Keine Ahnung warum Grieche, ich hab den Namen hier in den Berichten mehrmals gehört aber ja.. Hab mir ein Jägerschnitzel geholt :) )
Empfehlung: NICHT in die Stadt, sondern zum Griechen. Dort warten nämlich vermutlich die drei Offiziere auf euch, damit ihr sie mit Fragen löchern könnt.

Bei mir war es so: Niemand außer ich und zwei FWD'ler sind hin. Früher oder Später erschienen die einen mal wieder kurz und sind dann wieder gegangen. Wir sind auch nicht zu den Offizieren gegangen, da es komisch war am Anfang, allerdings ist zuerst der Marine Hauptmann, anschließend die Frau Hauptmann der Luftwaffe und anschließend auch noch die Frau Hauptmann des Heeres zu uns gesessen (Keine ahnung wie man Weibliche Offiziere/Hauptmänner nennt). Von Ihnen haben wir einiges bezüglich den Verwendungswünschen gehört und naja.. es war ein enorm angenehmes Gespräch. Alles was ihr Ihnen sagt, bleibt bei Ihnen. (Ausnahme, ihr sagt Ihnen ihr seid der Drogendealer des Dorfes bei euch.. Logisch oder? Immerhin sind die Personen vor euch trotzdem Beamte und dienen dem Staat)

Der Abend war dann soweit auch vorbei.. Ich bin immer Abends duschen gegangen und dann zwischen 21-22 Uhr ins Bett.
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Reichi999

  • Gast
Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #1 am: 12. Juni 2016, 17:00:07 »

// Zu langer Text. Also Zwei Posts.


2. Tag

Frühstück gibt es am zweiten und am dritten Tag zwischen 5:40 - 7:00 Uhr. Beide male bin ich um 5:40 gegangen, da ich um 6:10 und einmal um 6:15 einen Test hatte. Aber weiter im Text:

um 6:10 gab es einen Deutschtest. Ich Empfehle euch ein Blatt mitzunehmen und es daheim mit einem guten Stift nochmals zu linieren (Markiert euch Linien die durch ein leeres A4 Blatt durchdrücken damit ihr dieses "drunter" legen könntet. (Bei uns wurde es aber nicht gestattet.. Je nachdem)
Der Deutsch test umfasst zwei Wortpaare die euch an der Tafel vorne gezeigt werden. Ihr wählt EINS der beiden aus und erfüllt folgende Aufgaben (Aufgaben stehen notfalls auch vorne..):
- Definieren (Muss keine Duden Definition sein. Nur nachvollziehbar.)
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- Zusammenfassung (Auch wenn die Worte gemeinsamkeiten und unterschiede aufzeigen, kann man dennoch... Bli Bla Blub)

Anschließend ging es bei mir zum CAT - Test (Auf gut Deutsch, der Intelligenztest). Einfache Mathematikaufgaben wie Bruchrechnen (unterschiedliche Brüche zusammenrechnen, und das richtige Ergebniss ankreuzen (Das Ergebniss ist gekürzt, also müsst ihr wissen dass bsp. 1/2 das selbe ist wie 2/4.. oder 5/17 ist das selbe wie 10/34... Sowas halt), schriftliches Multiplizieren, Dividieren, Addition, Subtraktion. Alles OHNE Taschenrechner. Auch Deutschkenntnisse wie "Wähle die richtige Schreibweise" oder ähnliches werden abgefragt.
Englisch wurde in keinster Weise abgefragt. Wieso Weshalb Warum? Keine Ahnung.
Haltet euch an eure Mathenoten aus dem Abi nicht fest. Ich hab im Abi 15 Punkte Mathe gehabt, aber unvorbereitet ist es einfach Peinlich und wirklich überraschend.

Kurz daraufhin erfolgte am PC sofort der PMO. Also der Übergang war nur durch eine Kurze neue Überschrift zu sehen. Hier werden Persönlichkeits Merkmale abgefragt.
XYZ Fragen
"Trifft zu" bis "Trifft garnicht zu" Anworten.

- Nehmen sie Drogen? Konnten sie Aufgrund von Drogenkonsum schonmal ihre Aufgaben nicht erfüllen?.. Es MUSS wirklich sorgfältig gelesen werden.
Es klingt etwas komisch aber gerade bezüglich Drogenkonsum bekam ich 8-9 Fragen. Hier ist es wichtig doppelte Verneinungen zu sehen und darauf zu reagieren. Wenn ihr nur lest "Haben sie Drogen..." und sofort sagt "Trifft garnicht zu" kann es sein, dass die Frage so weiter ging:
"Haben sie Drogen schon immer gemieden?"
und dann bam.. Was sagt ihr Nacher?
"Habe die Frage nicht gelesen." - Aha Offizier werden wollen aber so schlampig arbeiten...
Einfach lesen und nachdenken ;)

Danach gings zum Arztbesuch. Keine Sorge, ihr werdet vermutlich nicht "Tiefen-inspiziert" werden.
Grundsätzliche Fragen zu Familienkrankheiten, Derzeitiger Gesundheitsstand, Frühere Knochenbrüche, Raucher?!, Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Reflextest, Operationen?, Untersuchung auf Narben am Körper, Hodenmassage (Ja der Arzt massiert euch vermutlich.. Grund: Hodenkrebs), 20 Kniebeugen (Zur Untersuchung von Blutdruck), Mit den Händen den Boden berühren indem ihr euch nach unten beugt.. Sowas halt. Seetest, Hörtest auch noch und natürlich Urinprobe.
Kein Großes Hexenwerk.

Der Mathe Test selbst (Unterscheidet sich vom CAT Test nochmal), prüft sowohl Mathe Grundwissen (Schriftliches multiplizieren...) sowohl auch Basics im Oberstufen Mathe (Integral etc.). Auch sollter ihr Formeln umstellen können. Bsp. die Formel zur Errechnung der Strecke durch Zeit und Geschwindigkeit müsst ihr umstellen können und die richtige Umstellung ankreuzen.. Also viel mit Ankreuzen, und daher solltet ihr euch sicher sein.

Das GSV ist dann eher naja.. ungewöhnt.
In meiner Gruppe war einer drin der im nachhinein rausgeflogen ist (Woran es lag wissen wir nicht) und ich und jemand anderes. Ich kannte keinen, war aber auch nicht Notwendig.
1. Situation bei mir:
- Campleiter mit Kinder
- Von A nach B BEVOR es Nacht wird.
- Ist aber NICHT möglich mit den Kindern.
- Wir sollten somit über den Strand und dort vermutlich übernachten. (Gefahr: Diebstahl am Strand..)

Lösung: Gibt es nicht.
In diesen Situationen wird voraussichtlich keine "Superlösung" verfügbar sein. Das heisst jeder sollte Ideen einbringen die vielleicht noch niemand hatte. Wenn ihr euch alle sofort einig seid: Super. Ihr müsst trotzdem 12 Minuten reden. Wenn ich 8 Minuten schweigt könnt ihr vermutlich alle heim gehen. (Also denkt über den Tellerrand.) Ich hatte am Ende noch vorgeschlagen wir könnten einen von uns Campleitern auch nach B schicken ohne Kinder. Der dort dann Hilfe rufen kann... Vielleicht nicht Schlau, weil ihm was passieren könnte, aber hey! Wir haben 12 Minuten locker rumgekriegt.

2. Situation: Ressourcenengpass.
Nein, keine Ressourcen wie Erdöl oder Wasser, sondern vielleicht was Banales wie: Kinokarten.

Bei uns ging es so Grob um Zutrittskarten. Wir hatten 3 Reserviert, es gab aber nur zwei. Jeder WOLLTE den Zutritt und dann ging es darum zu diskutieren wieso weshalb warum ihr selbst das ding haben sollt.

Tipp: Jeder fängt an Argumente aufzustellen wieso gerade ich. (Werft es in die Runde..)
Mehr gibt es nicht zu sagen.. Versucht Aktiv am Geschehen mitzuwirken. Nicht der Passive "Zustimmer".

Dann noch einen Kurzvortrag.
Ihr kriegt ein zufälliges Thema zu IRGENDEINEM Thema. (Nicht Bundeswehr bezogen)
Bsp: Abschlussfahrt der Klasse, Party für Freunde, Sponsorensuche für einen Fußballclub.
25 Minuten Vorbereitung, 5-10 Minuten reden.

Ihr DÜRFT die Tafel benutzen, müsst es aber nicht (Nicht leserliche Schrift? Lasst es...).
Geht währenddessen auf die Toilette und bereitet euren Vortrag vor. Prinzipiell dürft ihr aber NICHT zum üben raus, aber wenn ich es auf dem Weg zu Toilette macht: Kein Problem.

Viel gibts nicht zu sagen, Ignoriert aber die Prüfer IMMER während des GSV und des Vortrags und fokussiert euch auf eure anderen Kollegen.
Ps. Ich habe Leute dazu erfunden, weil ich die Namen meiner Kollegen nicht kannte :D

Dann das Große Interview.
Ja, es ist vermutlich das wichtigste an diesen Tagen. Ihr werdet mit zwei Leuten reden (Insgesamt also nur zu dritt im Raum) und werdet befragt.
- Wieso Bundeswehr?
- Sie füllten in Ihrem Fragebogen als Stärke: xxxx aus.. Wieso?
- Sie hatten keine Verwendungswünsche angegeben.. Wieso? (Ich hatte da noch keine Ahnung.. hab ich auch gesagt.. War SEHR negativ aber am nächsten Tag alles gewusst, Bam.. Sofortzusage)

Bereitet euch daheim vor. Setzt euch raus, führt ein Selbstgespräch whatever.. Nur eine Vorbereitung im Kopf reicht NICHT. Es sollte übrigens mit dem Zeug im Fragebogen am ersten Tag übereinstimmen. ;) Anschließend müsst ihr raus und werdet nach 5-10 Minuten wieder herein gerufen und euch wird gesagt wie es aussieht.

Nicht Geeignet? Leider heim.
Geeignet? Am Abend noch einen kurzen Vortrag der euch alle wieder "runterzieht" weil ihr mitbekommt ihr seid trotzdem schlecht.. Naja so klang es für 90% der Leute.

Abends könnt ihr heute noch locker in die Stadt. Mit Sbahn oder Taxi.

3. Tag

Manche von uns hatten mehr Zeit zum frühstücken, manche nicht. Ich hatte zum Beispiel meinen MKT (Mechanischen Kompetenz Test).
Also musste ich davor mein Bett abziehen und die Bettwäsche draußen auf einem Tisch hinlegen.

Danach gings zum Frühstück und anschließend zum MKT:
Fragen bezüglich Zahnräder und ihre Richtung wenn du das Zahnrad ganz links nach rechts drehst, sind üblich.
Auch Sachen wie "Welches Gewicht würde die Wage ausbalancieren?"
(Links 75 kg, rechts 0 kg - Die Waage also links stark nach unten gedrückt und als Antwort:
65 kg, 80kg, 105 kg, Garkeins davon.)
Ich war nicht so der Freak aber ging dann ganz gut. Einfach Nachdenken ;)

Nun zurück in die Stube, umziehen für den Sporttest und los.
1. Sprint und um ein Hüttchen laufen.

Ausgangsposition: Liegend auf Matte
4x Springt nach vorne (10m), drehen, Springt nach hinten (10m), auf Matte liegen und wieder von Vorne
1x noch zum Schluss durchsprinten (10m)
(Achtung: Hier ist man allmählich total kaputt und ja.. stolpert vielleicht..

2. Klimmzug.

Ausgangsposition: Kopf, Kinn über der Stange und NOCH auf einem Hocker stehend.

- Ihr hebt euch nach absprache an, der Hocker wird abgezogen und dann müsst ihr dran hängen bleiben.
- Information: nach ca. 60 sekunden gibts so die 1,1..

WICHTIG: Verlasst euch nicht auf Kraft. Ich hab genug (viel Sport & Fitness), aber meine Hände sind abgerutscht.
Fragt vielleicht ob ihr Handschuhe tragen dürft.

3. Ergometer (3000m in MAXIMAL 6:30 Minuten)

Ausgangsposition: Jeder sitzt auf einem Ergometer dass ihr zuvor mit Hohe etc. eingestellt habt

- Nach Ansage gehts für eine Minute in die Aufwärmphase.
- Anschließend geht es mit 130 Watt (Schwierigkeit) los. (130 ist.. nichts)

Tipp: Drückt so oft + bis ihr bei circa. 210 - 350 seid. Sonst wird es knapp.

- Wenn ihr Fertig seid, weitermachen.. Wir haben anschließend was zum Trinken sofort bekommen (Braucht ihr.. aber gibts ja dann umsonst wenn alle fertig sind)

Btw. Rekord: 2:37 (Vermutlich von anfang an Watt: 470 oder so.. keine Ahnung, hatte selbst 4:27)

Das war auch schon der Sporttest.

Zurück in die Stube.
Danach Umziehen & Duschen und Schlüssel, Schloss und Willkommenszettel abgeben.
AB JETZT MUSS DAS ZIMMER WIEDER SO SEIN WIE AM ANFANG - Leer.
Nehmt eure Tasche mit zum Einplanungsgespräch im Prüfgebäude.

Zuerst heisst es: Lesen und Unterschreiben.
Anschließend geht es für manche in die Studienberatung: Leute die entweder völlig andere Ergebnisse als im Schulzeugnis haben, oder schlichtweg zu schlecht für ihr Studium sind, werden hier befragt was los war (Vielleicht Black out?) oder dass es jetzt nach Hause geht. Zwar theoretisch als Offizier geeignet, aber für ein Studium reicht es nicht.

Wichtig beim Unterschreiben: Ihr solltet die Verpflichtungserklärung MIT Widerruf unterschreiben.. Ansonsten kann die Bundeswehr euch in den ersten 6 Monaten grundlos entlassen, ihr dürft aber nicht gehen wenn ihr es zum Bleistift schrecklich findet.

Im Einplanungsgespräch kriegt ihr folgendes nun mit:
- Studiummöglichkeiten, Verwendungsoptionen
- Sofortzusage, Warteliste oder ggf. Byebye
- Möglicher Beginn der AGA (Allgemeine Grundausbildung) (Bei mir 04.07 oder 04.10, sonst aber 01.07 bzw. 01.10 (sind bei mir beides Freitage gewesen und naja.. wäre sinnlos. Anreise und Abreise in weniger als einer Stunde)
- Standort der AGA, OL und ggf. der Universität mit ihrem Studium. (Bei mir AGA in Roth, OL in Fürsti, Studium in München)
- Zu guter letzt eure Urkunde fürs bestehen der Offizierseignung. (ZUKÜNFTIG in jede Bewerbung als beglaubigte Kopie und ggf. im Lebenslauf erwähnen.)
Grund:
Niemand darf euch im Privaten Sektor Medizinisch testen. Wenn ihr nun die Eignung als Offizier vorzeigt, denken die Unternehmen sich auch: Na super! :)


5. Sonstiges

Jeder Test sollte versucht werden mit den ALLER besten Ergebnissen abgeschlossen zu werden.
Bereitet euch Früh genug vor wenn ihr UNBEDINGT Offizier mit Studium werden wollt.

Super Ergebnisse und hoher Bedarf: Sofortzusage
Super Ergebnisse und Bedarf aber auch viele Bewerber: Sofortzusage ODER Warteliste (je nachdem WIE gut ihr seid)
Schlechte Ergebnisse und Bedarf aber auch viele Bewerber: Warteliste oder ByeBye..

Informatik ist sowieso ein super nachgefragter Bereich. Habt ihr in Mathe gute Kenntnisse und auch sonst gut abgeschlossen: Super!
Gute Chancen auf BS oder ggf. im Privaten Sektor eine gute Stelle nach SAZ13.

Und vorallem: Sucht euch was, was ihr könnt. Wenn ihr im Studium abschmiert etc. dürft ihr noch eure restliche Zeit als Mannschafter absitzen. Super leben? Ne eher nicht ;)
Bsp. wer Informatik nicht gut ist, wählt es auch nicht. Dann lieber Warteliste oder ggf. 1 Jahr FWD und dann mit den Ergebnissen nochmal in die Warteliste.

Da mir spontan nichts mehr einfällt, und dies ausschließlich als Informationsquelle dient, ist meiner Meinung nach jede Information besser als gar keine und dies hier auch genug.

Viel Erfolg
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willdienen

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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #2 am: 12. Juni 2016, 19:08:08 »

Super Erfahrungsbericht, vor allem weil du nicht über dich, sondern pauschalisiernd geschrieben hast. Finde ich jut.

Aber sag: Hast du eine Direktzusage bekommen? Wenn ja, bei welcher TSK und welches Studium?
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Ralf

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« Antwort #3 am: 12. Juni 2016, 20:06:47 »

Danke für den Bericht.
OPZ gibt es aber schon seit einigen Jahren nicht mehr.

Scheitert man im Studium, fristet man sein Dasein nicht in der Msch-Lfb. Das liegt daran, dass man schon mind. Fahnenjunker ist und somit in der Unteroffizier oder Offizierlaufbahngruppe sein restliche Zeit absitzt. Ja, das kommt ungefähr auf das selbe hinaus. I.d.R. wars dann dann mit der Karriere.

Es bekommen alle Ungediente eine Verpflichtungserklärung mit Widerruf. Da gibt es auch kein Wahlrecht. Nur Wiedereinsteller bekommen i.d.R. eine ohne Widerruf. Diese wissen ja, worauf sie sich einlassen.
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Ryuuma

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« Antwort #4 am: 12. Juni 2016, 20:10:56 »

@willdienen: Steht im Bericht. Sofortzusage, Luftwaffe, Studium in München (Welches steht nicht drin).
@Ralf: Als ich in gegebener Situation war, war es den Bewerbern selbst überlassen, welche Verpflichtungserklärung unterschrieben wird.
Ich kann mich noch selbst genau darin erinnern, weil ich zuerst die ohne Widerruf unterschrieben hatte. Bis mich mein dort gewonnener Kollege darauf hingewiesen hat, dass ich die "Falsche" unterschreibe ;D
Die ohne Widerruf sollten dann eben ohne Unterschrift wieder zurückgegeben werden.
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Ralf

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« Antwort #5 am: 12. Juni 2016, 20:25:56 »

Sehr verwunderlich, denn die Ministerin hat ja jedem (Ungedientem) das Widerrufrecht garantiert. Für die Anwärter SanOA ist das was anderes, weil das mit dem zivilen Studienplatz zusammenhängt. Dieser kann nur angetreten werden, wenn es kein Widerruf mehr gibt.
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« Antwort #6 am: 13. Juni 2016, 10:39:16 »

Ihr solltet die Verpflichtungserklärung MIT Widerruf unterschreiben.. Ansonsten kann die Bundeswehr euch in den ersten 6 Monaten grundlos entlassen, .....

Beträgt die vorläufige Dienstzeitfestsetzung nicht so oder so 6 Monate (ob mit oder ohne Widerruf)!?

Und ohne Grund wird die Bw nicht ohne Weiteres jemanden einfach so "entlassen".  ;)
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« Antwort #7 am: 13. Juni 2016, 11:08:29 »

Zitat
... Beträgt die vorläufige Dienstzeitfestsetzung nicht so oder so 6 Monate (ob mit oder ohne Widerruf)!? ...

Das sind aber zwei verschiedene Paare Schuhe, die voneinander unabhängig sind. Die sechsmonatige Dienstzeitfestsetzung gibt nur dem Dienstherrn die Möglichkeit, sich von dem Soldaten mit Ablauf der Festsetzungsfrist wieder zu trennen, nicht aber dem Soldaten. Dieser kann weiteren stufenweisen Festsetzungen nicht einmal mehr widersprechen, die erfolgen automatisch mit dem Ausbildungsfortschritt des Soldaten bzw. bei SaZ Mannschaften gleich auf die volle Verpflichtungszeit.
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« Antwort #8 am: 13. Juni 2016, 11:22:00 »

So meine ich es auch verstanden zu haben.

Die Frage war ja, ob dabei der Dienstherr einen Unterschied macht, wenn sich jemand mit oder ohne Widerruf verpflichtet hat. Ich denke nicht.
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« Antwort #9 am: 13. Juni 2016, 11:30:49 »

Wobei die Gründe für Trennung seitens des Dienstherrn nicht eine Beliebigkeit sein können. Da müssen schon handfeste Gründe vorliegen.
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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #10 am: 13. Juni 2016, 17:17:29 »


Frau Hauptmann der Luftwaffe und anschließend auch noch die Frau Hauptmann des Heeres

Na, Frau Hauptmann ist doch richtig  ;)
Zitat
  Immerhin sind die Personen vor euch trotzdem Beamte und dienen dem Staat)
Sie sind Soldaten  ::)
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Julia92.

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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #11 am: 13. Juni 2016, 17:32:36 »

Servus
Kann das jmd bestätigen dass man nur aeronautical Engineering studieren kann und keine Kontaktlinsen tragen darf wenn man Pilot werden möchte?
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Andi8111

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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #12 am: 13. Juni 2016, 17:35:06 »

Fragen Sie das doch am besten Ihren Karriereberater.
Und das mit den Kontaktlinsen den zuständigen Musterungsarzt.
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Ralf

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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #13 am: 13. Juni 2016, 17:57:53 »

Servus
Kann das jmd bestätigen dass man nur aeronautical Engineering studieren kann und keine Kontaktlinsen tragen darf wenn man Pilot werden möchte?
Was für ein Pilot? Ein bisschen mehr Präzision beim Fragen stellen wäre hilfreich.
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Julia92.

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Antw:Erfahrungsbericht - OPZ / ACFüKrBw
« Antwort #14 am: 13. Juni 2016, 18:42:01 »


Pilot - Info: Du trägst Brille oder Kontaktlinsen? Leider wird es wohl vorerst nichts mit Pilot. Hat uns der Arzt deutlich gesagt (Allen mit Brillen und Kontaktlinsen), etc.)

Wer in den Fliegerischen Dienst will muss "Aeronautical Engineering" studieren.


Ich habe mich bei meiner Fragestellung auf die oben Zitierten Aussagen bezogen.
Meines Wissens sind Brillen bzw Kontaktlinsen keine Problem.
(Grenzwerte: Kurzsichtigkeit – 3,00 dpt (Dioptrien) und - 1,50 dpt für Jet-Piloten, Weitsichtigkeit + 3,00 dpt und + 2,00 dpt für Jet-Piloten, Hornhautverkrümmung 2,00 dpt und 0,50 dpt für Jet-Piloten)

Und dass man nur Aeronautical Engineering studieren kann wenn man in den fliegerischen Dienst möchte, lese ich auch das erste mal.

Meine Frage war nur, ob jmd ähnliche Aussagen vom Assessmentcenter für FK der Bw erhalten hat?

Insbesondere interessiert es mich ob diese Aussagen in Bezug auf die Verwendung des Hubschrauberführers mit Studium zutreffen.
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