Gerd,
tief durchatmen. Es ist niemand handgreiflich geworden und es hat auch niemand die Bundeswehr rausgeschmissen (es ging allein um die Fahrzeuge).
Wer der Veranstalter war lässt sich übrigens auch ganz leicht rausfinden (und nein, es ist nicht die Münster mittendrin GmbH, auch wenn du das behauptest). Es steht nämlich alles auf der Homepage des Stadtfestes. Veranstalter war die Stadt Münster und diese hat die Entscheidung der Beauftragen Firma auch unterstützt.
Übrigens sagt die Höhe des Grundkapitals nichts über die größe der Firma aus und hat auch mit der Sache nichts zu tun, genauso wenig der Verweis aufs Revisionsamt oder persönliche Angriffe gegen die Geschäftsführerin.
Und damit kein falscher Eindruck entsteht:
Ich halte den Abzug der Fahrzeuge auch für nicht richtig.
Ich habe ja bereits tief durchgeatmet.
Im Presseartikel stand ja drin, dass die "Münster mittendrin GmbH" gegenüber den Beteiligten
und auch der Presse wie ein Veranstalter aufgetreten ist. An diesen Aussagen und der "Bitte" um Wegräumen der Fahrzeuge muss die Person sich also messen lassen. Zumal diese sie zum Zeitpunkt des ersten Interviews auch für begründet hielt.
Mein Beitrag enthält überhaupt keine Angriffe gegenüber der Geschäftsführerin. Lediglich die Tatsachendarstellung, dass ein Mini-Unternehmen hier nach außen als Veranstalter auftritt und ein Verfassungsorgan mehr oder weniger deutlich des Platzes verweist.
Ein solcher Vorgang ist tatsächlich ein Fall für das Revisionsamt der Stadt: Es handelt sich um eine bedeutende Veranstaltung auch mit Außenwirkung, wie wir alleine schon an diesem Beitragsbaum sehen.
Dort muss klar geregelt sein, wer als Veranstalter auftritt, ob dieser ein voll umfängliches Hausrecht mit Bindungswirkung für alle Beteiligten bekommt oder auch nicht.
Gab/Gibt es eine Sachkundeprüfung vor der Auftragsvergabe? Ist ein Gastronom mit einer zweistelligen Mitarbeiterzahl auch ein geeigneter Event-Veranstalter? Hatte die "mittendrin GmbH" nur Vermarktungsaufgaben etc.! Ein klarer Fall für eine interne Untersuchung, Optimierung und dann auch einen nicht-öffentlichen Bericht im Vergabeausschuss. Dazu ist dieser ja auch da.
Ich frage mich, wie denn die Gastronomin auf ähnliche Unmutsäußerungen in ihren Lokalen reagieren würde: Müsste eine Politesse, die kurz auf einen Nachmittagskaffee einkehrt, den gastronomoschen Betrieb verlassen, weil sich jemand an der Uniform stört. Oder ein schwarzer Mitbürger? Oder ein Übergewichtiger?
Die Höhe des Grundkapitals und die private Rechtsform dienten in meinem Beitrag zur Untermauerung der Unverschämtheits- und Unangemessenheitsthese: Auf der einen Seite haben wir 177.727 Soldatinnen und Soldaten (
https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/DcmxDYAwDATAWVgg7unYAugc8kSWI4OMIesTXXm002D8SeWQy7jRStshc-4p94L0hENCnXEGUvXXSuMKG8FwBd26TD9uIZiT/), die unsere Freiheit verteidigen. Auf der anderen Seite ein kleines Unternehmen, welches Regeln im öffentlichen Raum (!) aufstellen möchte.
Das geht nicht.Auf der Website
http://mittendrin.ms/ steht aber immer noch die GmbH als Veranstalter.
Da ich dort nicht wohne kann ich die Menschen nur ermuntern den Druck auf die Politik zu erhöhen, um dieses ganze Konstrukt mal zu überdenken. Eine ordentliche Ausschreibung für das nächste Jahr kann das ja dann klären. Man kann dies als Vertragspunkt aufnehmen. Zumal der Vertragswert sich deutlich oberhalb der Mindest-Ausschreibungsgrenze bewegen dürfte.
Ist also alles richtig gewesen in meinem Beitrag.
Was es noch ärgerlicher macht: Es ist nicht das erste Mal, dass die Bundeswehr von öffentlichen Plätzen vertrieben werden soll. In Erinnerung sei die unsägliche Diskussion über öffentliche Gelöbnisse/Vereidigungen gebracht.