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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: AssessmentCenter für Führungskräfte in Köln - htD Wehrtechnik FR IT&E  (Gelesen 24105 mal)

DerFlo

  • Gast

Hey IngR,

nach meiner Erfahrung bei der Bundeswehr und Freunden bei der Polizei ist es fachlich ausreichend, sich mit allgemeinen Themen zu befassen. Aktuelle Einsätze, Presse, Waffengattungen, Mannstärke...

Die restlichen Fragen und Aufgaben beziehen sich eher auf das allgemeine technische Verständnis und den Charakter. Es geht nach meinem Gefühl eher darum, einen kompetenten und passenden Kollegen auf Lebenszeit zu gewinnen, als einen Berater für ein spezifisches Themengebiet. Daher gilt, verstell dich nicht und zeige ein angemessenes Selbstbewusstsein.

Viele Grüße
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IngR

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  • Beiträge: 2

Ich danke die vielmals!

Beste Grüße
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domination2003

  • Gast

Hallo!
Da der letzte Erfahrungsbericht von 2017 ist, möchte ich hiermit einen aktuellen zur Verfügung stellen.
Mein Bewerbertag am Assessment Center in Köln war im August für einen geplanten Einstellungstermin am 1.12. Ich habe Elektrotechnik mit Master-Abschluss studiert und habe mich entsprechend für die Laufbahn im höheren technischen Dienst - Wehrtechnisches Fachgebiet Informationstechnik und Elektronik beworben. Die Bewerbung erfolgte im Februar; nachdem ich im Mai mein Zeugnis bekam und nachreichen konnte, kam bereits ein paar Tage später (im Juni) die Einladung zum Assessment im August. Ich bin bereits einen Tag vorher angereist und habe im B&B Köln übernachtet (ca. 68€ pro Nacht inkl. Frühstück; empfehlenswert).

7.30 Uhr: Beginn
Neben mir gab es an diesem Tag nur einen weiteren Bewerber. Wir wurden von eimem uniformierten Mitarbeiter des Centers freundlich empfangen und nach dem Händedesinfizieren mit Mundschutz in einen Raum begleitet, in dem wir die schriftlichen Aufsätze verfassen sollten. Als erstes Wurden die Dokumente zur Fahrt- und Hotelkostenerstattung ausgefüllt sowie ein Fragebogen zum Amtsarzt unserer Wahl. Für die Aufsätze waren keine Hilfsmittel erlaubt. Themen zur Auswahl:
1. Künstliche Intelligenz und Autonomie; Erklärung, Einsatzgebiete in der Wehrtechnik und kritische Auseinandersetzung.
2. 3D-Drucker; Erläuterung der Funktionsweise, Einsatzgebiete bei der Bundeswehr und kritische Betrachtung (im Hinblick auf Möglichkeit, Waffenteile zu produzieren).
Ich habe mich für Thema 1 entschieden und mir ca. 10 Minuten Zeit genommen für Stichpunkte und eine grobe Strukturierung. In den restlichen 45 Minuten habe ich ca. 3 DIN A4 Seiten vollgeschrieben; die Zeit ist knapp bemessen, aber es ist durchaus schaffbar; man solte sich im Vorfeld Gedanken machen, wie man so etwas gliedert, und auf Rechtschreibung achten. Ein Ergebnis hiervon bekommt man nicht; die Note des Aufsatzes entscheidet bei mehreren Bewerbern allerdings darüber, wer eingestellt wird.

Kurze Pause. Danach wurden die Themen für den 15minütigen Kurzvortrag ausgegeben. Zur Verfügung wurde lediglich Schmierpapier gestellt; den Flipchart durften wir aus Hygienegründen nicht benutzen. Jeder Bewerber bekam unterschiedliche Zettel mit je 2 verschiedenen Themen zur Auswahl:
1. Was würde ein starker Anstieg des Wehr-Etats für Folgen mit sich bringen?
2. Welche Maßnahmen könnte die Bundeswehr ergreifen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern?
Ich entschied mich für Thema 1. Vorbereitungszeit: 30 Minuten. Erneut recht knapp, aber machbar.

Erneut kurze Pause. Danach wurden wir einen Raum weiter zur eigentlichen Prüfungskommission geführt (3 Herren vom BAAINBw wenn ich mich recht erinnere und eine Psychologin). Alles mit Plexiglaswänden und genuf Abstand. Nachdem die Kommission sich vorgestelt hate, wurden wir gebeten uns vorzustellen; jedoch auf Englisch. Man sollte sich also im Vorfeld bereits überlegen, was man zu sich sagen möchte (relativ kurz und prägnant; nicht den gesamten Lebenslauf), und wie man das auf Englisch ausdrückt.

Dann folgte die Präsentation unserer Kurzvorträge (jeweils ca. 10 Minuten). Die Kommission stellte Rückfragen und ergänzte ggfs., jedoch nichts "gemeines".

Nun die Gruppenfragerunde. Es wurden Themen aufgegriffen wie z.B. Netzwerktechnik, Radar, Lidar, GPS, Autonomes Fahren und Geländeerkennung, Struktur der Bundeswehr und des BAAINBw (man sollte schon wissen, was die Abkürzung bedeutet), Rüstungskonzerne in Deutschland. Gerade zu den technischen Dingen sollte man vorher zumindest die Wiiki-Artikel durchgelesen haben. Die Kommission fragte uns in der Regel abwechselnd; wenn ein Bewerber nicht weiter wusste, konnte der andere ergänzen. Die Fragen waren zum Teil sehr speziell und wir gerieten mehr als einmal ins Stocken (wir kamen beide frisch von der Uni), was aber überhaupt nicht negativ aufgefasst wurde. Hier ist Einfallsreichtum gefragt und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Alles in Allem war das Gespräch sehr angenehm und erweckte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl einer "Inquisition".
Es empfiehlt sich, sich im Vorfeld über verschiedene Technologien die bei der BW zum Einsatz kommen zu informieren, und auch grob über die benutzte Ausrüstung Bescheid zu wissen. Was die Aufgabe des BAAINBw ist, was NATO und UNO sind und welche Politiker für uns relevant sind (Kanzler, Verteidigungsminister, Innenminister) sollte man auf jeden Fall wissen. Ich empfehle das die Homepage der Bundeswehr, da steht zu allen Themen das Nötigste.

Mittagspause (ca. 12.00 Uhr).:
Die Kommission begleitete uns in die Kantine, wo wir unentgeltlich an der Mittagsverpflegung teilnehmen durften. Das Essen hatte gute Kantinenqualität und die Tischgespräche waren ungezwungen. Die Kommission betonte immer wieder, dass sie keine "Vorgesetzten" darstellen, sondern potentielle zukünftige KollegInnen. Uns wurde außerdem empfohlen, uns früh genug über unsere Wunsch-Dienststelle Gedanken zu machen, da das wohl recht früh festgelegt werden würde.
Außerdem: Wer oft befördert werden möchte wird nicht darum kommen, sich an einem Auslandseinsatz (freiwillig) zu beteiligen oder das ein oder andere mal die Dienststelle zu wechseln. Das lebenslange Verweilen an einer Dienststelle oder am BAAINBw ist aber prinzipiell auch möglich. Hinweis, dass die Einberufung ins Beamtenverhältnis in der Regel eine Entscheidung fürs Leben ist.

Ab ca. 13 Uhr: Einzelgespräche:
Zu Beginn die üblichen Fragen einer regulären Bewerbung: Erzählen Sie von sich, was haben Sie bisher geleistet, warum haben Sie sich bei der Bundeswehr beworben. Auf diese Fragen sollte man vorbereitet sein und auch etwas sinnvolles sagen. Danach kam zum ersten mal die Psychologin vermehrt zu Wort:
Da ich noch aus der Zeit mit Wehrpflicht stamme und seinerzeit verweigert hatte, wurde natürlich nachgebohrt. Ehemalige Verweigerer sollten sich hier ganz genau überlegen was sie sagen!! Eine unpassende Antwort kann K.O.-Kriterium sein.
Ich habe begründet, warum ich die Sache mit 17 noch ganz anders und nicht so differenziert gesehen habe, und was sich zwischenzeitlich geändert hat. Zum Beispiel: Bundeswehr als Teil der NATO zur Wahrung des Friedens durch Abschrecklung und Präsenz). Auf die Frage hin, wie ich das Tragen einer Waffe (was passieren kann im Auslandseinsatz) heute sehe, habe ich gesagt, dass ich durchaus bin, eine solche zur Verteidigung und zur Sicherung des Friedens zu benutzen. Die Psychologin wirkte zufrieden mit der Antwort.
Die Gespräche dauerten jeweils ca. 30 Minuten.

Ca. 14.00 Uhr: Ende
Nach den Einzelgesprächen wurden wir wieder zusammen zur Kommission gerufen und uns wurde mitgeteilt, dass wir beide das Auswahlverfahren bestanden hätten. Hände geschüttelt wurde natürlich nicht. Hinweis, dass das Bestehen hier noch keine Einstellungsgarantie ist; bei nur 2 Bewerbern aber zu 95%. Entscheidend sind natürlich noch die ärztliche Untersuchung und die Sicherheitsüberprüfung.
Mit einem beachtlichen Stapel an Dokumenten zum Ausfüllen wurden wir verabschiedet. Die Dokumente umfassen u.A. euren gesamtlichen Werdegang ab der Schule, und zwar lückenlos!

Ca. eine Woche später
Anruf und Terminvereinbarung für die amtsärztliche Untersuchung bereits am nächsten Tag (in meinem Fall in Wiesbaden). Die Untersuchung umfasste eine Urinabgabe, allgemeiner Sehtest, Farbsehtest, Hörtest, Reflextest, Blutdruckmessung vor und nach 10 Kniebeugen und allgemeine Fragen zum Gesundheitszustand. Dauer ca. 1 Stunde.

Ca. eine Woche später
Brief mit Einstellungsangebot und abermals etlichen Dokumenten zum Ausfüllen

Ca. zwei Wochen später
Überweisung der Fahrt- und Hotelkosten.
Post vom BAAINBw zur Sicherheitsüberprüfung. Man muss sich rein Tool herunterladen und dort ein (sehe langes) Formular ausfüllen über die eigene Wohnsituation (evtl. inkl. Partner), Eltern und erneut den gesamteb Werdegang.
Hinweis, dass die gesamte Überprüfung sich bis in den Vorbereitungsdienst hinein ziehen kann.

Fazit: Wie bei jedem Arbeitgeber, sollte man sich vor einem Bewerbungsgespräch gut vorbereiten, um über den zukünftigen Arbeitgeber Bescheid zu wissen. Hier umfasst das eben etwas mehr Themen, weswegen ich mir ca. 2 Wochen Zeit dafür genommen habe.
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Ralf

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Danke, habe ich auch gleich verlinkt.
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bewerber_00x

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Hallo,

ich habe mich für den gtD beworben und hätte fürs erste nach diesen tollen Berichten noch eine eher allgemeine Frage.

Wie sieht es mit Kleidung aus. Klar, sollte man haben, aber gibt es eine Empfehlung? Sollte es Anzug sein, oder Sakko?

Danke für die Rückmeldung.

Grüße
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Ralf

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Ein schäbiger Anzug ist schlechter als ein hochwertiges Sakko.
Aber ehrlich gesagt solltest Du schon selbst wissen, was Du für angemessen hältst und was Dir passt und was welche Qualität hat.
Overdressed ist seltener als nicht angemessen.
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