Forum Chat ()

StartseiteForumTeamANB / RegelnFeedgenerator Hilfe
  • 29. März 2024, 14:06:20
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

AUS AKTUELLEM ANLASS:

in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017  (Gelesen 8286 mal)

omega

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 30

Guten Tag zusammen,

hier folgt ein Bericht über den Aufenthalt im ACFüKrBw für die Offizierslaufbahn.
Vorab noch etwas zu mir: mein Name ist Jonas, ich bin 24 Jahre alt und hole derzeit mein Abitur(Sommer '17) auf einer Schule für Erwachsene nach.
Bevor ich wieder zur Schule ging um mein Abitur nachzuholen, hatte ich eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik(kurz Gas, Wasser, Scheiße ;)) abgeschlossen.
Insgesamt schaut mein bisherige Werdegang folgendermaßen aus: Hauptschule --> qualifizierender Hauptschulsabschluss --> Realschule --> Realschulabschluss --> Ausbildung --> Hessenkolleg(Abitur)
Neben der Schule arbeite ich noch in einem Kino.

Meine Verwendungswünsche:

  • Fernmeldetruppe(FmTr)
  • Elektronische Kampfführung(EloKa)
  • Heeresaufklärungstruppe(HAufklTr)

Meine Studienwünsche:

  • Elektrotechnik und Informationstechnik
  • Informatik


Tag 1. Anreise - Der frühe Vogel fängt den Wurm

Ich bin morgens um 6:00 aufgestanden, damit ich in Ruhe duschen & frühstücken und noch einmal das Gepäck kontrollieren konnte.
Um 9:02 ging es los nach Frankfurt. Dort angekommen stieg ich in einen ICE Richtung Köln um.
Ich kam so gegen 11:40 in Köln an, dort habe ich mir noch eine Zwischenmahlzeit für unterwegs geholt, danach ab in die U-Bahn Richtung Neumarkt.
Am Neumarkt bin ich dann in die S-Bahn Richtung Zündorf eingestiegen und bei der Haltestelle Westhoven/Kölner Straße ausgestiegen.
Von dort aus die Treppe hoch in Richtung Mudra Kaserne(ist ausgeschildert). Achtung: Die Fußgängerampel ist eine von der langsameren Sorte :D

Eingang

Ich kam gegen 12:30 an der Wache an(leider weiß ich nicht mehr die genaue Uhrzeit).
Es folgte die Anmeldung, also Einladungsschreiben und Personalausweis vorlegen. Ich hatte das Glück und es war schon ein weiterer Bewerber Vorort, welcher sich auch als mein zukünftiger Stubenkamerad herausstellte. Falls Du, L. das liest.. Grüße gehen an Dich raus :)
Wir beide liefen natürlich erst einmal den falschen Weg. An alle zukünftigen Bewerber: nach der Wache links und sofort wieder rechts.

Bewerberunterkunft

Dort angekommen sollten wir unser Gepäck erst einmal hinter die gelbe Linie abstellen. Uns wurde Bettwäsche überreicht, die wir auch erst einmal abgelegt haben. Danach haben wir noch das Formular ausgefüllt, dass wir unsere Bettwäsche ordnungsgemäß erhalten & empfangen haben. Es folgte das Durchlesen der Hausordnung und die Schlüsselübergabe. L. und ich bezogen nun unsere Stube, packten erst einmal das Gepäck aus und bezogen unsere Betten. Nebenbei stellten wir fest, dass das Bettlaken auch locker für zwei Matratzen gereicht hätte.
Wir hatten ja nun noch über eine Stunde Zeit(14:30), bis wir uns vor der Bewerberunterkunft treffen sollten. Wir haben uns dazu entschlossen, das Gelände ein wenig zu erkunden.

14:30 - Auf dem Weg zum berühmt-berüchtigten Gebäude 5b

An alle zukünftigen Bewerber: Bitte haltet die Treppen vor der Bewerberunterkunft frei, sollte eigentlich verständlich sein.
Es folgte eine kurze Ansprache des Verwalters, der Bewerberunterkunft, dass wir nun dem Betreuungsoffizier zum Gebäude 5b folgen.
Dort angekommen nahmen wir im ersten Stock, im Raum auf der rechten Seite platz. (die Raumnummern lasse ich mal weg)
Uns begrüßte der Personalberater, schilderte uns den Ablauf des Prüfverfahrens etc.. Es folgte der biographische Fragebogen, mit Fragen wie "Was sind Ihre Stärken und Schwächen?" oder auch "Haben Sie schon einmal eine verantwortungsvolle Tätigkeit übernommen, wenn ja welche?". Den Laufzettel gab es ebenfalls vom Personalberater. Danach übergab der Personalberater das Wort an einen Betreuungsoffizier der Luftwaffe.
Dieser ging etwas mehr auf die Möglichkeiten ein, sprich Studium usw...

Nach dem Vortrag hatten wir offiziell Feierabend oder je nach Bewerber auch Dienstschluss. Wir verbrachten noch eine kurze Zeit in der Bewerberunterkunft. An alle Raucher, raucht wirklich nur vor den Gebäude, wo Aschenbecher stehen und nur dort, auch nicht auf dem Weg dorthin.
Später gingen wir Griechen, welcher im selben Gebäude wie die Kantine ist, bloß ein Stockwerk darüber. NettToKnow: Ich aß ein Jägerschnitzel, der Großteil jedoch Currywurst mit Pommes. Schmunzeln musste ich über die Pizzas. Die haben mich ein wenig an die Piccolinies von Wagner erinnert.
Beim Griechen hatte man neben den Möglichkeiten etwas zu sich zu nehmen oder Billard zu spielen, auch die Möglichkeit sich mit dem Mitbewerbern und vor Allem den Betreuungsoffizieren zu unterhalten. Leider war am Anreisetag noch nicht der Betreuungsoffizier vom Heer da.
Ganz vergessen.. zwischenzeitlich trudelte auch noch ein dritter Stubenkamerad bei uns ein, der es leider am ersten Prüfungstag nicht geschafft hat. Auch an dich gehen Grüße raus, falls du den Bericht lesen solltest.
Zapfenstreich war so gegen 21:00 - 22:00. Wir entschlossen uns dazu, den Wecker auf 4:45 zu stellen, damit wir genügend Zeit haben zum duschen und um eventuell noch Unterlagen durchzugehen.



Tag 2. Der erste Prüfungstag - Heute wird die Spreu vom Weizen getrennt

Aufstehen & Frühstück

Um 4:40 war aufstehen angesagt(ich hatte meinen Wecker 5 Minuten früher gestellt).
Ab in die Dusche und wir stellten fest, dass es jemanden gab, der noch früher aufstand als wir. Einige Minuten später kamen auch schon die anderen Bewerber an und es staute sich ein wenig.
Ab auf die Stube, anziehen in meinem Fall ein Anzug(kein Maßgeschneiderter Anzug). Nun hatten wir noch jede Menge Zeit, da die Kantine erst um 5:45 öffnet. Noch ein kurzer Hinweis, am Anreisetag müsst ihr euch Selbstverpflegen, also entweder genügen Brote, Brötchen etc. mitnehmen oder abends beim Griechen etwas bestellen. Wir gingen erstmal raus eine rauche, schande über mein Haupt... Rauchen und zukünftiger Soldat... Hallo Kondition, aber es ist ja meine Gesundheit. Gegen 5:30 machten wir uns auf dem Weg zur Kantine, da wir in keiner langen Schlange anstehen wollten. Gut zu wissen ist, dass sich Bewerber vordrängeln dürfen(wurde uns erst am abend des 2. Tages gesagt). Jedoch waren schon einige vor uns da und da wir das vorherig genannte nicht wussten, standen wir an. Wir standen und standen. Letztendlich blieben uns etwa 10 Minuten, da wir um 6:10 schon im Gebäude 5b sein mussten, für den Aufsatz. Allerdings kann man sich mit bereitgestellten Butterbrotpapier Brötchen einpacken.

6:10 - Aufsatz

Uns begrüßte eine Psychologin und erläuterte uns das weitere Geschehen.
Kurzum: Ihr werdet in die Gruppen A oder B eingeteilt. Jede Gruppe hat zwei Wortpaare, eins dürft ihr euch aussuchen. Nun habt ihr 30 Minuten Zeit, die beiden Wörter zu definieren, abzugrenzen, eventuell auch Gemeinsamkeiten zu finden und ein Fazit zu ziehen. Wichtig hierbei, das Blatt ist unliniert und ihr dürft keine Hilfsmittel alá Blatt Papier mit Hilfslinien nutzen. Und schreibt lesbar und einigermaßen gerade.
Ich hatte ungefähr 20 Minuten gebraucht und musste anschließen zum Arzt, manche mussten schon zum Mathe-Kompetenz-Test.

Arzt - Anmeldung

Gegen 6:40 bin ich zur Anmeldung und habe danach Platz im Wartezimmer genommen. Wenige Minuten später wurde ich aufgerufen und es folgte der erste Teil des Sehtests. Danach wieder ins Wartezimmer, drei Minuten später wurde ich wieder aufgerufen --> Hörtest. Danach Wartezimmer --> zweite Teil des Sehtests --> Wartezimmer --> Wiegen und Messen + Urinprobe --> Wartezimmer --> Arzt.
Beim Arzt wurde man erst einmal allgemein ausgefragt, ob man irgendwelche Brüche, Allergien, sonstige Beschwerden hat. Ob es Erbkrankheiten innerhalb der Familie gibt. Es folgen Rückenuntersuchung, auf der Stelle springen und laufen, einmal Bücken(wie weit kommen die Fingerspitzen zum Boden). Einmal auf die Liege legen, lockermachen --> Reflexuntersuchung. Danach folgte die Blutdruckmessung, einmal unter Ruhe, einmal nach 20 Kniebeugen und ein weiteres mal nach 2 Minuten Ruhezeit. Zuletzt kam noch das obligatorische abtasten der Hoden, was einem der Arzt empfiehlt regelmäßig zutun, der Vorsorge wegen. Das Husten kam natürlich auch dran. Und nein keinem wird der Finger in den Po gesteckt o.a ich musste mich lediglich einmal um 180° drehen und das wars.

~ 8:05 - PMO

Es folgte der Persönlichkeitsmerkmale Offizier Test, kurz PMO. Es galt 116 Fragen nach seinem eigen Gewissen zu beantworten. Ausführliches lesen ist hier gefragt, denn es werden gerne mal Fragen 3, 4, 5 mal gestellt und je nachdem dann mit einer Doppelverneinung.

Personalberater

Nach dem PMO folgte gang zum Personalberater(wichtig immer Laufzettel dabei haben), welcher die bisherigen Stationen kontrolliert und ggf. Stationen vorverlegt.
Für mich hieß es erst einmal Pause machen, also zurück zur Bewerberunterkunft. Dort habe ich mir ein Paar von mir notierte Informationen durchgelesen und draußen noch einmal meiner Lunge geschädigt.

9:00 - Gruppensituationsverfahren

Uns begrüßte eine Frau Prüfoffizer und eine Psychologin. Des Weiteren wurde uns der Ablauf erklärt und uns wurden die Texte + jeweils eine Karte bereitgestellt. Der Text wird einem sogar vorgelesen!
Nach dem Vorlesen, folgte eine zwei Minütige Einarbeitungszeit, in der man sich selbst Gedanken machen sollte. Ich erläutere hier kurz die 1. Situation, gehe aber aus eventuell Datenschutzrechtlichen gründen, nicht näher darauf ein.
Wir waren Betreuer einer Radfahrtour(Kinder) und zwei Kinder haben sich beim Zusammenstoß verletzt. Falls es doch erlaubt ist, die Situation näher zu erläutern, werde ich dies nach editieren.
Die 2. Situation war die sogenannte Ressourcenknappheit, keine Ressourcen alá Öl, Gas, Metalle. Wir hatten bei einer Plattenfirma Tickets gewonnen inkl. Fahrt und Übernachtung, allerdings gab es einen Buchungsfehler und dadurch gab es nur 3, statt der 4 Tickets.

Nach dem beiden Situationen sollte man sich ein Thema ziehen(zufällig, da verdeckt) und man hatte insgesamt 25 Vorbereitungszeit für einen max. 10 Minütigen Vortrag, um sich den Text durchzulesen und um sich Notizen anzufertigen. Im Schnitt sollte man laut der Frau Prüfoffizier 6-8 Minuten vortragen(weitestgehend frei). Ich selbst habe gefühlt 4-5 Minuten vorgetragen, da man Thema jetzt nicht unbedingt hoch komplex war und mir nur drei mögliche Lösungen eingefallen sind.

Nach dem GSV ging ich wieder in die Bewerberunterkunft.

12:00 - 12:30 Mittagspause

Ich denke die Mittagspause brauche ich nicht näher zu erläutern.

12:30 Interview - Warteraum

Nun war wirklich der Zeitpunkt gekommen, wo der Spreu vom Weizen getrennt wird.
Es sind dieselben Prüfer wie davor im GSV, jedoch war bei mir eine andere Psychologin anwesend, was aber angekündigt wurde(keine Angst alle vorherigen Unterlagen werden übergeben).
Es folgte zuerst das Gespräch mit der Frau Prüfoffizier. Hinweis: ihr habt eine "Joker" frei, falls euch eine Frage zu persönlich wird. Es sollte aber klar sein dass ihr auf die Frage.. Warum Bundeswehr?.. mit ist mir zu persönlich.. antwortet, etwas dümmlich wäre.
Mögliche Fragen: "Warum Bundeswehr?" "Warum die Offizierslaufbahn?" "Aufgaben eines Offiziers?" "Warum geht die Bundeswehr in einen Auslandseinsatz?"(hier auch die Gründe ausführlich erläutern und nicht stumpf antworten.. um die Demokratie zu verteidigen) "Sind Sie sich über die Möglichen Gefahren im Auslandseinsatz bewusst?" "Warum unbedingt Sie?" "Wo ist der Bundeswehr im Auslandseinsatz und warum?"
"Wer entscheidet darüber, ob die Bundeswehr an einen Auslandseinsatz teilnimmt?"


Nun wurde das Wort an die Psychologin übergeben:
"Was sind Ihre Stärken und Schwächen?" "Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?" "Trinken Sie Alkohol, wenn ja wie oft im Monat und wie viel?" "Sie haben unentschuldigte Fehlzeiten, warum?" "Was denken/sagen Ihre Freunde über Sie?" "Wie denken Ihre Eltern, Verwandte, Freunde über Ihre Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen?" "Wenn Sie Probleme haben, sprechen Sie mit Freunden darüber?" "Würden Sie, wenn ein Problem besteht und Sie oder Ihre Freunde nicht weiter wissen, auch professionelle Hilfe zu rate ziehen?"

Nun hieß es für mich im Warteraum platz zu nehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam die Frau Prüfoffizier und holte mich ab. Wieder im Prüfraum platz genommen, wurde mir die Frage gestellt, ob ich mich bisher hier wohlgefühlt habe und ob ich mich von irgendjemand schlecht behandelt gefühlt habe. Danach sollte ich mich schlecht einschätzen, da ich mich generell schlecht Einschätzen kann.. überwindete ich mich zu einem.. "Ich habe ein gutes Gefühl."
Die Frau Prüfoffizier musste auch ein wenig schmunzeln, da ich etwas gezögert habe. Sie bestätigte mir meine Einschätzung und überreichte mir die vorläufige Eignung zum Offizier.
Ich verließ den Raum und strahlte zu dem Zeitpunkt mehr als die Sonne  8)


//: Hier mache ich mal einen Cut und ergänze den Rest heute Abend.

Editiert auf Wunsch des TE
« Letzte Änderung: 12. Februar 2017, 22:38:31 von ulli76 »
Gespeichert

omega

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 30
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #1 am: 12. Februar 2017, 22:25:43 »

Erstmal bitte ich um Entschuldigung, denn den Bericht wollte ich am Abend des 6. Februar fortsetzen, doch schulisch und privat kam einiges dazwischen.

[Fortsetzung] Tag 2. Der erste Prüfungstag - Heute wird die Spreu vom Weizen getrennt

Nachdem Interview gönnte ich mir eine kurze Verschnaufpause, da mein Mund staubtrocken war.

Mathe-Kompetenz-Test (Mathe Kom) - Warteraum

Ich ging nach der kurzen Verschnaufpause zum Warteraum und wurde nach ungefähr 5 Minuten aufgerufen.
Nun galt es 40 Matheaufgaben zu beantworten, wenn ich mich nicht täusche hatte man pro Aufgabe 3 Minuten Zeit.
Bei den Matheaufgaben musste man nicht großartig rechnen, bis auf kleinere Nebenrechnungen auf einen Schmierzettel. Für alle die sich fragen, ob man einen Taschenrechner nutzen darf: Nein darf man nicht.
Das Aufgabenspektrum bestand aus:

  • Analysis
  • Lineare Algebra
  • Stochastik

Wohlgemerkt es kommen keine Aufgaben dran alá "Führen Sie eine komplette Kurvendiskussion durch.".
Bei den Aufgaben wird vielmehr auf mathematisches Verständnis gelegt, als auf sture Rechnerei.
Ihr habt mehrere Antwortmöglichkeiten --> Multiple Choice
Aber es kamen auch Aufgaben dran, wo man ausschließen sollte. Sprich wahre oder falsche Aussage.

Personalberater

Nach dem Mathe-Kompetenz-Test ging es zum Personalberater. Er teilte mir mit, dass ich nun Pause habe, bis 16:00 Uhr (falls man zum Abendessen gehen möchte).

16:00 - Abendessen

Um kurz vor 16:00 Uhr ging ich zur Kantine und ich unterhielt mich mit den anderen Mitbewerbern über den bisherigen Tag.

16:45 - Einplanungsvortrag

Um 16:45 sollten wir uns wieder im Gebäude 5b einfinden. Wir saßen im Raum auf der rechten Seite (1. Stock). Im linken Raum saßen schon die neu angereisten Bewerber.
Ein Kapitän zur See erklärte uns, dass wir uns zwar glücklich schätzen könnten, am Einplanungsvortrag teilzunehmen, doch er nahm bestimmt einigen ihre Vorfreude. Denn von den jährlich ~ 12000 Bewerbern, werden nur ~ 6000 eingeladen, von denen bekommen ~ 4000 die Offizierseignung und von denen wiederum bekommen nur ~ 2000 eine Sofortzusage.
Vor Allem haben es Bewerber schwer, die die Studienfächer Sportwissenschaften oder Politikwissenschaften studieren möchten, denn dort gibt es ein sehr großes Bewerberaufkommen, aber die Bundeswehr selbst hat nur einen geringen Bedarf.

Auch wurde das Thema Austauschprogramm(richtig Bezeichnung?) angesprochen. z.B. können Bewerber, welche der französischen Sprache mächtig sind, für 5 Jahre nach Frankreich gehen. Nach den 5 Jahren (vorausgesetzt man schließt erfolgreich ab), bekommt man die Zeit honoriert, indem man Berufssoldat wird.

Stube - Grieche

Nachdem Einplannungsvortrag gingen wir erstmal auf unsere Stube zurück, unterhielten uns.. teerten die Lunge und beschlossen noch zum Griechen zu gehen.
Dort angekommen stellten wir fest, dass doch einige von uns es nicht geschafft haben. Wir waren am Anfang 40-50 Bewerber und am Ende des 1. Prüfungstages nur noch ~25. Einige von uns spielten Billard, die anderen unterhielten sich. An diesem Abend trank ich zum zweiten Mal in meinem Leben Kölsch und musste feststellen, dass dieses "Bier" wie Wasser war. Es geht halt nichts über hessisches Bier.. Licher, aus dem Herzen der Natur :D
Ich verabschiedete mich ziemlich früh, da der Tag doch schon ziemlich anstrengend war.


[Fortsetzung] Tag 3. Der zweite Prüfungstag - Ausschlafen? Fehlanzeige!

Aufstehen & Frühstück

Pünktlich um 4:40 stand ich auf, schmiss mein Stubenkameraden aus dem Bett, welcher sich aber letztendlich doch nochmal schlafen legte.
Man kann am zweiten Prüfungstag länger schlafen, jedoch bin ich der Typus Mensch, der morgens erstmal eine kalte Dusche braucht um in Fahrt zu kommen.
Nach dem duschen und umziehen hatten wir noch genügend Zeit bis die Kantine öffnete (nicht Vergessen Bett abzuziehen). Jedoch standen wir um 5:30 schon in der Schlange (Kantine öffnet erst um 5:45). Mit dem wissen, dass sich Bewerber vordrängeln dürfen, hatten wir ein klein wenig mehr Zeit. Wenn da nicht die Kaffeemaschine gewesen wäre(Kaffeetrinker), dementsprechend musste ich mich doch noch etwas gedulden.

06:30 Mechanischer Kenntnis Test (MKT)

Der mechanische Kenntnis Test besteht aus ~ 14 Fragen, leider kann ich mich an die genaue Anzahl nicht erinnern. Man hat insgesamt 13 Minuten Zeit. Die Fragenspektrum unterteilt sich von Aufgaben wie:
"In welche Richtung dreht sich Zahnrad B, wenn sich Zahnrad A nach links dreht?", "Drehen sich alle Zahnräder in dieselbe Richtung?", "Welcher Rahmen ist am stabilsten?" oder auch "Welche Darstellung ist physikalisch unmöglich?"

Leider konnte ich die letzte Frage nicht beantworten, geschweige denn durchlesen, da die Zeit schon vorbei war.

Sportprüfung

Nach dem MKT ging es zügig zur Stube zurück, um sich die Sportklamotten anzuziehen. Bitte zieht euch nochmal die Straßenschuhe an und lauft nicht mit den Hallenschuhen zur Sporthalle und zieht euch eine Jacke an (je nach Witterung). Als ich mit meinen Stubenkameraden auf dem Weg zur Sporthalle war, bemerkte ich, dass ich meinen Laufzettel + Sportschuhe vergessen hatte. Also noch einmal schnell zurück sprinten. In der Sporthalle angekommen, wärmten wir uns unter Leitung eines Bewerbers(ROA) auf. Danach wurden wir in verschiedenen Gruppen eingeteilt, ich war in der ersten Gruppe.
Wir bauten zunächst die Teststationen auf und bekamen danach noch einmal eine Erläuterung zu den einzelnen Übungen.

Der Basis-Fitness-Test:

  • 11 x 10 Meter Sprinttest in max. 60s
  • Klimmhang min. 5s
  • 3000m Ergometer in max. 6:30min

Alle einzel "Disziplinen" sind locker machbar, auch der Klimmhang, dort haben fast alle 60s locker gepackt. Wenn ihr merkt, dass ihr langsam nach unten rutscht, Arschbacken zusammenkneifen und an die Decke schauen!
Beim Ergometertest beginnt ihr mit einer Einfahrzeit von einer Minute, bei 70 Watt (vorher Sitz/Lenker einstellen).
Nach der Einfahrzeit steigt die Wattzahl auf 130 Watt an. Laut Prüfer ist der Test in 6:25 machbar, wenn man zwischen 80-85 U/min bei 130 Watt fährt.
Die Wattzahl ist in 5 Watt schritten regelbar. Ich selbst habe am Anfang die Wattzahl hochgejagt, bis ich bei circa 350-365 Watt angelangt war, diese Wattzahl konnte ich nur ~ 40s halten. Ich merkte langsam, wie meine Beine schlapp machten und schraubte schnell die Wattzahl runter, um wieder auf mehr U/min zu kommen. Macht nicht denselben Fehler, wie ich. Gebt am besten 80% eurer Leistung und ihr schafft den Test locker. Das mit den 80% wird euch auch vom Personalberater ggf. Betreuungsoffizier gesagt (Anreisetag).
Ich fuhr eine lange Zeit mit 250 Watt, gegen Ende stellte ich noch einmal die Wattzahl runter, denn durch meine "Alles oder Nichts-Aktion" wurden meine Beine in Mitleidenschaft gerissen.
Nach der Sportprüfung ging ich in die Bewerberunterkunft, um mich zu duschen, schick zu machen und mein Gepäck mitzunehmen.

Studienberatung - Warteraum

Sein Gepäck kann man im Keller des Gebäudes 5b unterbringen (Schließfächer vorhanden, aber Schloss wird benötigt). Nachdem ich mein Gepäck verstaut hatte, nahm ich im Warteraum platz, wo auch schon andere Mitbewerber saßen. Soviel ich weiß muss man nicht zwingend zur Studienberatung, wenn alle Test super waren und das Zeugnis an sich auch top ist.
Als ich vom Studienberater aufgerufen wurde, hatte ich wirklich Zweifel, ob alles so funktioniert wie geplant.
Der Studienberater selbst beginnt erst einmal mit Smalltalk, also ob ihr euch bisher gerecht behandelt gefühlt habt, was ihr bereits im Leben gemacht habt etc.
Er geht aber auch auf die Noten und eventuellen Fehlzeiten ein, aber auch auf die Testergebnisse und die Studiengänge.
Letztendlich hat es bei mir nicht ganz gereicht für meine Wunschstudiengänge. Der Studieneignungstest (Mathe Kom.. letztendlich fließen aber alle Testergebnisse ein) hat mich am meisten verwundert und geärgert. Denn ich hatte leider nur 25/40 der Aufgaben richtig beantwortet. Mein Tipp an Euch: Bereitet euch speziell auf den Mathe Kom. Test vor. Ich hatte mir auch gedacht. "Ach, mit 14-15P in Mathe, schaffe ich das locker."

Dafür hat der Studienberater mir zu einem FH Studium geraten. Technische Informatik und Kommunikationstechnik. Der Studienberater rät euch auch nicht einfach zu irgendwas, sondern dass versucht er innerhalb des Gespräches herauszufinden, für welche Alternative ihr geeignet seid.

Einplanung - Warteraum

Mit einem alternativen Studiengang nahm ich wieder im Warteraum platz.
Nach etwa 10 Minuten wurde ich vom Kapitän zur See, welcher am Vortag den Einplanungsvortrag hielt, aufgerufen.
Er erklärte mir, dass die Bundeswehr, keinen Platz in der Fernmeldetruppe frei hätte, dafür aber in der Elektronische Kampfführung und führte an, dass dieser Platz eine Sofortzusage zur Folge hätte.
Da ich ja eh als 2. Verwendungswunsch die EloKa ausgewählt hatte, stimmte ich natürlich zu. Nun galt es noch zwei Unterschriften zu tätigen und er überreichte mir eine Urkunde und ein kleines Präsent (Armbanduhr).
Stolz wie Oskar bedankte ich mich und ich war offiziell entlassen. Ich lies mich noch einmal kurz im Warteraum blicken um allen anderen zu gratulieren, verabschieden und viel Erfolg zu wünschen.
Auf dem Weg nach draußen kam ich an einer Mitbewerberin vorbei, die kurz zuvor beim San-Test war und diesen nicht bestanden hatte. Falls du den Bericht hier lesen solltest, ich hoffe für dich, dass du eine Alternative bekommen hast, die dir auch zusagt :)

So ich hätte theoretisch in der Kantine noch Mittagessen könne, doch ich war in dem Moment so glücklich, dass durch Transmitter Ausschüttung mein Hungergefühl überlagert wurde.
Am Kölner Bahnhof begegnete ich noch meinen Stubenkameraden L., da wir Beide in dieselbe Richtung mussten, tauschten wir uns über Zeit im ACFüKrBw aus.


Alles im Allem waren es 3 sehr aufregende und spannende Tage in Köln. Und ich war überrascht, wie schnell sich alles Mitbewerber verstanden, obwohl wir aus allen möglichen Ecken angereist sind.
Für mich heißt es nun.. gleich den Matratzenhorchdienst anzutreten, weil ich ziemlich müde bin.
Und am 03. Juli meinen Dienst in Munster anzutreten.
Gespeichert

DaDoc123

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #2 am: 13. Februar 2017, 13:36:37 »

Danke für den guten Erfahrungsbericht!

Ich hab noch eine Frage zum Mathetest. Und zwar steht schon in anderen Erfahrungsberichten welche Themen alles abgefragt werden. Aber wie komplex sind die Aufgabenstellungen? Kannst du mir da ein paar Beispieleaufgaben nen die von der Komplexität eher schwieriger sind?

Ich muss bald auch den Test ablegen, hab aber leider nicht so viel Zeit zum lernen.
Gespeichert

KlausP

  • Reservespieß
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 29.501
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #3 am: 13. Februar 2017, 13:59:26 »

Zitat
Ich muss bald auch den Test ablegen, hab aber leider nicht so viel Zeit zum lernen.

Na und? Das ist doch wohl Ihr Problem. Ich würde als Mitbewerber den Teufel tun und Ihnen hier irgendwelche "Lösungen" zu präsentieren.
Gespeichert
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

DaDoc123

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #4 am: 13. Februar 2017, 14:16:53 »

Es geht auch gar nicht um Lösungen sondern um Beispielaufgaben, damit ich mich besser drauf verbereiten kann. Komkret geht es mir darum wie komplex das Integrieren im Test wird.


Na und? Das ist doch wohl Ihr Problem. Ich würde als Mitbewerber den Teufel tun und Ihnen hier irgendwelche "Lösungen" zu präsentieren.

Wenn er anderen nicht helfen will, hätte er gar nicht erst den Erfahrungsbericht geschrieben. Durch den Erfahrungsbericht werden mir ja indirekt auch Lösungen präsentiert.
Gespeichert

omega

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 30
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #5 am: 13. Februar 2017, 14:30:30 »

Ohne speziell auf Aufgaben einzugehen.
Wichtig ist mehr das Verständnis von Mathematik.
Stochastik hatten wir bisher noch nicht und werden wir nach den Abiturprüfungen angehen, aber die Aufgaben die beim Test drankommen, sind durchaus ohne spezielle Kenntnisse der Stochastik machbar. Zumindest bei den mir gestellten Aufgaben.

Ein kleines Beispiel (Anhang): Unser Mathelehrer hat auch gerne im Unterricht das grafische Ableiten angewandt. Und manchmal auch mehrere Graphen an die tafel gezeichnet und wir sollten bestimmen, welcher dieser Graphen der Ableitung von f(x) zugeordnet werden kann.
Die Aufgaben, die mir im Mathe Kom. gestellt wurden, waren eher logische/abstrakte/mathematische Denken aus, als auf sture Rechnerei alá. Für x=25,97 einsetzen. f(x)= e-2*x*(5/8)*x4



Gespeichert

DaDoc123

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #6 am: 13. Februar 2017, 14:36:58 »

Das ist doch mal ein Wort!
Danke
Gespeichert

FerdinandDerStier

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 33
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #7 am: 15. Februar 2017, 01:35:35 »

Schönen guten Abend erstmal, hier ist dein Stubenkamerad L. :D

Warte immernoch auf Unterlagen vom Kieferorthopäden und muss noch knapp 3 kg runter... aber das klappt schon  :)
Kann zu dem Mathetest auch nur sagen, dass ihr da keine tiefgreifenden Formeln auswendig lernen braucht. Kleiner Tipp allerdings: paukt nochmal die grundlegenden Dinge wie Bruchrechnung, Wurzelrechnung, etc. durch, damit erleichtert ihr euch einiges. Der Test war allerdings bei Weitem nicht so anspruchsvoll wie in diversen anderen Erfahrungsberichten, also: keine Angst!
Sonst rate ich euch noch, geht entspannt in das Interview. Ich hatte vor meinem noch gut Zeit, bin dann in den Warteraum gestiefelt und während ich da saß sind mindestens 5 Leute ohne Eigung zurückgekommen. Aus welchem Grund auch immer war ich allerdings tiefenentspannt, dadurch hatte ich während dem Interview einen klaren Kopf und konnte ruhig auf alle Fragen antworten. Hierbei kam mir dann auch noch zu Gute, dass ich mich schon seit Jahren intensiv mit dem Thema Bundeswehr und all seinen Facetten beschäftige, somit brachte mich auch keine Frage aus dem Konzept.
WICHTIG: Verknüpft euren Verwendungswunsch durchdacht, also mit schlagkräftigen Argumenten, mit eurem Studium, falls möglich, das bringt euch Unmengen an Bonuspunkten ein! Außerdem einen ausführlichen Plan B bereithalten, das kommt ebenfalls extrem gut an!

Ich habe für meinen Teil eine "indirekte Sofortzusage" bekommen. Soll heißen: es wäre eine Sofortzusage gewesen, müsste ich nicht noch 3 ärztliche Auflagen erfüllen, dafür habe ich insgesamt 4 Wochen Zeit. Sind diese erfüllt, sind mir sowohl Wunschverwendung Pioniere, als auch Wunschstudium Bauingenieurwesen sicher, und ich werde vorraussichtlich am 03.07.2017 meinen OAL in Hammelburg antreten.

MfG, PionierOA

PS: Jonas, es bekommen nicht ca. 2000 Bewerber eine Sofortzusage, es werden im gesamten Bewerberjahrgang ca. 2000 Bewerber eingestellt, die meisten davon über die Warteliste, Sofortzusagen sind da schon seltener ;)
Gespeichert

Katharina1993

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #8 am: 21. Februar 2017, 11:57:59 »

Glückwunsch  :)

Ich werde auch Technische Informatik und Kommunikationstechnik studieren :)
Gespeichert

omega

  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 30
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #9 am: 21. Februar 2017, 21:18:13 »

@PionierOA: Da habe ich wohl etwas missverstanden  :D
@Katharina1993: Dann sieht man sich ja.
Gespeichert

Katharina1993

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #10 am: 21. Februar 2017, 22:31:45 »

Stimmt :) Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das Studium :) Für mich kam aber eh nur das FH Studium in Frage, da ich nur die Fachhochschulreife habe :)
Gespeichert

Fishi

  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5
Antw:Erfahrungsbericht ACFüKrBw 30. Januar - 01. Februar 2017
« Antwort #11 am: 21. Februar 2017, 22:32:07 »

Ich fange auch am 03.07 in Hammelburg an. Hab schon bei deinem ursprünglichen Termin nach Omega Ausschau gehalten:D

Sent from my SM-G901F using Tapatalk

Gespeichert
 

© 2002 - 2024 Bundeswehrforum.de