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[miguhamburg1]

Mit Verlaub, es hat schon seinen Sinn, dass die UoP Laufbahn eingeführt wurde, um genau solche Entlastungsarbeiten auf einem deutlich höheren Niveau umzusetzen, als dies querschnittrlich mit Wehrpflichtigen möglich wäre.

Um es deutlich zu sagen: Wir haben rund 20 Prozent Mannschaftsdienstposten, die von FWDL 7-12 (und das wird auch das Maximum einer nicht realistischen Wiederaktivierung der Wehrpflicht sein) wahrgenommen werden können, also Tätigkeiten, die mittels schnellen Anlernens ausgeübt werden können. Die Masse der ausgebrachten Mannschaftsdienstposten erfordern SGA's und Zusatzqualifikationen von teilweise erheblich langer Dauer, die für GWDL nicht infrage kommen.

[dunstig]

Um bei dem von mir genannten Beispiel mal zu bleiben: Die von dir angesprochenen UoP schrauben selber alle am Fluggerät rum, wurden lange ausgebildet und haben entsprechende Qualifikationen und nehmen nun neben ihren eigentlichen Aufgaben ebenfalls Hilfsarbeitertätigkeiten wahr und arbeiten in der Zeit nicht produktiv an Fluggerät/Schadgerät/usw. Also prinzipiell genau das selbe wie auf der Ebene der UmP. Und jemanden, der mehrere Jahre ausgebildet wurde, Hilfsarbeiten ausführen zu lassen wie eine Flugzeughalle zu fegen, Werkzeugkontrolllisten chronologisch zu sortieren, Material zu zählen, L-Akten von A nach B zu bringen, Fahrzeuge zu reinigen, Hallen für Antreten leerzuräumen oder für Appelle zu schmücken, ... (lässt sich ewig weiterführen), ist einfach eine Verschwendung von gut ausgebildetem Personal und führt bei vielen mitunter zu Frust. Das sind Entlastungsarbeiten, die auf keinem höheren Niveau als von Wehrdienstleistenden ausgeführt werden müssen. Stattdessen nimmt man dazu UoP, die eine Ausbildung als Fluggerätemechaniker und weitere lange dienstpostenrelevante Ausbildungen absolviert haben. Und dass Mannschaften generell "Mangelware" sind, ist ja auch nichts neues.

Die Masse der ausgebrachten Mannschaftsdienstposten erfordern SGA's und Zusatzqualifikationen von teilweise erheblich langer Dauer, die für GWDL nicht infrage kommen.

Das ist aber doch kein Argument, was die Wirklichkeit widerspiegelt. Nur weil es auf dem Papier keine entsprechenden Dienstposten gibt und der Laden trotzdem irgendwie läuft, muss das doch nicht heißen, dass eine entsprechende Anzahl an Hilfsarbeitern nicht doch gerne gesehen wäre, um sich wieder mehr auf den eigentlichen Auftrag konzentrieren zu können. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das in anderen Einheiten so viel anders ausschaut (gebe allerdings zu, dass mein Überblick über die Bundeswehr sich doch sehr auf gewisse Bereiche beschränkt).

[BSG1966]

Ja,, lieber BSG1966 - vorschweben kann Vieles, aber ich denke, wer ernsthaft mitreden möchte, sollte sich von der Realität und Fakten steuern lassen und nicht von Träumereien. Eine allgemeine Dienstpflicht wird sich in unserem Land nicht politisch durchsetzen lassen, weil gerade unser verfassungsgericht für deren Einführung - und damit Einschränkung der Freizügigkeit als konkurrierendes Grundrecht - sehr hohe Hürden setzt. Die von Ihnen und anderen Befürwortern aufgeführten Beispiele würden diese Hürden samt und sonders reißen.

Eben drum ist die Diskussion hier eh eine sehr hypothetische.

Welche Hilfskräfte meinen Sie darüber hinaus?

Für Ihr "unbestrittenes Fehl" an Mannschaften wäre ich Ihnen für eine Differenzierung und für entsprechende Belege dankbar, dieses Fehl gibt es nämlich pauschal nicht.

Naja, ja, ich räume ein, die pauschale Aussage war etwas hoch gegriffen. Im Zuge Personalplanung ist es in der Marine zumindest aktuell tatsächlich so, dass Mannschafter in recht begrenztem Maße gibt (so im Zuge SollOrg-Planung erfahren). Wenn ich an "Hilfskräfte" denke, dann sind damit klassische GWDL-Verwendungen gemeint. In meinem Falle war es zum Beispiel so, dass in der G-Kartei auch GWDLer unter Aufsicht eines Mannschafter SaZ4 eingesetzt waren. Das hat durchaus entlastet. Es ginge einfach um ein Mehr an wie von @dunstig beschrieben "Helfenden Händen". Die beschriebenen 20 Prozent Mannschaftsdienstposten könnten so ggf. etwas erweitert werden, was in meinen Augen nicht schlecht für alle Beteiligten wäre.

[F_K]

Wir haben rund 20 Prozent Mannschaftsdienstposten

Diese Vorgabe ist und war eine rein politische Hausnummer und nicht das Ergebnis einer Analyse der Aufgaben.

Ich habe mal in einen Ingenieurbüro gearbeitet - da hatte man auch eine "Bürohilfe" entlassen (Kostenargument), Ergebnis: Das Kopieren der (Kunden-) Dokumentation, damals noch A0 Ausdrucke, die mit Großformatkopierer kopiert und dann gefaltet werden musste, wer hat es gemacht?

Genau, die Ingenieure, am Samstag, mit Überstundenzuschlag, zu Dritt oder zu Viert ... der ganz normale Wahnsinn ... (nicht nur ein Samstag).

Da hätte man auch sagen können: Ist ja gar keine Stelle da für "Bürohilfe" ...

[Andi]

Die Diskussion lohnt doch gar nicht. Entscheidend ist für die Aktivierung der Wehrpflicht ausschließlich die Sicherheitslage - oder sie sollte es sein. Und die ist so beschissen - Entschuldigung - wie noch nie seit Bestehen der Bundeswehr. Was man von unserer Bundesregierung an sich erwarten muss ist mit dieser Lage langsam mal umzugehen und sie nicht nur auszusitzen.

Und ganz im Ernst: strukturelle Fragen sind für diese Grundsatzentscheidung völlig irrelevant, denn die lassen sich alle über die Zeitachse lösen.
Es ist ja nicht so, dass die Wehrpflicht genauso ad hoc aktiviert wird, wie sie ausgesetzt wird - wenn sie denn aktiviert wird.
Und Fragen der Wehrgerechtigkeit, die immer wieder von einigen zu bedenken gegeben werden gibt es an sich nicht, das hat uns das Verfassungsgericht ja über die Jahre immer wieder deutlich gemacht.

Gruß Andi

[StOPfr]

Stattdessen sollte man lieber damit beginnen die Bundeswehr für Einsätze im Inland aufzustellen/auszubilden.

Auf welcher rechtlichen Grundlage sollte man jetzt aufstellen und ausbilden?

[schlammtreiber]

Stattdessen sollte man lieber damit beginnen die Bundeswehr für Einsätze im Inland aufzustellen/auszubilden.

Auf welcher rechtlichen Grundlage sollte man jetzt aufstellen und ausbilden?

Als erstes müssten neue Klappfallscheiben beschafft werden - statt "stürmender MotSchütze" dann brandaktuell "islamistischer Gefährder" und "AfD-Wutbürger"

[Andi]

Ich bin mir:
a) ziemlich sicher, dass wir von den gängigen Modellen noch für die nächsten 50 Jahren Vorräte haben und etwaige neue Anschaffungen auf die alten Anrechnen und
b) sicher, dass wir dafür vermutlich trotz aller Dringlichkeit kein Geld haben. 

[schlammtreiber]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir von den gängigen Modellen noch für die nächsten 50 Jahren Vorräte haben

Könnte sogar noch schlimmer sein. Ich meine mich zu erinnern, dass wir zu meiner aktiven Zeit die letzten Scheiben "Legionär mit Pilum" verbraucht haben...

[wolverine]

"Legionär mit Pilum"

Hattet Ihr das Genitalthema nicht schon zur Genüge ausgekostet ...

[schlammtreiber]

"zur Genüge" kann es bei dem Thema kaum geben

[FoxtrotUniform]

Grundwehrdienstleistende und FWDL in Konmandobehörden und Stäben: Bis auf wenige Ausnahmen Blödsinn, völlig d'accord.

GWDL und FWDL in der Truppe: Sinnvoll und erforderlich. Sei es bei FlaRak, sei es in der Luftfahrzeugtechnik zum Lfz waschen, abschmieren, Handlager, Schleppbewegungen..., Infanterie des Heeres (bitte schaut mal links und rechts auf die Sicherheitslage) oder Objektschutzkräfte. Und ganz nebenbei, wer bewacht denn flächendeckend unsere Liegenschaften?

Aus politischer Perspektive hat Mig absolut recht, denn der Rückhalt in der Bevölkerung fehlt. Auch müsste einige in der Organisation wieder reaktiviert werden.

Hinsichtlich der Sicherheitslage, der Dienstgradinflation und letztendlich der Verankerung in der Bevölkerung (Staatsbürger in Uniform) sollte sich jeder Soldat bewusst seien, dass der Wehrdienst durchaus positive Aspekte mit sich bringt.

[0930]

Stattdessen sollte man lieber damit beginnen die Bundeswehr für Einsätze im Inland aufzustellen/auszubilden.

Auf welcher rechtlichen Grundlage sollte man jetzt aufstellen und ausbilden?

...rechtliche Grundlagen kann man ändern, oder einfach mißachten wie man ja aktuell immer wieder sieht.

[StOPfr]

Missachten ist wirklich mal ein gutes Stichwort  .

[0930]

Missachten ist wirklich mal ein gutes Stichwort  .

Das mit dem mißachten war natürlich sarkastisch gesprochen. Natürlich kann man die BW nicht ohne rechtliche Grundlage in Inneren einsetzen.
Aber warum soll es unmöglich oder verwerflich sein so eine Grundlage zu schaffen ?