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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten  (Gelesen 16560 mal)

Andi

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Der Bundesrechnungshof hat die gelebte Praxis der Nebentätigkeit von Bundeswehrärzten im letzten Jahr kritisiert.

Verteidigungsministerin von der Leyen hat jetzt angekündigt die regeln für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten zu überarbeiten und sicherzustellen, dass Soldaten der Bundeswehr in Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr innerhalb von 3 Wochen einen Termin bekommen.
Bin gespannt wann es dazu Pressemeldungen gibt.

In meinen Augen ein Feld, das all zu lange brach gelegen hat und vor allem auch ein Bereich dem sich mal unsere Korruptionsprävention mal sehr eingehend widmen sollte. Ich könnte mir nämlich sehr gut vorstellen, dass wir dann relativ zügig einige Oberstärzte "plötzlich" im Dienstgrad Stabsarzt hätten...

Gruß Andi

Edit: Link klickbar gemacht!
« Letzte Änderung: 17. März 2017, 12:23:29 von BulleMölders »
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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #1 am: 17. März 2017, 10:00:32 »


Wenn man den Fachärzten, den med. Speziallisten, die händeringend gesucht werden, diese Möglichkeit der Behandlung von Privatpatienten auf eigene Rechnung nimmt, stark Einschränkt oder überreguliert, sind diese weg und mit denen deren so dringend benötigte Expertise.

Frage! Wer soll dann den ärztlichen Nachwuchs adäquat zum Facharzt ausbilden? Das geschieht nicht während des Studiums, sondern an den BWKs und dem BWZK in der jeweiligen Verwendung (bin am BWZK Abteilung II beordert, meine Froschperspektive).

Drei Dinge, die ich in die Runde werfen möchte:

i) BS Übernahmequote von Bw Fachärzten 100% (Quelle, entsprechende Abteilung BAPersBw)...kaum BS Anträge (warum wohl?)

ii) BWZK: 20% gesetzlich versicherte Patienten und 10% Privatpatienten = 30% Zivilisten => 70% Soldaten als Patienten am BWZK

iii) Wenn ich mich richtig erinnere, entsprechender Vortrag ARCHIS 2017 Berlin, sind etwa 70-100 Facharzt DP im ZSan unbesetzt.






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ulli76

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #2 am: 17. März 2017, 10:08:40 »

Es geht wohl eher drum, dass es Sanitätsoffiziere gibt, die vor lauter Privatpatienten kaum noch Soldaten behandeln. Und das kann es einfach nicht sein.
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Tasty

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #3 am: 17. März 2017, 10:38:31 »

Es geht wohl eher drum, dass es Sanitätsoffiziere gibt, die vor lauter Privatpatienten kaum noch Soldaten behandeln. Und das kann es einfach nicht sein.

Es soll sogar schon Oberstärzte gegeben haben, die die Teilnahme an einem Einsatz mit der Begründung abwenden wollten, der dadurch entstehende Verlust von Privatliquidierungen sei eine unzumutbare Härte.


Wenn man den Fachärzten, den med. Speziallisten, die händeringend gesucht werden, diese Möglichkeit der Behandlung von Privatpatienten auf eigene Rechnung nimmt, stark Einschränkt oder überreguliert, sind diese weg und mit denen deren so dringend benötigte Expertise.

Kann man natürlich so sehen, dann aber bitte Gleichbehandlung. Dann muss auch der Kfz-Meister im selben Umfang auf eigene Rechnung Privat-Kfz reparieren dürfen, ggf auch unter Nutzung von dienstlichen Werkstätten und Werkzeug (und entsprechender Kostenerstattung). Oder sollte es eine 2-Klassen-Gesellschaft geben: Ärzte und normale Soldaten?
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Andi

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #4 am: 17. März 2017, 10:57:11 »

Die gibt es doch schon längst.
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IchParshippeJetzt

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #5 am: 17. März 2017, 10:57:28 »

Warum werden wohl die Splitts der Fachärzte im Einsatz, entgegen der Vorschrift, auf teilweise 2-3 Wochen gedrückt? Weil das bisschen AVZ in keiner Relation zur Liquidation im Inland steht. Als normaler Ktgt Angehöriger lernt man teilweise 6 Fachärzte auf einem DP kennen. Viele verlegen mit Unmengen Zusatzgepäck um i.E. Akten von Privatpatienten abarbeiten zu können oder die Doktorarbeit zu schreiben.

All das wurde bisher geduldet, aber wenn der "normale" Soldat eine kleine Verfehlung begeht, ist das Geschrei groß.
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Tasty

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #6 am: 17. März 2017, 11:03:47 »

All das wurde bisher geduldet, aber wenn der "normale" Soldat eine kleine Verfehlung begeht, ist das Geschrei groß.

Richtig, normale Soldaten werden vor's TDG gestellt und Ärzten klopft man auf die Schulter und sagt mit einem Augenzwinkern "Na, Herr Kollege, beim nächsten Mal nicht ganz so auffällig"
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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #7 am: 17. März 2017, 11:29:28 »

Gut, aber was ist dann die Konsequenz?

Das die Bw nur noch ein paar Hansel als Fachärzte vorhalten kann, und zwar die, die nicht clever oder gut genug waren in der Wirtschaft unterzukommen? Der ZSan hat jetzt schon Vakanzen ohne Ende...Prima!

Die Bw, hier der Zsan konkurriert halt mit der freien Wirtschaft... dort ist es so.  Soll ein Oberstarzt als Abteilungsleiter am BWZK mit einem Appel und Ei abgespeist werden inklusive 1x pro Jahr Einsatz etc. obwohl er an einer zivilen Klinik das vielfache dessen verdienen kann.

Na dann, guten Nacht...

Einen Facharzt fuer  Viszeralchirurgie mit einem Kfz-Meister zu vergleichen ist wohl etwas Bescheiden... , den einen gibt es wie Sand am Meer, den anderen nicht...

Scheint wohl wieder eine Neid-Debatte zu werden...Stichwort Dr.-Grad im Namensband/-Schild.
« Letzte Änderung: 17. März 2017, 11:31:04 von TheScientist »
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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #8 am: 17. März 2017, 11:39:31 »

Es geht wohl eher drum, dass es Sanitätsoffiziere gibt, die vor lauter Privatpatienten kaum noch Soldaten behandeln. Und das kann es einfach nicht sein.

Gut, einverstanden...kennen aber keinen. Bin aber auch nicht das Mass aller Dinge...

Aber warum gleich alle in Sippenhaft nehmen und an den Pranger stellen? Wir haben andere Probleme in DE und innerhalb der Bw.
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Tasty

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #9 am: 17. März 2017, 11:58:23 »

Die Bw, hier der Zsan konkurriert halt mit der freien Wirtschaft... dort ist es so.  Soll ein Oberstarzt als Abteilungsleiter am BWZK mit einem Appel und Ei abgespeist werden inklusive 1x pro Jahr Einsatz etc. obwohl er an einer zivilen Klinik das vielfache dessen verdienen kann.

Diese Konkurrenzsituation gibt es in anderen Bereichen genauso, auch andere Spezialisten (IT-ler, Ingenieure usw) können in großen Konzernen ein Vielfaches verdienen. Es geht schlicht um Gleichbehandlung. Entweder dürfen es alle, oder keiner. Allles andere gefährdet den innerbetrieblichen Frieden, den Zusammenhalt der Truppe ganz erheblich, und das führt mittelfristig zu gewaltigen Spannungen.
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Ralf

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #10 am: 17. März 2017, 12:01:46 »

Zitat
Aber warum gleich alle in Sippenhaft nehmen und an den Pranger stellen?
Das ist doch immer so. Es geht so lange gut, bis einzelne es übertreiben und dann kommt eine allgemeingültige Regelung. Der Vorwurf sollte nun an genau diese Einzelnen gehen und nicht, dass nun eine Regelung erfolgt.
Zitat
Wir haben andere Probleme in DE und innerhalb der Bw.
Das kann kein Argument sein, sich einem festgestellten Problem nicht anzunehmen.
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schlammtreiber

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #11 am: 17. März 2017, 12:14:03 »

Sippenhaft

Eine allgemeingültige Regelung ist keine "Sippenhaft".

Ich fühle mich durch das Strafgesetzbuch auch nicht in "Sippenhaft" genommen, nur weil ein paar Idioten stehlen und betrügen ;)
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KlausP

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #12 am: 17. März 2017, 12:16:21 »

Einige der Herrschaften scheinen etwas zu vergessen, nämlich dass sie (Berufs)Soldaten sind und mal einen Eid abgelegt zu haben in dem es heißt "... der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen ..."! Wenn ein Arzt an einem BWK nicht mehr in der Lage ist, seinen Dienstpflichten nachzukommen, weil er zu viele Privatpatienten hat, dann soll er auch die Konsequenzen ziehen und als BS seine Entlassung verlangen. Dann kann er sich eine Praxis einrichten und so viele Privatpatienten behandeln wie er will. Aber das wollen die Herrschaften ja auch nicht.  ::)
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Tasty

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #13 am: 17. März 2017, 12:21:45 »

Einige der Herrschaften scheinen etwas zu vergessen, nämlich dass sie (Berufs)Soldaten sind und mal einen Eid abgelegt zu haben in dem es heißt "... der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen ..."! Wenn ein Arzt an einem BWK nicht mehr in der Lage ist, seinen Dienstpflichten nachzukommen, weil er zu viele Privatpatienten hat, dann soll er auch die Konsequenzen ziehen und als BS seine Entlassung verlangen. Dann kann er sich eine Praxis einrichten und so viele Privatpatienten behandeln wie er will. Aber das wollen die Herrschaften ja auch nicht.  ::)

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miguhamburg1

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #14 am: 17. März 2017, 12:36:28 »

Ralf hat es doch aufgezeigt, worum es im Kern geht. Die Regelung, dass Ärzte auch privat liquidieren dürfen, gibt es schon ewig - und wenn denn jeder Arzt seinen Pflichten nachkommt, dann ist es doch auch in Ordnung so.

Warum wollen denn viele BS Ärzte die Bundeswehr nicht verlassen? Weil sie mit dem Status BS neben der eigenen UTV, Nichteinzahlung in Reten-/Arbeitslosigkeitsversicherung und Beihilfeberechtigung für Familienangehörige eben finanziell zumindest im Mittelbau bis OFA/FltlA in der Regel besser gestellt sind im Gesamtpaket als ihre zivil beschäftigten Kollegen und dann auch weniger Stress haben.

Mit anderen Worten: Dass der ZSan so viele FA-Vakanzen hat, liegt aus meiner Sicht primär daran, dass möglicherweise die Tätigkeit als Arzt in der Bw falsch "verkauft" wird und die positiven Aspekte in ihrer Breite nicht verständlich dargestellt werden. Und andererseits daran, dass eben das Selbstverständnis zu wenig darauf liegt, als Soldat Arzt zu sein und nicht umgekehrt, also Berufsstolz nicht wirklich entwickelt wird. Das ist dann eher ein Führungsthema, was gelöst werden müsste!
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