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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten  (Gelesen 16454 mal)

Tasty

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #15 am: 17. März 2017, 13:20:41 »

Ralf hat es doch aufgezeigt, worum es im Kern geht. Die Regelung, dass Ärzte auch privat liquidieren dürfen, gibt es schon ewig - und wenn denn jeder Arzt seinen Pflichten nachkommt, dann ist es doch auch in Ordnung so.

Natürlich ist das prinzipiell in Ordnung so, das kann man durchaus auch so machen. Dann aber bitte für andere Berufsgruppen auch äquivalent.

Beispiel: Darf man seinen privaten Fernseher in der EloInst abgeben und dort unter Nutzung dienstlicher Einrichtungen instandsetzen lassen, was der durchführende HFw (Radio- und Fernsehtechniker) dann privat abrechnet? Meines Wissens nicht.
Die Frage ist also: Warum darf eine kleine Gruppe von Soldaten (auch) unter Nutzung dienstlicher Einrichtungen privatwirtschaftlich tätig sein und der große Rest nicht? Ist das mit dem allgemeinen Gleichbehandlungsgedanken vereinbar?
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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #16 am: 17. März 2017, 13:34:16 »

Warum wollen denn viele BS Ärzte die Bundeswehr nicht verlassen? Weil sie mit dem Status BS neben der eigenen UTV, Nichteinzahlung in Reten-/Arbeitslosigkeitsversicherung und Beihilfeberechtigung für Familienangehörige eben finanziell zumindest im Mittelbau bis OFA/FltlA in der Regel besser gestellt sind im Gesamtpaket als ihre zivil beschäftigten Kollegen und dann auch weniger Stress haben.

Ist das wirklich so?

Ich kenne zwar drei Kameraden die Chirurgen sind und BS geworden sind. Die sind aber nicht repräsentativ!

Bsp. letztes Jahr, z.B. 20 BS Stellen für Fachärzte zu besetzen... aber nur 2 Kandidaten? Die beiden sind es dann auch geworden. Die genauen Zahlen sind leicht anders, aber im Verhältnis richtig! Das Beispiel gibt etwa die Situation im ZSan wieder (Vortrag BAPersBW auf der ARCHIS 2017).

Warum, weil das Grass auf der anderen Seite grüner ist!
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miguhamburg1

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #17 am: 17. März 2017, 13:56:34 »

Also, ich kenne nun privat eine Menge Ärzte. Wenn ich jetzt einmal alle ausklammere, die sich niederlassen wollen, dann möchte ich mal unter Betrachtung des Gesamtpakets mal wirklich wissen, was die zivil beschäftigten Krankenhausärzte unter dem Strich besser stellt, als unsere Bundeswehrärzte. So eindeutig scheint es mir nämlich bei ehrlicher Betrachtung nicht zu sein.
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miT

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #18 am: 17. März 2017, 13:58:56 »

Ich kanns dir (Rechenfehler vorbehalten) sagen.

Verheiratet 2 Kinder

Bundeswehr.
Zitat
SA A12 nach einem Jahr Dienstzeit (Quereinstieg) (ohne NA qualifikation)
Grundgehalt 3383,38 (Monat)
125,12 Familienzuschlag
213,96 Kinderzuschlag
-----------------------------
3722,46 Brutto Monat
44.669,52 Brutto Jahr
Abzüge sind beim Bund ja anders, dass kann sich jeder selbst berechnen.

Zivil (Abrechnung liegt diese Sekunde vor mit, Weiterbildungsassistent 28 Jahre 1 Jahr in der Klinik verheiratet 2 Kinder
Zitat
6.066,66 Brutto Monat (Dienst inbegriffen)
72.800,00 Brutto Jahr

Hier sind jetzt natürlich andere Abzüge zu machen als beim Bund, unterm strich ist der Verdienst geringer. Dienste meist mehr, und ggf PKV statt GKV doch das ist jedem selber überlassen

Ab FA wird dieser Unterschied immer Eklatanter insbesondere wenn is den vergleich zu Oberarztstellen geht und hier ist der Knackpunkt wieso die wenigsten BS werden wollen insbesondere wenn sie über den Bund Studiert haben und nicht nur als Seiteneinsteiger mal SAZ 2 machen wollen


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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #19 am: 17. März 2017, 14:07:31 »


Zitat
6.066,66 Brutto Monat (Dienst inbegriffen)
72.800,00 Brutto Jahr

Hallo miT,

jetzt hast du mir mein WE versaut, bin deprimiert... bin zwar AG Leiter meines Labors an der Uni, kann aber bestätigen, dass dieser junger Mann mehr verdient als ein W1 Professor  :'( an der Uni....ist traurig aber wahr!
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justice005

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #20 am: 17. März 2017, 14:23:10 »

Zitat
Kann man natürlich so sehen, dann aber bitte Gleichbehandlung. Dann muss auch der Kfz-Meister im selben Umfang auf eigene Rechnung Privat-Kfz reparieren dürfen, ggf auch unter Nutzung von dienstlichen Werkstätten und Werkzeug (und entsprechender Kostenerstattung). Oder sollte es eine 2-Klassen-Gesellschaft geben: Ärzte und normale Soldaten?


Vermutlich würden es auch die Rechtsberater schätzen, wenn Sie nebenbei eine Kanzlei betreiben dürften und mit eigenen Mandaten weiteres Geld verdienen könnten.

Es ist in der Tat faszinierend, dass für Ärzte Regelungen gelten, die in anderen Bereichen völlig undenkbar sind. Ich denke grade unsere Ministerin als Ärztin ist da aber vielleicht sogar die einzige, die in diesem Bereich glaubhaft aufräumen könnte.

 
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schlammtreiber

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #21 am: 17. März 2017, 14:25:34 »

ein W1 Professor 

Da handelt es sich ja auch um einen Juniorprofessor, oder?
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miT

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #22 am: 17. März 2017, 14:29:49 »

Nicht vergessen das es sich hier nicht um die Tariefgehälter geht sonder tatsachenabrechnungen inkl. dienste aka. Was habe ich auf dem Konto.
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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #23 am: 17. März 2017, 14:36:09 »

ein W1 Professor 

Da handelt es sich ja auch um einen Juniorprofessor, oder?

Ja, richtig... hier meine Frau, Juniorprofessorin  ;)
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ulli76

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #24 am: 17. März 2017, 15:07:15 »

Die REchnung passt nicht, weil der SA A 13 ist, wesentlich geringere Abgaben hat und du hast die Dienste nicht mit eingerechnet.
Und ein normaler WBA bekommt keine 6000€ Brutto wenn er nicht massiv Dienste macht.

So viel schlechter stehen Sanitätsoffiziere nicht, wenn überhaupt. Dazu gesicherter Job für 17 oder mehr Jahre. Und durchschnittlich tatsächlich bessere Arbeitsbedingungen.

Ein Teil des Problems besteht darin, dass die BWKs im (zivilen) Bettenplan enthalten sind, also zivile Patienten behandeln müssen. Es ist aber fraglich, ob der Abteilungsleiter oder gewisse Oberärzte ihre ambulanten Privatpatienten zur besten FU-Zeit sehen müssen.
Oder ob es so sinnig ist, dass Soldaten wegen Kapazitätsproblemen ihren OP-Termin abgesagt bekommen, kurz darauf aber ein Privatpatient mit einer Routine-OP (also ein Krankheitsbild, was bei Soldaten auch reichlich vorkommt, also nix von wegen Expertise erhalten) genau diesen Termin bekommt.
Oder dass Soldaten die schon stationär liegen keinen Termin für wichtige Untersuchungen bekommen, weil die Kapazitäten von Privatpatienten belegt werden.

Komischerweise kommt auch kein Truppenarzt auf die Idee, während der Dienstzeit in der Kaserne eine Privatpraxis zu betreiben- auch hier könnte man mit Personalmangel und breiterem Patientenspektrum argumentieren.

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TheScientist

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #25 am: 17. März 2017, 15:09:55 »


Vermutlich würden es auch die Rechtsberater schätzen, wenn Sie nebenbei eine Kanzlei betreiben dürften und mit eigenen Mandaten weiteres Geld verdienen könnten.


Ganz ketzerisch:

...die Bundestagsabgeordneten können doch auch...Bundestag plus eigene Kanzlei...

Was ich sagen will, nun und vorher:

Wir sollten nicht einzelne Berufsgruppen oder Personen an den Pranger stellen, sondern wenn, dann das System vernünftig und geboten ändern! Nicht nur innerhalb der BW, umfassend, das Ganze halt. Es soll auch Kliniker an zivilen Häusern geben, die schon lange keinen gesetzlich versicherten Patienten gesehen haben...

Jeder wird versuchen das System legal zu seinen Gunsten zu nutzen.
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Papierberg

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #26 am: 17. März 2017, 15:20:14 »

Die Bestimmungen zur Ausübung von ärztlichen Nebentätigkeiten in dienstlichen Einrichtungen sind derart schwerfällig und unkonkret abgefasst, dass der durchschnittliche Disziplinarvorgesetzte kaum einen Eindruck davon hat, was eigentlich in welchem Umfang unter Inanspruchnahme welcher Ressourcen konkret betrieben wird.
Im Ergebnis hat sich über die Jahre eine Art Unkultur entwickelt, in deren Folge Sanitätsoffiziere gemessen an der Größe der Personengruppe ungewöhnlich häufig mit vermuteten Verstößen gegen Nebentätigkeitsbestimmungen, mit Konflikten in Bezug auf die Annahme von Zuwendungen und mit Strafermittlungen auffallen. Die Untersuchungen des BRH sind dementsprechend das Ergebnis einer Reihe von Erkenntnissen, die einen Handlungsbedarf in diesem Aufgabengebiet nahegelegt haben, sie sind jedenfalls nicht vom Himmel gefallen oder ein Zufallsprodukt.
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KlausP

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #27 am: 17. März 2017, 15:26:17 »

Die betreffenden Damen und Herren Ärzte kassieren also täglich doppelt. Während ihrer Dienstzeit, in der sie vom Dienstherrn besoldet werden, behandeln Sie anstelle von Soldaten (wofür sie ja eben ihre Besoldung erhalten) in den ihnen vom Dienstherrn bereitgestellten Räumlichkeiten, unter Umständen mit Assistenz des dienstlich bereitgestellten Personals und unter Nutzung dienstlichen Geräts und Materials, Privatpatienten, denen sie ihre Tätigkeit gemäß Gebührenordnung in Rechnung stellen. Das ist für mich der klassische Fall eines Dienstvergehens und gehört entsprechend WDO gemaßregelt. Ach ja, der Disziplinarvorgesetzte, der da nicht einschreitet, gehört genauso bestraft. Obwohl ... Wie war das noch mit den Krähen und den Augen?
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

miguhamburg1

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #28 am: 17. März 2017, 16:51:01 »

wenn ich mich recht entsinne, wurde die generelle Möglichkeit, Privatpatienten zu liquidieren erst geschaffen, als aus den Bundeswehrlazaretten BWK wurden, die auch in die Regelversorgung der jeweiligen Region integriert wurden. Ich vermute, dass dies eine der ersten Maßnahmen für die Attraktivitätssteigerung war.

Ulli hat hier dankenswerterweise meine Sicht der Dinge bestätigt - meine Tochter bestätigt es auch, aber das hilft hier ja nicht als ausreichender Beleg. Ein Bundeswehrarzt zumindest einschließlich der Oberärzte hat in der Regel

-  auch ohne Privatliquidation (die in zivilen KH auch nur Chefärzten erlaubt sind) in aller Regel mehr Netto auf dem Konto und für die Familien Beihilfeberechtigung,
-  eine bessere Ausstattung der Arbeitsplätze, in jungen Jahren kein Kampf um die FA-Ausbildungsstellen und einen höheren Personalschlüssel, als in den meisten zivilen KH,
-  viel weniger Beteitschaftsdienste, also eine bessere Balance zwischen Dienst- und Privatleben,
-  viel weniger administrativen Aufwand als ihre zivilen Kollegen und
-  eine breitere Entwicklungspalette in den Sanitätstruppenteilen, Aufstieg in Führungs- und Stabspositionen, wenn sie wollen.

Wie gesagt, ich glaube, der ZSan "verkauft" sich in der Öffentlichkeit falsch!
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justice005

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Antw:Geplante Änderung für Nebentätigkeiten von Bundeswehrärzten
« Antwort #29 am: 17. März 2017, 17:08:35 »

Zitat
Das ist für mich der klassische Fall eines Dienstvergehens und gehört entsprechend WDO gemaßregelt.

Die begehen in aller Regel aber keine Dienstvergehen, weil das tatsächlich erlaubt und sogar so vorgesehen ist. Für die Inanspruchnahme von dienstlichem Personal und Material müssen die Ärzte ja einen Teil ihrer Einnahmen an die Bundeswehr abgeben. Das läuft ganz offiziell so und hat auch nichts mit der angeblichen Krähentheorie zu tun.

Trotzdem muss man das System mal anpacken und ändern. Denn da läuft einiges schief, was ja hier in diesem Thread schon genügend vorgestellt wurde.

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