Hallo zusammen,
Vorweg: Ich habe nachträglich den Dienst an der Waffe verweigert. Die BW kam für mich prinzipiell nicht mehr in Frage. Nachdem ich vor ca. 2 Jahren auf einer Messe mit Vertretern der Bundeswehr gesprochen habe kam ich allerdings doch ins Grübeln. Und jetzt Frage ich mich ernsthaft, ob ich mich für die zivile Laufbahn bewerben möchte.
Ich würde nun gerne herausfinden ob das eine gute Idee wäre. Verheimlichen würde ich nämlich nichts. Das ist nicht meine Art. Sollte ich bei der BW anfangen: werde ich auf Unverständnis der Kollegen deswegen stoßen? Habe ich vielleicht deswegen gleich gar keine Chancen? Wie "zivil" ist die technische Laufbahn wirklich?
Kurz zu meinen Beweggründen:
Ich habe die Bundeswehr nie abgelehnt, weswegen ich auch die 9 Monate durchziehen wollte. Nach ca. einem Monat habe ich nachträglich verweigert. Ich habe ein gewisses Problem mit dem Gedanken daran, komplett fremdbestimmt zu sein und keine Möglichkeit zu haben, Bedenken zu äußern, o.Ä.. Schlimmer wird das nur noch dadurch, dass jemand anderes entscheidet, auf wen ich schießen soll. Am schlimmsten ist dies, wenn oben drauf der Vorgesetzte nicht gerade wirkt, als wäre er jemand, den man blind vertrauen kann sage ich mal vorsichtig.
Dass Gehorsam für eine Armee das A und O ist, ist mir trotzdem durchaus bewusst. Ich kann es nur eben nicht bedingungslos. Das mag ein "Gehorsamsproblem" sein, ja. Vielleicht. Dieses Problem ist mir in meiner anschließenden zivilen Karriere allerdings so nicht wieder untergekommen. Ich arbeite mittlerweile seit einem Jahr als Ingenieur und habe auch recht autoritäre Chefs - diese wissen aber genau, was zu tun ist und ich lerne sehr gerne von ihnen. Der Grund, warum ich mich wegbewerbe liegt auch nicht an Personen oder dass ich mich unbeliebt gemacht habe (nur um dieser Vermutung direkt mal den Wind aus den Segeln zu nehmen).
Ich würde nun gerne Soldaten der Bundeswehr mit meiner Arbeit unterstützen. Ich habe das auch bei meiner KDV betont: Mein Problem lag und liegt nicht an der BW. Nur, weil ich mich nicht als jemand sehe, der eine Tätigkeit ausführen kann, heißt das nicht, dass ich Leuten nicht dankbar bin, die genau dieses für die Allgemeinheit tun. Man denke nur mal daran wie viele Leute Fleisch essen, aber niemals selbst Schlachter sein könnten. Wie viele Leute aufs Klo gehen aber kein Kanalarbeiter sein könnten.
Nun zurück zur Frage: Was meinen Sie? Bewerben ja oder nein?