Hallo zusammen,
ich habe nun den ersten Teil für das Assessmentverfahren Bürosachbearbeiterin - Direkteinstellung in die Laufbahn des mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienstes (BAPersBw/BAAINBw) abgeschlossen.
Um Bewerbern dabei zu helfen, Nervosität nicht Überhand gewinnen zu lassen, hier ein detaillierter Bericht:
BewerbungAusbildungsberuf: Rechtsanwaltsfachangestellte
Aktuelle Tätigkeit: Bürosachbearbeiterin in einem Bundesamt
Bewerbungszeitpunkt: 09.02.2017
Einladung zum
schriftlichen Teil des Assessmentverfahren: 09.03.2017
Karrierecenter: Düsseldorf
Inhalt: Psychologische Eignungsfeststellung und Aufsatzaufgabe
Anreise und Aufenthalt am VorabendDa ich 70 km vom Karrierecenter entfernt wohne, entschied ich mich für die Anreise am Abend zuvor, um das Risiko von Verspätungen durch Staus und Berufsverkehr auszuschließen.
Im Karrierecenter wies ich mich durch die Vorlage des Einladungsschreibens und des Personalausweises aus.
Im Anschluss hierauf erhaltet ihr eine Laufmappe. Diese Laufmappe ist quasi euer Ausweis, wodurch ihr sie ununterbrochen bei euch tragen müsst. Wenn ihr noch Zeit habt Düsseldorf zu erkunden, gebt ihr eure Laufmappe am Empfang ab und holt sie bei eurer Rückkehr wieder ab. Behandelt die Laufmappe pfleglich!
Anschließend erhielten wir Bettwäsche und eine Einweisung in die Hausordnung, wo sich die jeweiligen Stuben befinden, wo geraucht werden darf, wo sich Automaten für Snacks befinden, usw.
Für die Leute, die mit dem PKW anreisen: Ich empfehle die Anreise mit der Bahn, da die Parkplätze außerhalb des Karrierecenters begrenzt sind und auf dem Gelände des Karrierecenters nicht geparkt werden darf. Diese Informationen könnt ihr aber auch dem Flyer entnehmen, den ihr mit dem Einladungsschreiben erhalten habt.
Verpflegung ist für die Bewerber kostenlos.
AblaufDie Bewerbergruppe bestand aus insgesamt 20 Bewerbern für die Direkteinstellung in den mittleren Dienst und wurde in zwei Gruppen zu je 10 Bewerbern aufgeteilt.
Bevor das Verfahren beginnt, füllt ihr einen Bogen aus, der eure persönlichen Daten enthält und auf dem die aktuelle Tätigkeit und Besoldungsgruppe bzw. Entgeltgruppe oder Gehalt eingetragen werden.
Zur Aufsatzaufgabe wird zusätzlich eine Erklärung abgegeben, ob ihr mit der bundesweiten Versetzungsmöglichkeit und einem Auslandseinsatz, ggf. auch im Soldatenstatus, einverstanden seid und ob ihr für weitere Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr kontaktiert werden möchtet.
Meine Gruppe begann zuerst mit der Aufsatzaufgabe, für die es drei Themen zur Auswahl gab (ich bin mir nicht mehr zu 100 % sicher, ob ich die Themen richtig wiedergebe). Für den Aufsatz hatten wir 90 Minuten Zeit:
"Aktuell baut die Bundeswehr die Cyber-Verteidigung auf. Was beinhaltet dies?"Es ist also ratsam, sich bereits im Vorfeld mit der Bundeswehr und ihren Organisationsstrukturen und aktuellen Tätigkeiten auseinander zu setzen. Auch, wenn das in der Stellenausschreibung bereits angegeben war ("Kenntnisse über Arbeitsweisen und Strukturen der Bundeswehr sind wünschenswert"), sollte es ohnehin selbstverständlich sein, dass man sich mit dem Wunsch-Arbeitgeber auseinandersetzt.
"Doppelte Staatsbürgerschaft - Was sind die Vor- und Nachteile?"Ihr bekommt ein Schmierblatt, auf dem ihr euch zuvor Notizen zu den Vor- und Nachteilen machen dürft.
"Für viele Menschen ist Lesen nebensächlich geworden. Welche Folgen hat das und warum kann Lesen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein?"Dieses Thema ist, wie ich von den Mitbewerbern erfuhr, scheinbar am häufigsten gewählt worden. Auch ich habe das Thema gewählt.
Bevor ich mit dem Aufsatz begann, habe ich das Schmierblatt für Notizen verwendet. Da auch das Schmierblatt zusammen mit dem Aufsatz abgegeben wird, habe ich auch bei den Notizen auf ein sauberes Schriftbild geachtet.
Psychologische EignungsfeststellungDiese wurde am Computer durchgeführt.
Der Testaufseher erklärte uns, dass es sich bei der psychologischen Eignungsfeststellung um einen Intelligenztest handelt, der aus vier Teilen besteht und auf unserer Berufsausbildung basiert:
- Wortanalogien
- Mathematik
- Matrizen
- Rechtschreibung
Pro Aufgabe hatte ich drei Minuten Zeit. Wem das im ersten Moment als wenig erscheint, den kann ich beruhigen. Drei Minuten reichen wirklich aus und ich empfehle, die Zeit auch wirklich zu nutzen. Wer schneller ist, erhält keinen Vorteil und wer nicht genau liest, verklickt sich schnell in der Antwort.
Für das Aufgabengebiet Rechtschreibung hatte ich für 60 Aufgaben 12 Minuten Zeit.
Abschluss des schriftlichen TeilsNach der psychologischen Eignungsfeststellung war der schriftliche Teil des Assessmentverfahren somit beendet.
Es wurde mitgeteilt, dass die Auswertung derzeit ca. drei bis vier Wochen benötigt. Bei erfolgreichem Abschluss des schriftlichen Teils wird man für den Termin des mündlichen Teils kontaktiert.
Nachdem ich Bettwäsche und Laufmappe am Empfang abgegeben habe, trat ich die Heimreise an.
Abschließend kann ich sagen, dass ich freundlich behandelt und eingewiesen wurde und die Einweisungen auch verständlich waren. Ich hatte keine Rückfragen.
Natürlich machen die unterschiedlichsten Gerüchte die Runde.
Angeblich würden ältere Bewerber "Punktaufschläge" erhalten, da sie länger aus der Schule sind als frische Schulabgänger, die Bundeswehr hätte einen so großen Personalmangel, dass man bei den Ergebnissen ein Auge zudrückt, usw.
Lasst euch nicht verrückt machen! Letzten Endes bringen euch die Gerüchte auch nicht weiter und wenn ihr nervös oder ängstlich seid, macht es das nur schlimmer. Besinnt euch der Tatsache, dass es nur Ja oder Nein gibt. Entweder dürft ihr in die zweite Runde oder eben nicht. Es liegt nicht in eurer Hand.
Für mich hat also das Warten und Hoffen begonnen.
Allen Bewerbern wünsche ich an dieser Stelle viel Erfolg!