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Autor Thema: Erfahrungsbericht Auswahlverfahren gehobener technischer Dienst (Zivil)  (Gelesen 12893 mal)

Simmei

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Hey zusammen,

da es ja nicht sehr viele Beiträge zum Auswahlverfahren im gehobenen technischen Dienst gibt, werde ich hier wohl mal einen kurzen verfassen.

Ich habe mich bereits im November 2016 online beworben. Im Dezember bekam ich eine E-Mail, wo verschiedenste Dokumente angehängt waren, welche auszufüllen waren. Diese habe ich dann sofort wieder per E-Mail zurückgeschickt und habe kurze Zeit später die Einladung zum Auswahlverfahren Teil 1 im Januar bekommen. Da ich an der Grenze zu Österreich wohne und das Zugticket teurer ist als ein Flug, bekam ich die Kostenübernahme für das Flugticket zugesagt (normalerweise ist ja die Fahrt mit dem Zug vorgeschrieben für Inländer). Nachdem ich am Donnerstag Abend angereist bin, habe ich ich nur noch schlafen gelegt, da ich am nächsten Tag fit sein wollte.
Das Einstellungsverfahren begann bereits um 7:30 Uhr. Ich war aufgrund der Straßenbahnverbindung schon um 15 Minuten früher da. Als um 7:30 Uhr alle (rund 45 Bewerber) eingetroffen waren, wurde uns kurz erklärt um was es heute überhaupt geht. Anschließend wurden die Fahrtkostenanträge ausgefüllt. Da ich allerdings meine Hotelrechnung noch nicht hatte, musste ich ihn anschließend mit der Post zuschicken. Nach ca. 30 Miuten und 15 Minuten Wartezeit ging es los. Die Gruppe wurde in einige kleinere Gruppen unterteilt. Nachdem mein Name aufgerufen wurde, gingen wir zum CAT-Test. Der Prüfer gab uns zu Anfang ein paar Hinweise, wie die Programme funktionieren und wann er eine kurze Toilettenpause einlegen würde  ;D.
Dann ging der Test auch schon los. Vor jedem Testgebiet war eine ausführliche Erklärung und eine Testfrage. Es ist zu empfehlen sich davor die Erklärung sehr gut durchzulesen, damit man bei den Fragen keine Zeitprobleme bekommt. Begonnen hat der CAT-Test mit einem Kopfrechentest. Dort wurde alles von addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren bis hin zu Prozentrechenaufgaben geprüft. Einige Aufgaben, sind relativ schwer zu lösen, andere dagegen wieder einfach. Eine Multiplikationsaufgabe war beispielsweise 30,8*54,6=... Es sind immer 4 Antwortmöglichkeiten gegeben. Da man pro Aufgabe nur 3 Minuten Zeit hat, muss man hier kurz auf dem Notizpapier die Lösung in guter Näherung berechnen, da man ansonsten zu viel Zeit benötigt. Nachdem dieser Teil erfolgreich abgeschlossen war, kam der "IQ-Test". Dort waren einfach nur Zahlenreihen fortzusetzen, Matrizen zu bestimmen usw. Wer hier gut üben will, soll einfach mal bei Google nach IQ-Test online suchen. Dort gibt es genügend verschiedene Aufgaben um sich vorzubereiten. Auch hier waren wieder 3 Minuten Zeit pro Aufgabe. Als nächstes kam der "Physik-Teil". Hier wird allerdings hauptsächlich logisches Denken erfordert. Ich persönlich fand ihn nicht sonderlich schwer, allerdings musste ich bei ein paar Aufgaben raten, da ich 2 Lösungen für wahrscheinlich hielt.
Nach diesem Test würde ich persönlich eine kurze Toilettenpause einlegen, da anschließend die letzten beiden großen Tests kamen.
Der nächste Test war ein Elektrotechnik-Test. Hier waren für rund 25 Fragen 50 Minuten Zeit (weiß ich leider nicht mehr genau...). Bei diesen Teil geht es vor allen darum, wie schnell man sich Wissen aneignen kann. Bei allen Aufgaben ist ein Schaltplan gegeben und eine Erklärung dazu. Hier ist es sehr wichtig, alle Erklärungen durchzulesen, da spätere Aufgaben sich darauf beziehen. Also nicht den selben Fehler wie ich machen, dass man die ersten 5 Fragen einfach so beantwortet, weil man die Lösung weiß, sich aber dann bei Aufgabe 6 ärgert, dass man die Erklärungen davor nicht durchgelesen hat. Der Test war an sich nicht schwer, da die Erklärungen und somit die Lösungen für die Aufgaben, eigentlich immer gegeben war. Hauptsächlich geht es hier um die Verwendung von Kondensatoren, Widerständen und Verbrauchern im elektrischen Feld.
Der letzte Test beim CAT-Test war der Mathe-Test. Hier benötigt man eine bestimmte Punktzahl, um durchzukommen. Hier hat man rund 90 Minuten für 40 Fragen. Der Test geht über die komplette Oberstufe (Nst. bestimmen, ableiten, integrieren, Newton...). Allerdings muss man hier nicht besonders viel berechnen sondern eher theoretische Fragen beantworten. Wenn man sich hier etwas darauf vorbereitet, sollte allerdings auch dieser Test kein Problem sein.
Ich war um ca. 11 Uhr mit dem Test fertig. Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt fast noch alle am bearbeiten der Fragen gewesen. Nachdem ich mir am Nachmittag einen schönen Tag in der Stadt gemacht habe, ging es für mich am nächsten Tag zurück. Und dann hieß es warten. Nach ca. 3 Wochen bekam ich eine Mail, dass mein derzeitiges Zwischenzeugnis noch fehle. Dies habe ich, nachdem ich es erhalten habe, sofort nachgereicht. Im März bekam ich dann die Bestätigung, dass ich den ersten Teil erfolgreich bestanden habe und ich in den nächsten Tagen eine weitere Einladung bekomme. Da sich nach rund 4 Wochen niemand gemeldet hat, habe ich beim ACFüKrBw angerufen und die Mitteilung bekommen, dass ich in den nächsten 2 Tagen die E-Mail bekomme. Und so kam es auch. Ich hatte vor kurzem den 2. Teil des Einstellungsverfahrens. Ich bin wieder einen Tag vorher mit dem Flugzeug angereist. Dieses mal bin ich allerdings am Abend noch etwas in Stadt, um mich etwas zu beruhigen. Um Mitternacht ging ich allerdings dann endlich schlafen.
Am morgen aufgestanden, ging es nach einem kleinen Frühstück beim Bäcker auch schon los zur Mudra-Kaserne.
Der Beginn war wie beim 1. Teil um 7:30 Uhr. Dieses mal mussten wir allerdings in ein anderes Gebäude als beim ersten mal. Nach einer kurzen Wartezeit gingen ich mit 9 Mitbewerbern in den 2. Stock, wo die erste Prüfung abgelegt wurde. Zu Beginn wurde uns erst einmal klargemacht, dass wir heute keine Konkurrenten sind. Es werden alle einzeln bewertet. Es könnte also sein, dass alle die Eignung anerkannt bekommen oder auch keiner. Nachdem wir wieder den Fahrtkostenantrag ausgefüllt haben und eine Identitätskontrolle durchgeführt wurde ging es zum Deutschtest. Jeder von uns hatte die gleichen 3 Themen zur Auswahl. Wir hatten für diesen Test 60 Minuten Zeit. Ich habe mich relativ schnell für ein Thema entschieden und dazu auch rund 1 3/4 Seiten geschrieben mit einem Con-Argument und zwei Pro-Argumenten. Während der gesamten Zeit, war keine Aufsicht im Raum was mich etwas verwundert hat.
Nachdem der Deutschtest und einer kurzen Pause hatten wir 20 Minuten Zeit ein rund 5-10 minütiges Referat über ein Thema vorzubereiten. Jeder hat 2 eigene Themen zugeteilt bekommen, wovon er eines bearbeiten musste. Die Themen war schon sehr speziell auf Elektrotechnik und Informatik zugeschnitten und im Vorfeld bereits ausgewählt. Wir haben vermutet, dass die Themen nach den Wunschstudienfächern zugeteilt werden. Zur Unterstützung hat man ein leeres Papier und 1 Flip-Chart Papier, welches man allerdings nicht benutzen musste (ist allerdings sehr von Vorteil).
Nachdem wir die Vorträge abgegeben haben und eine kurze Pause war, ging es zur Prüfungskommission (wieder 2 Gruppen á 5 Bewerber). Bei uns waren es 4 Prüfer und 1 Gasthörer. 2 waren aus dem technischen Bereich, eine aus dem nicht-technischen Bereich und ein Psychologe. Zuerst wurde uns nochmals die Angst genommen und erklärt, dass wir heute an die Grenzen gebracht werden und durchaus auch Fragen dabei sind, welche man nicht beantworten kann. Sollte dieser Fall eintreten, ist es das Beste, das auch zuzugeben und vielleicht eine Vermutung aufzustellen. Anschließend wurde eine kurze Vorstellungsrunde gemacht. Nachdem diese abgeschlossen war ging es zu den Präsentationen von den Kurzreferaten über. Nach jedem Referat wurde der Referent kurz noch über sein Thema etwas ausgefragt. Ich hielt in etwa 4 Minuten. Nach einer weiteren kurzen Pause, ging es zum sogenannten "Rundgespräch". Ich dachte zuerst, es wäre eine Art Gruppendiskussion allerdings bin ich damit weit daneben gelegen. Es war mehr ein Ausfragen der Gruppe. Dort ging es am Anfang von Physik (einfache Weg-Zeit-Berechnungen) zu Elektrotechnik (GPS, PDC [Park distance control], Schaltkeise usw.). Die Fragen in Elektrotechnik waren durchaus sehr happig und teilweise sehr schwer zu beantworten. Anschließend ging es noch um Fragen in der Informatik (DOS, CyberWar, Programmierung), Innen- und Außenpolitik (Gewaltenteilung, UNO, NATO, Minister) und über die Bundeswehr allgemein. Hierauf sollte man sich durchaus sehr gut vorbereiten, dass man mit guten Antworten glänzen kann.
Nun ging es zur Mittagspause in die Truppenküche. Man sollte jetzt kein Sterne-Essen erwarten, aber es war halbwegs genießbar. Um 13 Uhr ging es schließlich weiter mit den Einzelgesprächen. Ich war gleich der Erste. Im Gespräch ging es hauptsächlich darum, dass man sich selber gut verkauft. Es kommen so typische Fragen wie: "Warum haben Sie sich gerade bei der Bundeswehr beworben und nicht bei einem zivilen Betrieb?"; "Warum sollten wir genau Sie nehmen?"; "Haben Sie bereits Erfahrungen in Führungspositionen gemacht?". Hier sollte man einfach möglichst gut antworten. Ich habe mir zu den Standardfragen meist schon ein paar mögliche Antworten bereitgelegt und sie dadurch auch relativ rasch beantworten können. Anschließend ging es um noch darum, ob man sich Gedanken gemacht hat, dass man evtl. in einen Auslandseinsatz (auch als Soldat) kommen könnte und um die bundesweite Versetzung. Das Gespräch dauerte ca. 20 Minuten. Nach dem Gespräch wurde ich in den Warteraum geführt, wo wir am Morgen den Deutschtest geschrieben haben. Jetzt hieß es warten, bis die anderen 4 Bewerber die Gespräche absolviert haben. Nach weiteren 20 Minuten wurde zuerst ein Mitbewerber zur Kommission gebeten. Diesem wurde abgesagt. Als die ich mit den restlichen 3 Mitbewerbern zusammen zur Kommission geschickt wurden, war mir klar, dass wir alle das Auswahlverfahren erfolgreich absolviert haben. Im gehobenen technischen Dienst werden allerdings keine Sofortzusagen erteilt. Nun heißt es erst mal einen dicken Stapel Papier auszufüllen und einige Dokumente noch zu besorgen. Die endgültige Zusage oder Absage erhalten wir vermutlich Ende Juni.

So jetzt ist der Erfahrungsbericht doch etwas länger geworden. Ich hoffe ich konnte euch etwas weiterhelfen und wünsche euch Viel Glück! LG
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Lara C.

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Hallo, Simmei!

Ich bereite mich gerade auf den CAT vor und würde Dich gerne fragen, ob Du die letzten beiden "großen" Testteile Mathematik und E-Technik noch ein bisschen genauer beschreiben könntest und auch noch ein paar Tipps zur Vorbereitung hättest, denn ich bereite mich gerade auf das Auswahlverfahren vor. Ich habe schon den hesse/Schrader Testtraining 2000 plus durch, aber gerade zu den oben genannten beiden Bereichen, steht so gut wie nichts drin. Ich kann mir die Tests auch nicht so richtig vorstellen.

Vielen Dank vorab für die Hilfe!
Lara
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KlausP

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Die genauen Testfragen wollen Sie aber nicht haben? Wundert mich jetzt doch etwas ...  ::)
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen
 

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