Moinsen,
hiermit möchte ich gerne einen Thread über alte und neue Funksprechgeräte der BW eröffnen.
Welche Sender-/Empfänger hat/hatte die Kampftruppe zur Verfügung?
Sind das alles Geräte der Firma Standard Elektrik Lorenz (SEL AG) als alleiniger Lieferant der BW? Das Unternehmen gibt es seit 1992 nicht mehr. Altverträge mit diesem Lieferanten aus den 1960/70er Jahren lassen vielleicht eine Erklärung zu, warum die Leistung der SEMs im Felde ganz offensichtlich nicht weiterentwickelt wurde und warum die vielen Mängel (geringe Reichweite, schlechter Empfang, mangelhafte Batterie-/Akkuleistung), welche die Truppe immer wieder im Einsatz beklagt, ebenfalls nicht behoben wurde. Aber das ist nur meine Theorie, ob es tatsächlich stimmt weiß ich nicht…
Die älteren Geräte:
• SEM 25 VHF-Sprechfunkgerät f. d. Fahrzeugeinbau, also das Gerät rechts neben dem RS im SPz Marder. Für operativen Einsatz auch möglich, SEM 25 über zweiadrige Leitung mit Fernbesprechgerät zu betreiben, wenn am Gerät Ortsbesprechgerät angeschlossen. Im Einsatz kann aus einem Feld-HQ gefunkt werden, auch wenn Fahrzeug mit SEM 25 weit entfernt ist (je nach Länge der Feldleitung) oder aus versteckten Position/Bunker heraus.“
• SEM 52 Standard-Handsprechfunkgerät Bundeswehr, voll transistorisiertes, kleines, tragbares Handsprechfunkgerät f. abgesessene Grp/TrpFhr. Sender/Empfänger-Gehäuse, Sprechsatz, Antenne und Tragetasche. 1984 durch SEM 52 S abgelöst. SEM 52 als Wechselsprechgerät kann nur abwechselnd auf einem Kanal senden/empfangen. Lautsprechermikrofon auf oberer Seite angebracht, auch Sprechgarnitur kann verwendet werden. Mit Zusatzgerät möglich, Daten zu senden/empfangen.
• SEM 35 Tornisterfunkgerät, tragbares Funksprechgerät mit Rückentragetasche, kurze und lange Antenne mit Antennenfüßen sowie Handapparat. Sender/Empfänger, mobil SEM 35 Sprechfunkgerät. Als tragbares Funksprechgerät oder als Relaisstelle und mit Fahrzeugmontagesatz (Mounting)/Grundplatte.
Die neueren Geräte:
• SEM 70 modernes tragbares Sprechfunkgerät Bundeswehr, mit Handwahl (HW) fest eingestellter Frequenzen oder automatischer Kanalwahl (AKW) per Frequenzspeicher
• SEM 80/90 ab 1986 Nachfolger des SEM 25 auf dem „Bock“. Sender/Empfänger, mobil SEM 80 mobile Landfunkstelle, gehört zur Funkgerätefamilie SEM 70/80/90, die ab 1986 bei der Bundeswehr SEM 25 und SEM 35 ablösten.
Also ALPHA (ZgFhr I. Zg) SEM 25 auf SPz Marder mit 2 Antennen (Kp – und Zg-Kreis), ALPHA ZgTrp mit SEM 35 als Tornisterfunkgerät f. Kommunikation auf-/abgesessene Teile, ALPHA-1 und 2 mit SEM 25 auf dem „Bock“ und SEM 52 f.d. TrpFhr um die Brust gehängt, Antenne in die Schlaufe Schulterklappe gesteckt (ACHTUNG Abstand Kopf – SEM Stahlungsgefahr), Sprechgerät in Reichweite Mund, um möglichst in jeder Lage sprechen zu können.
ALPHA führt mit SEM 25 auf dem „Bock“ oder abgesessen mit dem SEM 35 ALPHA-1 und 2 und empfängt gleichzeitig Befehle von der KpFü.
Ich würde mich sehr gern in die Materie Funkgerätebedienung/Fernmeldewesen, bis etwa auf Btl-Hierarchie einlesen. Kennt jemand vielleicht gute Quellen, Literatur, die ein besseres Verständnis vermitteln können? Bislang habe ich nur eine einfache Taschenkarte.
Vielen Dank und Gruss,
Bernd
Zg-Kreis gibt/gab es den überhaupt oder nur Ringschaltung KpKs?