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Autor Thema: ACFüKrBw SanOA 09/2017  (Gelesen 10893 mal)

Medical interest

  • Gast
ACFüKrBw SanOA 09/2017
« am: 20. September 2017, 21:47:40 »

Ich war vor circa einem Monat zum Assessment Center in Köln und wollte auch Mal meine Erfahrungen teilen, da ich besonders zur Bewerbung für das Medizinstudium selbst kaum Informationen gefunden habe.

Sonntags war bis 14:30 Anreise, ich war circa anderthalb Stunden vorher da, was ich auch jedem raten würde, damit man nicht im Stress ist. Danach gab es dann nochmal einen Vortrag über den weiteren Verlauf des Assessment Centers, dazu bekamen wir zum einen einen Laufzettel für die nächsten Tage, mussten aber auch schon einen kleinen Infozettel über unsere Persönlichkeit, der als  Vorbereitung für die Offitiersprüfung dient, ausfüllen. Alle Frauen hatten noch eine Sonderbelehrung über die Risiken bei Teilnahme und gleichzeitiger Schwangerschaft.  Und auch alle, die wegen des Medizinstudiums da waren, mussten noch einen weiteren Zettel über die Erfahrungen im Bereich Medizin bzw. die Gründe für das Interesse nennen. Am Abend gibt es ja noch keine Verpflegung, aber es besteht die Möglichkeit bei einem Griechen oberhalb der Kantine etwas zu essen, was ich auch nur empfehlen kann, da man dort mit einigen Soldaten reden kann, die auch gerne Erfahrungen teilen.
Wichtig ist aber, dass ihr relativ früh schlafen geht. Denn Frühstück am nächsten Tag gibt es ab 5:45 und um sechs müsst ihr auch schon wieder weiter, da um 6:10 der erste Test startet. Also schmiert euch am besten ein Brötchen für den Tag, denn ihr werdet 12 Stunden lang fast nicht zur Ruhe kommen. Beginnend mit dem Aufsatz habt ihr dann den ganzen Tag unterschiedliche Tests ( Cat-Test, Persönlichkeitstest, immer wieder zwischendurch zum Arzt, Offiziersprüfung, Sanitätstest...) Ich habe mich mit zwei verschiedenen Büchern für diese Tests vorbereitet, auch wenn nicht die genauen Fragen drinstehen, so gibt die Übung einem Sicherheit und ein gewisses Verständnis des Prinzips der Tests. Auch für die Offiziersprüfung sind die Bücher hilfreich, denn es gibt einige Fragen mit denen man sich vorher einmal beschäftigen sollte, besonders im Bezug auf Stärken und Schwächen. Zu dem Gruppensituationsverfahren sollte man sich aber nicht zu viele Gedanken machen. Einfach entspannt reingehen und sich darauf freuen, dann kann es sogar echt Spaß machen. Als Beispiel wir hatten zum einen den Konflikt, dass unser Bus mit Kindergartenkindern einen Unfall hatte, wir als Betreuer sollten nun entscheiden was zu tun ist. Entweder 1,5 Stunden warten,bis der nächste Bus kommt und dann in den Freizeitpark fahren oder in das nächstgelegene Dorf in einen Indoorspielplatz, den die Kinder jedoch nicht eher mögen. Schwierig bei dieser Diskussion war nur die Zeit, denn wir waren uns alle sehr schnell einig, aber in diesem Fall haben wir dann nach weiteren Möglichkeiten gesucht, wie wir den Ausflug richtig nachholen können. Als zweites gab es eine Reise, die wir als Team gewonnen hatten, bei der aber einer nicht mit konnte und wir mussten nun entscheiden wer. Der Fokus liegt hierbei nicht darauf unbedingt mit zu fahren, sondern eine mit Argumenten belegte Lösung und einen eventuellen Ausgleich für denjenigen der nicht mitfährt zu finden . Zum Beispiel eine erneute Reise, dann aber gemeinsam und die anderen bezahlen einen Teil für den Freund. Als nächstes mussten wir dann alle einen Vortrag halten.Es gab immer einen Konflikt und man müsste erörtern, was die beste Lösung ist und dies dann verständlich den anderen mitteilen. Meine Situation war die Frage über die Arbeit nach dem Studium. Dabei wollten die einen Sport am Strand machen und die anderen eine Kulturreferat. Die genauen Orte weiß ich leider nicht mehr, aber es gab einen Ort, bei dem sich beides verbinden ließ und sich lediglich ein Geldproblem herausstellte, was aber durch eine gemeinsames Projekt gelöst werden konnte. Für das anschließenden Gespräch solltet ihr euch auf jeden Fall sicher sein, wer ihr seid, was ihr wollt und warum. Wichtig ist hier nicht auf das Studium, sondern auf den Wunsch Offizier zu werden, einzugehen. Auch Nachrichten sollte man schauen und sich auch seiner politischen Einstellung bewusst sein und diese auch vermitteln können. Sonst sind die Fragen sehr angenehm, es gab also kaum "diese" Fragen. Bei mir war lediglich die Schlussfrage, für was ich mich entscheiden würde, Pferd oder Job. Da ich Leistungssport im Bereich Reiten betreibe, war die Frage abzusehen und auch gerechtfertigt. Mein Tipp ist jedoch, verschweigt nicht, dass dies eine schwere Frage ist, denn alles andere wird man euch nicht abkaufen, aber versucht eine Lösung zu finden, die plausibel klingt, bei mir zum Beispiel: Pferd an Bekannte verkaufen und gelegentlich besuchen.
Danach ging es für mich wieder zum Arzt, wie immer zwischendurch, wenn gerade Zeit war. Dort wird einiges kontrolliert wie Augen, Urin, Gewicht, Puls, Blutdruck, Lungen etc. Nach dem Mittagessen, was es um 12 gab, fand der Sanitätstest statt. Dort gab es vor allem Texte , aus denen man Schlussfolgerungen ziehen sollte, also ein bestimmter Vorgang, wie zum Beispiel ein Hormon wirkt und was passiert, wenn eine bestimmte Sache nicht mehr stattfindet. Danach gab es dann einen Sanitätsvortrag, bei dem wir nochmals über das Studium und alles weitere informiert wurden und auch darüber, dass am nächsten Tag ein Studienprüfgespräch geführt wird zu den sämtlichen Themen der Oberstufe in Bio, Physik und Chemie. Das war für uns alle erstmal ein Schock, da keiner davon wusste, weswegen ich auch alle anderen jetzt vorwarnen möchte. Nach diesem Vortrag ging es weiter zu einem anderen Vortrag über die Einplanung und endlich um 18:00 waren wir dann fertig. Und fast vergessen um 16:00 gab es noch Mittagessen, also nehmt euch essen für abends mit.
Am nächsten Tag habt ihr dann etwas mehr Ruhe zum Frühstücken, dafür aber für den Rest nicht. Um 6:45 findet der Mechanische Kenntnis Test statt und um 7:30 müsst ihr dann schon beim Sport sein. Dort wird man in zwei Gruppen eingeteilt und absolviert seine Prüfung, den Test werde ich hier jetzt nicht weiter erläutern, da hier schon einiges darüber steht. Danach musste man dann schnell duschen und bis 9:30 das Zimmer geräumt haben. Danach hatte ich dann noch einen Mathe Test, da ich mich auch noch für ein Psychologie Studium beworben habe. Danach ging es weiter in Richtung Prüfgespräch, vor dem man noch einiges an Unterlagen ausfüllen musste bezüglich der Verpflichtung. Das Prüfgespräch war dann zum Glück nicht ganz so schlimm wie gedacht. Zuerst musste ich einige Fragen bezüglich meiner Ziele und Gründe für das Medizinstudiums beantworten. Danach musste ich ein Kurzreferat über das Thema meiner Facharbeit, bipolare Störungen, halten. Als nächstes durfte ich mir ein Thema im Bereich Biologie aus der Oberstufe aussuchen, ich wählte Genetik. Dazu kamen dann nur Recht oberflächliche Fragen, wie die Mendelschen Regeln, die Anzahl der Chromosomen und Vererbungsregeln. Wichtig ist, euch hier nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, ich kam total gestresst zum Gespräch und hatte hier erstmal ein Blackout,konnte also kaum etwas beantworten. Gerettet habe ich mich dann durch Chemie. Hier wurden Alkane bzw alle weiteren Kohlenwasserstoffe abgefragt mit deren funktionellen Gruppen( Alkene, Alkine, alkohol, Ester, Ether, Aldehyde...) Auch zur Physik wurden mir Fragen gestellt, ich stellte jedoch direkt klar, dass ich kein Physik mehr habe und sollte so also nur Vermutungen anstellen.
Danach wartete dann nur noch das Einplanungsgespräch, bei dem man auch seine Ergebnisse erfährt. Da einem während des ganzen Verfahrens dauernd gesagt wird, dass man definitiv nicht mit einer Sofortzusage rechnen sollte, sind die eigenen Erwartungen meist gering. Ich hatte dann das Glück, dass ich in allen Tests überdurchschnittlich Abschnitt und somit direkt einen Platz bekam. Überrascht war ich, da ich notenmäßig nur durchschnittlich war(1,4 Zeugnis) und auch alle anderen die mit mir da waren besser wären, aber keine Zusage bekamen. Also zeigt das nochmal, wie wichtig einen gute Vorbereitung sein kann und wie wenig die Noten zahlen können.
Ich hoffe das der Bericht besonders den weiteren Anwärtern auf ein Medizinstudium helfen.

edit: Betreff aussagekräftiger gemacht
« Letzte Änderung: 21. September 2017, 04:45:48 von Ralf »
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Andi8111

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #1 am: 21. September 2017, 06:22:19 »

Man ist kein Anwärter auf ein Medizinstudium, sondern Sanitätsoffizier-Anwärter.
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F_K

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #2 am: 21. September 2017, 08:57:45 »

Ich finde folgende Aussagen bemerkenswert:

Zitat
da ich notenmäßig nur durchschnittlich war(1,4 Zeugnis) und

Abiturnote von 1.4 ist meiner Einschätzung nach, gemessen an allen Abiturnotem in dem Jahr immer noch deutlich überdurchschnittlich.

Zitat
auch alle anderen die mit mir da waren besser wären

Dies zeigt dann aber das Konkurrenzfeld in dem man sich bewegt - und bestätigt die notwendigen SEHR guten Abiturnoten für eine Einladung.
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dunstig

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #3 am: 21. September 2017, 09:02:51 »

Nur glaubt uns das ja nie jemand hier ;)
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"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

F_K

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #4 am: 21. September 2017, 09:10:30 »

Um zumindest meine Behauptung zu belegen:

https://www.kmk.org/dokumentation-und-statistik/statistik/schulstatistik/abiturnoten.html

Je nach Bundesland gehört man mit einer Note von 1.4 zu den besten 10 % der (bestandenen) Abiturienten.
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MMG-2.0

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #5 am: 21. September 2017, 09:14:43 »

Ich finde folgende Aussagen bemerkenswert:

Zitat
da ich notenmäßig nur durchschnittlich war(1,4 Zeugnis) und

Abiturnote von 1.4 ist meiner Einschätzung nach, gemessen an allen Abiturnotem in dem Jahr immer noch deutlich überdurchschnittlich.


Für ein ziviles Medizinstudium durchschnittlich, da bis auf zwei Bundesländer, alle Universitäten eine Abiturnote von 1,0 erwarten. Ich denke, dass dies TE so meinte.


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Pericranium

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #6 am: 21. September 2017, 09:18:27 »

Man ist kein Anwärter auf ein Medizinstudium, sondern Sanitätsoffizier-Anwärter.

Die Bundeswehr selber wirbt mächtig mit dem Medizin-Studium, weil wer will denn schon Sanitätsoffizier werden...
Die wollen doch alle nur Medizin studieren und Arzt werden  ;D

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FrankP

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #7 am: 21. September 2017, 09:47:33 »

Ich war vor circa einem Monat zum Assessment Center in Köln und wollte auch Mal meine Erfahrungen teilen, da ich besonders zur Bewerbung für das Medizinstudium selbst kaum Informationen gefunden habe.

Ist zwar etwas off topic, aber: Hier im Forum müssten sich mühelos jede Menge Berichte über das ACFüKrBW finden lassen. Auch von "Medizinstudiumsanwärtern".  ;)

Ansonsten: Glückwunsch zum bestandenen Assessment!
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WirdMaHellImHals

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #8 am: 18. Oktober 2017, 19:07:54 »


Dies zeigt dann aber das Konkurrenzfeld in dem man sich bewegt - und bestätigt die notwendigen SEHR guten Abiturnoten für eine Einladung.

Mhm, wenn die so notwendig sind, wie bin Ich dann SanOA geworden?
Alleine der Abiturschnitt sagt gar nichts aus.
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Pericranium

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #9 am: 18. Oktober 2017, 19:28:29 »


Dies zeigt dann aber das Konkurrenzfeld in dem man sich bewegt - und bestätigt die notwendigen SEHR guten Abiturnoten für eine Einladung.

Mhm, wenn die so notwendig sind, wie bin Ich dann SanOA geworden?
Alleine der Abiturschnitt sagt gar nichts aus.

Mittlerweile wird man mit einem schlechten Schnitt gar nicht mehr eingeladen, weil die Konkurrenz einfach zu groß ist.
Ich bin auch noch ein uralter SanOA mit Schnitt 3,x im Abi. Das gibt es heutzutage kaum noch.
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WirdMaHellImHals

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Re: Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #10 am: 19. Oktober 2017, 23:21:44 »


Mittlerweile wird man mit einem schlechten Schnitt gar nicht mehr eingeladen, weil die Konkurrenz einfach zu groß ist.
Ich bin auch noch ein uralter SanOA mit Schnitt 3,x im Abi. Das gibt es heutzutage kaum noch.

Und ich gehöre zum Jahrgang 2016...
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Andi8111

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Re: ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #11 am: 20. Oktober 2017, 19:09:08 »

Mal kurz OT: Der Dienstherr hat in einem glorreichen Moment geistiger Umnachtung meine zukünftige Verwendung in ein BWK verlegt. Da erfahre ich gerade am eigenen Leib wieviel Spaß es macht, mit den jungen Medizinstudiumsabsolventen und Ihrer Dienstauffassung zu arbeiten....
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schokoraspel

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #12 am: 21. Oktober 2017, 00:04:13 »

Warum das hier nun reingehört... musste wohl mal gesagt werden? ;)
Wo liegt denn das Problem? Sehen die Absolventen alles zu locker?
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HL

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #13 am: 21. Oktober 2017, 12:10:15 »

Hallo Medical Interest,
Da ich Ende November auch zum Testverfahren als SanOA nach Köln eingeladen bin, wollte ich dich fragen, ob du den Medizintest etwas genauer beschreiben könntest

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KlausP

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Antw:ACFüKrBw SanOA 09/2017
« Antwort #14 am: 21. Oktober 2017, 12:15:39 »

Erfahrungsberichte dazu gibt es doch nun wahrlich genügend hier im Forum. Da die Suche wiederfunktioniert, sollte es auch nicht so schwierig sein, die zu finden.
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen
 

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