Erst gestern war ich bei meinem Versicherungsvertreter, mit dem ich alle nötigen Versicherungen besprochen habe. Es kommt ein wenig darauf an, was bzw. wohin du genau willst. Dazu gehört auch etwas in die Glaskugel zu schauen. ((Hinweis: Das ist echt kein leichter Stoff, weshalb sich hier und da eventuell ein paar Fehler eingeschlichen haben könnten. In dem Fall bitte ich euch, die Stelle zu zitieren und anschließend zu korrigieren. Vielen Dank.))
Pflegepflichtversicherung mit Anwartschaft:
Wenn du bereits ein Jahr in die Krankenkasse eingezahlt hast, kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern lassen. Aber anstatt wie bei einem normalen Beschäftigungsverhältnis dir die Gebühren mit dem Arbeitgeber zu teilen, muss du diese komplett selbst wuppen (ca. 14,9%). Ist pro Monat ziemlich teuer und nicht anzuraten.
Wenn du dich nur für 4 Jahre verpflichtet hast, macht eine große Anwartschaft keinen Sinn. Diese macht erst ab 10 Jahre+ Sinn.
Wenn du dich also für 12 Jahre verpflichtet hast mit dem Ziel BS zu werden, dann solltest du auf jeden Fall eine große Anwartschaft abschließen.
Bei einer Pflegepflichtversicherung mit großer Anwartschaft, wird dein jetziger Gesundheitsstatus und dein aktuelles Alter für die Beitragsberechnung verwendet. Macht sich später im Alter echt gut. Während deiner Dienstzeit ruht dein Beitrag zur Pflegeversicherung, dafür zahlt du dann die Anwartschaft. Je nach Tarif kann die zwischen 50-75€ im Monat liegen.
Wenn du die Anwartschaft gar nicht abschließt, hast du nach deinem Dienst eventuell Probleme privat versichert zu werden, aufgrund von Erkrankungen die erst während der Dienstzeit aufgetreten sind. Falls dich dann eine Versicherung nimmt, wird dein Alter verwendet, dass du bei Eintritt in die Versicherung hast (>50) und das wird dann verdammt teuer werden.
Privathaftpflicht & Diensthaftpflicht:
Die Privathaftpflicht schützt dich vor Schäden, die du als Privatperson verursacht hast (z.B. im Urlaub ein Auto beim Einkauf beschädigt).
Bei einer Diensthaftpflichtversicherung handelt es sich um eine spezielle Haftpflichtversicherung für alle Staatsdiener. Sie soll vor hohen Schadensersatzansprüchen schützen, die aus verursachten Schäden während der Dienstzeit entstehen können. Neulich gelesen, dass dadurch sogar ein "verlorenes" Barett ersetzt wird ;-)
Es liegt an dir, ob du nun zwei Versicherer nimmst, die jeweils eins abdecken oder ob du einen Versicherer für beides nimmst.
Insgesamt sollten beide in der Summe aber nicht über 15€ im Monat liegen.
Die Continentale bietet eine Privathaftpflicht für <5€ an. Dazu kann man Mitglied beim deutschen Bundeswehrverband (10,50€ monatl.) werden, wodurch man in den Genuss einer Diensthaftpflicht und einer dienstlichen Rechtsschutzversicherung kommt. Darüber hinaus bietet der Verband noch andere "Annehmlichkeiten". Muss aber jeder für sich entscheiden.
Berufsunfähigkeit & Dienstunfähigkeit:
Berufs- oder Dienstunfähig zu werden, kann ruck zuck gehen. Da muss ich jetzt ein klein wenig ausholen.
Ich habe bereits einen gelernten Beruf (Fachinformatikerin) und lasse mich durch einen Versicherer quasi kombiversichern. Sobald ich meinen Dienst angetreten habe, switcht die Berufsunfähigkeitversicherung (BU-V) in eine Dienstunfähigkeitsversicherung (DU-V) um. Wenn ich nach 12 Jahren nicht BS geworden bin bzw. aus der Bundeswehr entlassen werden sollte, dann switcht die DU-V automatisch wieder in eine BU-V um.
Das Ganze kostet mich 77,77€ im Monat. Auch hier kommt es drauf an, mit welchem Alter und Gesundheitsstatus man die Versicherung abschließt. Je älter und "gebrechlicher" desto teurer.
Auslandsreisekrankenversicherung:
Langes Wort ;-) Lohnt sich, wenn man oft Urlaub im Ausland macht. So kann man in Notsituationen auch Ärzte außerhalb der truppenärztlichen Versorgung in Anspruch nehmen.
Da fällt mir etwas ein. Als mein Bruder bei der Bundeswehr war (SaZ12) und einen Blinddarmdurchbruch hatte, während er zu Hause bei meinen Eltern war, haben sich die Notärzte geweigert ihn zu behandeln. Dies sei Sache der Truppenärzte, sie dürfen ihn gar nicht behandeln. Ist das so korrekt?
Anbei noch eine kleine Handvoll Versicherer, die sich in den Punkten einen Namen gemacht haben:
- Continentale (enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundeswehrverband)
- DBV (enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundeswehrverband seit über 60 Jahren)
- DEBEKA
- Signal
Ich persönlich lasse mich in allen Punkten (bis auf Auslandskrankenversicherung) bei der DBV versichern. Die Preisunterschiede sind gering und somit habe ich nur einen Ansprechpartner bei Notfällen, bzw. wenn sich etwas bei mir ändert. Hängt aber auch von den Tarifen ab (wer was versichert) und den persönlichen Präferenzen.
Recherchiere viel im Internet, nutze hier die Suchfunktion. Wenn du dir unsicher bist, lass dich von mindestens zwei Versicherungen beraten und aufklären. Ggf. suchst du dir einen Versicherungsmakler, der all deine Versicherungen managed.