Moin zusammen,
wie waren die BtlGefStd (Pz-/PzGren-/JgTr) der 1980er Jahre aufgebaut?
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wie folgt:
• BtlKdr (OTL)
• Stellv. BtlKdr = Chef des Stabes? (Maj)
Stabsabteilung:
• S1 Innere Führung, Personal (Maj oder Hptm)
• S2 Beurteilung der Feindlage und militärisches Nachrichtenwesen (Maj oder Hptm)
• S3 Planung, Befehlsgebung und Führung laufender Operationen (Maj oder Hptm)
=>> dem S3 untersteht die OPZ = Operationszentrale, ich bin mir nicht sicher, ob diese Führungszelle damals schon den Namen OPZ trug?
• S4 Logistik (Nachschub) und Unterstützung (Maj oder Hptm)
• S5 zivil-militärische Zusammenarbeit, sicherlich eine Neuerung s. Auslandseinsätze, nicht für den „Großen Vaterländischen“ (Maj oder Hptm)
• S6 Führungsunterstützung und Fernmeldewesen (Maj oder Hptm)
• S7 Ausbildung und Übung vor dem Einsatz, siehe S5 (Maj oder Hptm)
Hierarchisch i.d. Befehlsgebung: BtlKdr, Stellv. und S3
Pz- und PzGrenBtl meist mobiler GefStd, also zwei M113FüFu bzw. M577 (US-Army taktischer Kommandoposten, auf Brigade- oder Bataillonsebene das taktische Operationscenter, i.d. Truppe jedoch erst eingeführt ab 1993) mit Sprechfunk, Datenfunk und Kartentisch. Bei den Jägern sicherlich auch. Oder Unterteilung in VOR (vorgeschobener mobiler GefStd/bewegliche Befehlsstelle), RÜCK und HAUPT (MAIN Basisgefechtsstand).
Stationäre GefStd dann hauptsächlich ab Brig, also mehrere zusammengeschobene Unimogs, die zu verschiedenen Zelten führen, die wiederum mit Tarnnetzen behängt sind. Und v.a. in der Lage sind, alarmmäßig in unregelmäßigen Abständen wieder zu verlegen.
Zwischen den einzelnen GefStd und zwischen BtlGefStd und Kompanien knattern Kradmelder durch Nacht und Nebel, um schriftliche Befehle zu überbringen
Betrieb: 24 Stunden-Schichtbetrieb (mit entsprechendem Kaffee- und Zigarettenverbrauch)
• Gliederung OPZ: Zellen Planung, OpFü und Kampf i.d. Tiefe
• Zellen militärisches Nachrichtenwesen: Lagebearbeitung, Aufklärung, MilSicherheit und militär-geographische Informationen (auch die aktuelle Wettermeldung?)
• Unterstützungszellen: Artillerie, Pioniere, Flugabwehr, ABC-Abwehr etc.
Der Gefechtsstand wird i.d. Regel von einem JgZg gesichert. Dieser hat seine Alarmposten, Alarmstellungen, wie auch Versorgungs- u. Ruheräume.
Operationsplanung:
Der Kommandeur, OTL XY, gibt den Brigadebefehl bekannt. Beispiel: JgBtl 66 hat den Auftrag i. Rahmen der PzGrenBrig 16 seinen Verantwortungsbereich südlich der Ortschaft Büchen, linke/rechte Nachbarn…., …. S2, S3 u. entsprechende Kampfunterstützungszellen wie Pi, Art, etc. tragen dem BtlKdr die Lage und ihre jeweilige Einschätzung vor. Dazu wird eine Lagekarte benutzt, über die verschiedene Plastik-Overlayer gehängt werden.
Beispiel: Schicht A Feindlage: i. rot eingezeichnet die Feindverbände und ihre vermutete Absicht, dort wo es zu verstärkter Gefechtsaufklärung gekommen ist, etc.
Schicht B eigene Operationsführung: JgBtl 66 verteidigt mit drei JgKp am VRV und ….
Der Kommandeur wägt ab und fasst schließlich seinen Entschluss. Der Bataillonsbefehl wird dann an die Kompanien übermittelt.
Ist das so in etwa richtig? Oder passt das eher in das Bild des BrigGefStd? Irgendwelche Anmerkungen oder Korrekturen?
Gruss-Meldung-Gruss,
Bodo