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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Aufbau eines Bataillonsgefechtsstandes (HStr IV) und Operationsplanung  (Gelesen 4422 mal)

BodoHH

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Moin zusammen,

wie waren die BtlGefStd (Pz-/PzGren-/JgTr) der 1980er Jahre aufgebaut?
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wie folgt:

•   BtlKdr (OTL)
•   Stellv. BtlKdr = Chef des Stabes? (Maj)
Stabsabteilung:
•   S1 Innere Führung, Personal (Maj oder Hptm)
•   S2 Beurteilung der Feindlage und militärisches Nachrichtenwesen (Maj oder Hptm)
•   S3 Planung, Befehlsgebung und Führung laufender Operationen (Maj oder Hptm)
=>> dem S3 untersteht die OPZ = Operationszentrale, ich bin mir nicht sicher, ob diese Führungszelle damals schon den Namen OPZ trug?
•   S4 Logistik (Nachschub) und Unterstützung (Maj oder Hptm)
•   S5 zivil-militärische Zusammenarbeit, sicherlich eine Neuerung s. Auslandseinsätze, nicht für den „Großen Vaterländischen“ (Maj oder Hptm)
•   S6 Führungsunterstützung und Fernmeldewesen (Maj oder Hptm)
•   S7 Ausbildung und Übung vor dem Einsatz, siehe S5 (Maj oder Hptm)

Hierarchisch i.d. Befehlsgebung: BtlKdr, Stellv. und S3

Pz- und PzGrenBtl meist mobiler GefStd, also zwei M113FüFu bzw. M577 (US-Army taktischer Kommandoposten, auf Brigade- oder Bataillonsebene das taktische Operationscenter, i.d. Truppe jedoch erst eingeführt ab 1993) mit Sprechfunk, Datenfunk und Kartentisch. Bei den Jägern sicherlich auch. Oder Unterteilung in VOR (vorgeschobener mobiler GefStd/bewegliche Befehlsstelle), RÜCK und HAUPT (MAIN Basisgefechtsstand).

Stationäre GefStd dann hauptsächlich ab Brig, also mehrere zusammengeschobene Unimogs, die zu verschiedenen Zelten führen, die wiederum mit Tarnnetzen behängt sind. Und v.a. in der Lage sind, alarmmäßig in unregelmäßigen Abständen wieder zu verlegen.

Zwischen den einzelnen GefStd und zwischen BtlGefStd und Kompanien knattern Kradmelder durch Nacht und Nebel, um schriftliche Befehle zu überbringen

Betrieb: 24 Stunden-Schichtbetrieb (mit entsprechendem Kaffee- und Zigarettenverbrauch)

•   Gliederung OPZ: Zellen Planung, OpFü und Kampf i.d. Tiefe
•   Zellen militärisches Nachrichtenwesen: Lagebearbeitung, Aufklärung, MilSicherheit und militär-geographische Informationen (auch die aktuelle Wettermeldung?)
•   Unterstützungszellen: Artillerie, Pioniere, Flugabwehr, ABC-Abwehr etc.
Der Gefechtsstand wird i.d. Regel von einem JgZg gesichert. Dieser hat seine Alarmposten, Alarmstellungen, wie auch Versorgungs- u. Ruheräume.

Operationsplanung:
Der Kommandeur, OTL XY, gibt den Brigadebefehl bekannt. Beispiel: JgBtl 66 hat den Auftrag i. Rahmen der PzGrenBrig 16 seinen  Verantwortungsbereich südlich der Ortschaft Büchen, linke/rechte Nachbarn…., …. S2, S3 u. entsprechende Kampfunterstützungszellen wie Pi, Art, etc. tragen dem BtlKdr die Lage und ihre jeweilige Einschätzung vor. Dazu wird eine Lagekarte benutzt, über die verschiedene Plastik-Overlayer gehängt werden.
Beispiel: Schicht A Feindlage: i. rot eingezeichnet die Feindverbände und ihre vermutete Absicht, dort wo es zu verstärkter Gefechtsaufklärung gekommen ist, etc.
Schicht B eigene Operationsführung: JgBtl 66 verteidigt mit drei JgKp am VRV und ….
Der Kommandeur wägt ab und fasst schließlich seinen Entschluss. Der Bataillonsbefehl wird dann an die Kompanien übermittelt.

Ist das so in etwa richtig? Oder passt das eher in das Bild des BrigGefStd? Irgendwelche Anmerkungen oder Korrekturen?

Gruss-Meldung-Gruss,
Bodo
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BodoHH

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Heute ist klar, mit moderner IT, SatCom, FISH (Führungs Informationssystem Heer), etc. aber wie war das eigentlich damals vor über 30 Jahren in den Zeiten der SEM 25/35-Funkgeräte?
Gut, die GefStd hatten sicherlich leistungsstärkere Geräte...
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miguhamburg1

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Lieber Bodo,

Sie verwechseln in Ihrem Beitrag zwischen Brigade und Kompanie so ziemlich alles, was man vermischen kann.

Seit 1978 nahm das deutsche Heer die Struktur 4 ein.

Der Bataillonsgefeschtsstand eines Panzer-/Panzergrenadierbataiilons bestand aus drei Elementen:

Dem BtlGefStd (H), dem BtlGefSt (R) sowie der vorgeschobenen Befehlssstelle des Kommandeurs.

Der BtlGefStd (H) bestand mit seiner OPZ aus den erwähnten, mit den Heckklappen zueinander gestellten MTW 113 FüFu mit dazwischen truppenseitig mit Zeltbahnen verlegter Arbeits- und Lichtschleuse. In der OPz teilten sich der S 3 StOffz  (Maj/OTL) mit dem S 2 Fw (OFw/HFw) sowie in der Wechselschicht der S 2 Offz (OLt) und der S 3 Fw (StFw/OStFw) die Arbeit in der Führung der Feinlage sowie der Operationsplanung im Auftrag des Kommandeurs (der sich ggf. mit seiner beweglichen Befehlsstelle im Schwerpunkt des Geschehens aufhielt). Ergänzt wurde der BtLGefStd (H) durch den TrFmOffz sowie Teile der Fernmeldegruppe mit ihrem TrFmFw, die die Fernmeldeverbindungen des Bataillons aufzubauen und zu betreiben hatten sowie Teilen des AVZ, der die Sicherung und Meldeorganisation des GefStd durchzuführen hatte.

Der BtlGefStd (R) führte die Versorgungs- und Instandsetzungsdiensten des Bataillons. Er wurde vom Chef der 1./- geführt. In ihm arbeiteten der S 1 Offz (OLt milFD) mit seinem S 1 Fw (OStFw), der S 4 Offz (Hptm) und der TVB (HptFw/StFw), der KpTrpFhr 1./- sowie der TStOffz (Maj/OTL) und der BtlSchirrMest im Schichtbetrieb sowie Tle der FmGrp zum Aufbau und Betrieb der. Angedockt an den GefStd R waren auch die Spieße der Kompanien. Geführt wurden von hier die VVD V(orgeschobene Versorgungsdienste), also im Wesentlichen die Bergetrupps und Schirrmeistertrupps des Btl, die zwischen den beiden GefStd disloziert waren sowie die RVD (Rückwärtige Versorgzngsdienste), in denen die Feldküchen der Truppeninstandsetzungspunkt, die MatGrp und der Transportzug arbeiteten. Die RVD waren im jeweiligen Brigadeversorgungsraum disloziert.

Die Funktionen S 5, S 6 und S 7 gab es zu der Zeit nicht, es gab nur die FGG 1-4. ZMZ war im Wesentlichen Aufgabe der Truppenverwaltungsoffiziere (2 Truppenverwaltungsbeamte, die als   V-Dienstposten Lt/Olt ausgebracht waren und bei freilaufenden Übungen zum GefStd (R) gehörten und als ÜbungsschadenOffz die ZMZ arbeiteten. Pressearbeit wurde vom S 1 Offz durchgeführt. Der S 6 Bereich wurde erst nach der Wende begründet, vorher gab es im BtlStab den TrFmOffz, der zur S 3 Abteilung gehörte und den TrFmFw, in Personalunion Führer der Fernmeldegruppe des Btl. S 7 war elementarer Bestandteil des FGG 3.

Die Führung der Kompanien erfolgte mit Masse über den BtlFüKreis, sonst über Befehlsausgaben, zu denen die Chefs mit ihren Nahsicherern zum BtlGefStd kamen oder mündich unmittelbar, wenn der Kdr bei deinen Kompanien war. Die Kompanien hatten in der HStru 4 keine eigenen Kradmelder mehr, die hatte nur noch der AVZ.

Zellen und Zentralen gab es erst ab der Ebene Brigade/Großverband. Die GefStd (H) der mechanisierten Brigaden waren ebenso mobil wie die der Btl, nur anstelle der MTW 113 als OPZ hatten diese den wesentlich geräumigeren M 557.
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miguhamburg1

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Ergänzung:

Der BtlFüKrs wurde bis auf die Zeiten im Verfügungsraum oder Auflockerungsraum, in denen grundsätzlich "Sendeverbot" herrschte, aktiv betrieben. Entsprechend die KpFüKrs. In den VerfR/AuflR wurden Melder vom Btl zu den Kp je nach Entfernung entweder zu Fuß, mit dem Krad oder einem KleinKfz des AVR geschickt.

Abgesetzt von denn VVD wurde auch der Truppenverbandplatz in ortsfesten Einrichtungen disloziert. Hier waren auch die gepSanTrp der Kompanien auf Abruf bereitgehalten. Funktional gehörte der TrVerbPl zum BtlGefStd (R).
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KlausP

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Zitat
... Geführt wurden von hier die VVD V(orgeschobene Versorgungsdienste), also im Wesentlichen die Bergetrupps und Schirrmeistertrupps des Btl ...

Die VVD wurde im wesentlichen gebildet durch den TrspZg (MunGrp, Betriebsstoffgruppe) und durch den ZgFhr TrsZg geführt. Dazu konnten Bergemittel treten, wenn diese und die Wartungstrupps nicht den Kompanien zugeteilt wurden.

In den Raum der RVD gehörte übrigens auch die FErsKp des Bataillons, nur wurde die bei Übungen selten bis nie dargestellt bzw. beuebt.

Der Truppenverbandsplatz sollte in der Nähe des BtlGefStd (H) untergebracht werden.

Der S4Offz (S4StOffz gab es erst später) war, wie der Kommandeur, an keinen Platz gebunden. Er konnte sich entweder bei R oder bei H aufhalten.

Die bewegliche Befehlsstelle der BtlKdr PzGrenBtl bestand aus seinem SPz, auf dem er mit dem TrFmOffz arbeitete, dem Feuerleitpanzer des Chefs der PzMrsKp, in der Regel dem Feuerleitpanzer des FUO der Artillerie und bei Bedarf weiterer dem Btl zugeteilter Kräfte (z.B. Pioniere).

Die Kompanie bildete den KpGefStd, den der KpChef und der KpTrpFhr besetzten. Ob es in der HStr IV bereits einen stvKpChef gab entzieht sich meiner Kenntnis, in der Folgestruktur hatten wir den jedenfalls in der V-STAN. Der VersDstFw erkundete, richtete ein und betrieb den Kompanieverteilerpunkt für den Nachschub and MVG und EVG. Der KpFw hielt sich, wenn er nicht Verpflegung und/oder Personalersatz zuführte, in der RVD auf. Er hatte den Teileinheiten Verpflegung, Feldpost und Marketenderwaren bereitzustellen, den zugewiesenen Personalersatz in die Teileinheiten einzugliedern, den Chef bei der Benachrichtigung der Angehorigen von Gefallenen und Verwundeten zu unterstützen, Verwundete und Kranke, so lange sie sich noch im Bereich des Bataillons befanden, zu betreuen, den privaten Nachlass Gefallener an die  Angehoerigen zu schicken und die Bestattungsnachweise zu führen.
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

BodoHH

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Phantastisch! Meine Herren, ich bedanke mich ganz herzlich für die detaillierten Infos! Besten Dank !!!
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miguhamburg1

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Lieber KlausP,

besten Dank für Ihre Ergänzungen/Korrekturen.

In der Tat gibt es den KEO/stvKpChef erst seit Ende der 1990er Jahre, zuerst V-gestellt, später in der aktiven SollOrg abgebildet. Bis dahin galt, dass der erfahrenste ZgFhrOffz vorübergehend bis zum Eintreffen des Personalersatzes den KpChef zu vertreten hatte.

In Kürze nur noch Folgendes zur Präzisierung, ich habe mal in den alten Vorschriften für das PzGrenBtl HStru4 nachgeschaut:

-  VVD ist richtig, was Sie schrieben, geführt vom ZgFhr TrspZg - und gebildet mit den Kräften und Mitteln des TrspZg - standardmäßig gehörten in den Gefechtsarten die Wartungstrupps und die Bergetrupps zur VVD, und diese wurden hier a.B. GefStdR nach Freigabe durch den TStOffz dann nach Vorne zu den Kompanien befohlen.

-  Der S 4 Offz war mit seinem TVB fest in die Organisation des BtlGfStd R eingebunden und hatte seinen Platz dort, wie ich es beschrieb. Denn er hatte die Versorgung des Btl insgesamt zu planen und zu koordinieren. Dass er bei Befehlsausgaben auch im GefStd (H) war, ergibt sich ja aus seiner Aufgabe. Dabei waren ja auch Chef oder KpTrpFhr 1./-. An keinen Platz gebunden war der TStOffz, denn er hielt sich mit Masse in der RVD auf, um das SchadMat als Sachverständiger zu prüfen und die Instandsetzung ggf. durch die InstKp der Brigade zu veranlassen - oder zu beschleunigen und den Kommandeur hinsichtlich der materiellen Einsatzlage seines Verbandes zu informieren und zu beraten.

-  Der TrFmOffz wurde zwar vom Kommandeur häufig mit in seine bewBefSt genommen, damit er dort einen weiteren offz hatte. Gleichwohl war das in der Vorschrift nicht so vorgesehen, denn erstens war das eine Schwächung der Kampfkraft dieses Panzers, der ja gem. STAN über einen MKF, einen Richtschützen, einen Kommandanten (und in der PzTr über einen Ladeschützen) verfügte. Einer von denen stand also nicht zur Verfügung, wenn der TrFmOffz mit aufgesessen war. Außerdem war entsprechend der Vorschrift Aufgabe des TrFmOffz die Erkundung neuer BtlGefStd (H). Deswegen war er auch mit einem Klein-Kfz beweglich gemacht.

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MarcB

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Nur der Vollständigkeit halber noch eine Bemerkung zu den FGG:
S/G/J 5 und 7 gibt es als eigenständige GenStAbt eigentlich erst ab Korpsebene, darunter sind diese Aufgaben im FGG 3 verortet. Das FGG 5 ist in der NATO7 auf Korpsebene allerdings nicht ZMZ sondern Planung bzw. Plans & Strategy, ZMZ/ CIMIC ist FGG 9.
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BodoHH

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Auch ich bedanke mich ganz herzlich über die Ergänzungen.
Einen Nachbrenner, der bereits angesprochen wurde, habe ich noch:

Ist eigentlich eine ganz banale Frage.
ChefPanzer, KpChef oder BtlKdr PzTr im KPz Leopard 1 - auf dem Kdt-Platz am SEM 25? RS kann den Feuerkampf zur Selbstverteidigung allein führen, KpChef oder Kdr befehligt über Funk die Züge bzw. Kompanien
ChefPanzer, KpChef oder BtlKdr PzGrenTr im SPz Marder - auch auf dem Kdt-Platz oder im Hinteren Kampfraum? Vielleicht ein Umbau ohne Mitteltraverse, so dass Platz für ein weiteres leistungsstärkeres Funkgerät (kam 1986 nicht das SEM 80/90?) u. Kartentisch geschaffen wird? Auf dem Marder, der "fahrenden Munitionsbüchse", ist ja eigentlich nie Platz, aber ohne Schützentrupp, Mitteltraverse, MILAN-Halterung, etc. - ich habe keine Ahnung wie ein Chefpanzer aussah...

Klein-KfZ = VW Iltis?

Zur praktischen Umsetzung: der nicht ortsgebundene BtlKdr pendelt überwiegend mit dem VW Iltis zwischen BtlGefStd H und ggf. den Kompanien in ihren Stellungsräumen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. In der OPZ des BtlGefStd H hört er sich den Lagevortrag von S2 u. S3 an und wägt verschiedene Szenarien ab:
- 2 PzGrenKp (2./- u. 3./-) vorn am VRV, 1 JgKp (4./-) als Reserve, PzMrs (5./-) i. Stellungsraum
- alle 3 Kp vorn am VRV (2./-, 3./- u. 4./-), PzMrs (5./-) i. Stellungsraum
[ich ging immer davon aus, dass ein PzGrenBtl der HStr IV 33 SPz Marder besaß, tatsächlich waren es aber nur 22 (2./- u. 3./-), da die 4./- eine JgKp mit MTWs]
Oder der S3 unterbreitet ihm verschiedene Operationsszenarien und der Kdr entscheidet dann. "Es ist meine Absicht..." oder "Ich fasse den Entschluss...".
Daraus wird dann der Bataillonsbefehl formuliert: Auftrag Verteidigung i. Verantwortungsbereich des PzGrenBtl, Lage eigener Kräfte (li/re Nachbarn), Truppeneinteilung (Unterstellungen u. Abgaben), Luftlage (schwierig, denn die kann sich doch sekündlich ändern, tagsüber Luftüberlegenheit MiG 29 und nachts Tornado??? "Mit Rotten von Suchoi Su-25 Erdkampfflugzeugen ist jederzeit zu rechnen" --- ich habe absolut keine Ahnung, wie Luftlagen angegeben werden), ABC-Lage, die Durchführung des OPPLANs: geplante Gefechtsführung mit Schwerpunkt XY, Sperrplan, Stellungen i.d. Tiefe, Feuerregelung PzMrs, Nachtaufstellung etc.
Und natürlich die aktuellsten Aufklärungsergebnisse.

Ist das so in etwa richtig?

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miguhamburg1

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Die Chef- und Kommandeurpanzer waren ganz normale KPz (je nach Ausstattung des Verbandes Leopard 1 oder 2) oder SPz Marder. Im Unterschied zu den Panzern in den Zügen hatten sie 2 SEM 25 - nämlich eins als Teilnehmer im BtlFüKrs und eins als Teilnehmer im BrigFüKrs 1.

In der Panzertruppe war der Kommandeur, wenn er seine bewBefSt nutzte, auch Panzerkommandant, er hätte ja sonst auch nur auf dem Ladeschützenplatz freien Blick ins Gelände gehabt - und er hätte auf dem Platz dann auch beim Führen des Feuerkampfes nicht mehr führen können. Der SPz des Kommandeurs hatte in der STAN einen eigenen Kdt, so dass der Kdr in der Regel vom hinteren Kampfraum führte.

Die Bataillonsbefehle in der Zeit folgten dem ganz einfachen Schema Lage, Auftrag. Durchführung (eigene Absicht, Einzelaufträge, Regelungen bezüglich angewiesener Zusammenarbeit mit Kampfunterstützungstruppen (Wo gliedert sich der VB des PzArtBtl oder auf Zusammenarbeit angewiesener PiZg/PiGrp etc.ein, Maßnahmen zur Fliegerabwehr, Maßnahmen zur Flieger-/ABC-Abwehr, Versorgung, Führungs- und Fernmeldewesen.

Sein KleinKfz nutzte der Kommandeur - wenn sein Btl Übungstruppe war oder natürlich im V-Fall - im Regelfall nicht, wenn er nach Vorne zu seinen Kompanien fuhr. Denn die waren ja voll geländegängig und wenn sich die Lage geändert hätte, dann wäre er mit seinem Klein-Kfz nicht in der Lage gewesen, Anschluss zu halten. Den Iltis/Wolf nutzte er für Fahrten nach Hinten, also zur Brigade.

Die PzGrenBtle in der HStru4 waren unterschiedlich aufgestellt und hatten nicht einheitlich eine „Jägerkompanie“, sondern nur in den PzGrenBrig.
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BodoHH

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Miguhamburg1, meinen verbindlichsten Dank!!! Damit sind alle offenen Fragen zu dieser Thematik ausgeräumt. Vielen Dank noch einmal!
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