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Autor Thema: Belastungs-EKG für FWDL  (Gelesen 2487 mal)

Matorsa97

  • Gast
Belastungs-EKG für FWDL
« am: 02. Dezember 2017, 23:34:48 »

Schönen guten Abend allerseits,

da ich meine Fragen nach Suche in anderen Threads nicht als eindeutig beantwortet sehen konnte, habe ich mich kurzerhand mal dazu entschlossen, selber die Community um Rat zu fragen.
Etwaige Fehler in Rechtschreibung und Grammatik bitte ich zu entschuldigen.

Der aktuelle Stand:
- Oktober 2017 Musterung im KarrCBw München für die Laufbahn der FWDL
- vorläufige Zusage, Einplanung für April 2018 AGA in Weißenfels, danach geht's nach Schönewalde zu den Sanis

So weit so gut, die zuständige Musterungsärztin hat mir im Rahmen der ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung aber noch einen Überweisungsschein zu nem Internisten mitgegeben, mein Blutdruck war mit einem Wert von 170/89 wohl viel zu hoch, ein Ruhepuls von geschmeidigen 116 Schlägen pro Minute stand dem in nichts nach. Auftrag laut Überweisungsschein war zum einen die Abklärung der hohen RR-Werte und der Ruhetachykardie, und "mindestens Ergometrie". Befunde sind bis zum 03.01.2018 nach München zu übermitteln.

Also flugs ab nach Hause und dort nach einiger Herumtelefoniererei einen Termin beim Internisten bekommen und beim ersten Termin dort eine 24h-Blutdruckmessung. Zum nächsten Termin sollte der Arzt mir das Ergebnis der vorangegangenen Untersuchung mitteilen und im Anschluss das geforderte Belastungs-EKG durchführen. Dazu kam es jedoch nicht, da mein Blutdruck wohl wieder zu hoch war und mein Puls wieder bei 116 lag. Werte der 24h-Messung hat mir der gute Herr Doktor nicht mitgeteilt, ich meine aber auf einem Bildschirm einen Durchschnittswert von 138/x gelesen zu haben. Jedenfalls ging es danach zum Ultraschall, hier keine Unauffälligkeiten. Ich war vorher nicht medikamentös eingestellt, soll jetzt aber bis zum nächsten Termin am 14.11. (hier 24h-EKG) allmorgendlich eine halbe Nebivolol 5mg nehmen. Habe natürlich nachgefragt und es ist nicht damit zu rechnen, dass ich das Zeug längerfristig nehmen muss.
Der Termin für das Belastungs-EKG wurde nun auf den 21.12. gelegt.

Ich würde nun gerne wissen, ob das EKG nur der Überprüfung auf etwaige Erkrankungen des Herzens dient oder ob die Dame einen Mindestquotienten in Watt/kg sehen möchte.
Laut http://www.zentralstelle-kdv.de/pdf/14-Anlage-7.pdf steht für GNr 46 unter Punkt 1, dass für SaZ-Bewerber 2,3 Watt/kg gefordert sind. Gilt dieser Wert auch für FWDL? Es wurden auf dem Überweisungsschein keine weiteren Angaben zu einer mindestens zu erbringenden Leistung oder dergleichen gemacht. Ich bringe 75 kg bei 1,96cm auf die Waage, müsste also dementsprechend 175 Watt treten.

Weiterhin frage ich mich, ob auch eine zwischenzeitliche medikamentöse Einstellung zur Ausmusterung führt. Es ist, wie gesagt, nicht davon auszugehen, dass ich die Medis noch länger als 2-3 Wochen zu nehmen habe.

Das sollte es für's erste gewesen sein.

Mit besten Grüßen
Matorsa
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Andi8111

  • Gast
Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #1 am: 03. Dezember 2017, 04:26:03 »

So werden Sie jedenfalls nicht eingestellt. Solange der Grund nicht abgeklärt wurde, bzw. bei essentieller Hypertonie der Blutdruck mittels Medikamenten nicht eingestellt ist, sind Sie nicht wehrdienstfähig und gesundheitlich vorübergehend nicht geeignet.
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Andi8111

  • Gast
Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #2 am: 03. Dezember 2017, 09:11:32 »

Um das Ganze mal auszuführen, mit dem Handy war mir das zu fisselig:

Hohen Blutdruck hat man nicht einfach so. Genau so wenig geht der nach "ein Paar Wochen mit Medikamenten" weg.
Vor allem junge Leute sollten keine Hypertonie haben, denn die physiologischen Probleme, die diese bedingen, liegen noch nicht vor (Arterienverkalkung etc.). Deshalb geht man bei jungen Leuten von einer sekundären Hypertonieform aus. Diese müssen insgesamt alle AUSGESCHLOSSEN sein, damit die Diagnose "essentielle Hypertonie", also Hypertonie ohne Ursache, gestellt werden kann. Man nennt das auch Ausschlussdiagnose.
Zur Abklärung gehören:
- 24h Blutdruckmessung
- EKG
- Laboruntersuchung, insbesondere Cortisol, Schilddrüsenhormone, Nierenwerte
- Urinprobe, insbesondere Eiweiß, Glukose
- Ultraschall vom Bauch zum Ausschluss einer Nierenarterienstenose, bei schlechten Schallbedinungen eine Angiographie
- Ultraschall der Nieren um Gewebeveränderungen oder Tumoren der Nebennieren auszuschließen
- Ultraschall der Schildrüse zum Ausschluss von Knoten etc.

Eine Ergometrie sollte, solange der Grund für die Hypertonie nicht abgeklärt ist, nicht durchgeführt werden, um unnötigen Stress für das Herz-Kreislauf-System zu vermeiden.

Erst, wenn all diese sekundären Hypertoniegründe abgeklärt sind (namentlich: NIerenarterienstenose, Schilddrüsenüberfunktion, primärer Hyperaldosteronismus, Cusching, Mineralkortikoid produzierende Tumore, Nebennierenrindentumore etc.) darf mann Ihnen die essentielle Hypertonie bescheinigen.
Dann müssen Sie die Tabletten ein Leben lang!! und nicht nur ein Paar Wochen nehmen. Wenn der Grund unbekannt ist, führ ein Absetzen der Tabletten doch wieder zum Anstieg des Blutdrucks.

Aber hier verschleiert der Wunsch, der ja meist Vater des Gedanken ist, die Sicht auf die Dinge....

Und als Fazit: Der Blutruck muss ein halbes Jahr regelmäßig kontrolliert werden und mittels Medikamenten eingestellt werden. Dann erfolgt eine weitere Messung über 24h. Erst wenn dann Blutdruck und Puls in den Grenzen der WHO Richtlinie sind, werden Sie eingestellt; allerdings unter ziemlichen Einschränkungen; z.B. für den Sanitätsdienst.
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ulli76

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #3 am: 03. Dezember 2017, 09:25:05 »

Das Entscheidende ist das Ergebnis der 24-Stunden-Messung. Warum auch immer der Internist dir das Ergebnis nicht eröffnet hat.
Der hohe Blutdruck in Verbindung mit dem schnellen Puls spricht eher dafür, dass das Ganze aufregungsbedingt ist. Ob das dann so günstig für den Militärdienst ist, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Das mit dem Betablocker hat wohl eher die Bewandnis, dass dein Kreislauf zu dem Termin etwas runter fährt, so dass das Belastungs-EKG durchgeführt werden kann. Dass er dir schon sagt, dass du die Tabletten nur kurz nehmen sollst, zeigt eher dass keine Krankheit vorliegt.

Wundert mich aber dass dir das der Internist nicht erklärt hat.
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Andi8111

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #4 am: 03. Dezember 2017, 10:49:02 »

170/89 habe ich im Rahmen eines Weißkittelsyndroms noch NIE gesehen. Bei ca. 500 eingestellten Rekruten nicht und mindestens 3000 90/5 nicht.

Aber mal sehen, was er dazu noch schreibt.

Und: Einem jungen Mann einen Betablocker zu verpassen, finde ich fahrlässig ;) Ein Calziumantagonist wäre sicherlich genau so gut gewesen und weniger Nebenwirkungsreich ;) Soviel zum ärztlichen Dissenz.
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ulli76

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #5 am: 03. Dezember 2017, 12:44:47 »

In Verbindung mit dem Puls durchaus nicht die schlechteste Option.

Ich würde mir da aber insbesondere noch die Schilddrüse anschauen.
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Andi8111

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #6 am: 03. Dezember 2017, 12:54:41 »

Ich würde mir da aber insbesondere noch die Schilddrüse anschauen.

Bei 75kg auf über 1,90 auch meine erste Idee.
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Matorsa97

  • Gast
Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #7 am: 03. Dezember 2017, 17:51:29 »

Erstmal danke für die informativen und vor allem hilfreichen Beiträge.

Vielleicht wäre es noch ganz sinnvoll gewesen, zu erwähnen, dass mein Puls, nachdem die ganzen Tests durch waren und ich wieder im Auto saß um die Heimreise anzutreten, sich wieder auf einen Wert um die 70 gesenkt hat. Ich war tatsächlich SEHR aufgeregt. Als mir die Schwester beim Internisten das Gerät für die 24h-Untersuchung angelegt hat, war der erste erfasste Wert irgendwo bei 114/x, danach habe ich nur noch sporadisch drauf geschaut.

Zur Schilddrüse meinte mein Internist, dass sie unauffällig sei, bis auf eine winzige Zyste, die seiner Meinung nach allerdings nicht mit einer Hypertonie in Zusammenhang steht, da sie zu klein ist. Das selbe gilt übrigens auch für die anderen untersuchten Organe. Von Nebenwirkungen des Betablockers habe ich bisher nichts mitbekommen. Mal sehen, was ich für Blutwerte habe, beim letzten Termin wurden 3 Ampullen entnommen.

Mein Gewicht ist so niedrig (wir sprechen uns nach den Feiertagen wieder), weil ich morgens nichts esse, sondern erst zu Mittag. Da fehlen mir natürlich ein paar Nährstoffe, ich komme aber so ganz gut durch den Tag. ;)
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ulli76

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #8 am: 03. Dezember 2017, 20:00:29 »

Eine Zyste macht keine Hypertonie. Die ist einfach nur da. Interessant wären die Schilddrüsenwerte- aber der Arzt hatte offenbar schon das gleiche gedacht wie Andi und ich.

Ich sach´s mal so. Wenn der Blutdruck nicht ganz so hoch gewesen wäre, hätte ich dich evt. fahren lassen und einfach mal geschaut, wie es sich entwickelt. Liegt es nur an der Aufregung, gibt sich das meistens mit dem Radln.

Edit: Noch ein Tipp von mir- lern eine Entspannungstechnik. Z.B. progressive Muskelrelaxation nach Jacobson.
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Matorsa97

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Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #9 am: 03. Dezember 2017, 21:10:55 »

Ist jedenfalls gut zu wissen, dass meine Leistung beim Belastungs-EKG nicht ausschlaggebend ist (habe ich doch korrekt verstanden, oder?).

Den Hinweis mit den Entspannungstechniken werde ich beherzigen, dafür vielen Dank!
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Matorsa97

  • Gast
Antw:Belastungs-EKG für FWDL
« Antwort #10 am: 18. Januar 2018, 14:00:00 »

Um den Thread hier abzuschließen würde ich gerne noch kurz mitteilen, wie die Sache denn nun ausgegangen ist.

Bei mir wurde im Rahmen der Untersuchung tatsächlich Hypertonie festgestellt (131/73 im Tagesmittel, 23% der Werte über 140/90, Höchstwert lag bei 155/99), bin aber mit 2,5 mg Nebivolol am Morgen wohl gut genug eingestellt. Im Belastungs-EKG habe ich die 200 Watt voll ausgetreten, immerhin. Jedenfalls bin ich geeignet, am 01.03.18 die AGA in Schwarzenborn anzutreten, mit Anschlussverwendung als ITSdt SK im PzPiBtl 701 in Gera.

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