Miguhamburg, einfach aus dem nichts unterstellen, dass ich mich mit den planerischen und politischen Details nicht befasst habe ist sehr unpassend, aber seis drum. Das ist dann das Diskussionsniveau.
Sie haben ja recht, dass das entscheidende Problem ist, dass wir zu wenige Produkte fordern und dass sich die Industrie damit auseinandersetzen muss. Aber: Wir fordern so geringe Stückzahlen und so selten, dass es gar nicht möglich ist sich als Hersteller in einem luftfahrzeugtechnischen Bereich auf militärische Produkte zu spezialisieren. So eine Art der Rüstungsindustrie wurde in Deutschland dermaßen torpediert oder einfach nicht für nötig gehalten.
Es kann sich kein Hersteller in Europa leisten einfach mal ohne Anforderung Prototypen herzustellen und dann zu hoffen, dass eine Anforderung der Bundeswehr kommt. Glauben Sie denn, dass würde in den USA anders laufen? Weit gefehlt. Nur hier kommen deutlich öfter Auträge und gemeinsame Entwicklungsprojekte zustande die dabei helfen, dass die USA kontinuierlich neue Produkte auch auf dem militärischen Markt anbieten können. Gerade die Airforce ist an einer Unmenge von Entwicklungsprojekten beteiligt und fördert diese mit viel Geld, machen wir das?
Übrigens hatte Airbus zumindest Studien für einen mittleren Transporthubschrauber in Auftrag gegeben aber die Bundeswehr hatte nie offiziell angefragt. Die Ergebnisse der Studien konnte ich mir trotzdem schon vor Jahren in Donauwörth anschauen. Dabei bliebs auch, denn man kann dann nicht ohne Aussicht auf Käufer ins blaue hinein Milliarden verpulvern. Und bei der Aussicht dass man nur 40 Stück herstellen soll, müsste jeder Hersteller abwinken.
Man muss dann einfach für sich als Staat wissen, ob man sich selbst eine starke Rüstungsindustrie halten will, oder es mit sich vereinbaren kann, dass das Knowledge bei uns in 20 Jahren einfach nicht mehr vorhanden sein wird. Dann muss man wo anders einkaufen, auch wenns hart auf hart kommt und der Partner vielleicht nicht mehr so zuverlässig ist.
Hierfür der Politik die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist schlicht völlig daneben.
Natürlich kann ich der Politik dafür die Schuld in die Schuhe schieben und ich muss mich nicht schlecht dabei fühlen. Glauben Sie da sitzen nur heilige die das beste für die Bundeswehr wollen?
Die Bahn hat mit der Luft- und Raumfahrtindustrie herzlich wenig zu tun, aber ich könnte an der Stelle auch auf den Flughafen BER verweisen um ihr Argument weiter zu stützen. Hilft uns nur nicht weiter.