Hallo zusammen,
ich lese hier schon länger passiv mit und möchte nun auch einen kleinen Erfahrungsbericht zu einem Wiedereinstellungsversuch als Feedback geben.
Da die Bundeswehr sehr stark nach Personal sucht und auch in meinem direkten Umfeld gerade sehr viele Leute wieder zur Bundeswehr zurückkehren, hatte ich mich entschieden auch meine Bewerbung zur Wiedereinstellung abzugeben.
Ich war von 1993-2001 (SAZ8) bei der Marine als Fernmeldemaat, allerdings nie auf einem Schiff. Ich habe oft und gerne an die Zeit zurückgedacht.
Jetzt nachdem die Altersgrenzen gefallen sind, habe ich mir eine Chance als noch 43jähriger erhofft.
Deshalb habe ich ende 2017 den Karriereberater bei uns in der Stadt aufgesucht.
Es war ein angenehmes Gespräch, mir wurde Fernmeldebootsmann als Verwendung vorgeschlagen. Weil gerade so vernünftige Leute wie mich gesucht werden, wäre Bootsmann die richtige Wahl.
Damit konnte ich mich sehr gut anfreunden, habe ich doch auch in meinem derzeitigen Beruf schon eine Führungsposition.
Als gelernter Einzelhandelskaufmann und der vorherigen Zeit bei der Marine war die Verwendung 21er meiner Meinung nach auch die eine gute Wahl.
Also habe ich kurz nach dem Gespräch bei dem Karriereberater meine Bewerbung, samt aller erforderlichen Unterlagen im Dezember in Wilhelmshaven abgegeben.
Die Weihnachtsfeiertage und der Wechsel ins neue Jahr haben die Bearbeitung der Bewerbung meiner Meinung nach nicht sehr stark beeinträchtigt, denn ich erhielt letzten Donnerstag einen Anruf aus dem Karrierecenter Wilhelmshaven auf meinen Handy.
Bedingt durch die Arbeit musste ich in meiner Pause zurückrufen, man wolle mit mir über die eingeplante Stelle sprechen. Wie gesagt, ich bin über 40, deshalb muss ja wohl vorab eine Stelle vorhanden sein, bevor ich zum Eignungstest eingeladen werden.
Angeboten wurden mit eine Fernmeldemaatenstelle SAZ8 (gesamt SAZ16 mit meiner Vordienstzeit) auf einer Fregatte.
Mit der Seefahrt hatte ich mir im vorfeld bereits Gedanken gemacht und es stellt für mich überhaupt kein Problem da.
Auf die Frage das ich eigentlich in die Bootsmannlaufbahn wolle und auch SAZ8 nicht das ist was ich mir vorgestellt hatte, wurde mir mitgeteilt, es wäre die einzige Stelle die die Marine mir anbieten können. Gerechnet hatte ich mit SAZ12 und Bootsmann und dann eine Weiterverpflichtung auf insgesamt bestenfalls SAZ25. So wäre es dann ausgegangen, dass ich mit 62 Jahren und meinen Übergangsgeldern von etwas über 3 Jahren (die Übergangsgelder aus 2001 werden ja angerechnet) fast in der regulären Rente gewesen wäre.
Wenn ich diese Stelle nicht möchte, würde man das Bewerbungsverfahren einstellen und ich könne mich erneut in 12 Monaten bewerben. Ggf. würde dann eine andere Stelle verfügbar sein.
Ich habe jetzt die letzten Tage sehr darüber nachgedacht, mit aktiven Soldaten (BS und SAZ) gesprochen.
Das für mich beste Gespräch hatte ich mit einem Fregattenkapitän aus der Familie, denn er gab zu bedenken das ich "nur" SAZ8 als Maat/Obermaat und er nicht wirklich einschätzen kann, wie weit die Chancen bestehen, aus dieser Stelle heraus auf den Bootsmannlehrgang komme, oder eben als Obermaat auf SAZ25 gehen kann.
Am Montag wird er nochmal genauer nachfragen und ich dann informieren.
Derzeit tendiere ich ehr dazu die Stelle abzusagen, ggf. kommt das Karriercenter dann doch noch mit einer anderen Stelle oder ich bewerbe mich im kommenden Jahr nochmals.
Der Vorteil den ich habe, ich stehe in Arbeit und muss nicht unbedingt einen neuen Job bekommen. Für mich wäre es jetzt mit 43 Jahren allerdings nochmal die Gelegenheit, etwas grundlegend in meinem Leben zu ändern. Allerdings habe ich auch wenig Lust mit 52 Jahren dann wieder in der freien Wirtschaft Fuß zu fassen und es dürfte in dem Alter auch recht schwierig werden.
Ich werde noch mitteilen wie ich mich letzendlich entscheide.
Vielleicht hat ja jemand von den aktiv erfahrenen Soldaten einige nützliche Anmerkungen zu meinem geschriebenen
Viele Grüße