Ich hab meinen guten Tag und rechne die etwas merkwürdige Fragestellung mal der wohl jugendlichen Naivität zu:
Also "Gefecht" ist vor allem eins- Kacke und krass anstrengen, kacke, müde, kacke, nass, kalt, heiss und so ziemlich alles tut weh- und das erstmal, ohne das noch was schlimmes passiert ist.
Also als gemeiner Infanteriezugführer ist man erstmal auf Ebene Zugführer zu finden. Da ist man zwar ziemlich vorne dabei, aber man ist nicht der gemeine Schütze, der Feuer an den Feind bringt. Ziemlich weit vorne bedeutet aber auch, dass man ggf. kämpfen muss. Primär führt man aber seine Schäflein und koordiniert.
Die nächste Verwendung ist dann üblicherweise der Kompanieeinsatzoffizier- der ist dann halt im Kompaniegefechtsstand. Da kann es zwar auch mal ungemütlich werden, kämpfen ist da aber weniger angesagt.
Und dann halt der Kompaniechef- der ist zwar noch eher nahe an seinen Leuten, aber hat ja noch die Ebene der Zugführer dazwischen und führt z.B. nicht jeden einzelnen Soldaten direkt. Wie aber auch schon geschrieben wurde, hat man nicht ewig Lust jeden Tag aufm Acker zu sein. Als Chef kommt man ja auch noch oft genug raus zu seinen Leuten.
Der Unterschied zwischen klassischer Landesverteidigung und den aktuellen Einsätzen: So grob: Bei der klassischen Landesverteidigung ist irgendwo "vorne" (aka Front), so ziemlich alles auf meiner Seite sind meine Leute, auf der anderen Seite ist der Feind. Da gibt es halt auch klassisch ein weiter vorne und weiter hinten. Hinten ist meist sicherer.
In den Einsätzen gibt es das für uns so kaum noch und die Aufgaben sind eher sogar vielfältiger. Die Aufgaben verwischen auch zwischen der klassischen Aufteilung der Aufgaben der Truppengattungen. Kampf ist nur seher selten das Ziel des Einsatzes. Ein vorne und hinten gibt es in dem Sinne nicht. Jaa mehr sicher und weniger sicher gibt es auch, aber auch das verwischt und ist eher regional unterschiedlich.
Im Einsatz ist man in der Regel in einem internationalen Umfeld unterwegs- interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse haben eine große Bedeutung. Freund und Feind ist nicht immer zu unterscheiden. Oder man koordiniert halt eine Ausbildung für einheimische Kräfte und muss sich erstmal nen Kopp machen, wie die gegliedert sind, was die überhaupt an Material haben- ups, wir sollen M16 ausbilden- vielleicht sollten wir erstmal unsere eigenen Leute schulen.
Der Zugführer oder eher Patrouillenführer darf dann auch eher mal mit dem Malik Kaffeetrinken und sich mit dem unterhalten als den großen Angriff zu koordinieren.
Geschützten Transportraum zur Verfügung zu stellen, ist auch ein großes Thema. Da kann es dank Personalmangel zu sehr ungewöhnlichen Konstellationen kommen.
Und dann hat man noch die Aufgaben im Grundbetrieb im Inland, die Übung und Ausbildung, Vor-und Nachbereitung von Einsätzen etc. im Schwerpunkt haben.
Ups- ist jetzt etwas unkoordiniert geworden. Aber ich denke ,es wird so grob klar.
Achso- vorne im Acker ist echt ungemütlich.