Hallo Gemeinde, ich wäre für ein paar klare Worte zu meiner jetzigen Situation sehr dankbar. Da ich in meiner Umgebung niemanden habe, mit dem ich reden kann. Ich verfolge dieses Forum schon seit einiger Zeit und finde die denkweise von einigen Mitglieder ziemlich konstruktiv, daher wende ich mich an euch. Ich bin für jede Antwort dankbar.
Mein momentaner Werdegang. Ich habe mit 21 Abitur gemacht (1,8) Warum so spät? In der 2ten Klasse ist bei mir eine Lese- Rechtschreibschwäche diagnostiziert wurden und ich wurde auf eine Sprachheilschule geschickt und somit 1 Jahr zurück gestuft. Mit 17 habe ich meine Realschule abgeschlossen und danach mit dem Abitur begonnen. Mit 18 bin ich auf die schiefe Bahn gekommen, habe gekifft (4-5 Monate regelmäßig danach Führerscheinverlust und MPU plus 1 Jahr drogenfrei nachweisen; mein Führungszeugnis ist frei von Einträgen) und so ziemlich alles vernachlässigt. Habe mich freiwillig ein Jahr zurück stufen lassen, da ich mein Leben erstmal auf die Reihe kriegen wollte und mein Ziel war ein gutes Abitur. Ich habe mich in einem Turnverein angemeldet, um Kinder und mich selbst zu trainieren (Trainerschein C erworben). Nebenbei habe ich noch meinen Rettungsschwimmer silber gemacht und als Rettungsschwimmer/Saunameister am Wochenende gearbeitet.
Nach meinem Abitur 2014 bin ich direkt nach München, um Bwl zu studieren. Ich habe mich dafür entschieden, da ich ziemlich gut in der Schule in diesem Fach war und es mir meine Lehrer geraten haben. Nach den Prüfungen des dritten Semesters habe ich mich entschieden die Universität in München zu verlassen. Da ich festgestellt habe, dass Bwl nicht meinen Neigungen entspricht, aufgrund der Tätigkeit nach dem Studium (sitztend vor dem PC hauptsächl.), der fehlende Kontakt zu Menschen und aufgrund der Wohnsituation. Ich habe es nicht geschafft eine feste Wohnung in den 1,5 Jahren zu finden. Am Ende des dritten Semesters hatte ich 63 von 90 geforderten ECTS mit einem Schnitt von 2,1. Da ich zeitweise bei meinen Eltern gewohnt habe (300 km entfernt) und die Übungen nicht besorgen konnte und es lag auch zum Teil an mir. Ich bin zurück zu meinen Eltern gezogen, habe mir erstmal einem Job in der Industrie besorgt, um Geld zu verdienen. Nebenbei habe ich mich an der Fernuniversität eingeschrieben, um mein Studium irgendwie noch zu beenden. Ich wollte mit dem Stigma Studienabbrecher ungern leben. Aufgrund der großen Diskrepanz der Module, konnte mir meine neue Universität keine Module anrechnen lassen. Ergo: ich habe Bwl abgebrochen.
Letztes Jahr im August habe ich eine Ausbildung als Physio begonnen. Mein Notendurchschnitt liegt bei 1,3 und die Ausbildung macht mir Freude. Nebenbei arbeite ich 20h als Kellner. Ich habe einen guten Freund dort gefunden, der SaZ für 12 Jahre war. Und wir haben uns häufig über seine Zeit bei der Bw unterhalten und mein Interesse geweckt. Er hat mir empfohlen, mich dort zu bewerben.
Mein Problem: wenn ich die Ausbildung abbreche, erweckt das den Anschein, dass ich Dinge nicht zu ende führe. Auf der anderen Seite werde ich auch nicht jünger. Meine Motivation zur Bundeswehr zu gehen, sind:
-die Kameradschaft
-Deutschland mit meiner Tatkraft unterstützen, da es mir vieles ermöglicht hat und ich etwas zurück geben möchte
-den Erfahrungsschatz den ich dadurch erlange
-monetäre Gründe
Für mich steht fest, ich brauche einen staatlich anerkannten Abschluss. Mein Interesse liegt im medizinischen Bereich.
Habe ich mit meinem Lebenslauf noch eine Chance bei der Bw?
Für eine realistische Einschätzung wäre ich sehr dankbar.
edit: Titel angepasst