Zunächst möchte ich anmerken, dass ich selbst 6 Jahre als Zugführer in der AGA eingesetzt war. Meine eigene AGA absolvierte ich im Jahr 1985. Die Ausgangsfrage des Themenstarters war "Was dürfen Ausbilder ? ". Einige Antworten die hier gegeben wurden lassen sich nur durch ein Kopfschütteln kommentieren. Ich will darum gar nicht darauf eingehen. Aber, wenn mir Soldaten anvertraut werden, egal ob in der AGA im Grundbetrieb oder im Einsatz dann liegt es in meiner Verantwortung, den entsprechenden Auftrag mit allen "gesund" abzuschließen. Klar kann man durch Druck und negativer Beeinflussung einen angeschlagenen Kameraden zum "Weitermachen" befehlen. Ich habe es aber immer so gehalten ihn in einem vernünftigen Gespräch zu befragen ob er wirklich nicht mehr kann. Wenn der Soldat dann mir gegenüber äußert, dass es wirklich nicht mehr geht, gibt es für mich keinen Handlungsspielraum. Ich habe in diesem Fall alles Mögliche zu tun den Soldaten so schnell es geht der nächsten Sanitätsversorgung zuzuführen. Und wenn dies dazu geführt hat, dass man mein Verhalten das ein oder andere Mal ausgenutzt hat, dann fühle ich mich allemal wohler als wenn ein anderes Verhalten ein einziges Mal schief gegangen wäre. Ja , auch in meinen Einheiten war eine harte Ausbildung angestrebt und erwünscht. Doch es ist immer die Entscheidung des Führers vor Ort die Grenzen zu ziehen und damit eine offensichtliche Gefährdung für die Gesundheit der anvertrauten Rekruten sicher zu stellen.
Harte fordernde Ausbildung hat nichts, aber rein gar nichts mit Schikane und Unverhältnismäßigkeit zu tun. Ein guter Vorgesetzter erkennt von selbst wann er das "Gas" wegnehmen muss und wann er wieder anziehen kann.