Was die Persönlichkeitseinschätzung unserer Ministerin anbelangt, stimme ich Ihnen, KlausP völlig zu. Allerdings sollte das nicht Anlass dazu geben, ihr nun pauschal die Verantwortung für das zu geben, was sich heute medial an Defiziten bei der Bundeswehr auftut.
Immerhin dürfen wir verzeichnen, dass es ihr erstmals seit über 20 Jahren gelang, den EP 14 mit deutlich mehr HH-Mitteln auszustatten. Dass sie also nichts getan hätte, um die Lage der Bundeswehr zu verbessern, ist schlicht falsch. Auch das permanente Wiedreholen des Vorwurfs falscher Schwerpunkte ist aus meiner Sicht wohlfeil. Dazu aber später mehr.
Die Ursache für die Defizite, die sich heute bei der bundeswehr nun nicht mehr verbergen lassen, liegen zum Teil mehr als 30 Jahre zurück. Denn zumindest spätestens seit der Wiedervereinigung Deutschlands haben unsere glückselig-wattebauschbeworfenen-friedensbewegten Bundestagspolitiker der jeweiligen koalitionsparteien im Vorgriff auf eventuell nachhaltige geopolitische Veränderungen die Haushaltsmittel für die Bundeswehr so zusammengestrichen, dass außer den Personalkosten und dringenden Investitionen ALLES auf Verschleiß gefahren werden musste und ein Fehl von Bekleidung, Ausrüstung, gerät, Großgerät, Ersatzteilen etc. schlicht hingenommen wurde. Wenn jetzt Bundespolitiker Krokodilstränen der Empörung vergießen, dann ist das maximal geheuchelt, denn ihr freundliches Desinteresse an der Bundeswehr mündete in die Qualhaushalte für den EP 14.
Es ist schlicht eine zwar oft wiederholte, aber dennoch nicht faktengestützte Behauptung, dass sich die Generale/Admirale mit direktem Zugang zu ihren Ministern nicht deutlich über die Konsequenzen des finanziellen Auszehrens der Bundeswehr gegenüber ihren IBUK und deren Staatssekretären geäußert hätten. Das ist schlicht Unsinn. Sowohl die GI, als auch die Insp TSK/milOrgBer, als auch 3-Sterner KG's/BefH, AbtLtr Ministerium haben dies immer wieder getan. Und zwar in der gebotenen Klarheit, auch ihre Gegenvorstellungen eingebracht.Nur erstens hängt das nicht an der großen medialen Glocke und ist damit nicht in der Öffentlichkeit zu lesen. Das gehört sich auch schlicht nicht. Denn bei uns gilt immer noch uneingeschränkt der Primat der Politik. Das heißt, wenn die Kritik oder gegenvorstellung bei der ministeriellen Entscheidung nicht berücksichtigt wird, dann müssen diese Generale/Admirale schlicht und ergreifend das so hinnehmen. Das gebietet die Loyalitätsverpflichtung. Insofern ist auch die hier gelegentlich zu lesende Empörung, dass die Generalität alles kalglos hinnähme, einfach falsch.