Servus Kameraden,
ich melde mich mit einem heiklen Thema/ in einer heiklen Situation für mich, an euch.
Ich weiß es gibt viele Diskussionen zu de Thema aber, teilweise sind diese schon veraltet oder treffen nicht so auf meine Situation zu, wie ich es gern hätte/ so dass diese mir weiterhelfen könnten.
Ich hoffe morgen werde ich nicht zum Chef gerufen oder der MAD will nett mit mir reden. Aber ich muss das einfach schreiben, für meinen eigenen Seelenfrieden und um hoffentlich Klarheit zu erlangen.
Also, um nicht zu viel von meiner Person Preis zu geben, ich weiß ja nicht, wer hier alles im Forum sein Unwesen treibt, versuche ich es so oberflächlich wie möglich, aber dennoch nachvollziehbar, zu beschreiben:
Ich war vor einiger Zeit bei der Bundewehr. Und hatte im Anschluss ein Studium angefangen, das ich leider nicht geschafft hatte. Deprimiert und ohne Perspektive bin ich als FWDL zur BW und hatte schon früh einen FW-Antrag gestellt, der sich glücklicherweise sehr in die Länge zog.
Ich bewarb mich auf Ausbildungen im Zivilen die mir sehr gefielen, wurde allerdings nur abgelehnt. (Ich wollte eine Ausbildung machen, etwas Geld sparen und dann mir selbst ein Studium finanzieren)
Und so näherte sich der Zeitpunkt wo es ernst wurde und ich mich entscheiden musste FW oder nicht. Ich bemühte mich wieder für Ausbildungen im nächsten Jahr/Jobs aber kam nichts zurück bzw. wenn dann nur Einladungen für Einstellungstest, welche ich schon zu genüge hatte, wo ich auch hin ging und dennoch immer abgeleht wurde.
Und so bekam ich richtig starke Angst wieder in die Situation nach meinem Studium (keine Ausbildung/keinen Job/keine Perspektive) rein zu geraten. Wollte deshalb lieber SaZ 4 machen, was aber aufgrund des nahen DZE nicht mehr während meiner Dienstzeit geklappt hätte. Und als Wieder-Wiedereinsteller, der einen FW abgelehnt hat, als Mannschafter zurück zu kommen ist es erst einmal fragwürdig ob ich überhaupt auf meine Bewerbung reagiert wird.
Nun gut; aus regelrechter Verzweiflung und obwohl ich selbst auch starke Zweifel hatte, ob dies auch das richtige ist, hatte ich den Wisch unterschrieben. (Wenn es nach mir gegangen wäre ich gerne noch 1 Jahr FWDL geblieben/ bis September diesen Jahres und dann hätte ich das nötige Geld für ein Studium oder auch vielleicht eine Ausbildung gefunden.)
Jetzt habe ich aber das Problem:
Ich bin schon seit ca einem Monat vor der Unterschrift, bis heute (mehrere Monate) depressiv, konsultiere regelmäßig den Militärpfarrer, schlafe schlecht und nehme trotz essens ab, weil ich mich selbst zerfresse mit Zweifeln.
Und wenn ich mir vorhalte, dass ich mit 36/37 erst wieder aus der BW raus gehe, sehe ich da auch nicht mehr viel Spiel wenn es um ein Studium geht, dann wäre ich 40/41 wenn ich fertig bin und als unerfahrener mit diesem Alter auf dem zivilen Arbeitsmarkt,... . Fernstudium habe ich auch schon überlegt, aber ist dann auch die Frage, ob ich das während der Arbeit, ggf. auch Auslandseinsätzen, unterbringen kann und je nach Arbeitsumfeld und Aufgaben kann es eher dazu führen, dass ich psychisch komplett kaputt gehe und mich dann nach Dienst zum lernen zu motivieren geht nicht. Das gleiche Problem habe ich auch schon seit längerem in meiner noch aktuellen Einheit, stupide, niveaulose Tätigkeit oder einfach nur rumsitzen und dazu noch Sportverbot bzw. wenn man gehen will wird man nicht gelassen. Nach Dienst ist mann komplett fertig, ohne (kaum) etwas getan zu haben und will nur noch schlafen.
Bislang war ich noch nicht in meiner neuen Einheit und wenn die sich nicht als richtig gut und total besch*** herausstellt und ich da keine Möglichkeiten für ein Fernstudium sehe, weiß ich nicht wie ich da raus kommen kann.
Was ich mir schon rausgesucht habe:
1. "Ehrenhaft"
1.1. Antrag auf Dienstzeitverkürzung (wird vermutlich nicht klappen, bin auf ner Mangel-ATN eingeplant/ wurde bereits zum Unteroffizier (FA) ernannt)
1.2. Feldwebellehrgänge verhauen (Hier habe ich Zweifel, ob ich das hinbekomme, gibt es bestimmte Sachen, wie ich das Nichtbestehen erreiche, oder ist das bereits nur noch durchwinken ohne richtige Prüfung? Muss ich mich aufspielen/ kenntlich machen, dass der Waffenumgang mir nicht liegt o.ä.?)
2. "Neutral"
2.1. KdV (sollte, solange ich noch nicht die ZAW genossen habe und auch die Feldwebellehrgänge noch nicht begonnen haben/ während der FW-Lehrgänge, möglich sein) <- notfalls dafür den Pfarrer/ den Psychologen hinzuziehen
3. "Unehrenhaft"
3.1. Da ich noch in den ersten 4 Jahren bin; längere Zeit vom Dienstort wegbleiben -> führt allerdings ggf. bis zu 3 Jahren Gefängnis (Fahnenflucht) oder zu einer sofortigen Entlassung ohne große andere Probleme (Zweifel an der chrakterlichen Eignung/ Unerlaubtes Fernbleiben vom Dienst)
3.2. Anfangen eine Drogenkarriere hinzulegen (obwohl ich selber nichts mit dem Zeug zu tun hatte und haben will. Bleibt nur die Frage ob ich dafür nicht "nur" eine Disziplinarstrafe bekomme)
3.3. ...
Gründe für eine unehrenhafte Entlassung gibt es viele, aber die wären nur das äußerste Mittel für mich, da die nicht nur der BW, sondern auch noch mir oder vielleicht auch noch anderen Menschen/Kameraden Schaden zufügen würden.
4. Daher noch ein paar andere Gedanken/Fragen:
4.1. Gibt es eine Möglichkeit die FW-Laufbahn in eine SU-Laufbahn umzuwandeln mit Herabsetzung der Verpflichtungszeit (SaZ 9)?
-> UL1/FW1 Lehrgang bestehen, FW2 Lehrgang nicht bestehen?
(wäre für mich, als auch für die BW wohl die bequemste Lösung, ich diene meine Zeit, hab ne Ausbildung, wenn auch keinen Meister und die BW setzt kein/nicht viel Geld in den Sand.)
4.2. Weiß jemand vielleicht wie hoch die Ausbildungskosten sind, die ich der BW für das absichtliche Nichtbestehen dann ggf. zahlen müsste?
4.3. Wenn man einen Lehrgang verhauen hat, wartet man dann solange, bis man ihn wiederholen kann und besteht oder geht es mit dem nächsten Lehrgang weiter und macht soweit alles fertig u.a. auch die ZAW bevor man dann den verhauenen Lehrgang wiederholt?
4.4. Wenn ich den die Ausbildungskosten zurückzahlen muss, habe ich dann noch immer Anspruch auf BFD?
So und noch ein paar Abschließende Worte:
Ich hoffe ich bekomme hier KEINEN Shitstorm geliefert! Ich stelle diese Fragen ernsthaft, wenn auch manche Konstellationen nur Gedankenspiele sind und das hoffentlich auch bleiben.
Ich will hiermit lediglich meine Möglichkeiten und Chancen abwägen um dann darauf basierend eine Entscheidung treffen zu können.
Wenn jetzt welche mit: "Es gibt keinen Weg raus."kommen:
wenn ich meine Verpflichtungserklärung lese, dann sehe ich "... nach §55 Abs. 4 Satz 2 des Soldatengesetzes entlassen werden sollen, wenn sie sich nicht zum Feldwebel eignen werden. Wurden sie zuvor in einer anderen Laufbahn verwendet UND SIE FÜHREN NOCH EINEN DIESER LAUFBAHN ENTSPRECHENDEN DIENSTGRAD (erfülle ich, da ich den Unteroffizier angenommen habe, meiner Meinung nicht mehr; oder habe ich da etwas falsch verstanden), sollen sie nach § 55 Abs. 4 Satz 3 des Soldatengesetzes nicht entlassen sondern in diese zurückgeführt werden."
Das ist der Teil der auf dem sich zumindest meine Idee/ Hoffnung stützt, dass wenn alles sch** ist und ich, wie auch in meiner jetztigen Einheit, nur mit stupider, monotononer, niveaulosen Arbeit beschäftigt werde, raus zu kommen und gleichzeitig zumindest noch den BFD nutzen kann. Andernfalls bleibt mir nur ein anderer Weg aber da stehe ich wieder da wo ich angefangen habe und bin wieder in der Situation von der ich durch die Verpflichtungserklärung weggelaufen bin.
Ich hoffe hier sind einige Fachkundige, die mir sagen können, ob das so klappen kann, denn ansonsten bleibt mir leider nur noch der KdV oder andere radikalere Wege.
5. Aber lange Rede kurzer Sinn. Hier nochmal die Zusammenfassung:
5.1. Im wesentlichen will ich wie auch oben bereits erwähnt wissen, was ich, sollte ich mich dafür entscheiden, tun muss, um die Lehrgänge nicht zu bestehen?
5.2 Und wie kann ich sonst, wenn es sein muss, früher raus kommen und noch BFD bekommen?
5.3. Wie hoch könnten die Kosten für die Ausbildung sein die ich zurückzahlen muss, vorausgesetzt man kann mir Vorsatz nachweisen?
Und als allerletzte Worte: Es kann ja auch durchaus passieren, dass ich die Lehrgänge ohne Vorsatz nicht bestehe, Krankheit etc.
Und noch einmal weise ich darauf hin, das ist nur - mehr oder weniger- oberflächlich; ich will nicht noch mehr meine Beweggründe und Gefühlswelt, etc. offenlegen.
ES LÄUFT ALLES DARAUF HINAUS, WIE DIE NEUE EINHEIT IST UND OB ICH DA MÖGLICHKEITEN SEHE EIN FERNSTUDIUM ZU MACHEN, DAMIT ICH EIN LICHT AM ENDE DES TUNNELS SEHE!