Danke für die Antwort und deine Meinung Ralf!
Der Erstwunsch bleibt natürlich der fliegerische Dienst und das aus gutem Grund: Technisches Interesse, aber auch selbst praktisch damit aktiv werden und etwas Gutes bewirken können sowie sich dabei ständig mit einem Team weiterzuentwickeln - das ist meine Motivation dahinter. Ich habe das Glück mich bereits im Studium an das Thema IT herantasten und dies z.B. auch jetzt in meiner Bachelorarbeit im Bereich autonomer Robotik schon etwas austesten zu können. Das Schöne bei meinem aktuellen Arbeitsumfeld im Technologiemanagement ist aber gerade auch, dass ich nicht wie andere Manager oder Fachkräfte nur am Schreibtisch sitze, sondern diese Roboter auch aktiv im Testbetrieb mitentwickeln kann. Mit dem Team auch "im Feld" bin, wenn man so möchte. Daher zieht es mich etwas weiter weg vom Schreibtisch und dem Headset - zumindest vorerst.
Mit meinem Karriereberater hatte ich auch den Unterschied zwischen einer Verwendung im CIR und bei der LW diskutiert, insbesondere, dass es sich dabei nicht im Vordergrund um einen reinen Schreibtischjob handelt, sondern man die IT "ins Feld" bringt, hatte mich dazu bewegt, diese Laufbahn als Alternative zum fliegerischen Dienst in Betracht zu ziehen. (Um dabei etwas ins Detail zu gehen: Mein Einplaner meinte, dass ich als IT-Offz mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Manching in die Kooperation mit Airbus Defence & Space für die Weiterentwicklung der TOR und EF komme. Dem Eindruck nach ein interessantes Gebiet, ohne Frage.) Selbstverständlich ist mir auch der Umstand bewusst, dass es ab einer gewissen Laufbahnebene zunehmend schreibtischlastiger wird und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mich bei dieser Verwendung (anders als bei anderen Offz-Laufbahnen) bereits ab Studienabschluss der Schreibtisch (oder z.B. nur noch die Software) erwartet. Und für kein Geld und keine Qualifikation der Welt sollte man sich - meiner Meinung nach - für min. 13 Jahre verpflichten, sich aber gleichzeitig mit seiner Arbeit nicht erfüllen können. So leidet irgendwann auch die Leistung.
Um zu deiner zweiten Rückfrage zu kommen: Ich müsste nicht nochmal studieren, das stimmt. Allerdings ist eine Verwendung als Seiteneinsteiger natürlich an spezifische Eignungen gekoppelt. Als Wirtschaftsingenieur würden insbesondere Verwendungen in der SKB z.B. als Versorgungs- oder Logistik-Offz in Frage kommen. Und ehrlich gesagt, möchte ich aus diesem Fachbereich nach meinen jetzigen Erfahrungen eher etwas weiter raus als noch mehr rein, wenn auch nur etwas. Wäre ich als Offizier ungeeignet gewesen, wäre mein weiterer Plan gewesen, mich im zivilen Bereich in meinem Masterstudium in Richtung Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik oder Robotik weiter zu spezialisieren, um ein paar Lücken in eine praktischere Richtung zu schließen, und so den Dreiklang aus Wirtschaft, Technik und IT zu komplettieren. Das Gedankenspiel war dann: Entweder 2,5-3 Jahre (mit Auflagen als WiIng) unbezahlt und zivil oder lieber gleich 4 Jahre bezahlt und bei der Bundeswehr studieren, mich so weiterbilden, meinen Master und eine fachgerechte Verwendung erhalten. Daher die Entscheidung gleich noch einmal zu studieren und das als Qualifikation mitzunehmen.
Es bleibt nur die Frage, in welche Verwendungsrichtung es eher gehen soll. Um meinen aktuellen Eindruck einmal zusammenzufassen: IT-Offz und dafür Schreibtisch oder eher ab in die Truppe und dafür weniger technischen Bezug. Mir fehlen für so eine wichtige Entscheidung schlichtweg die Einblicke abseits der Broschüren. Ob es - zum aktuellen Zeitpunkt - sinnvoll ist Informatik (oder LRT) zu studieren, dann aber eher in Richtung Luftwaffensicherung, Infanterie oder Panzertruppe zu gehen, sei natürlich erst einmal dahingestellt. (Vermutlich bekommt die IT auch in den nächsten Jahren auch in den anderen TSK und Verwendungen zunehmende Bedeutung.)
Hast du bzw. habt ihr dazu noch Tipps für mich?