In gewissen Bereichen wie IT oder Autoindustrie, usw. da mag das hin kommen aber ich denke das im man größeren Teil der zivilen Wirtschaft NICHT mehr verdient als ein Beamter.
Ich glaube du wolltest auf das Gegenteil hinaus, wenn ich mir anschaue, was du schreibst.
Aber es ist nunmal so: Der öffentliche Dienst zahlt in den drei genannten Laufbahnebenen überdurchschnittlich gut.
Bei Beamten darf sowieso Brutto nicht mit Wirtschafts-Brutto verglichen werden, weiterhin die Beihilfe für die Versicherung nicht vergessen werden. Allen Statusgruppen gemeinsam ist die grundsätzliche unbefristete Anstellung (wenn nicht explizit anders ausgeschrieben) und für die Tarifbeschäftigten kommen noch die arbeitgeberseitigen zusätzlichen rentenversicherungen dazu (Angestellte im öffentlichen Dienst vglb. gehobener/höherer Dienst bekommen regelmäßig mehr Rente als ein vglb. Beamter Pension). Weiterhin gibt es kaum ein wirtschaftliches Risiko für Angehörige des öffentlichen Dienstes ab einem bestimmten Dienstalter zusätzlich eine Unkündbarkeit.
Ich muss allerdings anmerken, dass du mit einer ganz bestimmten Sicht auf die Bezahlung in der Wirtschaft schaust, die seltsamer Weise vielen Soldaten zu eigen ist. Soldaten leben was das angeht gerne in einer absoluten Traumwelt und schätzen die Löhne in der Wirtschaft regelmäßig viel zu hoch ein oder konzentrieren sich auf Spitzenbranchen (oder auf Tätigkeiten wo für viel Geld auch unbegrenzte Arbeitsleistung gefordert wird). Dementsprechend ambivalent sind dann auch die Erfahrungen am Ende der Dienstzeit von Kameraden, die ins zivile gehen.
Aber um mal mit Ungelernten anzufangen: Sie werden im regelmfall mit (branchenspezifischem) Mindestlohn bezahlt. Das bedeutet für einen voll arbeitenden (41- Stundenwoche) ungelernten Arbeiter derzeit 1449,76 € brutto (!) im Monat. Das verdient jemand, der im Öffentlichen Dienst mit A3 einsteigt bereits locker netto ab dem ersten Tag. In der Bundesbeamtenbesoldung arbeitet niemand für unter 2000€ brutto im Monat!
Weiterhin gibt es übrigens auch ganze Branchen in denen auch ausgelernte Gesellen regelmäßig nur mit dem gesetzlichen Mindestlohn nach hause gehen: Frisöre und Sicherheitsdienstleister sind hier das beste Beispiel.
Und auch da wo Tarifverträge bezahlt werden sind die Bezahlungen von Gesellen regelmäßig unterirdisch! Erzieher und medizinische Fachangestellte (bzw. der gesamte medizinische und soziale Sektor).
Als Beispiel: Eine Bekannte von mir wurde als Medizinische Fachangestellte mit 26 (!) bereits übertariflich (!) bezahlt und ist mit 2000€ brutto nach hause gegangen - das sind gerade mal 1500€ netto.
Das lässt sich auch mit der Meister und mittleren Management-Ebene fortführen.
Wo in der Wirtschaft massiv überdurchschnittliche Gehälter gezahlt werden reden wir entweder über absolute Spezialisten oder über Positionen bei denen 70-80 Stundenwochen völlig normal sind. Ist übrigens auch eine Erfahrung vieler ausscheidender Offiziere, die zu Unternehmensberatungen gehen. Das Gehalt ist tatsächlich vergleichbar, dafür wird aber unbegrenzte Arbeitsleistung eingefordert und nach spätestens zwei Jahren sucht man sich freiwillig einen neuen - regelmäßig weit schlechter bezahlten - Job.
Gruß Andi