Ja, lieber KlausP,
diese Unsitte trifft man leider in allen Dienstgradgruppen an. Wodurch sie nicht besser oder akzeptabler wird.
Wobei das "Eierkraulen" - auch in Gegenwart von Frauen(!) ja nur ein Teil dessen ist, was aus meiner Sicht zu verändern ist, auch wenn es nicht in Ausbildungs-/Lehrplänen explizit auftaucht. Da gibt es eine ganze Reihe von weiteren - eigentlichen(!) Selbstverständlichkeiten, die nicht mehr durchgehend selbstverständlich sind - auch wenn es bei allen diesen Dingen keine sVorgaben in Vorschriften und Erlassen gibt, wie zum Beispiel dass
- ein Untergebener aufsteht, wenn ein Vorgesetzter den Raum betritt und mit ihm zu reden beginnt,
- wenn man einen Vorgesetzten oder eine Dame auf ihrem Weg begleitet, diese Personen rechts von einem gehen lässt,
- dass man aufsteht, wenn man von einer Dame angesprochen wird,
- dass man zur Begrüßung Handschuhe auszieht
u.v.m.
Aus meiner Sicht gehören diese ganzen Dinge auf den Truppenschulen/Ausbildungszentren allen Offizier-/Unteroffizieranwärtern vorgelebt, immer wieder erklärt und dann auch durchgesetzt, so dass es sich in den Köpfen der nachfolgenden Generationen als selbstverständlich einprägt. In diesem Zusammenhang gehört natürlich auch die Vermittlung der Haltung, dass nicht alles, was gefordert ist/"sich gehört", irgendwo niedergeschrieben sein muss, es im Übrigen auch nie war. Dies wünsche ich mir auch von den Inspekteuren der TSK/milOrgBer, die ja einmal jährlich in ihren Verantwortungsbereichen Kommandeurtagungen durchführen, hier mal als Vorgesetzte prägend zu wirken.