Guten Tag,
ich hätte eine eigentlich kurze Frage, für die ich aber etwas weiter ausholen muss.
Ich (m, 30) möchte mich in den nächsten Wochen als Seiteneinsteiger in die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes bewerben (habe einen Master in Informatik und bereits mehrere Jahre Berufserfahrung, aktuell noch in einer größeren Beratungsgesellschaft angestellt).
Anfang diesen Jahres wurde bei mir nach verschiedenen Besuchen bei meinem Hausarzt und bei verschiedenen Fachärzten das Raynaud-Syndrom diagnostiziert (
https://de.wikipedia.org/wiki/Raynaud-Syndrom). Die Symptome hatte ich schon seit etwa 5 Jahren bemerkt, dieses Jahr waren die Symptome stärker als in sämtlichen anderen Jahren zuvor, u.a. erstmals eine deutliche Blaufärbung. Das ganze ist bei mir derzeit nur an den Händen deutlich und symmetrisch ausgeprägt, an den Füßen weniger stark. In diesem Winter waren die Schmerzen beim "Auftauen" ungewöhnlich stark, je nach Dauer des Kälteeinflusses draußen konnte ich teilweise meine Arme während des "Auftauens" nicht mehr bewegen. In Innenräumen - z.B. wenn das Fenster offen ist und kalte Luft reinströmt - habe ich keine Probleme.
Der Internist, der einen Großteil der Untersuchungen durchgeführt hatte meint, es wäre kein Problem, solange gute (und vor allem winddichte) Handschuhe getragen werden. Das wird aber bei Geländezeiten wohl nicht immer machbar sein (z.B. feinmotorische Arbeiten). Er führt das Auftreten der Symptome auch nicht auf eine andere Erkrankung zurück, sondern hält eine angeborene Bindegewebsschwäche für die wahrscheinlichste Ursache und vermutet, dass sich die Symptome im Laufe der Jahre auch wieder verbessern werden (damit bin ich wohl auch ein Exot, da das Syndrom in dieser Form wohl hauptsächlich Frauen betrifft und Männer nur im einstelligen Prozentbereich). Es ist also wohl nicht chronisch, wenn ich das richtig verstanden habe. Er rät mir auch von einer möglichen operativen Behandlung ab.
Nun stellt sich für mich die Frage, inwiefern eine Laufbahn als Soldat mit unter Umständen mehr oder weniger langen Zeiten im Gelände bei verschiedenen Temperaturen mit dieser Krankheit überhaupt noch möglich ist.
Mir ist bewusst, dass eine definitive Aussage zur Tauglichkeit letztlich nur der Musterungsarzt treffen kann. Mich würden dennoch Meinungen von aktiven oder ehemaligen Soldaten/medizinischen Offizieren interessieren, wie es mit einem solchen Krankheitsbild und einer Tätigkeit als Soldat aussieht.
Ich bedanke mich schon bei allen im Voraus für ihre Antworten.