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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Autor Thema: Hitzeschäden  (Gelesen 13518 mal)

ulli76

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Hitzeschäden
« am: 15. Mai 2018, 17:35:57 »

Es gibt 3 Arten von Hitzeschäden:
Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag.
Oft liegt eine Mischung vor.
So ziemlich am häufigsten dürfte die Hitzeerschöpfung sein- also körperliche Betätigung und zu wenig getrunken. Das Bild ist meist vergleichsweise harmlos. Nach etwas Ruhe, Abkühlen und FLüssigkeitszufuhr hat sich das meist erledigt.

Der Sonnenstich hat auch in den meisten Fällen einen harmlosen Verlauf. Es kommen aber auch schwere Formen mit Hirnschwellung und Bewusstlosigkeit vor.

Der Hitzschlag ist am gefährlichsten. Hintergrund ist, dass der Körper überhitzt und die Wärme nicht mehr los wird. Das kann z.B. bei sehr schwülem wetter und nicht-adäquater Bekleidung vorkommen. Irgendwann sind die körpereigenen Regulationsmechanismen überlastet und es kommt zur unkontrollierten Temperaturerhöhung und die wiederum irgendwann zur Zerstörung von Proteinen.

Gerade weil man das Vollbild eines Hitzschlags nicht soo oft sieht, kommt es immer wieder vor, dass man das Krankheitsbild übersieht.
Ich war ja lang genug bei dem Verein mit 2 Sommerkontingenten im Einsatz. Ja, die Bundeswehr hat zwar Hitzeschäden bei den Ersthelfern als Thema drin- aber das bringt nicht soo viel, wenn man es nur einmal gehört hat und dann nie wieder was damit zu tun hat.
Ich hab schon rettungsdienstler gesehen, die es nicht auf dem Schirm hatten.

Jetzt kommt noch dazu, dass es sich um ein spezielles Ausbildungsprogramm handelt, bei dem die Teilnehmer ja explizit an ihre Grenzen gebracht werden.
Meiner persönlichen Meinung nach gehören die Ausbilder regelmäßig auch in dem Thema geschult und angehalten, sich die Leute genauer anzuschauen, wenn sie ausfallen. Übrigens sollte auch eine Schulung zum Thema "Elektrolytverschiebungen" dazu gehörten.
Und das für alle Ausbilder, insbesondere wenn sie in Grenzbereichen agieren aber auch vor Auslandseinsätzen etc.

Die Amis sind da deutlich weiter - da hab ich vor mehr als 15 Jahren schon was über Work-Rest-Cycles, Trinkwassermengenberechnungen etc. gelernt.
« Letzte Änderung: 15. Mai 2018, 21:10:22 von ulli76 »
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ulli76

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #1 am: 15. Mai 2018, 17:45:55 »

Achso- der Betroffene merkt es oft nicht, dass er in einen kritischen Bereich kommt. Aber ja, die Sensibilisierung sollte dazu gehören.

Unterscheiden kann man es in eindeutigen Fällen ohne wesentliche Hilfsmittel:

Sonnenstich- Verursacht von direkter Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Oft Kopf- und Nackenschmerzen, schon früh Sehstörungen und Übelkeit. Hochroter Kopf, aber auch kalter Schweiss und Kreislaufprobleme. Ist eher das Thema bei Sportveranstaltungen. Das Tragen von Kopfbedeckungen verhindert oft Sonnenstiche bei Soldaten.

Hitzeerschöpfung- das ist der typische kollaptische Patient. Üblich bei Wärme und längerer körperlicher Belastung, starkes Schwitzen, was dann irgendwann aufhört. Der Patient ist eher bleich, schwindlig, schwitzig. Man kann z.B. nach Trinkmengen und Urinmenge fragen. Oft schnelle Erholung nach Pause und Kühlen. Grundlage ist ein Missverhältnis von Flüssigkeitsverlust und Flüssigkeitszufuhr. Aber auch Erschöpfung.

Hitzschlag- schwüles oder auch sehr heisses Wetter. Ineffektives Schwiten (z.B. aufgrund von Einsatzbekleidung). Die Haut fühlt sich trocken, warm, fiebrig an. Oft sehr schnelle bzw. plötzliche Verschlechterung. Typisch ist die Bewusstseinsstörung. Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Der Patient gehört sofort mit allen Mitteln runtergekühlt (Mitführen von Coolpacks bringt zumindest ein bisschen was) und ein Notruf mit dem Stichwort "Hitzschlag" abgesetzt.

Ausgeruhter Zustand, körperliche Belastbarkeit, gesunde Ernährung, Verzicht auf Koffein, Nikotin und Energy-Zeugs, frühzeitige Maßnahmen zum Kühlen, Pausen helfen gegen Hitzschäden. Ein Teil hat der Soldat selber in der Hand, einen anderne der Vorgesetzte.

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F_K

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #2 am: 15. Mai 2018, 17:49:14 »

.. und das "Schlimme" bei diesem Szenario ist ja, der Teilnehmer "will ja weitermachen" und erkennt seine Grenze nicht - wie soll der Ausbilder das merken (müssen!)?

Ist mir auch schon passiert, das mir sehr warm war - aber es ging noch - mein "Buddy" hat es "zerlegt", irgendeine Mischform von Sonnenstich, Hitze Erschöpfung  / Schlag - da lag er dann "danieder ..."

Aufgrund seiner sehr guten Kondition war er nach 30 Minuten Pause wieder eingeschränkt "kampffähig".

Also kurz: Grenze oft schwer erkennbar - Folgen oft nicht abschätzbar.

(Die Amis hier setzen "black flag" und machen nichts mehr draussen - schränkt gewisse Operationen / Ausbildungen natürlich massiv ein.)
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MMG-2.0

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #3 am: 15. Mai 2018, 18:04:42 »

@F_K:

"Aufgrund seiner sehr guten Kondition war er nach 30 Minuten Pause wieder eingeschränkt "kampffähig"."

In den 30 Minuten war er für den Gegner "kampfunfähig". ;)

Soweit muss es ja nicht kommen. Auch ich bin bei 30 Grad schon Marathon gelaufen, zwar nicht in "Eins",
musste einige Pausen einlegen, war aber immer "kampffähig" - das Reserven vorhanden waren.

Trennung

Es scheint mir als ob die Flüssigkeitszufuhr im Gruppenrahmen wieder kontrolliert werden muss.

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F_K

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #4 am: 15. Mai 2018, 18:09:48 »

@ MMG:

Es war eine Art Wettkampf - die Reserve hatten wir in Form von Zeit, die halbe Stunde Pause war "drin".

Mein Punkt: Die Grenzen sind schwer einzuschätzen, die Folgen oft überraschend ...
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MMG-2.0

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #5 am: 15. Mai 2018, 18:27:40 »

@Ulli76:

Gibt es eigentlich einen schleichenden Übergang von Hitzeerschöpfung zu Hitzschlag?

@F_K:
"Mein Punkt: Die Grenzen sind schwer einzuschätzen, die Folgen oft überraschend ..."
Deshalb, Grenzen kontrolliert angehen. Als Leistungssportler weiß man das.
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HubschrauBär

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #6 am: 15. Mai 2018, 19:36:12 »

@Ulli76:

Gibt es eigentlich einen schleichenden Übergang von Hitzeerschöpfung zu Hitzschlag?

@F_K:
"Mein Punkt: Die Grenzen sind schwer einzuschätzen, die Folgen oft überraschend ..."
Deshalb, Grenzen kontrolliert angehen. Als Leistungssportler weiß man das.
Neben mir ist mal bei einem Halbmarathon im Hochsommer ein Läufer 200 Meter vor dem Ziel zusammengebrochen. Falscher Ehrgeiz gepaart mit wenig Gefühl für den eigenen Körper.

Diese Erfahrungen mit den eigenen körperlichen Grenzen wären für jeden Soldaten so wichtig.
Aber in Zeiten der SAZV in denen alle Ausbildungs-/Dienstinhalte wichtiger sind als die körperliche Leistung der Soldaten wird am Ende halt meisst der Sport o.Ä. hinten runter fallen.

Allerdings sollte man bei Lehrgangsteilnehmern auf dem EKL davon ausgehen können, dass sie ihre Grenzen halbwegs einschätzen können.
Natürlich entbindet das den Vorgesetzten letztendlich nicht von seiner Fürsorgepflicht.
Hier ist viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt.

Zum eigentlichen Thema:
Wenn Menschen zu Schaden kommen (sei es "zivil", beim Militär oder der Polizei, in der Ausbildung oder auch im Einsatz) müssen die Vorfälle natürlich rechtlich aufgearbeitet werden. Das sollte in einem Rechtsstaat selbstverständlich sein.
Die teilweise sehr einseitige Presseberichterstattung steht natürlich auf einem anderen Blatt

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F_K

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #7 am: 15. Mai 2018, 19:47:27 »

@ MMG:

Bitte keine Binsen.

Auf einem Wettkampf, der GEWOLLT (vom Veranstalter) von 25 % der Teilnehmer nicht bestanden werden soll, gehen die meisten Teilnehmer an ihre Grenzen.

Es gab auch Jahre, da haben es 50 % nicht geschafft. Da auch Sportler eher selten Hitzschläge haben (man versucht das ja zu vermeiden), sind da keinem die Grenzen selber so genau klar.

Vor knapp zwei Wochen hatte ich Kreislaufprobleme, nur von 3 Stunden rumstehen in der Sonne - trotz genug Wasser. Im Schatten war der Spuk dann schnell vorbei.
(Organisator / Prüfer DSA Abnahme - Sonne und Temperatur halt reichlich ...)
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ulli76

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Hitzeschäden
« Antwort #8 am: 15. Mai 2018, 21:08:04 »

Hitzeerschöpfung und Hitzschlag sind zwei unterschiedliche Schäden mit unterschiedlichen Pathomechanismen.

Achso- dass Hitzschäden durchaus ein Problem für die Kampfkraft darstellen, ist auch eine Erkenntnis aus den Einsätzen.

Ich glaub, wir sollten den Fall des Ausbilder und die Fachdiskussion um Hitzschäden mal trennen.

Ich trenn das Thema mal ab meinem längeren Beitrag
« Letzte Änderung: 15. Mai 2018, 21:10:37 von ulli76 »
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ulli76

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #9 am: 15. Mai 2018, 21:20:33 »

Noch ein paar fachliche Inhalte: Man kann sich natürlich auch bei Hitze belasten, Sport treiben, Wettkämpfe bestreiten, Kämpfen etc.
Aber man sollte halt wissen, was die Gefahren sind, nach Möglichkeit sich langsam dran gewöhnen, seine Grenzen kennen, Sicherheitsmechanismen nutzen usw.

Sportler haben eher keine Hitzschläge- schlichtweg weil sie oft luftig bekleidet sind und sie bei entsprechender Witterung eher abbrechen. Da sind eher Hitzeerschöpfungen und als Sonderform Elektrolytverschiebungen typisch.

Bei längeren Veranstaltungen (Sportfest, Sportabzeichentag) kommen immer mal wieder Sonnenstiche vor. Aber da sind die meisten auch so schlau, aus der sonne zu gehen, wenn es ihnen nicht gut geht.

So- und jetzt kann sich selber- als Vorgesetzter oder "normaler" Soldat- an die eigene Nase fassen, was die Prävention von Hitzeschäden angeht.
Wie siehts denn beim Sportfest mit Sonnenschutz und Getränken aus? schaut ihr euch eure Schäflein genauer an, wenn sie nicht mehr können (einfach mal nach den Hauptsymptomen der drei genannten Schäden abklopfen)? Wie sieht es mit "stell dich nicht so an" aus- wo ist die Grenze zwischen fordern und gefährden? Schaut ihr euch den Rest an, wenn einer ausgefallen ist?

Wie sieht es im Sommer mit diversen Arbeiten aus? Mal dran gedacht Pausen zu befehlen? Oder sogar jemanden für Pausen- und Getränkeüberwachung einzuteilen?
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BSG1966

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #10 am: 16. Mai 2018, 08:28:43 »

Da trifft sich das grad doch ganz gut dass Hitze-/Kälteschäden im aktuellen EEH-A-Modul behandelt werden.
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MMG-2.0

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #11 am: 16. Mai 2018, 15:05:33 »

Hitzeerschöpfung und Hitzschlag sind zwei unterschiedliche Schäden mit unterschiedlichen Pathomechanismen.
Das ist mir klar. Ich wollte nur wissen, ob eine Hitzeerschöpfung sich in einen Hitzschlag umwandeln kann.
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MMG-2.0

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Antw:Antw:Bundeswehrausbilder wegen Körperverletzung angeklagt
« Antwort #12 am: 16. Mai 2018, 15:13:03 »

@ MMG:

Bitte keine Binsen.

Auf einem Wettkampf, der GEWOLLT (vom Veranstalter) von 25 % der Teilnehmer nicht bestanden werden soll, gehen die meisten Teilnehmer an ihre Grenzen.

Es gab auch Jahre, da haben es 50 % nicht geschafft. Da auch Sportler eher selten Hitzschläge haben (man versucht das ja zu vermeiden), sind da keinem die Grenzen selber so genau klar.

Vor knapp zwei Wochen hatte ich Kreislaufprobleme, nur von 3 Stunden rumstehen in der Sonne - trotz genug Wasser. Im Schatten war der Spuk dann schnell vorbei.
(Organisator / Prüfer DSA Abnahme - Sonne und Temperatur halt reichlich ...)
@F_K:
Ich bin ja bei Dir. Wenn jemand jedoch einen Hitzeschlag erleidet, dann hat er schlicht weg etwas vorher schon falsch gemacht.
Der Hitzeschlag ist keine Grenzerfahrung im eigentlichen Sinne, die man mal gemacht haben muss.
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F_K

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #13 am: 16. Mai 2018, 18:59:41 »

@ MMG:

Insbesondere, wenn die Grenzerfahrung fehlt, kann man die Grenze ungewollt überschreiten - passiert halt manchmal.
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LwPersFw

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #14 am: 17. Mai 2018, 11:11:43 »

Und siehe da ... es gibt dafür ... mit deutscher Gründlichkeit ... sogar ein Merkblatt ...

"Merkblatt Verhütung von Hitzeschäden"

Teile daraus...


A. Was jeder Soldat bzw. jede Soldatin wissen muss:

2.   
Alkohol und Nikotin sollen vor körperlichen Anstrengungen unbedingt gemieden werden, insbesondere bei sehr warmem Wetter.   
Alkohol- und Nikotinmissbrauch können frühzeitiges „Schlappmachen“ verursachen.

3.
Frühzeitig vor einem Marsch oder ähnlichen Anstrengungen sollte eine kohlenhydratreiche, gut gesalzene Mahlzeit eingenommen werden;   während des Marsches dagegen nur leicht verdauliche Kost.

4.
Bei starkem Schwitzen muss zum Ausgleich viel getrunken werden, aber nicht zu große Mengen auf einmal,
sondern öfter kleinere Portionen (ca. ¼ Liter).

Am besten geeignet ist schwach gesüßter Tee mit Zitrone oder Kaffee, handwarm, ggf. leicht gesalzen.

6.
Auf  den  Kopf  gehört  bei  starker  Sonneneinstrahlung  eine  Kopfbedeckung! 
Nie  den  unbedeckten Kopf über längere Zeit direkt der Sonne aussetzen.

7.
Zur guten Marschvorbereitung gehört die vorherige Überprüfung der Bekleidung.
Frische Leibwäsche und ein gesäuberter, luftdurchlässiger Anzug sind bessere     
Voraussetzungen für größere körperliche Leistungen unter extremen Klimabedingungen.

Bei Hitze während des Marsches des Öfteren die durchgeschwitzte Kleidung am Körper von der Haut abheben und „durchlüften“.

8.   
Zur    Kameradenpflicht    gehört    es,    auch    auf    die    Nebenperson    zu    achten!

Teilnahmslosigkeit und unsicherer Gang bei hochrotem Kopf oder fahler Blässe mit klebrig kaltem Schweiß sind Zeichen
des beginnenden Hitzeschadens: Sofort Meldung an den nächsten Vorgesetzten.



B. Was der bzw. die Vorgesetzte zu veranlassen hat:


1.   
Regelmäßig Belehrungen der Truppe zu Beginn der warmen Jahreszeit und besonders vor Märschen und Übungen.

2.
Anpassung der geforderten Leistungen im Dienst an die Witterungsbedingungen.

Bei heißer Witterung Dienst unter ABC-Schutz- bzw. ABC-Verschluss-Bedingungen möglichst vermeiden.

3.
Vor Märschen für ausreichende Nachtruhe sorgen und rechtzeitig Alkoholverbot erlassen.

4.
Die angetretene Truppe nicht unnötig lange und ohne Kopfbedeckung in der Sonne stehen lassen.

5.
Während des Marsches: Aufgelockerte Marschordnung, rechtzeitig Marscherleichterung anordnen.

Regelmäßig kurze Pausen im Schatten einlegen.

6.
Als Essenspause unbedingt eine etwas längere Rast einhalten.

Bereitstellung ausreichender Getränkemengen. Möglichst keine Rationierung.

Als Getränk wird empfohlen:

Mischtee  aus: 
1  Gramm  schwarzem  Tee  und  2  Gramm  Pfefferminztee  auf  1  Liter Wasser, schwach gesüßt, handwarm, ggf. leicht gesalzen
oder
dünner, schwarzer Tee mit Zitrone, schwach gesüßt, handwarm, ggf. leicht gesalzen.

7.
Besondere Beobachtung von

+ konstitutionell und/oder körperlich wenig trainierten,
+ übergewichtigen,
+ kürzlich von Erkrankung genesenen
+ sowie an Hauterkrankung (z. B. Schuppenflechte) leidenden

Soldaten bzw. Soldatinnen während der körperlichen Belastung (z.  B.  Marsch) ist unbedingt erforderlich.

8.
Wenn Anzeichen eines Hitzeschadens auftreten  – auch   im   Verdachtsfall  –  den betreffenden Soldaten bzw. die betreffende Soldatin aus der Marschkolonne nehmen.

Kommt es dennoch zum ersten Marschausfall, ist höchste Vorsicht geboten!

Ggf. nochmals Leistungsfähigkeit der Soldaten bzw. der Soldatinnen und Leistungsforderung unter Berücksichtigung der äußeren Bedingungen überprüfen.

9.
Ein Soldat bzw. eine Soldatin mit Zeichen eines beginnenden Hitzeschadens soll keinen Schritt mehr gehen, auch nicht mit Unterstützung von Kameraden.   

Es kommt ausschließlich liegender Transport im geschlossenen, gut belüfteten Fahrzeug infrage.

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