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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Hitzeschäden  (Gelesen 13522 mal)

Rainer

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #15 am: 26. Mai 2018, 23:22:06 »

Bei heißer Witterung Dienst unter ABC-Schutz- bzw. ABC-Verschluss-Bedingungen möglichst vermeiden.
Oha, das mag heute vielleicht üblich sein, ob in einem Konflikt der Gegner das auch so sieht? Aber es gab auch andere Zeiten, so wie vor 50 Jahren. Unter ABC-Schutzmaske im August mit Stahlhelm und Parka mit Futter und einer PzM(Üb) in der Hand vom Kompanieblock zum Munlager und zurück bei schwülem Wetter. Ein paar Mann fielen um, GrpFhr hatten vorher empfohlen, wenn es kritisch wird, im Strassengraben umfallen.Ein paar haben das gemacht. Stabsarzt hat sich darum gekümmert. Beim nächsten Dienst waren sie wieder dabei.
Für mich war es die schlimmste körperliche Anforderung bei der BW. ( Jahre spater traf ich meinen ehemaligen KpChef und meinen ehemaligen Zg Fhr im Sauwald, als ich einen Wiederholerlehrgang in SOG machte. Ich fragte den KpChef, warum so etwas? Antwort: Spreu vom Weizen trennen. Heute muss ich sagen, er hat Recht.
Ich habe 25 Jahre Wettkämpfe als Reservist mitgemacht, eine körperlich schwache Mannschaft bringt nichts.
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KlausP

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #16 am: 27. Mai 2018, 07:35:05 »

Genau. Früher war alles besser. Früher gingen noch "richtige" Männer zur Bw. Früher waren wir wir noch die Härtesten der Welt.

Opa erzählt vom Krieg ...  ::)
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StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

OSB

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #17 am: 27. Mai 2018, 10:49:41 »

Um mal einen in Vergessenheit geratenen Werbetext zu zitieren :

"Und heute bin ich der Großvater"

[emoji3]
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ulli76

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #18 am: 27. Mai 2018, 11:14:36 »

Früher sind auch immer wieder Soldaten bei sowas gestorben. Aber das waren sicher alles nur Weicheier, die man aussortieren musste.
Was auch immer das gebracht haben soll, dass man noch das Innenfutter vom Parka dafür nutzt.

ABC-Ausbildung mit Vollschutz kann man natürlich auch bei Hitze durchführen. Ist z.B. aufgrund der Bedrohungslage im Irak für die Mitglieder der Ausbildungsmission dort aber auch notwendig.
Dafür sieht man aber auch zu, dass man auf die Sicherheit der Teilnehmer achtet. Bei einem Hitzschlag kann bisweilen der Stabsarzt nämlich auch nichts mehr machen. 

Eine Kamerad, der in der Ausbildung an einem Hitzschlag gestorben ist, bringt mir im Einsatz rein gar nichts.
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IcemanLw

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #19 am: 27. Mai 2018, 22:55:04 »

Was soll es bringen bei so einer Übung noch ein Futter anzuziehen?
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Kronen erbt man, Königreiche muss man sich verdienen

Rainer

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #20 am: 27. Mai 2018, 23:13:44 »

Früher sind auch immer wieder Soldaten bei sowas gestorben.

Sehr selten, Nagold war einer der wenigen Fälle.
Was die jüngeren vergessen, die Bundeswehr war anders und Rekruten/Soldaten wurden auch anders gefordert.
Mein Bruder machte seine AGA 1959 und da gingen die Märsche mit Gepäck und Waffe nach ein paar Wochen bis auf 40 Km. Ich habe meine AGA 1967 gemacht, da ging es mit 5 Km los(nach  Wochen waren wir bei 20 Km. Bei der Abschlussübung waren es so um die 40 Km.
Die körperlichen Anforderungen waren anders, da man ganz einfach mehr fordern konnte. Ich habe den Tundrahirsch, der war mal U und hat mir nach zwei Stunden Soldatsein am 3.7.1967 meinen ersten Anschiss erteilt, beim Sprungbiwak 04.1974 als OF wieder gesehen. Er sagte sinngemäss; Ihr wart die letzten, die noch richtig belastet werden konnten.
Und es hat ein Absinken der körperlichen Anforderungen gegeben, habe selbst als ZgFhr in einer AusBKp erlebt und die AGA meines Sohnes bei der Luftwaffe war ein Witz.
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InstUffzSEAKlima

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #21 am: 28. Mai 2018, 00:06:31 »

Die Zeiten des Kalten Krieges mit den heutigen Gegebenheiten zu vergleichen ist müßig wie ein Kropf. "Früher" wurden solche Dinge, wo Personen zu Schaden kamen auch nicht direkt in die Öffentlichkeit getragen. Heute, wo jeder immer und überall online ist, sind Ereignisse schneller im Netz als sie geschehen sind.

Auch sind es nicht immer die "unmenschlichen" Ausbilder bzw. Vorgesetzten, die die Soldaten schinden, bis sie kollabieren und zum Teil daran verenden. Es gibt auch Soldaten, die sich zuviel zumuten und aus falschen Ehrgeiz die Warnungen des Körpers ignorieren und sich und anderen was beweisen wollen. Hier sind ebenso die Kameraden und Ausbilder/Vorgesetzten gefordert, das rechtzeitig zu erkennen und abzuwenden. Die allgegenwärtigen Belehrungen vor Ausbildungen und Übungsvorhaben kennt zwar jeder, aber die Praxis spricht eben eine andere Sprache.
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LwPersFw

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #22 am: 28. Mai 2018, 08:47:53 »

So ist es ... es ist vollkommen irrelevant was, wer, irgendwann in der Vergangenheit erlebt, bzw. selbst angewendet hat.

Es zählt ausschließlich das Heute.

Und hier gibt es nur 2 Ansätze:

1.
Die Ausbildung wurde nach den bestehenden Vorschriften gestaltet und von den verantwortlichen Vorgesetzten/Ausbildern
so durchgeführt, dass nach menschlichem Ermessen keine Schädigung, oder gar der Tod von Personen eintreten kann.

Wenn es dann bedauerlicher Weise doch dazu kommt ... ist dies schicksalhaft ... denn eine 100%tige Sicherheit wird es nie geben.

Auch in anderen Berufen gab und gibt es, z.B. während der Ausbildung, schwere Unglücke...bis hin zu Todesfällen.


2.
Wenn sich Vorgesetzte/Ausbilder aber nicht an die Vorschriften und Vorgaben zur Durchführung einer Ausbildung halten
und es dann zu Personenschäden kommt, müssen sie damit leben, dass gegen sie ermittelt wird und es bei Nachweis von
dienstrechtlichen/strafrechtlichen Verhalten auch zu Strafen kommt.

Denn in den Vorschriften ist u.a. klar festgelegt:

"Zu den Grundregeln der Ausbildung gehört, dass das Leben, die Gesundheit und die Unversehrtheit
 der Unterstellten in besonderer Weise durch die Achtsamkeit der Vorgesetzten zu wahren ist."


Und diese Grundregel, die für die gesamte Bw gilt, hat seinen Ursprung nicht iregendwo, sondern hier:

"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

 Art 2

 (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
 Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden."




Und nein, dies ist kein Widerspruch zum Grundsatz "Train as you fight" !

Und kein Übungsvorhaben ist es wehrt, dass ein Kamerad dabei schwere gesundheitliche Schäden erleidet, oder sogar ums Leben kommt !
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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

schlammtreiber

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #23 am: 28. Mai 2018, 10:43:08 »

Ich habe den Tundrahirsch, der war mal U und hat mir nach zwei Stunden Soldatsein am 3.7.1967 meinen ersten Anschiss erteilt, beim Sprungbiwak 04.1974 als OF wieder gesehen. Er sagte sinngemäss; Ihr wart die letzten, die noch richtig belastet werden konnten.

In den 60ern und 70ern? Gelächter, schallend!
Das war doch schon Langhaar-, Hippie- und Kifferzeit. Luschen, allesamt damals.

Selbst in den 1950er Jahren gab es keine fordernde Ausbildung, die damaligen Ausbilder erklärten ihren Rekruten schließlich, dass das alles nicht mehr so schön und gut und hart sei wie damals bei der Wehrmacht anno 43/44 usw usw... wobei sich die damaligen Ausbilder beschwerten, dass diese elendige kastrierte Kurzausbildung in Kriegszeiten die Rekruten nicht mehr richtig auf die Front vorbereite und zu hastig sei, alles nix gscheites und so...

Ach ja, und als ab 1935 die Wehrmacht aufgebaut wurde beschwerten sich die altgedienten Ausbilder aus der Reichswehr dass jetzt nur noch Masse vor Klasse gehe, dass alles furchtbar unprofessionell und verwässert sei, und prophezeiten dass diese Luschen in Feldgrau keine drei Monate im Grabenkrieg gegen die Franzacken durchhalten würden. (waren ja dann auch nur sechs Wochen, ohne Graben, alles Luschen, nix mehr wie früher)

Und die Rekruten der Reichswehr mussten sich anhören, dass diese verweichlichte republikanische Suppe ja nichts mehr sei im Vergleich zur guten alten harten Kaiserzeit, DAMALS!!!!!!!

Und die Rekruten, die für den Kaiser 1914 ins Feld zogen, hatten noch die Sprüche der dickbäuchigen Stammtischbesatzung in den Ohren, dass das heutzutage ja alles irgendwie nix richtiges mehr sei, und im Gegensatz zu DAMALS 70/71, da waren Männer noch Männer und blabla

Erkennen wir ein Muster? Offenbar verweichlicht seit der Erfindung der ersten Keule jede Kriegergeneration mehr und mehr.  ;)
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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #24 am: 28. Mai 2018, 11:02:55 »

Seh ich genauso. Und überhaupt. Wer erst nach zwei Stunden den ersten Anschiss kassiert ist entweder ein Streber oder zwei Stunden zu spät gekommen. Bei uns gabs den Anschiss als Begrüßung.
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wolverine

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #25 am: 28. Mai 2018, 12:26:49 »

Wobei die vor Sedan recht hatten!
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Rainer

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #26 am: 28. Mai 2018, 23:34:15 »

einige Antworten auf meinen Beitrag haben mich leicht amüsiert., aber nur leicht. Es scheinen keine Kenntnisse zu den Anfangsjahren der BW vorhanden zu sein. In den ersten Jahren waren die Ausbilder noch kriegsgedient; von einigen BGSlern abgesehen. Und da wurde so ausgebildet, wie sie es im Krieg erlebt hatten. So nach dem Motto; Wo gehobelt wird, fallen Späne.  Das war aber spätestens nach Nagold 1964 Geschichte.
1994 habe ich im Januar einen Wettkampf geleitet. Marschstrecke 20 Km mit Gepäck. Nach zehn Km fiel einer aus einer Mannschaft um. Grosses Geschrei; Wettkampf viel zu hart etc. durch den Vater. Mich ein bisschen erkundigt. Sohn war bis drei Uhr in der Disco, hat nicht gefrühstückt. Vater wusste das nicht und wurde sehr leise.
Bestehende Vorschriften? Bei uns wurde nach diesen damals ausgebildet.
Dass heute in der BW es anders läuft, ist mir bekannt. Und ich wünsche niemandem eine AGA,wie ich sie hatte.
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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #27 am: 29. Mai 2018, 10:18:56 »

einige Antworten auf meinen Beitrag haben mich leicht amüsiert., aber nur leicht. Es scheinen keine Kenntnisse zu den Anfangsjahren der BW vorhanden zu sein. In den ersten Jahren waren die Ausbilder noch kriegsgedient; von einigen BGSlern abgesehen. Und da wurde so ausgebildet, wie sie es im Krieg erlebt hatten. So nach dem Motto; Wo gehobelt wird, fallen Späne.  Das war aber spätestens nach Nagold 1964 Geschichte.
1994 habe ich im Januar einen Wettkampf geleitet. Marschstrecke 20 Km mit Gepäck. Nach zehn Km fiel einer aus einer Mannschaft um. Grosses Geschrei; Wettkampf viel zu hart etc. durch den Vater. Mich ein bisschen erkundigt. Sohn war bis drei Uhr in der Disco, hat nicht gefrühstückt. Vater wusste das nicht und wurde sehr leise.
Bestehende Vorschriften? Bei uns wurde nach diesen damals ausgebildet.
Dass heute in der BW es anders läuft, ist mir bekannt. Und ich wünsche niemandem eine AGA,wie ich sie hatte.

Ich habe sie soeben bei der Ministerin für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. ---> Begründung : "Unglaublich harter Hund"
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schlammtreiber

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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #28 am: 29. Mai 2018, 12:01:53 »

In den ersten Jahren waren die Ausbilder noch kriegsgedient; von einigen BGSlern abgesehen. Und da wurde so ausgebildet, wie sie es im Krieg erlebt hatten.

Eben darum ja dieses:

Selbst in den 1950er Jahren gab es keine fordernde Ausbildung, die damaligen Ausbilder erklärten ihren Rekruten schließlich, dass das alles nicht mehr so schön und gut und hart sei wie damals bei der Wehrmacht anno 43/44 usw usw...

Und hierzu:

Zitat
1994 habe ich im Januar einen Wettkampf geleitet. Marschstrecke 20 Km mit Gepäck.

Der Aufstand muss wohl ein merkwürdiger Einzelfall gewesen sein, denn 1994 (und auch noch Jahre später)  war der Leistungsmarsch 30 km noch Standard.
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Antw:Hitzeschäden
« Antwort #29 am: 29. Mai 2018, 12:14:30 »

Früher waren Soldaten auch MVG; heutzutage bei der Personaldecke sind sie eher als NVG zu betrachten.  ;

@Schlammi:
Der Leistungsmarsch war nie ein Wettkampf.
Wettkämpfe mit 20km Marsch und abschließenden Schießen gab es damals schon.
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