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Autor Thema: Einstellungstest Bundeswehr - Erfahrung (Feldjäger - Feldwebel)  (Gelesen 8139 mal)

TexFJ

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Hallo,

ich (w20) habe meinen Einstellungstest bei der Bundeswehr erfolgreich bestanden. Beworben habe ich mich für die Feldjäger und zwar für die Feldwebellaufbahn. Da ich selbst stundenlang nach Erfahrungsberichten und Tipps gesucht habe, dachte ich mir, ich mache dazu einen Beitrag.

Grundsätzlich: Egal wie warm es ist - Du brauchst nicht in Shorts und T-Shirt zu erscheinen! Es ist ein Bewerbungsverfahren und es geht um Deine Zukunft. Wenn Du also den Leuten zeigen willst, dass Du das Zeug dazu hast, dann beginn damit, Dich dementsprechend zu kleiden. Ich persönlich hatte eine normale helle Jeans sowie eine Bluse mit Blazer an. Teilweise liefen dort Mitbewerberinnen in Leggins und Schlabberpullover rum. (Die Übrigens das Verfahren nicht bestanden haben).

Bereite Dich vor! Wenn Du Defizite in Mathe hast (so wie ich ;) ), dann kannst Du das durchaus in anderen Themenbereichen ausgleichen. Wenn Du aber zu den Feldjägern möchtest, und Deine sportliche Leistung ist nur durchschnittlich, brauchst Du es erst gar nicht versuchen. Fang also rechtzeitig an! Ich persönlich habe mir online Bücher zu den Einstellungstests gekauft, die mir gut geholfen haben.

Was kam beim schriftlichen Test dran:

- Wortanalogien
- Mathe
- Reaktionsfähigkeitstest (der war schon sehr fordernd; unter anderem stand ich unter Zeitdruck und musste innerhalb 2 Sekunden reagieren und ein entsprechendes Feld anklicken)
- räumliches Vorstellungsvermögen
- persönliche Fragebogen (für die Du nicht lernen musst; es kamen Fragen dran wie z. B. "Glauben Sie, der Holocaust ist gelogen?" oder "Würden Sie Gewalt gegen andere Glaubensgemeinschaften anwenden?")

Beim Einstellungsverfahren waren wir eine gemischte Gruppe, für die Feldjäger haben sich nur 2 Leute beworben. Mein Mitbewerber und ich saßen am längsten beim CAT-Test. Andere, die nur FDWL machen wollten, waren bereits nach 10 Minuten mit dem CAT-Test fertigt. Also kann ich festhalten: je Anspruchsvoller der Job, desto intensiver der CAT-Test. Verständlicherweise!

Nach der Mittagspause ging es zum Sporttest. Auch hier bitte ich Dich, auf Dein Outfit zu achten. Es müssen keine teuren Markenklamotten sein, aber bitte auch nicht das Nachthemd von der Großmutter.
Denk daran, nicht zu viel zu essen. (Einige haben sich während des Tests übergeben müssen).

Wenn Du sportlich bist und Dich auf den Test vorbereitet hast und Dir nicht zu sehr den Bauch vollgeschlagen hast, wirst Du diesen Test mit Leichtigkeit bestehen! Wirklich, die Anforderungen sind aktuell so gering. Weiteres gibt es hierzu nicht zu sagen.

Ich als Heimschläfer bin im Anschluss nach Hause gefahren und war pünktlich um 7 Uhr wieder in der Kaserne. Pünktlichkeit ist sehr wichtig!
Beim Arzt wurde ich komplett durchgecheckt. Sei einfach ehrlich und verschweige keine Krankheiten. Du willst ja nicht, dass es im Nachhinein rauskommt und Du dann gehen darfst.

Viele haben Angst vor dem Gespräch. Für mich war das nicht das Problem.

Wichtig ist, dass Du immer selbstbewusst bist und Dich nicht in die Ecke drängen lässt. Sei höflich und lass die Leute aussprechen.
Sei darauf gefasst, dass Dir fragen gestellt werden, die unangenehm werden können. Das machen die Leute aber nicht, um Dich bloßzustellen, sondern um zu sehen wie du in solchen Situation reagierst. Bleibst Du höflich und souverän, ist alles in Ordnung. Ärger Dich nicht, wenn Du mal keine Antwort hast.

Mich haben Sie gefragt, wie viele Einwohner Deutschland hat. Jeder weiß, dass es über 80 Millionen sind... Und was sag ich? 1,8 Millionen. Nachdem ich gefragt wurde, ob ich mir sicher sei, habe ich mich noch korrigiert. Keiner hat gelacht. Da bin ich dann ins Schwitzen gekommen. Daraufhin fragte mich die Psychologin: "Aber wo die Sonne aufgeht, wissen Sie schon oder?". Da hatte ich plötzlich ein Brett vor Kopf. Ich war etwas erschrocken vom Ton und dass ich die einzige war, die gelacht hat. In diesem Moment war ich mir überhaupt nicht mehr sicher ob die Sonne im Osten aufgeht. Ich habe dann gesagt, dass ich gerade ein Blackout habe und mir nicht sicher bin und lieber nichts Falsches sagen möchte. Das war anscheinend kein Problem, wir sind dann direkt aufs nächste Thema übergestiegen und sie haben auch nicht mehr nachgefragt.

Thematisch lief es wie folgt ab:

- Begrüßung
- allgemeine Fragen zur Person
- persönliche Motivation zur Berufswahl
- Allgemeinwissen

Dann wirst du rausgebeten, damit sich die Leute besprechen können.

Pro Tipp: Mach den Psychologen klar, dass Du das wirklich willst. Du darfst ruhig ein wenig hartnäckig sein - darauf wirst Du getestet (mehr verrate ich dazu nicht  :P )

Ich bin der Meinung, wenn man sich ausreichend vorbereitet, ist das Verfahren easy zu bewältigen.

Wenn Du Fragen hast, dann melde Dich gern.

Liebe Grüße  :D


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Ralf

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Ich würde das ja gerne mit den anderen vielen Erfahrungsberichten verlinken, wenn ich das KarrC Bw und den Monat der Testung wüsste  ;)
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Graham

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Ich verstehe nicht so ganz, was die für eine Antwort bei der Frage
Zitat
Würden Sie Gewalt gegen andere Glaubensgemeinschaften anwenden?
hören wollen.
Ich meine, wollen die hören "Ja, würde ich, wenn ein triftiger Grund bzw Befehl besteht" oder was ist damit gemeint?

Obwohl, es war ja auch die Rede von "Gemeinschaften" und nicht Individuen.
Dann wäre die "richtige" Antwort wohl nein, oder?
Weil man ja niemanden aufgrund seines Glaubens angreifen soll/darf.
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KlausP

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Bei den meisten derartigen Fragen gibt es nicht richtig oder falsch. Es geht darum festzustellen, ob der Bewerber sich mit der Materie auseinandergesetzt hat.

Ich würde z.B. antworten: "Ich setze die Waffe gegen jeden Gegner ein, der mein Leben und meine Gesundheit sowie das meiner Kameraden bedroht. Dabei ist es egal, ob der Christ, Moslem, Jude oder sonstwas ist."
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Trongo

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Auf solche Fragen musst du nicht antworten. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass es um den Glauben geht. Die würden sich selber damit diskreditieren.
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dunstig

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Man muss auf keine Frage antworten ::)

Wie schon gesagt wurde, geht es dabei nicht um richtig oder falsch, sondern dass man zeigt, dass man sich Gedanken über bestimmte Sachverhalte gemacht hat, die die Bundeswehr betreffen und in der Lage ist, dies sauber zu begründen.
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"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

christoph1972

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Man darf auf eine Frage durchaus auch als Antwort eine Gegenfrage zum Verständnis der Frage stellen.

Das "typische" Prüferproblem ist nämlich, als Prüfer weiß ich was ich als Antwort ungefähr erwarten "darf", weil die Frage schon so und so oft gestellt wurde und entsprechend beantwortet wurde. Nun kommt Bewerber XYZ und versteht die Frage ganz anders als erwartet. Es kommt also eine völlig unerwartete Antwort. Entweder kannst Du dann als Prüfer versuchen, die Antwort in die erwartete Richtung zu lenken oder die unerwartete Antwort, wenn sie denn gut begründet ist, entsprechend bewerten.

Das Beispiel  "Würden Sie Gewalt gegen andere Glaubensgemeinschaften anwenden?" kann durchaus mit "Ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an und lehne religiös motivierte Gewalt ab." richtig beantwortet sein.
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„Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier.“

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

KlausP

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Eine öfter mal verwendete Frage ist auch "Würden Sie auf Frauen oder Kinder schießen?"
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Ralf

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Auf solche Fragen musst du nicht antworten. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass es um den Glauben geht. Die würden sich selber damit diskreditieren.
Stimmt. Dann ist halt das Prüfgespräch schnell zu Ende. Auch wenn man die erste Frage nicht beantwortet.
Hier werden wohl Dinge durcheinander gemischt wie bspw. "Wollen sie zukünftig mal Kinder kriegen?"
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christoph1972

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Auf solche Fragen musst du nicht antworten. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass es um den Glauben geht. Die würden sich selber damit diskreditieren.
Stimmt. Dann ist halt das Prüfgespräch schnell zu Ende. Auch wenn man die erste Frage nicht beantwortet.
Hier werden wohl Dinge durcheinander gemischt wie bspw. "Wollen sie zukünftig mal Kinder kriegen?"

Die Frage wird man einem Mann schon mal nicht stellen  ;), aber ich glaube auch kaum, dass die KarrC mit Assessment oder das beim ACFükrBw solche Fragen gestellt werden.

Die Frage mit den anderen Glaubensrichtungen zielt wohl eher darauf ab, ob man in religiöser Hinsicht zum "Glaubenskrieger" tendiert ... gemäß dem guten christlichen Kreuzfahrermotto "Willst Du nicht mein (Glaubens-) Bruder sein, schlag' ich Dir den Schädel ein!".

Ähnliche Sprüche gibt es wohl auch im Bereich der extremistischen Islamgläubigen aka "Taliban" oder "IS".
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ulli76

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Es geht ja auch drum die Reife festzustellen. Ein mittel kann ebrn sein, den Bewerber etwas aus der Reserve zu locken. ZB. mit seltsamen Fragen.
Der Berwerber soll ja auch nicht wie das Kaninchen vor der Schlange vor der Auswahlkommission sitzen.

Man darf da auch mal nachfragen oder in der Antwort etwas ausholen.
Z.B. dass man die Frage merkwürdig findet, da die Bundeswehr ja keine Glaubensgemeinschaft ist und keinen heiligen Krieg führt. Die Anwendung militärischer Gewalt ist unabhängig von Religion auch wenn der Gegner durchau religiös motiviert sein kann. Das Problem ist aber auch nicht seine Religion sondern seine Taten.
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•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

channi1

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Das hilft mir schon weiter! Danke für den Bericht.
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Andi

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Beim Einstellungsverfahren waren wir eine gemischte Gruppe, für die Feldjäger haben sich nur 2 Leute beworben. Mein Mitbewerber und ich saßen am längsten beim CAT-Test. Andere, die nur FDWL machen wollten, waren bereits nach 10 Minuten mit dem CAT-Test fertigt. Also kann ich festhalten: je Anspruchsvoller der Job, desto intensiver der CAT-Test. Verständlicherweise!

Das ist eine Fehlinterpretation.
Der CAT-Test ist für alle gleich. Er endet ab einer gewissen Anzahl in bestimmten Rhytmus gegebener falscher oder richtiger Antworten. Wer nur richtige Antworten gibt kann ihn also genauso schnell beenden, wie jemand, der nur falsche Antworten gibt.  Wenn sich richtige und falsche Antworten die Waage halten kann er theoretisch fast unendlich gehen.
Es wird im Bewerberauswahlverfahren auch nicht zwischen unterschiedlichen Verwendungen differenziert! Nur zwischen den angestrebten Laufbahnen.

Gruß Andi
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TexFJ

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Beim Einstellungsverfahren waren wir eine gemischte Gruppe, für die Feldjäger haben sich nur 2 Leute beworben. Mein Mitbewerber und ich saßen am längsten beim CAT-Test. Andere, die nur FDWL machen wollten, waren bereits nach 10 Minuten mit dem CAT-Test fertigt. Also kann ich festhalten: je Anspruchsvoller der Job, desto intensiver der CAT-Test. Verständlicherweise!

Das ist eine Fehlinterpretation.
Der CAT-Test ist für alle gleich. Er endet ab einer gewissen Anzahl in bestimmten Rhytmus gegebener falscher oder richtiger Antworten. Wer nur richtige Antworten gibt kann ihn also genauso schnell beenden, wie jemand, der nur falsche Antworten gibt.  Wenn sich richtige und falsche Antworten die Waage halten kann er theoretisch fast unendlich gehen.
Es wird im Bewerberauswahlverfahren auch nicht zwischen unterschiedlichen Verwendungen differenziert! Nur zwischen den angestrebten Laufbahnen.

Gruß Andi

Den Eindruck hatte ich nicht. Denn als ich dann mit meinem Mitbewerbern über den CAT-Test gesprochen habe, viel auf dass die FWDL viel weniger Aufgaben hatten als zB ich.
Ich denke schon, dass sich der Test dem Prüfling anpasst aber dennoch ist der Test nicht für jede Laufbahn gleich.
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TexFJ

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Ich würde das ja gerne mit den anderen vielen Erfahrungsberichten verlinken, wenn ich das KarrC Bw und den Monat der Testung wüsste  ;)

Mein Einstellungtest war im April im KArrC Hannover.
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