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[Wanderjunge]

Moin,

ich bin Hamburger, 25 Jahre, habe Abitur, bin ausgebildeter Kaufmann und interessiere mich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr.
Ich möchte weg vom Schreibtisch und am liebsten einen körperlich fordernden Job. Das Heer sagt mir nach eigenen Recherchen sehr zu.
Ich bin leidenschaftlich gern draußen, wandere tagelang und teste meine Grenzen gern aus. Dienst an der Waffe ja, Bereitschaft für Auslandseinsätze ist vorhanden.
Sanitäterausbildung möglich?
Ich möchte aber nicht aus Hamburg wegziehen. Ist das überhaupt realisierbar?
Ich verdiene momentan knapp 40k/Jahr. Das möchte ich - nach Ausbildung - in jedem Fall steigern wollen.

Aber ich blicke bei den ganzen Laufbahnen und möglichen Abzweigungen nicht ganz durch. Oder besser gesagt, ich weiß nicht, was mir am besten liegt und mir meinen Vorstellungen vereinbar ist.
Eine Beratungsstelle habe ich in der Nähe. Ein Bekannter hat mir aber gesagt, dass dort nicht unbedingt auf meine Wünsche 100%ig eingegangen wird. Planstellen müssen besetzt werden und entsprechend schmackhaft angepriesen.. Daher frage ich hier nach.

Hoffe, ich könnt mir helfen.

Wanderjunge

[Pericranium]

Keiner zwingt Sie, aus Hamburg wegzuziehen, aber es ist durchaus üblich, dass man als Soldat für Lehrgänge quer durch die Republik versetzt wird und auch öfters mal versetzt wird.
Also dass Sie Ihre ganze Dienstzeit über in Hamburg wohnen und arbeiten werden, ist schon sehr unwahrscheinlich.

Mein Rat, wenn Sie so an Hamburg hängen: lassen Sie es lieber bleiben.

[wolverine]

Sie müssen nirgendwo hinziehen. Aber Sie sollten sich realistisch darauf einstellen, dass Ihr regelmäßiger Arbeitsplatz irgendwo in der Bundesrepublik sein wird. Sie können dann bis zu einer gewissen Entfernung täglich pendeln oder müssten sich am Standort eine Zweitwohnung nehmen.
Da Sie ja aktuell in Hamburg leben und in der Umgebung wandern, sollten Sie ja grob die Heeresstandorte in Niedersachsen kennen. In Hamburg selbst ist aktuell gar nichts mehr, außer dem Landeskommando und der Führungsakademie.
Das sind die realistischen Rahmenbedingungen, mit denen Sie leben können müssten. Alles andere wäre nicht ehrlich.
Als Laufbahn käme für Sie die Offizierslaufbahn in Frage.

[KlausP]

Sie sollten schon bei EINEM Benutzernamen bleiben. 

Sie bewerben sich bei einer Bundesbehörde, die die bundesweite Versetzungsbereitschaft ihrer Soldaten voraussetzt. Man versucht zwar zunehmend, die persönlichen und dienstlichen Belange in Übereinstimmung zu bringen, das ist aber sehr oft nicht möglich. Vorrang haben immer dienstliche Belange.

Zu Ihren anderen Fragen:

Mit Ihrem Schulabschluß stehen ihnen alle Laufbahnen der Bw offen.

... am liebsten einen körperlich fordernden Job. Das Heer sagt mir nach eigenen Recherchen sehr zu. ... Sanitäterausbildung möglich?

Das beißt sich meiner Meinung nach. Sanitäter (welche Laufbahn und welche Verwendung auch immer Sie sich darunter vorstellen) gehören bis auf wenige Ausnahmen nicht zum Heer sondern zum Sanitätsdienst der Bw.

... Eine Beratungsstelle habe ich in der Nähe. Ein Bekannter hat mir aber gesagt, dass dort nicht unbedingt auf meine Wünsche 100%ig eingegangen wird. ...

Der Karriereberater besetzt überhaupt keine "Planstellen", er berät den Bewerber, welche Laufbahnen und Verwendungen für ihn möglich sind und unterstützt bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Stellen zu besetzen hat erst der Einplaner gaaanz am Ende des (erfolgreichen) Eignungsfeststellungsverfahrens.

Wenn Sie eine körperlich fordernde Verwendung wollen bewerben Sie sich für eine Truppengattung der Infanterie (Jäger, Gebirgsjäger, Fallschirmjäger) oder als Panzergrenadier, Heeresaufklärer, Pionier ...

... Ich verdiene momentan knapp 40k/Jahr. Das möchte ich - nach Ausbildung - in jedem Fall steigern wollen.

Dann sollten Sie sich das Bundesbesoldungsgesetz und besonders die Besoldungstabelle zu Gemüte führen.

[Ralf]

FwLwSichTr in der Ausbildung in Heide (USLw), ca. 100km. Falls das "grün" genug ist.

[KlausP]

FwLwSichTr in der Ausbildung in Heide (USLw), ca. 100km. Falls das "grün" genug ist.

Oder PzGrenFw in Hagenow, auch ca. 100 km von HH. Aber als Feldwebel wird das mit 40k p.a. nichts. 

[Ralf]

Wenn die 40K Brutto sind und man auch andere Abzüge einrechnet vielleicht schon.
Aber auch als Offz würde das die ersten 7-8 Jahre netto nichts.
Allerdings erwarte ich vom TE schon, dass wenn so dezidierte Gehaltsvorstellungen hat, dass er sich da vorher mal das durchrechnet, ob die Bw überhaupt in Frage kommt.

[funker07]

Ich verdiene momentan knapp 40k/Jahr. Das möchte ich - nach Ausbildung - in jedem Fall steigern wollen.

40.000€ ist dein jetziges Jahresbrutto?
Das kann man so nicht vergleichen, rechne dir dein Monatsnetto aus und dann vergleiche mittels Besoldungsrechner, welche Besoldungsstufe/Erfahrungsstufe du dafür brauchst.
Als Soldat zahlst du weder Kranken-, noch Arbeitslosen- oder Rentenversicherung, entsprechend niedrig sind deine Bruttobezüge (wodurch du wiederum wenig Steuern zahlst).

Ob du deinen Wohnsitz in Hamburg behalten kannst, ist so ne Sache.
Ich habe meine Wohnung fast 300km vom Standort entfernt. Zahle derzeit für zwei Wohnungen und war lange Zeit mit einer Stube in der Kaserne zufrieden. Wenn es dir reicht, nur am Wochenende zuhause zu sein.
Vielleicht findest du auch einen Dienstposten in unmittelbarer Nähe....es kann aber jederzeit sein, dass dein Standort aufgelöst wird und du z.B. in Bayern landest.
Viele Feldwebel verbringen ihre gesamte SaZ-Dienstzeit an einem Standort, regelmäßig versetzt werden eigentlich nur die Offiziere. Aber zu 100% verlassen kannst du dich darauf nicht.