Quelle : IntranetBw vom 12.05.2016
„Mit der Kooperation unterstreichen wir unsere Profilierung als Duale Hochschule. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung.“ Mit diesen Worten begrüßt die Rektorin der Hochschule Bremen, Prof. Dr. Karin Luckey, die Vertreter der Bundeswehr. Am 3. Mai wurde die bereits fünfte Kooperationsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und einer zivilen Hochschule beschlossen. Bis zu zehn Beamtenanwärterinnen der Bundeswehrverwaltung können ab dem Wintersemester 2016 den Bachelorstudiengang „Internationaler Frauenstudiengang Informatik“ besuchen.
„Der Frauenstudiengang hat bei uns besonderes Interesse geweckt. Gerade der Engpassbereich in den MINT-Fächern kann hier attraktiver gestaltet werden“, so der Präsident des Bundesamtes für das Personalmanagement (BAPersBw), Georg Stuke. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Genau der Bereich, in dem Fachkräfte gesucht und Frauen unterrepräsentiert sind. Diesen „Frauenstudiengang“ bietet die Hochschule bereits seit dem Jahr 2000 an. Er stößt noch immer auf reges Interesse. „Bei den Lehrinhalten verlassen wir uns zu 100 Prozent auf die nachgewiesenermaßen herausragende Qualität der Hochschule Bremen, die durch ihre kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen wird“, so Präsident Stuke. Der Präsident des Bildungszentrums der Bundeswehr (BiZBw), Christoph Reifferscheid, ergänzt: „Unser Interesse liegt in der hochqualifizierten Ausbildung in Verbindung mit der Förderung weiblichen Nachwuchses im technischen Bereich.“
„Zwar entscheidet bei Dualen Studiengängen grundsätzlich das Unternehmen, wer den Studiengang antritt. Generell müssen aber die Zugangsvoraussetzungen für ein Hochschulstudium erfüllt werden“, erklärt Luckey die Vorgehensweise in der Zulassungsphase. Während des Studiums ist allein die Hochschule für die Lehrinhalte zuständig und trägt die wissenschaftliche Verantwortung.
Das Studium ist ein Teil der Laufbahnausbildung für die Anwärterinnen im gehobenen technischen Dienst in der Bundeswehrverwaltung. Ziel ist es, den „Bachelor of Engineering“ zu erlangen. Weiterhin werden in Praxisphasen unterschiedliche Praktika und arbeitgeberspezifische Lehrgängen absolviert. Diese gehören zum Vorbereitungsdienst für die Laufbahn im gehobenen technischen Dienst.
Der Studiengang im Detail
Der Internationale Frauenstudiengang Informatik ermöglicht einen Abschluss in Informatik mit dem Schwerpunkt Softwareentwicklung. Die Besonderheit: Das Studium findet in kleinen Gruppen statt und ermöglicht so eine bessere Betreuung. Die Inhalte unterscheiden sich nicht von einem anderen Studiengang mit gleichem Schwerpunkt. Bis zum dritten Semester sind die Frauen unter sich. Gerade in den praktischen Anteilen bringt dies Vorteile: „Männer haben eine andere Herangehensweise als Frauen“, erläutert Luckey. Ab dem vierten Semester werden Wahlpflichtfächer angeboten, welche studiengangsübergreifend stattfinden: „Über diese Module öffnet sich das Studium wieder“, so die Rektorin.
Im fünften Semester ist ein Studienaufenthalt an einer Partnerhochschule im europäischen oder außereuropäischen Ausland vorgesehen. Die Studiendauer ist auf sieben Semester angelegt und schließt die betriebliche Praxisphase, ein Auslandssemester und die Bachelor-Thesis mit ein.