Da ich mich mit OpKom etwas auskenne, kann ich ja mal aus der Praxis erzählen:
Grundsätzlich gibt es in diesem Bereich zwei große Aufgabenfelder. Zum einen die wie in ihrem Link beschriebenen Medienarbeit, im Nato-Jargon PsyOps genannt. Hierzu muss ich eigentlich nicht mehr viel erzählen, dass wird halbwegs passend beschrieben. Für sie könnte aber eher das zweite Aufgabenfeld spannend sein, das so genannte Informationsumfeld bzw. dessen Beobachtung. Hier wird das Medienumfeld in bestimmten Ländern beobachtet und analysiert, um zu sehen wie eigene Informationsaktivitäten oder gegnerische Propaganda bei der Bevölkerung ankommt und wie man auf letztere reagieren kann.
Im InfoU-Bereich wurden in diesem und letzten Jahr insgesamt rund 10 Seiteneinsteiger eingestellt, alles Politikwissenschaftler. Der Bedarf wird auch in den nächsten Jahren gegeben sein, da der Analysebereich ausgebaut wird und die Bundeswehr aus unerfindlichen Gründen ihren Offiziersnachwuchs für OpKom nicht unbedingt passend zur Laufbahn studieren lässt. Je nach dem wie stark ihre Islamwissenschaftlichen Fähigkeiten sind, können sie sich auch als Landeskundlicher Berater bewerben. Hier bräuchten sie aber zwingend Erfahrungen aus den Einsatzländern und entsprechende Sprachkenntnisse. Dazu gibt es wenige Stellen und die Belastung ist hoch.
Mit ihrem Bachelor können sie es bei Interesse definitiv als Seiteneinsteiger versuchen, die Chancen sind nicht so schlecht. Die Bewerbungsphase dauert etwa ein Jahr, dannach folgen etwa 1,5 Jahre verschiedene Ausbildungen. Das Ausbildungsmodell ist aber aktuell ziemlich im Fluss. Ob Ba oder Ma ist in Mayen relativ egal, die meisten Dienstposten sind von Leutnant bis Hauptmann gebündelt, daher ist der Abschluss nur für ihren Dienstgrad relevant. Ba wäre Oberleutnant, also Besoldung A10, Ma wäre Hauptmann, spricht A11.