Um das Thema etwas zu weiten: Natürlich wollen Medien für bestimmte Fragestellungen Menschen ins Gespräch bringen, die entweder wirklich und für jedermann erkennbar "Experten" für das jeweils zugrunde liegende Thema sind oder - wenn diese nicht zur Verfügung stehen, dann eben andere zu zitieren, deren Titel sich gut anhört und die dann etwas zum Thema zu sagen haben (ohne Rücksicht auf deren wirkliche Expertise).
Und das geht dann auch bei seriösen Medien manchmal daneben, wie wir es hier im vom Themenstarter gebrachten Beispiel der Fall ist. Der Herr Professor aus der Schweiz mag sich ja AUCH privat mit Sicherheitspolitik befassen, wahrscheinlich hat er in seiner Armee auch einen hohen Reservedienstgrad erlangt. Allerdings ist er in der internationalen Sicherheitspolitik kein Experte. Denn dann hätte er nicht Kausalzusammenhänge schwadroniert, deren Ausgangssituation noch nicht einmal der Faktenlage entspricht. Denn das mittlerweile von der US-Regierung selbst bestrittene Vorhaben, ihre Truppen aus Deutschland "abzuziehen" war ja selbst beim Aufkommen dieser Meldung nicht so zu verstehen, dass sie aus Europa verlegt worden wären, sondern fast zeitgleich wurde ja die Meldung offenbar, dass sich Polen die Stationierung von US-Truppen wünsche.
Und einmal völlig losgelöst von dieser Diskussion besteht in der Bundeswehr kein allgemeiner "Personalmangel", sondern ein Mangel an Fachleuten diverser, technischer Berufe, weil eben der demografische Wandel neben der Tatsache besteht, dass diese Leute auch von der der gewerblichen Wirtschaft umworben sind (die übrigens derartige Stellen ebenfalls nicht im gewünschten Umfang besetzen können!).