Drucken

Bitte logg dich ein oder registriere dich.
1 Stunde 1 Tag 1 Woche 1 Monat Immer
Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

[Roa8]

Folgendes Thema beschäftigt mich derzeit ein wenig, ich
 gerne einmal andere Meinungen hören würde. Die Bundeswehr beschäftigt ja mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil Soldaten mit Migrationshintergrund. Einerseits ist das auch ein Spiegel der Gesellschaft, andererseits wird das ja auch offen von der Ministerin avanciert und als Ziel gesetzt. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass gerade bei den Kampftruppen ein größerer Anteil der Mannschaften aus Russlanddeutschen besteht. Dies ist ja auch schon länger der Fall.
Leider musste ich schon die ein oder andere Erfahrung machen, dass sich derartige Kameraden wohl eher mit ihrem Herkunftsland identifizieren wollen, als mit Deutschland. Sie teilweise nur schlecht deutsch können und sich dann im Dienst mit ihren "Landsmännern" in ihren Sprachen unterhalten. Versteht mich nicht falsch, mit einem Soldaten mit Migrationshintergrund, der für unser Land eintritt, wie jeder andere deutsche Soldat, habe ich kein Problem. Aber ich frage mich tatsächlich, wie es im Ernstfall aussehen würde, wenn wir einmal dieses Land verteidigen müssten. Hätten dann diese Kameraden wohl die Bereitschaft zu Kämpfen und notfalls auch zu sterben.
Was ist eure Meinung zu der Thematik, bzw. welche Erfahrungen habt ihr dahingehend gemacht?

[Pericranium]

Lies dir mal die Liste der Soldaten durch, die im Auslandseinsatz gefallen sind und du wirst sehen, dass schon Kameraden mit Migrationshintergrund ihr Leben für ihr Land gegeben haben.
Deswegen finde ich deine Frage irgendwie anmaßend und wenig reflektiert.

[ulli76]

Das Problem mit schlecht deutsch sprechenden Russlanddeutschen gab es eher so vor 15 Jahren, noch zur Zeit der Wehrpflicht. Die Probleme (schlechte Deutschkenntnisse, Clanbildung, schlechte Integration) betrafen auch vor allem Wehrpflichtige.

[BSG1966]

Aber ich frage mich tatsächlich, wie es im Ernstfall aussehen würde, wenn wir einmal dieses Land verteidigen müssten. Hätten dann diese Kameraden wohl die Bereitschaft zu Kämpfen und notfalls auch zu sterben.

Hätte hätte, Fahrradkette. Im Falle des Falles gibt es gerade ganz andere Fragezeichen. Wären a) überhaupt die "Bio-Deutschen" bereit zu kämpfen und notfalls auch zu sterben, und wenn ja, dann b) u.a. mangels Können, mangels körperlicher Fitness, mangelnder Bereitschaft zur Mehrarbeit nach Dienstschluss, mangels gesundheitlicher Eignung WIE?! und c) mangels funktionierenden Geräts bzw überhaupt Ausrüstung in ausreichender Zahl und teilweise Qualität WOMIT?!

Sprich: Im Falle des Falles haben wir ganz andere Probleme.

Die aufgeführten Erscheinungen finden hier und da statt, einige sind Resultat von Führungsversagen, andere werden durch die teilweise dienstlich geförderte ArbeitnehmerInnen-Mentalität beflügelt. Wieder andere sind das normalste der Welt und ein zwei faule Äpfel sind immer wieder dabei, das lässt sich nie vermeiden.

Alles in allem aber siehe oben: DAS ist nun wirklich nicht der alarmierendste Missstand.

Was ich auch erlebt habe:
SoldatInnen mit Migrationshintergrund, die top "integriert" waren.
SoldatInnen mit Migrationshintergrund, die, gerade in der "Krampftruppe" teilweise deutlich besser abgeliefert haben als die "biodeutschen" KameradInnen.
SoldatInnen mit Migrationshintergrund, von deren Einstellung sich die "biodeutschen" KameradInnen ne ganz ganz dicke Scheibe abschneiden können und sollten.

...ist halt schon bissl peinlich wenn 87 Rekruten sich wegen Marschblasen neukrank melden und beschwerden schreiben weil der Ausbilder so gemein und unfreundlich war während der "Russe" sich langweilt weil er dachte, jetzt gehts endlich mal los.

[StOPfr]

Lies dir mal die Liste der Soldaten durch, die im Auslandseinsatz gefallen sind und du wirst sehen, dass schon Kameraden mit Migrationshintergrund ihr Leben für ihr Land gegeben haben.

...und dieses Land war ihres und es ist unser Land!


btw @ Roa8:

Folgendes Thema beschäftigt mich derzeit ein wenig...

Warum beschäftigt dich das Thema zurzeit ein wenig? Es gibt dafür, siehe Beitrag von ulli76, aktuell doch gar keinen "allgemeinen Erregungsgrund"?   

[Pericranium]

Lies dir mal die Liste der Soldaten durch, die im Auslandseinsatz gefallen sind und du wirst sehen, dass schon Kameraden mit Migrationshintergrund ihr Leben für ihr Land gegeben haben.

...und dieses Land war ihres und es ist unser Land!

Dass ich mit "ihr Land" Deutschland meinte, also "unser Land", das sollte ja wohl klar sein 

[BSG1966]

Versteht mich nicht falsch, mit einem Soldaten mit Migrationshintergrund, der für unser Land eintritt, wie jeder andere deutsche Soldat, habe ich kein Problem. Aber

Der englisch sprechende sagt ja so schön "everything before a 'but' is bullshit". Vielleicht sollten Sie aussagen wie "habe ich kein Problem" nicht von einem "ABER" folgen lassen, dann werden Sie wahrscheinlich auch nicht so oft falsch verstanden...

[Roa8]

Wenn Sie den Satz genau lesen würden, dann könnten Sie erkennen, dass das Aber keineswegs das vorher gesagte relativiert, sondern nur einen neuen Gedanken einleitet

[JLo]

...ich frage mich tatsächlich, wie es im Ernstfall aussehen würde, wenn wir einmal dieses Land verteidigen müssten. Hätten dann diese Kameraden wohl die Bereitschaft zu Kämpfen und notfalls auch zu sterben.

Sorry, ist das ernst gemeint? 
Gegenfrage, mit welchen Material soll man unser Land Verteidigen? Ist doch alles defekt oder im Ausland. Meiner Meinung nach wird jeder Soldat, ob Migrant oder nicht, sein Land verteidigen. 
Frage diese Kameraden doch mal, wie sie dazu stehen.

[BSG1966]

Wenn Sie den Satz genau lesen würden, dann könnten Sie erkennen, dass das Aber keineswegs das vorher gesagte relativiert, sondern nur einen neuen Gedanken einleitet

Die Wortwahl sagt viel über unsere Gedanken aus. Wenn man das Wort "aber" benutzt, dann drückt man immer einen Gegensatz, eine Einschränkung aus. Hätten Sie nur einen neuen Gedanken einleiten wollen, hätten Sie auch "und" oder "darüberhinaus" oder "zusätzlich" verwenden können. Auch die Tatsache, dass Sie im ersten Satz schreiben "wie jeder andere deutsche Soldat", in Ihrem "neuen Gedanken" jedoch lediglich die Einsatzbereitschaft der KameradInnen mit Migrationshintergrund (oder einigen von denen, wohlwollend betrachtet) infrage stellen, ohne die der KameradInnen ohne Migrationshintergrund zu beleuchten, zeigt, dass Ihr "aber" ganz klar eine Relativierung des vorher gesagten darstellt.