Forum Chat ()

StartseiteForumTeamANB / RegelnFeedgenerator Hilfe
  • 29. März 2024, 15:59:23
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

AUS AKTUELLEM ANLASS:

in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern  (Gelesen 25705 mal)

miguhamburg1

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7.932
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #90 am: 21. August 2018, 22:58:29 »

Mit Verlaub, @ iceman, Sie schließen völligen Unsinn:

- Der Staatsbürger in Uniform hat alle Rechte des zivilen deutschen Mitbürgers auch. Einschließlich der Grundrechte, insoweit sie nicht aufgrund der Erfordernisse des militärischen Dienstes eingeschränkt werden müssen. Diese Rechte umfassen insbesondere die Wahlrechte zu allen Parlamenten, die noch kein Soldat früherer Armeen hatte. Dies unterscheidet deutsche von unseren ausländischen Mitbürgern.

Seit Beginn des Bestehens der Bundeswehr bestimmt das Soldatengesetz unverändert, dass nur Deutsche im Sinne des GG Bundeswehrsoldaten werden können. Ebenfalls Unterlagen auch nur deutsche Männer der Wehrpflicht. Kein einziger Nichtdeutscher wurde erfasst, gemustert, zurückgestellt oder eingezogen.

Mit anderen Worten: sollten alle erforderlichen Gesetze geändert werden, um EU-Bürger als Soldaten in die Bundeswehr aufzunehmen, dann müsste die Innere Führung als grundlegendes Prinzip der Bundeswehr ebenfalls aufgegeben werden, denn kein EU-Bürger hätte dieselben Rechte wie deutsche Staatsbürger hierzulande. Und damit könnten dann auch noch sofort einige andere bewährte Prinzipien der Bundeswehr gleich mit aufgegeben werden.

Der ewige Vergleich zwischen Bundeswehrsoldaten und Polizisten ist doch völliger Nonsens, weil Polizisten nach völlig anderen Gesetzen, Grundsätzen und Aufträgen handeln, als wir Soldaten.
Moderator informieren   Gespeichert

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.739
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #91 am: 22. August 2018, 08:47:28 »

@ IcemanLw:

Ich bin doch etwas enttäuscht von Dir ... ich hätte erwartet, dass Du wenigstens mal 2 Minuten nachliest, was ein Sölder ist und was nicht.

Rechtlich und auch moralisch sind die genanten Beispiele eben KEINE Söldner - aus vielen Gründen.


@ Miguhamburg1:

Wir können natürlich die Diskussion anfangen, "Soldat, ein Beruf sui generis", wird Andi gefallen und in vielen Aspekten stimme ich da auch zu.

Zumindest zu Teilaspekten sind die Beispiele "Polizei / Feuerwehr" aber gut geeignet, Parallelen aufzuzeigen.

Wo ist das so?

- Beamtentum - das besondere Treueverhältnis von Staat zum Beamten ist eben NICHT an die Staatsbürgerschaft gebunden, es "geht" auch ohne. Soldaten haben auch so ein Treueverhältnis.

- Gefahr. Auch wenn Polizei und Feuerwehr keine Pflicht zur Tapferkeit haben, so sind diese Personengruppen doch Gefahren ausgesetzt - und es sterben mehr Polizisten / Feuerwehrleute in Deutschland an diesen berufstypischen Gefahren als Soldaten im Einsatz (an spezifischen Einsatzgefahren)

(- Die meisten Soldaten dienen die meiste Zeit unter "weniger" Gefahr als Polizei / Feuerwehr - da diese nicht im Einsatz sind, die Polizei / Feuerwehr aber eben ständig / sehr oft).
Moderator informieren   Gespeichert

LwPersFw

  • Forums-Perser
  • Global Moderator
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 6.698
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #92 am: 22. August 2018, 08:51:20 »


Mit anderen Worten: sollten alle erforderlichen Gesetze geändert werden, um EU-Bürger als Soldaten in die Bundeswehr aufzunehmen, dann müsste die Innere Führung als grundlegendes Prinzip der Bundeswehr ebenfalls aufgegeben werden, denn kein EU-Bürger hätte dieselben Rechte wie deutsche Staatsbürger hierzulande. Und damit könnten dann auch noch sofort einige andere bewährte Prinzipien der Bundeswehr gleich mit aufgegeben werden.



Wenn die Politik dies will ... ist dies auch so gewollt... und möglich...denn:


"Fortentwicklung der Konzeption

Die Innere Führung enthält statische und veränderbare Anteile.

Ihre Grundsätze jedoch, die aus den Normen des Grundgesetztes abgeleitet sind, entziehen sich einer streitkräfteinternen Veränderung.

Diese tragenden Elemente der Inneren Führung sind nur durch den Gesetzgeber veränderbar.

Dynamisch ist an der Inneren Führung vor allem die Umsetzung ihrer Ziele und Grundsätze in der Praxis.

Mit Veränderungen des Auftrages der Streitkräfte, aber auch mit dem Wandel staatlicher, politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen,

kann sich Innere Führung Neuerungen nicht verschließen und muss Anpassungen vornehmen – besonders in Ausbildung und Lehre."


(Quelle: innerefuehrung.bundeswehr.de , Konzeption der Inneren Führung)

Bzw. A-2600/1

"Der Kernbestand der Inneren Führung ist unveränderbar.
Darüber hinaus unterliegt sie angesichts der weltweiten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen einer andauernden Notwendigkeit zur Weiterentwicklung.
Diese wird durch einen lebendigen Dialog der Soldatinnen und Soldaten untereinander und mit Personen und Institutionen außerhalb der Bundeswehr gefördert."



Es geht also nicht um aufgeben - sondern sachgerechtes weiterentwickeln...  Nennt sich Primat der Politik.

Und wie in einer Demokratie normal ... wird dies Manchem gefallen ... und Manchem nicht --- ist so.





Der ewige Vergleich zwischen Bundeswehrsoldaten und Polizisten ist doch völliger Nonsens, weil Polizisten nach völlig anderen Gesetzen, Grundsätzen und Aufträgen handeln, als wir Soldaten.


Es wäre mir neu, dass z.B. die Bundespolizisten nicht zuerst und grundsätzlich - wie wir Soldaten - dem Grundgesetz verpflichtet sind.

Auszug aus "Erklärung zur Treuepflicht"

"Nach § 7 Abs 1 Nr. 2 i.V.m. § 60 Abs 1 des Bundesbeamtengesetzes (BBG) sind Beamtinnen und Beamte sowie nach § 8 des Soldatengesetzes,
Soldatinnen und Soldaten verpflichtet, die freiheitlich demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes anzuerkennen und durch ihr
gesamtes Verhalten für deren Erhaltung einzutreten.

Dementsprechend darf als Beamtin/Beamter bzw. als Soldatin/Soldat nur eingestellt werden, wer die Gewähr bietet, jederzeit für die
freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten...

Zu den grundlegenden Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung sind insbesondere zu rechnen:
+ die Achtung vor den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechten
+ die Volkssouveränität
+ die Gewaltenteilung
+ die Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber der Volksvertretung
+ die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung
+ die Unabhängigkeit der Gerichte
+ das Mehrparteienprinzip
+ die Chancengleichheit für alle politischen Parteien
+ das Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung der Opposition

Die Teilnahme an Bestrebungen, die sich gegen diese Grundsätze richten, ist unvereinbar mit den Pflichten einer Beamtin/eines Beamten,
einer Soldatin/eines Soldaten...

Erklärung:

Aufgrund der mir erteilten Belehrung erkläre ich hiermit, dass ich meine Pflicht zur Verfassungstreue stets erfüllen werde,
dass ich die Grundsätze der freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bejahe und das ich
bereit bin, mich jederzeit durch mein gesamtes Verhalten zu der freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des
Grundgesetzes zu bekennen (als Beamtin/Beamter, Soldatin oder Soldat zusätzlich: und für deren Erhalt einzutreten)."



Und dies ist unverhandelbar und wird sich auch nicht ändern, egal ob

+ man gebürtiger deutscher Staatsbürger ist oder
+ z.B. geborener Türke ist ... und später die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat oder
+ EU-Bürger ist ... und der Gesetzgeber das Soldatengesetz ändert ... und deren Einstellung ermöglicht

« Letzte Änderung: 22. August 2018, 09:04:59 von LwPersFw »
Moderator informieren   Gespeichert
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Andi

  • Militärsheriff
  • Global Moderator
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10.635
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #93 am: 22. August 2018, 14:27:17 »

Als man die Innere Führung verfasst und den Begriff des "Staatsbürgers in Uniform" geprägt hat, ging man wahrscheinlich nicht davon aus, mal darüber nachzudenken, nicht-Staatsbürger in Betracht für die Streitkräfte ziehen zu wollen/müssen.

Hervorragend, ich danke dir, dass du dich endlich mal mit dem Thema auseinandersetzt.

Mittlerweile haben sogar "Ausländer" die (weitestgehend) gleichen Rechte wie "Einheimische".

Wo haben Sie das weshalb und in welchem Kontext, bezogen auf welche Rechtsfragen?
Es geht hier ausschließlich um die Verwendung als Soldat eines Ausländers in der Bundeswehr. Genauer: Es geht um die unmittelbare Auswirkunge der systematischen Verwendung von Ausländern in der Bundeswehr auf die Innere Führung, die - wie du jetzt tatsächlich richtig erkannt hat - diese Möglichkeit grundsätzlich (wie auch unser Soldatengesetz) ausschließt.
Es geht hier weder um das Zahlen von Mautgebühren, noch um Menschenrechte.
Und die weltweite Rechtspraxis und die Einzelgesetzgebung der Staaten ist da absolut eindeutig in Bezug auf Wehrpflicht (wo es sie gibt) und auch den freiwilligen Dienst von Ausländern in Streitkräften. Letzteres ist weltweit immer eine Ausnahme und immer mit Einschränkungen (z.B. mögliche Laufbahn, grundsätzliche Einstellungsbeschränkung, konkrete Repressalien des Herkunftslandes usw.) verbunden.

Was spricht dagegen, den "Staatsbürger" auf den "Bürger" (im Sinne von Einwohner) zu vereinfachen?

Philosophisch - also wohl die Ebene auf der du denkst - im Sinne einer andauernden Gleichmacherei von allem und jedem vermutlich wenig. Rechtlich - insbesondere auch verfassungsrechtlich, staatenrechtlich und EU-rechtlich aber unendlich viel. Denn es geht hier nicht um Wortklauberei, sondern die Basis aller existierenden Rechtssysteme der Erde. Und es bringt wohl recht wenig im konkreten Kontext über den wir uns unterhalten über philosophische Fragen der Auflösung der Staatenlehre, wie wir sie kennen zu diskutieren. Das kannst du natürlich gerne machen, ich werde mich dem aber enthalten und dich nur "gebetsmühlenartig" auf die Realität hinweisen.

@Andi
Zu deiner Empfehlung: Nur weil man anderer Meinung ist bedeutet das noch lange nicht, keine Ahnung zu haben.

Du hast in diesem Sinne keine "andere Meinung", du unterhältst dich über etwas völlig anderes - oder willst es zumindest. Du willst der Tatsachenfeststellung, dass der Himmel blau ist mit der Meinung begegnen, dass er rosa viel schöner wäre und darauf die weitere Diskussion aufbauen...

Natürlich bin z. B. ich anders in England integriert als in Deutschland, aber auch dort ein vorbildlicher (EU) Bürger.

...aber England gegenüber stehst du in einem anderen Rechts- und Abhängigkeitsverhältnis, als deinem Heimatstaat gegenüber. Aber vielleicht verlassen wir mal diesen philosophischen Austausch.


Es geht nicht darum, dass der Dienst von Ausländern in der Bundeswehr nicht möglich ist - das ist es für Einzelfälle ja bereits jetzt - es geht darum, dass eine solche Entscheidung schlicht und einfach weitreichende Konsequenzen hat. Auch und insbesondere auf die Innere Führung.
Und es geht mir erst recht nicht darum, ob ich den Dienst von Ausländern in der Bundeswehr gut oder schlecht finden würde.

Und ein Konzept wie die Innere Führung ist in seinem Kern - der Bindung an das deutsche Grundgesetz und seine FDGO - weder einfach veränder- noch austauschbar. Wer das denkt, behauptet oder plant hat es eben schlicht nicht durchdrungen und insbesondere seinen Wert nicht erkannt.

Der zitierte "Wandel staatlicher, politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen" setzt bereits von außen auf Bundeswehr und Innere Führung einwirkende Einflüsse voraus, die sich dementsprechend auch bereits auswirken. Eine "Oktroyerung" von Führungsmentalität, Selbstverständnis, Tradition durch Gesetz ist schlicht nicht möglich, da dies gewachsene ideelle Konstrukte sind. Was allerdings eben durchaus geht ist durch Gesetz solche gewachsenen Konstrukte zu zerschlagen - da haben wir ja Erfahrungen in der deutschen Geschichte. Diese Art von Veränderung ist in den von LwPersFw zitierten Passagen aber auch gar nicht gemeint, da der Kern der Inneren Führung eben im Grundgesetz - durch den Ewigkeitsartikel geschützt - auch durch einen Gesetzgeber nicht veränderbar sind.
Die deutsche Staatsbürgerschaft als Dienstvoraussetzung wäre ein durch den Gesetzgeber veränderbarer Aspekt, aber eben keiner, der "einfach so" ohne Auswirkungen - insbesondere auf die Innere Führung - möglich wäre. Eine Änderung hier wäre halt schlicht verbunden mit der Botschaft: Alles was bisher mit der Inneren Führung verbunden war bitte ersatzlos streichen. Und dem Nebenaspekt, dass das, was wir seit 1955 als "die zentrale" Entwicklung und das Alleinstellungsmerkmal der Bundeswehr sehen eben am Ende doch nur ein opferbares Politikum war und man mit Soldaten der bundeswehr vielleicht doch einfach machen kann, was man will.

Gruß Andi
Moderator informieren   Gespeichert
the rest is silence...

Bundeswehrforum.de - Seit 19 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

Gummy Bear

  • Gast
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #94 am: 22. August 2018, 15:23:34 »

Langsam fange ich an zu glauben, in der Bw gibt es eigene Blasen, welche die Realität "draußen" ausblenden und lediglich die eigene Sichtweise und den eigenen Standpunkt wahrnehmen.
Kein Wunder, dass unsere Streitkräfte überwiegend problemorientiert anstelle von lösungsorientiert arbeiten und keinen Deut vorankommen, obwohl es möglich wäre ...
Moderator informieren   Gespeichert

KlausP

  • Reservespieß
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 29.501
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #95 am: 22. August 2018, 15:59:36 »

Als Moderator würde ich Sie jetzt für die "Blasen" zumindest verwarnen.
Moderator informieren   Gespeichert
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

PzPiKp360

  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 843
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #96 am: 22. August 2018, 18:44:35 »

Ich kann Andis Bedenken verstehen: Das GG, das SG, die IF, das alles setzt sowohl staatstheoretisch wie ideell auf die Söhne (und freiwillig mittlerweile auch Töchter) des Vaterlandes ab, die als "Staatsbürger in Uniform" bereit sind, für die Verteidigung von Verfassung, Freiheit und Volk auch das höchste Opfer zu bringen. Liest sich vielleicht ein bißchen pathetisch, aber genau das wird gelobt oder geschworen.

Egal wie eng EU-Verträge sein mögen, egal wie gut die Menschen integriert sein mögen, einem EU-Ausländer, einem nach der Staatstheorie Nicht-Deutschen, kann und darf man dieses ganze Konstrukt nicht aufsetzen, das findet keinen Halt. Der EU-Ausländer ist nämlich bzgl. etlicher Rechte und Pflichten einem deutschen Staatsbürger nicht gleichgestellt, und dann hätte man, wie Andi richtig feststellt, unter grober Missachtung der Grundlagen der IF einen Soldaten zweiter Klasse geschaffen.

Möchte man hieran etwas ändern, gäbe es folgende Wege: Entweder wird vor dem ersten Tag Dienst die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen, oder der gesamte Aufbau GG, SG und IF werden dafür entsprechend neu gefaßt. Wie das jeweils zu bewerten wäre ist sicherlich diskutabel.
Moderator informieren   Gespeichert

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.739
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #97 am: 22. August 2018, 19:42:19 »

NaJa, wenn man in einer EU Mission dient, so dient man der EU (über den "Umweg Deutschland").

Wenn ich gefallen wäre, dann für EU und Deutschland.

Ich sehe nicht, dass die Kameraden der anderen beteiligten Staaten da grundsätzlich schlechter gedient haben - oder ich schlechter gedient hätte, wenn ich als britischer Soldat da gewesen wäre.

Nochmal: Es ist schon heute möglich (als Ausnahme), das Ausländer als deutsche Soldaten dienen - diese verpflichten sich genauso auf die FDGO, und sind als deutsche Soldaten komplett dem SG unterworfen.
Moderator informieren   Gespeichert

IcemanLw

  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 657
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #98 am: 22. August 2018, 19:43:07 »



@ IcemanLw:

Ich bin doch etwas enttäuscht von Dir ... ich hätte erwartet, dass Du wenigstens mal 2 Minuten nachliest, was ein Sölder ist und was nicht.

Rechtlich und auch moralisch sind die genanten Beispiele eben KEINE Söldner - aus vielen Gründen.

Ich hab es mir durchgelesen fk ;)
Rechtlich hab ich es ja auch verneint, aber moralisch ist es noch ne ganz andere Ebene. Ich will das Land in dem ich wohne, in dem ich groß geworden bin schützen und gehe nicht in ein anderes Land und werde dort Soldat weil sie vielleicht besser zahlen, die Bundeswehr mich nicht gewollt hätte o.Ä.

Dein Vergleich mit Feuerwehr und Polizei finde ich im übrigen zwar von der Gefahr her in Ordnung, aber sonst finde ich (als FFler), dass es vom Gefühl her etwas anders. Wenn ich vor mir ein brennendes Haus hab mit Leuten drin, dann hab ich direkt vor Augen warum ich mich in Gefahr begebe.
Hier bei der Bundeswehr ist das, für mich etwas abstrakter.
Moderator informieren   Gespeichert
Kronen erbt man, Königreiche muss man sich verdienen

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.739
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #99 am: 22. August 2018, 19:55:29 »

@ Iceman:

Warst Du schon im Einsatz?

ATALANTA - da ist der politische deutsche Wille: Wir zeigen Präsenz, nicht mehr (Flaggenstock) - wofür? Ggf. für einen Sitz im Sicherheitsrat - der Bestand Deutschlands hängt nicht an diesem Einsatz - und da wird auch nicht anderes behauptet.

Da ist kein deutscher Soldat, der sich damit motiviert "Deutschland zu verteidigen".

Die Soldaten dienen da treu - manche wegen des AVZ - sind das nun Söldner?

Söldner ist jemand, der ohne Soldat zu sein, konkret für einen akuten Konflikt gegen hohe Bezahlung angeworben wird - dass ist der Kern.
(Im Friedendienst benötigt man keine Söldner - Blackwater vermittelt Söldner).

Die BG der Feuerwehr sagt deutlich, dass zu hohe Risiken nicht eingegangen werden dürfen - Feuerwehrleute müssen und dürfen nicht tapfer sein - genau wie Polizei, die kommt halt in Notwehr in "dumme" Situationen.
Moderator informieren   Gespeichert

IcemanLw

  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 657
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #100 am: 22. August 2018, 20:07:24 »

Nein, für die Bundeswehr war ich noch nicht im Einsatz, bin auch grade erst eingestiegen und OA. Dauert also noch.

Aber wenn ich keine Verbindung zu dem Land habe für das ich meinen Dienst leiste bin ich meines Empfinden nach ein Söldner.
Also wenn ich zum Beispiel zum USMC gegangen wäre.


Und ja bei der Feuerwehr hab ich keine Pflicht zur Tapferkeit, aber wenn es um Menschenleben geht, dann bist du tapfer ob du dazu verpflichtet bist oder nicht.
Ich glaube aber, dass Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute eh vom selben Schlag sind deswegen muss ich das wohl nicht weiter ausführen.
Moderator informieren   Gespeichert
Kronen erbt man, Königreiche muss man sich verdienen

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.739
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #101 am: 22. August 2018, 20:21:20 »

Na, Konzept nicht verstanden?

Weder ein FF noch ein Polizeiführer darf anordnen, dass sich seine Leute in (größere) Gefahr begeben - da lässt die Polizei lieber Plünderung zu oder die FF ein Haus abbrennen.

Der Soldat darf einen Angriff befehlen, wohl wissend, dass es zu größeren Verlusten kommen muss - dies ist ein zentraler Unterschied - sui generis halt.
Moderator informieren   Gespeichert

IcemanLw

  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 657
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #102 am: 22. August 2018, 21:41:14 »

Es ging nicht um die Vorschrift sondern um die Einstellung dazu sich in Gefahr zu begeben.
Bei den einen ist es Vorschrift, dass man sich dran halten muss wenn befohlen, bei den anderen gilt "Eigenschutz geht vor". Aber wenn es um Menschenleben geht wird man auch ohne, dass man es rechtlich muss handeln.
Moderator informieren   Gespeichert
Kronen erbt man, Königreiche muss man sich verdienen

F_K

  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.739
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #103 am: 22. August 2018, 21:48:40 »

@ Iceman:

Hast Du Dich mit dem Thema / Konzept intensiver befasst?

US Feuerwehr "spielt" oft den Helden - Ergebnis: Tote Feuerwehrleute ohne mehr gerettete Menschen (also insgesamt mehr Tote ...).

Das ist eben der Unterschied zwischen kühler Risikoabschätzung und Tapferkeit.
Moderator informieren   Gespeichert

KlausP

  • Reservespieß
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 29.501
Antw:FAZ: Bundeswehr prüft Aufnahme von Ausländern
« Antwort #104 am: 22. August 2018, 21:55:23 »

Sind wir eigentlich noch irgendwie beim Thema? ::)
Moderator informieren   Gespeichert
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen
 

© 2002 - 2024 Bundeswehrforum.de