Ein Soldat hat eine Dienstreise anzutreten. Der Dienstherr hat bei der Entscheidung, mit welchem Verkehrsmittel der Soldat diese Dienstreise anzutreten hat, neben der Termineinhaltung regelmäßig ebenfalls die Wirtschaftlichkeit im Sinne der sparsamen Verwendung von HH-Mitteln zu berücksichtigen. Dies wird meiner Erfahrung - insbesondere bei längeren Anfahrten - nach häufig nicht hinreichend geprüft.
So kann es eben insgesamt wirtschaftlicher sein, dem dienstreisenden Soldaten zu gestatten, mit dem Dienstfahrzeug am Abend nach Hause zu fahren und am nächsten Tag (oder wie im beschriebenen Beispiel am Sonntag) die Dienstreise zum Zielort fortzusetzen, um rechtzeitig am Dienstort einzutreffen. Und sollte dies zutreffen, dann hat der die Dienstreise anordnende/zuständige (Disziplinatr-) Vorgesetzte dies auch so entscheiden. Denn es kann schlicht erheblich teurer sein, den Soldaten am Dienstreisetag in aller Frühe zur Dienststelle kommen zu lassen, um sodann im Grundsatz in dieselbe Richtung seine Dienstreise wieder antreten zu lassen - und dann ggf. auch noch in Konflikt mit der SAZV und/oder den Vorgaben der Lenk- und Ruhezeiten für Kraftfahrer zu kommen.
Und genau das ist der "vorschriftenkonforme Hebel", um das Ganze sauber zu begründen.
Ich hatte für eine 14-tägige Dienstreise nach Ungarn über das BwDLZ eine Vergleichsbrechnung machen lassen.
Entweder Flug (heimatnaher oder dienstortnaher Flughafen im Vergleich) plus Mietwagen und 12 Tage Hotel in Ungarn oder als Alternative die Fahrt mit einem Dienst-Kfz vom Standort in der Rheinschiene zum südbayrischen (unmittelbar an der österreichischen Grenze gelegenen) Wohnort am Freitag, dort Kfz in die private Garage. Weiterreise am Montag früh über Österreich nach Ungarn (Anmeldung Diplo-Clearance nicht vergessen!).
Der Preis für Variante 2 war fast 1000€ günstiger, so dass der CdS die Dienstreise problemlos so genehmigt hat.
Bonus 2: die Heimfahrt am mittleren Wochenende zum Wohnort war zudem deutlich günstiger, als das Wochenende im ungarischen Hotel zu verbringen, also wurde, um weitere Kosten zu sparen (Hotel + Tagegeld), auch dies explizit genehmigt.
Rückreise dann am Freitag an den Wohnort und als mein "Dankeschön" an den CdS dann Fahrt zum Dienstort am Sonntag abend, um Montag den Dienst regulär anzutreten.
Fazit: genau rechnen (lassen) und IMMER mit offenen Karten spielen, dann ist viel möglich!