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Autor Thema: Wie schaut dei Karriere nach einem Medizinstudium bei der Bundeswehr aus?  (Gelesen 3006 mal)

gast01

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  • Beiträge: 1

Hallo alle zusammen,

ich bin in der 11. Klasse am Gymnasium in Bayern und will nach meinem Abitur 2020 Medizin studieren. Mich hat schon immer die Bundeswehr fasziniert, weshalb ich sehr gerne bei der Bundeswehr das Medizinstudium machen würde. Mein Notenschnitt ist derzeit 1,0, also der etwas tolerantere NC bei der BW ist auch nicht was mich interessiert und ich hab keine 'falschen' Absichten. Ich weiß worauf ich mich einlassen würde, hatte auch schon ein Beratungsgespräch.
Nun zu meinen Fragen...

1. Ich halte in der Schule einen Vortrag über das Medizinstudium bei der Bundeswehr und mir fehlt nur noch der Teil wie es nach dem eigentlichen Studium aussieht... Also wenn ich mich richtig erinnere absolviert man erst einmal eine Allgemeinmedizinerausbildung am Klinikum bevor man durchschnittlich seine Ausbildung für durchschnittlich 3 Jahre unterbricht um als Kasernenarzt tätig zu sein oder Auslandseinsätze zu absolvieren. Da man im Internet doch recht wenig dazu findet wollte ich fragen ob mir vielleicht jemand noch einmal genauere Daten und Fakten dazu liefern könnte...

2. Meine Eltern sind nicht sehr angetan von der Idee, dass ich zur Bundeswehr gehe und mich für mindestens 17 Jahre verpflichten werde. Ob dass auch damit zusammenhängt dass ich weiblich bin und deshalb ihr Beschützerinstinkt noch größer ist sei jetzt mal dahin gestellt, da sie mich auf keinen Fall in keinster Weise deshalb als 'weniger' ansehen. Deshalb wollte ich fragen ob vielleicht auch jemand Tipps hätte, wie ich meine Eltern davon überzeugen kann.

Tut mir leid dass es so ein massiver Text geworden ist, aber besonders für eine schnelle Antwort auf Frage 1 wäre ich sehr dankbar, da mein Vortrag bereits am Freitag ist...

Liebe Grüße
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nluller

  • Gast

Wenn du als Sanitätsoffizier–Anwärter (SanOA) genommen wirst, startest du am 1.7. (oder auch Anfang Januar) im Sanitätslehrregiment in Feldkirchen mit rund 250 Anderen (die auch für Humanmedizin oder Zahn–/Tiermedizin oder Pharmazie eingeplant werden) die 3–Monatige Grundausbildung für Sanis. Am Ende der AGA werden dann die Studienplätze je nach Eignungsergebnis am ACFüKrBW (=Offizierbewerberprüfzentrale) und Auch nach Wunsch an alle dt. Unis verteilt. Wenn du nen Schnitt von 1,0 kriegst, kannst du dich auch gleichzeitig Zivil Bei Hochschulstart bewerben, um sicherzustellen, am Wunschort deiner Wahl den Studienplatz zu bekommen (klappt aber nur wenn du frühzeitig den Platz kriegst, damit du den dann überträgst)

Dann wirst du 6,5 Jahre für das Studium bei vollem Gehalt (ca 1800 bis am Ende 2100€ netto) beurlaubt und solltest in der Reglstudienzeit (ohne Zusatzsemester) das Studium beenden, sonst kann dir gekündigt werden bzw. deine Verpflichtungszeit wird von 17 Jahre aufwärts (um die Zeit der zusatzsemester) verlängert. Während des Studiums machst du in München noch den Offizierlehrgang und musst auch eine Famulatur und ein Truppenpraktikum in einer BW Einrichtung machen.

Dazu kannst du dich mal online bei dem Verein „Deutscher SanOAev.“ informieren, darin haben sich SanOAs zusammengeschlossen um auch während des Studiums Einblick in der Armee zu halten. Die bringen oft Mitgliederbriefe raus, Indenen über das Dasein als SanOA und junger SanOffz berichtet wird. Solltest du dir einmal angucken

Nach dem Studium wirst du einen 6 monatigen Remilitarisierungs Lehrgang Besuchen, bevor du dann für 18–24 Monate An ein Bundeswehrkrankenhaus versetzt wirst(Berlin, Koblenz,Ulm,HH,Westerstede — Ort je nach Studienleistung und Wunsch), in der du deine erste klinische Einweisung hin zu deiner Fachrichtung (auch die wird je nach Studienleistung/Wunsch bestimmt) haben wirst.

Dann gehst du als Truppenarzt in Aller Regel in eine BW Dienststelle und darfst dort für 3–4 Jahre „Hausarzt“ für die Soldaten spielen. Dort bist du einem SanBereich und Musst normale ArztSprechstunden geben, Neukranke Patienten behandeln oder 90/5er durchführen). In der Zeit erfolgt i.d.R. Auch Der erste Einsatz. (Z.b. Als Truppen/Schiffsarzt in einem Feldlazarett oder Auf einer Fregatte) oder als „Notarzt“ auf einem Beweglichen Arzt Trupp.
Das kann auch ziemlich gefährlich werden, z.B. In Afghanistan in den harten Jahren 2008—2011 wurden gezielt Sanitätsfahrzeuge beschossen, Auch Ärzte mussten im Feuergefecht bestehen und leider gab es 2010 auch einen gefallenen deutschen Arzt. :(

Du solltest dir wirklich sehr sehr gut überlegen, ob du wirklich Soldat und Offizier werden willst, denn um deine Verpflichtung von 17 Jahren kommst du kaum herum, und es gibt etliche SanOAs, die nur um des Studiums Willen in die BW eintreten und danach merken, dass neben den wirklich tollen Vorteilen eine Unterbrechung der Facharztausbildung durch die Truppenarztzeit, auslandseinsätze und bundesweite versetzbarkeit durchaus schwerwiegen. Solche merkwürdigen Leute werden entweder danach sehr unglücklich oder Verschulden sich auf gute 100 000 € +X, weil sie nach einem KDV Verfahren die Studienkosten zurückzahlen dürfen. Solche Leute Sucht die Bw ganz bestimmt nicht.

Aber du hast ja noch ein Wenig Zeit bis zu deinem Abschluss, den du auf jeden Fall sogst wie möglich machen solltest (möglichst 1,0) da auch die Stellen als SanOA extrem beliebt sind und man mit nem 2,x Abi mittlerweile auch sehr schlechte Chancen hat, da die Bw einfach genügend Bewerber hat




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ulli76

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Man mach KEINE Ausbildung zum Allgemeinmediziner nach dem Studium- das wäre nämlich eine 5jährige Facharztausbildung. Sondern man macht die erste klinische Phase in seinem Fachgebiet. An sich kannst du schon mit der Approbation in die Einsätze, wird aber nicht soo oft gemacht, weil man mit einem Jungassistenten da nicht soo viel anfangen kann.

Traditionell geht es nach ca. 2 1/2 Jahren (und je nach Fach dem Notarztschein) als Truppenarzt an einen Standort. Aber es gibt inzwischen unterschiedliche Modelle- von BAT-Pool (wurde der eigentlich weitergeführt) bis zur exotischen Verwendung.
Truppenarzt macht aber schon Sinn, auch wenn das z.B. für Chirurgen eine eher ungeliebte Verwendung ist, weil sie sagen, dass sie da die Fingerfertigkeiten verlieren.

Die Truppenarztzeit ist die Zeit in der man typischerweise als BAT- oder Truppenarzt in den Einsatz geht. Aber auch das ist sehr unterschiedlich.
Ansonsten kommt es sehr auf das Fachgebiet an- Internisten haben z.B. wenig "eigene" Dienstosten in den Einsätzen und können da eher keine Assistenzärzte gebrauchen, dafür besetzen die dann andere Dienstposten. Chirurgen nehmen eigentlich immer einen Assistenzarzt mit, sobald sie im OP zu gebrauchen sind.  Ansonsten sind noch Anästhesisten viel in ihrem eigenen Fach im Einsatz.
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