Noch ein bissl aus dem Nähkästchen zum Thema "fliegerische Eignung":
Selbst wenn man den medizinischen Teil mit Bravour bestanden hat heißt das noch lange nicht, dass man zum mil. Luftfahrzeugführer taugt.
Diese Eignung ist noch nicht mal garantiert, wenn man bereits eine zivile Lizenz als Pilot - ATPL oder ATPL/H - hat.
Ich hatte im September bei einem Besuch in Fürstenfeldbruck Kontakt mit den Kameraden, die mit der Durchführung der FPS/F befasst sind.
Also jene Kameraden, die einen Bewerber nach erfolgreichen medizinischen Tests mehrere Tage in einem "Flugsimulator" auf Herz und Nieren testen.
Deren Aussage war, dass oft sogar gestandene Piloten mit nicht unerheblichen Flugstunden den Test verhauen, weil eben mil. Fliegen etwas ganz Anderes
ist als zivile Luftkutscherei.
Und selbst wenn man es in die Ausbildung bei der Bundeswehr geschafft hat ist das noch längst kein Garant dafür, dass man die Ausbildung schafft bzw. dabei
so gut abschneidet, dass man einen Sitz im Cockpit erhält.
Fazit des Ganzen: Pilot werden zu wollen ist ein wundervolles Ziel, auf das man mit ganzer Kraft hinarbeiten sollte, wenn man es wirklich will. Dennoch
ist man gut beraten, sich klar zu machen was man mit seiner verbleibenden Dienstzeit und dem Leben danach so anfangen möchte, wenn es nicht klappt.
Denn zwischen Einstellung, Studium und erfolgreichem Ende der fliegerischen Ausbildung wartet noch so mancher Stein, an dem man hängen bleiben kann.
Sorry für die desillusionierenden Worte, aber nach dem was hier manch Vorredner so schreibt klingt es mal wieder so, als ob die betreffenden Interessenten
sich nicht ausreichend informiert haben und das alles für einen Selbstläufer halten.
Abschließend noch ein Kommentar zum Thema "Einstieg mit höherem Dienstgrad". Auch wenn die BW aktuell viele neue Bewerber sucht und auch vermehrt einstellt
heißt das noch lange nicht, dass man einen höheren DG hinterhergeworfen bekommt. Den bekommt man für im zivilen bereits erbrachte (mehrjährige) Leistungen; und muss den bereits länger dienenden Kameraden auch beweisen, dass man den DG verdient hat. Abgebrochene Ausbildung, nicht beendete Studiengänge etc. erfüllen dieses
Kriterium eher nicht...und es muss ein Bedarf bestehen.
Nicht umsonst werden von den Bewerbern um einen Einstieg mit höherem Dienstgrad jedes Jahr nur wenige genommen...