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Leben nach dem Einsatz

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Sternchen369:
Hey,
ich bin mir nicht sicher ob ich hier überhaupt wirklich richtig bin. Allerdings war ich noch nie in solch einer Lage und weiß nicht an wen ich mich wenden soll. Mein Freund legte ein merkwürdiges Verhalten an den Tag, welches mich zum Beginn unserer Beziehung skeptisch machen ließ. Später habe ich von seinen Freunden erfahren, dass er vor einigen Jahren im Afghanistan-Einsatz war und dort was erlebt hat womit er nicht zurecht kommt. Er hätte damals auch eine Therapie gemacht, die allerdings laut ihm nichts brachte. Es ist manchmal so als hätte er zwei Persönlichkeiten. Auf der einen Seite ist er liebevoll, zährtlich, fürsorglich und im nächsten Moment wird er so kalt. Es fällt mir schwer diese kälte zu beschreiben. Ich meine damit nicht, dass er mal Ruhe für sich benötigt oder etwas dergleich harmloses. Das ganze geht dann soweit, dass ich anfange zu weonem und total hysterisch werde, weil ich nicht mehr an ihn rankomme. Ich weiß dass es falsch ist, aber er ist so ein anderer Mensch in diesen Situationen, dass ich mich nicht mehr beruhigt bekomme. Wenn ich ihn darauf anspreche, sieht er es nicjz ein und meint ich würde ihm nur Vorwürfe machen. Von seinen Freunden weiß ich aber, dass er sehr wohl weiß, dass er ab und zu „komisch“ ist (so beschreibt er es selbst). Eine weitere Therapie möchte er nicht machen, weil er denkt es würde nichts bringen. Ich bin mit dieser Situation total überfordert und so wie ich reagiere verschlimmer ich sie auch nur. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Tipps geben, wie ich mich richtig verhalte? Was geht in diesen Momenten in ihm vor und warum wechselt seine Laune so plötzlich? Soll ich mit ihm darüber reden? Über seinen Einsatz spricht er mit mir überhaupt nicht, da er „nach vorne schauen will“. Aber irgendwie holt ihn ja seine Vergangenheit immer wieder ein. Wäre wirklich dankbar um paar Antworten. Er ist nun auch nicht mehr bei der Bundeswehr tätig.

Amkebo:
Wenn aus eurer Sicht Hilfe notwendig ist, wendet euch bitte an den Sozialdienst der Bundeswehr. Dort könnt ihr euch Informationen und Rat einholen. Auch ein offenes Ohr zum Ausquatschen kann manchmal Wunder wirken.

Adressen und Telefonnummern findet man im Web; idealerweise den zuständigen Sozialdienst der alten Einheit kontaktieren.

Alles Gute bei eurem gemeinsamen Weg.

ulli76:
Anscheinend hat er ja keinen Leidensdruck sondern du. Und "Ich komme nicht an ihn ran" ist ja auch nicht wirklich ein behandlungsbedürftiger Zustand, eher deine Reaktion darauf. Warum fällt es dir denn so schwer ihn dann einfach in Ruhe zu lassen?

LwPersFw:
Auch bitte einmal hier einlesen...

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,23137.105.html

Die Anhänge beim Beitrag vom 13. März 2018

Stern369:
Danke für die Antworten auch, wenn diese mir gar nicht weitergeholfen haben. Als Beispiel: Einem Alkoholiker zu sagen es ist ok, dass er trinkt und das es somit das Problem der Angehörigen ist, weil es ihnen schwer fällt zuzugucken, finde ich nicht ok. Ich bin noch jung und war noch nie in einer solchen Situationen und war dank den tollen Antworten schon an mir selbst am zweifeln. Aber ich habe passende Hilfe und Unterstützung gefunden und es ist nicht nur mein Problem. Vielleicht in Zukunft besser über die Antworten nachdenken, weil wenn aus einer Seele zwei kranke werden, nur weil jemand nicht genügend Ahnung hat ist sehr Kontraproduktiv. Vielen Dank!
Sollte das hier jemand lesen der sich in einer ähnlichen Lage mal befindet, es gibt Hilfe und Hoffnung!

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