Fragen und Antworten > Dienstunfähig -Wehrdienstbeschädigung - Behinderung

Burnout und keine Hilfe

(1/2) > >>

nova8:
Liebe Forennutzer,

wir sind aktuell sehr verzweifelt.
Mein Freund ist seit ca. 6,5 Jahren als Mannschafter bei der Bundeswehr und seit fast 4 Jahren an einem Standort, wo es ihm mit der Zeit immer schlechter geht. Aktuell ist es schon so weit, dass ihn allein der Gedanke an die Arbeit schon fertig macht. Aber ich fange mal vorne an..

Vor fast einem Jahr ging es los und es geht immer weiter bergab.
Er wurde immer häufiger krank und inzwischen hat sich herausgestellt, dass er unter Burnout leidet.
Die Truppenärztin und auch seine Vorgesetzten wissen Bescheid und es liegt auch eine Bescheinigung eines Psychologen mit Empfehlung einer Kur vor.
Nachdem die Truppenärztin mehrere Wochen nicht im Dienst war, ist sie seit Anfang Januar wieder da und hat ihn krank geschrieben und gesagt, dass sie sich um einen Kur-Platz kümmert. Er sollte lediglich bis dahin 1x wöchentlich zu ihr kommen und ihr berichten, wie es ihm geht. So weit so gut.
Letzten Montag, nachdem er 1 Woche krank geschrieben war, sagte sie ihm jedoch, dass der Chef bei ihr war und der Meinung wäre, er würde nur so tun. Aus diesem Grund soll er ab nächster Woche wieder zum Dienst kommen für 4h/Tag.
Zum einen kann es doch rechtlich gar nicht erlaubt sein, dass der Chef sich in solche Angelegenheiten einmischt. Zum anderen kann mein Freund seitdem wieder kaum noch abschalten, macht sich nur Gedanken und ist komplett fertig mit den Nerven.

Nun zu euch.. Gibt es jemanden, der einen ähnlichen Fall hatte?
Weiß jemand, an wen man sich wenden kann, um wirkliche Hilfe zu bekommen, ohne dass einer der Vorgesetzten da noch ein Wort zu sagen kann?

Leider können wir auch nichts beweisen, da sich niemand dort traut, den Mund auf zu machen.. Und der Zusammenhalt des "Teams", die Kameradschaft ist an dem Standort einfach nicht gegeben..

Das einzige, was mein Freund möchte, ist ernst genommen zu werden und die Hilfe zu bekommen, die er braucht. Vermutlich würde es sogar einfach schon helfen, wenn er ein paar km weiter in eine andere Kaserne versetzt werden könnte, aber laut Chef ist nirgendwo mehr Platz sondern erst wieder in einer Kaserne welche 1h weit entfernt ist..

Das war auch lediglich die Zusammenfassung, das ganze Thema erstreckt sich wie anfangs erwähnt bereits über einige Monate und obwohl er bereits bei vielen verschiedenen Ärzten war, konnte bisher einfach niemand wirklich helfen..

Vielen Dank im voraus,
nova8

miT:
Ist die Paychologische Begutachtung BW intern herlaufen ergo BWK oä. oder war er privat auf eigene Kosten beim Psychologen? Gerade bei Paychosomatischen dingen beziehen sich die Trippenäezte sehr auf eine Fachärztliche Begutachtung gerade was das weitere Vorgehen angeht. Da kann auch ein Chef sich beschweren kommen.

BSG1966:

--- Zitat von: nova8 am 19. Januar 2019, 13:26:39 ---Letzten Montag, nachdem er 1 Woche krank geschrieben war, sagte sie ihm jedoch, dass der Chef bei ihr war und der Meinung wäre, er würde nur so tun. Aus diesem Grund soll er ab nächster Woche wieder zum Dienst kommen für 4h/Tag.
Zum einen kann es doch rechtlich gar nicht erlaubt sein, dass der Chef sich in solche Angelegenheiten einmischt.

--- Ende Zitat ---

Türlich kann er das. Wenn der Chef der Meinung ist, dass der Soldat ein Simulant ist, kann er sich mit dem Truppenarzt beraten. Dieser muss natürlich die Schweigepflicht wahren.

Beispiel: Soldat xyz spielt dem Truppenarzt was vor von wegen wie schlecht es ihm geht und dass ihm alles weh tut und blablabla, kaum raus beim Doc ist er Mr. Sunshine und geht schön mit seinen Jungs einen saufen weil er krank "feiert". Dann ist es definitiv angemessen dass der Chef sagt "Doc, übrigens, der scheint hier alles andere als krank zu sein".

Also soltle der gute nochmal mit der Truppenärztin sprechen und ggf. dann eine Lösung finden, mit der er besser zurecht kommt.

BSG1966:
Was Sie schildern klingt übrigens nicht wirklich nach nem Burnout.

ulli76:
Schon komisch, dass er nicht bei der Psychologin weiter Therapie machen soll und Kuren gibt es kaum noch bei der Bundeswehr (abgesehen von präventivkuren). Meisten bringen sie auch nicht soo viel.

Und wie stellt er sich das vor? Bis zur Kur krankgeschrieben werden?

Es ist sogar sehr sinnvoll, dass der Chef mit involviert wird.

Ich frage mich auch wo die "Diagnose" her kommt. "Burnout" gibt es als eigenständige Diagnose nämlich gar nicht.

Hat er denn schon einen Versetzungsantrag geschrieben, wenn es ihm da nicht mehr gefällt? Wie lange hat er denn noch? Die normale Verpflichtungszeit ist doch 8 Jahre. Da ist das Ende doch absehbar.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Antwort

Zur normalen Ansicht wechseln