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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Militärischer Organisationsbereich - ZSanDBw: Ausnahme bei int. Streitkräften?  (Gelesen 1523 mal)

Der Reservist II

  • Gast

Guten Tag Kameraden. Ich bitte die Gast-Anmeldung zu entschuldigen, die Anmeldung funktioniert irgendwie nicht.

Zum Thema: Der Sanitätsbereich wurde als einer von nunmehr drei Organisationsbereichen neben den drei TSKs aufgestellt. Ich würde gerne wissen, ob euch bekannt ist, dass noch andere Länder (auch außerhalb der NATO) diesen Weg gegangen sind und die Sanität aus der Organisationsstruktur Heer herausgelöst haben.

Vielen Dank für die Antworten
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Col bleu

  • Gast

In Frankreich gibt es neben den 4 TSK (inkl. Gendarmerie) die "Organismes interarmées" (TSK-gemeinsame Bereiche), wovon einer das "Service de santé des armées" ist, also der Gesundheitsdienst der Streitkräfte.
deren Aufgabe ist die medizinisch-chirurgische Versorgung der Streitkräfte und der Organisationen, welche dem Armeeministerium untergeordnet sind.

Menes Wissens tragen die alle eine marineähnliche Uniform mit sanitätsentsprechenden Knöpfen, dazu die in Frankreich üblichen Einheitsdienstgradabzeichen mit stlisiertem Äskulapstab als Laufbahnabzeichen.
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Andi

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Ich würde gerne wissen, ob euch bekannt ist, dass noch andere Länder (auch außerhalb der NATO) diesen Weg gegangen sind und die Sanität aus der Organisationsstruktur Heer herausgelöst haben.

Ich kenne weltweit keine einzige Streitkraft in der dieser oder ein ähnlicher Weg, bei dem die Sanität einer geordneten anderweitigen militärischen Führungsstruktur entzogen wurde, gegangen wurde. Es macht auch tatsächlich wirtschaftlich, fachlich, wie auch truppendienstlich keinen Sinn. Vielmehr werden nun rare Fachkräfte in hohem Maße querschnittlich fachfremd oder für querschnittliche Führungsaufgaben eingesetzt für die sie nicht qualifiziert sind, während gleichzeitig wichtige Fachdienstposten nicht besetzt werden können.

Die Schaffung des ZSanDstBw ist für mich - neben sicherlich vielen anderen fragwürdigen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte (z.B. Privatisierungen/Outsourcing) - der nachhaltigste und teuerste Fehler, der bei den diversen Entscheidungen zu Strukturänderungen der Streitkräfte der Bundeswehr je gemacht wurde.

Gruß Andi
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Tommie

  • Gast

Die Schaffung des ZSanDstBw ist für mich ... der nachhaltigste und teuerste Fehler, der bei den diversen Entscheidungen zu Strukturänderungen der Streitkräfte der Bundeswehr je gemacht wurde.

Ich gehe konform mit "Andi" und kann lediglich nachvollziehen, dass man bestimmte Querschnittsfunktionen (Logistik, etc.) in einen Extra-Bereich verschiebt, was bei der Bundeswehr mit der Schaffung der SKB gemacht wurde! Der ZSanDstBw ist auch in meinen Augen kompletter Bullshit, nichts anderes als eine gigantische Beschaffungsmaschinerie für Dienstposten in der BBesO B! Beispiel: Leiter SanUstgZ = OTA/FTA in B3, Stellv. OTA/FTA in A16, 3 Regimentskommandeure der SanRgt in A16, große Anzahl von OTA/FTA in den Kdo-Behörden in A16/B3, weiß-der-Fuchs-wie-viele Oberstärzte und Generalärzte auf allen möglichen und unmöglichen Ebenen in den Kdo-Behörden und im BMVg, etc. …

Und wenn man dann tagtäglich erleben muss, wie die Damen und Herren Ärzte in Führungsfunktionen "Entscheidungen" treffen, Beurteilungen schreiben, "führen", etc., dann ist man ganz schnell auf dem Standpunkt angelangt, dass ein Arzt in einer Führungsfunktion ungefähr so viel taugt, wie ein Igel zum A... abputzen ;) !
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Andi8111

  • Gast

Wie im Fußball. Tausende Trainer im Plenum die es besser können.
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Tommie

  • Gast

Ja, definitiv ;D ! Tausende Stabsoffiziere in den TSK und in der SKB, die es besser können als die Ärzte, die es tun!
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Andi8111

  • Gast

Ich würde behaupten, dass in den TSKs genau so viele unfähige und dumme StOffz hocken und auch dort eine Dienstgradmaschinerie betrieben wurde und wird.

Führungseignung und Fähigkeit bekommt man nicht beim Studium ber Bildungswissenschaften in Hamburg beigebracht. Das ist eine Sache von Charakter und Überzeugung.

Und dieses ewige, weil sinnlose und von kleingeistigen Besserwissern betriebene ZSanDst Bashing nervt extrem.
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Andi

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  • Beiträge: 10.635

Ich würde behaupten, dass in den TSKs genau so viele unfähige und dumme StOffz hocken und auch dort eine Dienstgradmaschinerie betrieben wurde und wird.

Es hat absolut nichts mit Unfähigkeit oder Dummheit zu tun, wenn man in einer Funktion eingesetzt wird für die man nicht qualifiziert ist. Es kommt ja auch niemand auf die idee mich als Neurochirurgen einzusetzen, weil ich mal zwei Monate Training mit Skalpell, Laser und Desinfektionsmittel gemacht habe.
Sanitätsoffiziere sind grundsätzlich nicht oder nur eingeschränkt zur allgemeinmilitärischen Führung einer Teileinheit, eines Einheit, eines Verbandes oder größer befähigt. Das hat nichts mit "Bashing" zu tun, das ist schlicht Fakt. Es ist schwierig genug hinsichtlich der Veränderungen in Medizin und der bundeswehrinternen Vorschriften für die Sanität mitzuhalten, da ist es unmöglich gleichzeitig noch ein vollwertiger Einheitsführer oder Disziplinarvorgesetzter zu sein (abgesehen davon, dass die fachliche Kompetenz als SanOffz eine so hochwertige Ressource ist, dass diese - gerade auch angesichts der Stellenbesetzungslage - nicht mit Verwaltungs- oder Führungstätigkeit verschwendet werden darf).
Und wenn heutzutage ausgebildete Truppenoffiziere und Truppenstabsoffiziere als Einheitsführer bereits mit ihren Führungsaufgaben überfordert sind, weil sie durch völlig aus dem Ruder gelaufene Bürokratie an Ihren Kernaufgaben gehindert werden, dann trifft das erst recht auf SanOffze zu, die nicht mal einen minimalen Anteil der allgemeinmilitärischen Führungsqualifikation eines Truppenoffiziers haben.

Führungseignung und Fähigkeit bekommt man nicht beim Studium ber Bildungswissenschaften in Hamburg beigebracht. Das ist eine Sache von Charakter und Überzeugung.

Führungseignung muss man mitbringen und beweisen, Führungsfähigkeit bekommen Offiziere der Marine, der Luftwaffe und des Heeres in drei langen Jahren Ausbildung vermittelt - das Studium erweitert hier die Allgemeinbildung, den Habitus und Problemlösungskompetenzen. Der wichtigste Punkt für einen jungen Truppenoffizier ist allerdings die erste Verwendung in der Truppe nach der Ausbildung in der er das umfassend gelernte praktisch in Erfahrungen umsetzen muss.
Charakter und Überzeugung sind durchaus Punkte auf die man bei der Personalauswahl von Truppenoffizieren schaut - mein SanOA ist allerdings (fast) ausschließlich die Studieneignung ausschlaggebend - und es sind Punkte, die innerhalb der Ausbildung zum Truppenoffizier elementar gefördert werden sollen.

Es macht aber keinen Sinn die Ausbildung und Qualifikation von SanOffz und TrOffz zu vergleichen, weil die jeweilige Ausbildung eben für völlig unterschiedliche Tätigkeiten qualifiziert und die spätere Tätigkeit eben auch an sich völlig unterschiedlich sind.
Mit der Schaffung des ZSanDst wurden elementare Fehler gemacht, die - auch mit der Schaffung des TrOffzSan - nicht heilbar sind. Diese Fehler sind systemisch und nicht auf "Dummheit" oder "Unfähigkeit" derer zurückzuführen, die sie täglich ausbaden müssen - damit meine ich alle Angehörigen der Bundeswehr.

Und dieses ewige, weil sinnlose und von kleingeistigen Besserwissern betriebene ZSanDst Bashing nervt extrem.

Wahrscheinlich nervt es dich, weil du es als Kritik an dir selbst oder deinem OrgBer siehst, aber darum geht es gar nicht. Es geht um adäquate Fehlerkultur. Und die beinhaltet das offene Ansprechen von Mängeln. SanPers gehört (wieder) truppendienstlich unterstellt in die Truppe, damit diejenigen, die für Führung ausgebildet sind führen und diejenigen die fachlich ausgebildet sind sich bestmöglich auf ihre fachliche Tätigkeit konzentrieren können.
Abgesehen davon ist es keine "Besserwisserei", wenn ich objektiv als Außenstehender feststelle, dass - trotz aller systemischen Probleme - in fast allen Sanitätseinrichtungen vieles auf Arbeitsebene deswegen nicht optimal läuft, weil es niemanden gibt, der das Unterstützungspersonal der Ärzte stringent führt. Aber das ist ein anderes Thema.

Und hinsichtlich der ja bereits angesprochenen Schaffung von hochdotierten Dienstposten habe ich eh noch nie verstanden, wieso man für SanOffze nicht einfach eine Dienstpostenbünderung nach österreichischem Model macht: Alle SanOffz/Stoffz Dienstposten werden bis B3 gebündelt. Jeder BS wird irgendwann Oberstarzt/Flottillenarzt. Herausgehobene Leitungs- oder Inspizientendienstposten werden entsprechend ihrer Ebene höher dotiert. Alles kein Hexenwerk - hatten wir ja alles schon mal - und vor allem wird dieses System allen gerecht.

Gruß Andi
« Letzte Änderung: 31. Januar 2019, 13:19:35 von Andi »
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